die moderne psychologische Forschung zu "männlich" und "weiblich" sieht diese Eigenschaften nicht als Extrempunkte eines Kontinuums, also als sich mehr oder weniger ausschließende Eigenschaften, sondern als zwei unabhängige Eigenschaften, die jeder Mensch mehr oder weniger jeweils getrennt in sich verwirklichen kann.
so kann es einen "typischen Mann" geben, der 80% männliches und 10% weibliches lebt, oder einen "untypischen Mann", der nur 40% männliches lebt und 40% weibliches,
oder einen "untypischen Mann", der 10% männliches und 10% weibliches
oder einen "untypischen Mann", der 100% männliches und 100% weibliches lebt.
Dasselbe natürlich auch für Frauen.
Die reine Statistik findet dann die Eigenschaften als "weibliches" Cluster, die von der überwiegenden Mehrzahl der Frauen für sich beansprucht werden und diejenigen als "männliches" Cluster, die von der überwiegenden Mehrzahl der Männer für sich beansprucht werden.
Darüberhinaus gibt es Experimente, wie sich Männer und Frauen verhalten... und auch da zeigen Männer eben deutlich anderes Verhalten in vielen Dingen als Frauen.
Teils neurobiologisch bedingt, teils kulturell, und teils anders bedingt.
Wer sich dafür näher interessiert, dem empfehle ich gerne das Buch von Doreen Kimura "Sex and Cognition". Doreen Kimura ist Professorin für Psychologie und forscht seit Jahrzehnten an diesem Thema. Sie zeigt unter anderem, dass die Klischees von den populärwissenschaftlichen Büchern zu dem Thema a la "warum Frauen nicht einparken können und Männer nicht zuhören" eben Klischees sind und doch sehr viel differenzierter betrachtet werden müssen.