Hochsensibilität

  • Ersteller Ersteller GrauerWolf
  • Erstellt am Erstellt am
Werbung:
Ich nehme jetzt mal ein persönliches Beispiel: das größte akutische Haßobjekt allerhöchster Güteklasse ist für mich der Rasenmäher. Ich hasse ihn. Jedes Jahr, sobald die Sonne ihre ersten wärmeangehauchten Strahlen durch die Märzwolkendecke schickt und ich mich mit einem Kaffee auf der Terrasse räkeln will, springen die Mamis und Papis aus ihren Häusern und schmeißen im Chor ihre Rasenmäher an und ich wünsche mir ne Selbstzerstörungsfunktion plus Fernzündung direkt in meiner Hand.
Mir geht's ähnlich. Aber Rasenmähen muß nun einmal sein, auch wenn's ein paar 100 m² sind. Es ist halt auch Hundetrainingswiese, die halbwegs kurzgehalten werden muß. Bin immer froh, wenn ich diese laute Arbeit hinter mir habe. Nervig ist ein Nachbar, der fanatisch 3-mal pro Woche mäht... Ich glaube, wenn's mal längere Zeit regnet, springt der wie ein Frosch auf Speed auf und ab, weil's Gras wächst und wächst und er nix machen kann... :D
 
:ROFLMAO: Ich liebe es morgens im Kurpark zu sein und zu meditieren. Pünktlich um acht, als hätte es ein unhörbares Startsignal gegeben, schießen förmlich ganze Kolonnen der Schneesteckengeher aus dem Gebüsch, allen voran sportliche Anführer, aufrecht und furchtbar bewegungsmotiviert und hintendrein die Kolonne von Burnout-Patienten, die schnaufend die Stöcke hinter sich herziehend hinterhampeln. Und von denen gibt es so viele, dass akute Kollisionsgefahr herrscht, wenn man versucht, sich da nen Weg durchzubahnen. Das wars dann mit der Achtsamkeitsmeditation, meinereiner macht die Fliege.
Du hast eine Begabung zum Schreiben (y)
 
Du hast eine Begabung zum Schreiben (y)

Ja, das finde ich auch.

Ich liebe es morgens im Kurpark zu sein und zu meditieren. Pünktlich um acht, als hätte es ein unhörbares Startsignal gegeben, schießen förmlich ganze Kolonnen der Schneesteckengeher aus dem Gebüsch, allen voran sportliche Anführer, aufrecht und furchtbar bewegungsmotiviert und hintendrein die Kolonne von Burnout-Patienten, die schnaufend die Stöcke hinter sich herziehend hinterhampeln. Und von denen gibt es so viele, dass akute Kollisionsgefahr herrscht, wenn man versucht, sich da nen Weg durchzubahnen. Das wars dann mit der Achtsamkeitsmeditation, meinereiner macht die Fliege.

Nur....
@Zaphod Beeblebrox, das wovon du da schreibst.
Das - genau das- ist die Achtsamkeitsmeditation.
 
Mir geht's ähnlich. Aber Rasenmähen muß nun einmal sein, auch wenn's ein paar 100 m² sind. Es ist halt auch Hundetrainingswiese, die halbwegs kurzgehalten werden muß. Bin immer froh, wenn ich diese laute Arbeit hinter mir habe. Nervig ist ein Nachbar, der fanatisch 3-mal pro Woche mäht... Ich glaube, wenn's mal längere Zeit regnet, springt der wie ein Frosch auf Speed auf und ab, weil's Gras wächst und wächst und er nix machen kann... :D

wieso sagst du ihm das nicht, dass dich das nervt?
 
Lustig. Ich lese hier mit, weil ich das Thema spannend finde. Nur mal so aus Spaß habe ich den zartbesaitet.net-Test gemacht und 284 von 300 Punkten erreicht. Ab 163 gilt man wohl als HSP. Da ich gerade die Frage "Ich bemerke scheinbar mehr Feinheiten in meinem Umfeld als die meisten Menschen" mit einem definitiven Nö beantworten muss, bin ich überhaupt nicht auf die Idee gekommen, ich könnte HSP sein. Ich bin Meisterin im Ausblenden, es ist schon öfter vorgekommen, dass ich eine mir bekannte Person einen ganzen Abend lang nicht gesehen habe, in einem Raum mit ca. 50 Personen. Ich vergesse auch sehr viel, kann mich an ganze Filme oder Begebenheiten nicht erinnern, die weniger als ein Jahr zurück liegen - hab mich schon auf Demenz und Alzheimer untersuchen lassen.

Jedenfalls bin ich mehr als überrascht und verwirrt und frage mich, wie aussagekräftig dieser Test wirklich ist.

Was haltet Ihr davon?

Wenig. ich komme auf 188. Die Fragen solcher Tests sind viel zu vereinfachend und vom der Art anzukreuzen abhängig, als dass sie wirklich aussagekräftig sein könnten. Irgendwas von den Faktoren trifft sicher zu. Letzendlich dienen sie ja nur dazu, möglichst vielen Leuten einzureden dass sie HSP sind und sich in eine Behandlung zu begeben. Eine Behandlung die die meisten Menschen eher notwendig hätten weil sie ihrer Umwelt gegenüber zu sehr abstumpfen, und nicht weil sie zu hochsensibel sind.

Ich habe spaßhalber mal versucht, die Auswertung für einen Steinzeitmensschen zu machen, der ja seine Umgebung weitaus intensiver wahrnimmt und viele Sachen nicht kennt ... 282 Punkte.Die Auswrtung ist also sehr stark davon abhängig, was man kennt und wie man damit umgehen kann.
 
Ich habe spaßhalber mal versucht, die Auswertung für einen Steinzeitmensschen zu machen, der ja seine Umgebung weitaus intensiver wahrnimmt und viele Sachen nicht kennt ... 282 Punkte.
Was faktisch bedeutet, daß, ob man hochsensibel ist oder nicht, letztlich von den Bedingungen abhängt unter denen man lebt oder die man bevorzugt.
Wenn ich die eigenen Umstände zugrundelege, dann bin ich völlig normal (was die Sinne angeht, ein halbes Tier) und die anderen wären dann extrem unsensibel bis völlig abgestumpft... *lach*
Für Deinen angenommenen Steinzeitmenschen sind seine Fähigkeiten überlebensnotwendig, er war damals der Normalfall, der moderne Massenmensch wäre in dieser Umgebung binnen weniger Tage tot... :rolleyes:
 
Ihr macht des noch mit der Sense? ;)
:ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO:
Ich verstehe ja, dass du den Krach nicht magst. ;)
Aber wenn man das weiterdenkt, sind viele Tiere Degenerierungs"apparate", nämlich alle, die Gras und junge Triebe fressen. :D
Ja, aber die machen das 1. leise und 2. sehen sie knuffig aus. Kann ich von meinen Nachbarn net behaupten. Würde er den Garten mit der Nagelschere trimmen, hätte ich kein Problem damit (so einen Nachbarn hatte ich auch mal übrigens, kriechend mit der Schere am Beet entlanggeschnippelt).
Davon mal abgesehen; würde ich meinen Rasen nicht mähen, wäre meine Wohnstatt von einem undurchdringlichen Haselnuss-. Holunder- und Kirschbaumgestrüpp umgeben und ich müsste mir immer wieder mit einer Machete eine Weg freischlagen. :D
Das hätte aber Stil.
 
Werbung:
Was faktisch bedeutet, daß, ob man hochsensibel ist oder nicht, letztlich von den Bedingungen abhängt unter denen man lebt oder die man bevorzugt.

Völlig richtig. Wir lernen ja von klein auf in unserer Umwelt zu überleben. In unserer Gesellschaft wird das nur oft pervertiert, weil wir nurmehr geringe äußere Gefahren haben. Und daher werden kleinere Gefahren hochstilisiert.

Wenn ich die eigenen Umstände zugrundelege, dann bin ich völlig normal (was die Sinne angeht, ein halbes Tier) und die anderen wären dann extrem unsensibel bis völlig abgestumpft... *lach*

Für Deinen angenommenen Steinzeitmenschen sind seine Fähigkeiten überlebensnotwendig, er war damals der Normalfall, der moderne Massenmensch wäre in dieser Umgebung binnen weniger Tage tot... :rolleyes:

So ist es. Die Überlebensfähigkeit unserer Gesellschaft sinkt ... und gerade in den letzten beiden Generationen in erschreckendem Ausmaß. Weil wir immer naturferner leben ... nur in Problemszenarien sind wir halt wieder der Natur ausgesetzt.
 
Zurück
Oben