Hochsensibilität

Gibt auch Menschen, die für sensibel gehalten werden, innen drin aber zäh wie Gummi sind ... ?!

Dass Wahrnehmungen oder Einschätzungen extrem unterschiedlich sein "können"? Warum auch immer?!
 
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Das kenne ich, auch wenn Leute mich blöde anschauen, wenn ich mir die Ohren bei lauteren Geräuschen zuhalte oder schreckhaft zusammenzucke. Mein Gehör ist enfach sehr sensibel, ein Knall ist wie ein Schlag ins Gesicht. Und das lässt sich nicht abtrainieren, nur Stressvermeidung hilft.

Das wär eben die Frage, ob es sich nicht abtrainieren lässt. Wie @GrauerWolf ja meinte, konnte er das sehr wohl verändern. Och kenne diese Sensibilität vor allen Dingen bei älteren Menschen, die in einem sehr leisen Haushalt erzogen wurden und selber immer nur sehr leise gelebt haben. Da spricht natürlich bei jedem lauteren Geräusch die "Gefahrenwarnung" des UB an, und daher erschrecken sie. Also ähnlich dem was Du beschreibst.
Bist Du in deiner Jugend Disco gegangen?

Ich höre auch oft Geräusche, die andere nicht mal wahrnehmen. Und dabei ist mein Gehör schon in die Jahre gekommen, also etwas schlechter geworden.

Das könnte aber auch andere Gründe haben. Wir hören sehr viele Nebengeräusche nicht, weil diese vom UB bereits gefiltert werden und uns gar nicht zur Kenntnis gebracht werden. Dadurch können wir auch nicht den Fokus hin richten und das Geräusch bewusst wahrnehmen. Wenn dein UB Geräusche sowieso als Bedrohung einstuft, dann liegt natürlich auch deine Schwelle bei der dein UB ein Geräusch bewusst macht tiefer als bei anderen Menschen.

Ich kenne es ähnlich, dass ich oft aus dem Umfeld zu viele Gespräche gleichzeitig wahrnehme, und dann auch mein direktes Gespräch daraus nurmehr sehr schwer herausfiltern kann.

An Gerüche kann ich mich besser gewöhnen, aber schön ist das nicht.

Es muss ja auch nicht shcön sein. Weder ein Geräusch das dir nicht leigt muss dir gefallen, noch ein Geruch der dir nicht liegt. Die wesentliche Info ist, dass Du dich gewühnen kannst, und dass die Reizschwelle dadurch niedriger werden kann. Wobei halt im Kindesalter programmierte Sensibilitäten ("Überlebensprogramme") eben als Erwachsener sehr schlecht wieder abtrainiert werden können.
 
Gibt auch Menschen, die für sensibel gehalten werden, innen drin aber zäh wie Gummi sind ... ?!

Dass Wahrnehmungen oder Einschätzungen extrem unterschiedlich sein "können"? Warum auch immer?!

Klar doch. Es ist sehr schwer über die Wahnehmungen anderer Menschen zu urteilen. Besonders deutlich wird das z.B. bei Schmerzen, wo der eine meint ken Problem, und der andere windet sich beim gleichen Schmerz am Boden. Auch da gibt's eine unterbewusste Programmierung der Schmerzschwelle. Schmerz ist ja nur ein Warnzeichen. Und wenn die Körperwahrnemung nicht mehr stimmt oder die Schmerzwahrnehmung bereits früher abgesenkt wurde, dann ist auch die Schmerzwahrnehmung geringer. (Daher sind auch die meisten Männer als Jammerlappen verschrien, weil die Frauen bei Geburten bereits Schmerzen durchlebt haben und darüber eine Schmerzresistenz bekommen haben die Männer nicht haben (daher gab's früher wahrscheinlich auch männliche Initiationsriten mit Schmerzen)).
 
Wie @GrauerWolf ja meinte, konnte er das sehr wohl verändern.
Damit wir uns richtig verstehen: Ich trainiere meine Sinne auf immer höhere Empfindlichkeit (im Rahmen dessen, was der menschliche Körper ermöglicht). Selbst im Schlaf arbeiten diese Sinne noch und bei jedem "falschen" Geräusch bin ich sofort hellwach... Und in der Natur scannen meine Sinne ständig die Umgebung... Das ist einfach in Fleisch und Blut übergegangen.
Ob bei Hochsensiblen, die das als Last empfinden, eine Desensibilisierung möglich ist, das weiß ich nicht.

Die Frage nach der Disco war zwar an @Aneway gerichtet, aber ich habe auch eine Antowrt dafür: Ich war einmal als junger Mann in einer Disko: Der Lärmpegel war die Hölle, ich wollte nur noch raus.

Ich höre auch oft Geräusche, die andere nicht mal wahrnehmen.
Eben!
 
Klar doch. Es ist sehr schwer über die Wahnehmungen anderer Menschen zu urteilen. Besonders deutlich wird das z.B. bei Schmerzen, wo der eine meint ken Problem, und der andere windet sich beim gleichen Schmerz am Boden. Auch da gibt's eine unterbewusste Programmierung der Schmerzschwelle. Schmerz ist ja nur ein Warnzeichen. Und wenn die Körperwahrnemung nicht mehr stimmt oder die Schmerzwahrnehmung bereits früher abgesenkt wurde, dann ist auch die Schmerzwahrnehmung geringer. (Daher sind auch die meisten Männer als Jammerlappen verschrien, weil die Frauen bei Geburten bereits Schmerzen durchlebt haben und darüber eine Schmerzresistenz bekommen haben die Männer nicht haben (daher gab's früher wahrscheinlich auch männliche Initiationsriten mit Schmerzen)).

Es gibt auch Menschen, die das erst VIELE Monate "später" sehen und erkennen "können", dass jemand doch "nicht" sensibel ist ... ?!
 
Damit wir uns richtig verstehen: Ich trainiere meine Sinne auf immer höhere Empfindlichkeit (im Rahmen dessen, was der menschliche Körper ermöglicht). Selbst im Schlaf arbeiten diese Sinne noch und bei jedem "falschen" Geräusch bin ich sofort hellwach... Und in der Natur scannen meine Sinne ständig die Umgebung... Das ist einfach in Fleisch und Blut übergegangen.
Ob bei Hochsensiblen, die das als Last empfinden, eine Desensibilisierung möglich ist, das weiß ich nicht.

Ist klar. Deine Aussage war eher die andere Richtung, sich zu sensibilisieren. Aber denn muss auch der umgekehrte Prozess möglich sein, und ist ja auch möglich, wenn viele Sensible Menchen schaffen es ja. Und dort wo es nicht gejt muss man halt anschauen, warum es nicht geht.

Die Frage nach der Disco war zwar an @Aneway gerichtet, aber ich habe auch eine Antowrt dafür: Ich war einmal als junger Mann in einer Disko: Der Lärmpegel war die Hölle, ich wollte nur noch raus.

Mhm, was ich gedacht habe ... es nimmt damit natürlich einen Automatismus an. Ich höre zu gut, also vermeide ich. Und wenn ich vermeide, desensibilisiere ich natürlich auch nicht.

Wäre jetzt die interessante Frage ... wie war deine Mutter in der Schwangerschaft (eher ruhig und zu Hause oder das Dicokätzchen bis zum 7./8. Monat)? Was und wie war "laut sein" in deiner Jugend? Assoziationen zwischen Laut und Angst? Kannst ja mal durchüberlegen und hineinspüren ....
Dass alles was wir durch solche Sachen gelernt haben im Leben dann meistens auch eine Ressource ist, sollte sowieso klar sein.
 
Es gibt auch Menschen, die das erst VIELE Monate "später" sehen und erkennen "können", dass jemand doch "nicht" sensibel ist ... ?!

No ja, meistens wollen sie es nicht sehen, oder ihnen fehlt das know-how um es zu sehen. Gerade in der Partnerschaft ist dieses Verdrängen aus "Liebe" weit verbreitet. Und es sind eh alle so, also wird's ja eh nicht anders .... Immer die gleichen Argumente ....
 
No ja, meistens wollen sie es nicht sehen, oder ihnen fehlt das know-how um es zu sehen. Gerade in der Partnerschaft ist dieses Verdrängen aus "Liebe" weit verbreitet. Und es sind eh alle so, also wird's ja eh nicht anders .... Immer die gleichen Argumente ....

Oder da ist was noch härter. Und "zu". Wenn man Menschen für weich hält, die total unsensibel sind usw. Oder das ist nur "blind". Oder ...
 
Klar doch. Es ist sehr schwer über die Wahnehmungen anderer Menschen zu urteilen. Besonders deutlich wird das z.B. bei Schmerzen, wo der eine meint ken Problem, und der andere windet sich beim gleichen Schmerz am Boden. Auch da gibt's eine unterbewusste Programmierung der Schmerzschwelle. Schmerz ist ja nur ein Warnzeichen. Und wenn die Körperwahrnemung nicht mehr stimmt oder die Schmerzwahrnehmung bereits früher abgesenkt wurde, dann ist auch die Schmerzwahrnehmung geringer. (Daher sind auch die meisten Männer als Jammerlappen verschrien, weil die Frauen bei Geburten bereits Schmerzen durchlebt haben und darüber eine Schmerzresistenz bekommen haben die Männer nicht haben (daher gab's früher wahrscheinlich auch männliche Initiationsriten mit Schmerzen)).


Dumme Frage meinerseits: Woher weiß man, dass es sich bei 2 Menschen um den GLEICHEN Schmerz handelt?
 
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Wäre jetzt die interessante Frage ... wie war deine Mutter in der Schwangerschaft (eher ruhig und zu Hause oder das Dicokätzchen bis zum 7./8. Monat)? Was und wie war "laut sein" in deiner Jugend? Assoziationen zwischen Laut und Angst? Kannst ja mal durchüberlegen und hineinspüren ....
*lach* Da bin ich nun wirklich überfragt. Ich war zwar zwangsweise dabei, aber mit Beobachten war noch nix... :D
Discos gab's zu der Zeit noch nicht. Damals ging man mal aus, vielleicht mal ins Kino oder so, aber das war's dann auch. Wenn ich mich recht erinnere (sehr, sehr vage), war meine biologische Mutter ein sehr ängstlicher Typ... Ich kann mich aber an keine Assoziation zwischen Angst und Lärm erinnern... Oder doch... ja..., sie wuchs ja im Krieg auf...
Ich selbst galt immer als Feigling, weil ich mir z.B. die Ohren zuhielt, wenn Spielzeugpistolen knallten oder, prosaischer, Nachbars Acetylen-Schweißbrenner (die knallen schon mal, wenn der Brennerkopf nicht sauber ist). Auf die Idee, daß ich schlicht ein überempfindliches Gehör habe, ist damals keiner gekommen. Ich mag z.B. heute noch keine Schußwaffen, weil sie LAUT sind, obgleich ich keinerlei Berührungsängste habe und mit dem Umgang vertraut bin (ist fast jeder aus meiner Generation, weil damals noch die meisten zum Bund gingen).
Auch Preßlufthämmer etc. waren in meiner Kinderzeit immer die Hölle. Ich möchte gar nicht wissen, wieviele Kinder, die als überängstlich gelten, tatsächlich nur ein überdurchschnittlich gutes Gehör haben, dem Krach Schmerzen zufügt. Das könnte man in einer Untersuchungsreihe tatsächlich mal abklären, wäre interessant zu wissen.
 
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