Es ist sehr schwierig, weil jeder Gedanke entstehen lässt. Und die Sehnsucht zeigt gern Bilder, nur der Träger des Bildes ist zumeist der Mangel. Und so wirkt dann letztlich der Stillstand.

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Mhh. Sehr komplexes Thema. Um sich zu verlieben zu können, ist es notwendig den Partner idealisieren zu können. Das ist meiner Meinung nach völlig in Ordnung. Interessant wird es, wenn man Stück für Stück den anderen wirklich kennenlernt. Da braucht es dann die Fähigkeit von beiden Seiten Kompromisse einzugehen, für die Andersartigkeit offen zu sein. Die Kunst darin ist, dies ohne Flügelstutzen, Selbstmanipulation und Entauthentisierungen zu tun.
Dazu bedarf es einer Person, die in ihrer Mitte ist, sich selbst sehr gut kennt, ehrlich zu sich und ohne inneren Mangel ist, einfach in sich schon komplett. Wenn man so authentisch ist, dann durchschaut man auch den anderen und lässt sich nicht blenden.
Nach gründlicher Reflektion, bin ich mir sicher, dass es einem wirklich zu Menschen zieht, von denen man etwas lernen kann, bei denen man seine eigenen Fehler klar und deutlich wie in einem Spiegel erkennt. An diesem Punkt erfordert es aber dennoch "harte Arbeit" sich diesem Spiegelbild zu stellen. Ich glaube eine Partnerschaft kann dann gelingen, wenn dies beide tun können. Wenn beide ihre Fehler und Schwächen eingestehen und in die Verantwortung gehen. So könnte man dann gemeinsam aneinander wachsen. Diese Bereitschaft besteht leider selten auf beiden Seiten und so ist es dann eher als eine Lektion anzusehen, die einem den nötigen Feinschliff verpasst.
Ich denke, dass ich eine sehr ausgeprägte Persönlichkeit habe und damit ecke ich auch schon mal an, bin aber nie abgeneigt mich zu optimieren. In beschriebener Person, zu der ich mich hingezogen fühlte, habe ich einige meiner Verhaltensweisen als Extrem vorgefunden, ohne die nötige Offenheit gegenüber anderen und wahrscheinlich auch ohne die Möglichkeit oder den Willen dies zu ändern (was in einer Person vorgeht kann ich natürlich nicht beurteilen, soviel jedoch zu meinem Eindruck).
Letztendlich könnte ich mir vorstellen, dass es mir vielleicht gezeigt haben könnte, wo ich selber noch in einem gewissen Ungleichgewicht bin und welche Sichtweisen eventuell zu festgefahren sein könnten. Wo ich offener sein könnte, ohne mich selbst damit zu leugnen.