Luzifer will eigentlich das Licht bringen. Die Verführungen setzt er ein, damit man auf seine Schwachpunkte aufmerksam wird. Nach dem Prinzip -jeder ist zu einem gewissen Preis käuflich- das Prinzip kann auf mehreren Ebenen ausgelegt werden, sei es, dass man spirituell etwas erreichen will oder ganz banal materiell. Luzifer dockt an diese Punkte an, und spielt gekonnt damit.
Deinen ersten Satz sehe ich auch so, den Rest etwas differenzierter.
Ich hab zugegeben keine Beweise, denn eine historisch-kritische Betrachtung erfasst nicht das Wesen (was deutlich älter ist, als seine Schriftsteller in der Bibel), erklärt aber durchaus, warum er als Gegner der Religion erscheint. Er ist ein Streckenvernichter insofern, weil der Abstand zwischen Gott und Mensch schnell und hart reduziert wird, bzw. beide Begriffe unnötig machen. Insofern erlebt ihn die Religion als Gegner- sie ist schlicht unnötig in seiner Welt. Er trägt das Licht in sich. Gott als leuchtender Sackbahnhof am Ende des Lebens erübrigt sich in seinem Kontext (nebenbei erwähnt lesen sich christliche Mystiker gar nicht so unähnlich und teilweise höchst gotteslästerlich für den üblichen Gläubigen. Auch heutige Erleuchtete haben keinen Gott, eben weil alles Gott ist)
Luzifer ist in meinem Erleben sehr brutal. Wer mit ihm als Wesen (-und nicht als Folklore oder durch religiösem Missbrauch der Monotheisten) Kontakt aufnimmt, dem haut er den Weg frei bezogen auf jede Form der Fremdbestimmung- dazu gehören auch eigene Konditionierungen, die den Weg zwischen sich und der Göttlichkeit verhindern.
Religionen erklären ihn zum Feind - umgekehrt ist das nicht so. Er interessiert sich nicht dafür und will auch nicht eine Gegenmacht aufbauen. Er ist weit jenseits einer Gegnerschaft - oder unhöflich formuliert: Reli geht ihm am Arsch vorbei.
Aber Religion braucht Gegner, zumindest die monotheistische.
Luzifer ist’s schnuppe, aber dieses Gegnerdingens verhindert eben auch die Erleuchtung.
@Gida zeigt das Problem. Das ist typisch religiös. Nein, das Böse ist nicht ausgeschlossen- Erleuchtung funktioniert nicht durch Ausschluss- im Gegenteil