Wyrd
Aktives Mitglied
- Registriert
- 11. Januar 2012
- Beiträge
- 5.825
Es gibt diesen Medikamentenhandel bzw. kriminellen Zweig wo genau solche Mittel auch verkauft werden, dh. unabhängig vom Arzt und das würde ich persönlich schon als eine Art Drogenhandel sehen.Medikamentenabhängigkeit ist eine Nebenwirkung von Wirkstoffen, die zu stark auf Dopaminrezeptoren wirken. Das ist ein Problem, das v.a. bei Anxiolytika und Analgetika auftritt. Es ist eine Nebenwirkung, die problematisch ist, ein Risko, das man abwägen muss - aber Opioide und Benzodiazepine werden bei uns nicht wie Zuckerl verschrieben, gerade jüngere Ärzte sind eher zu restriktiv - denn manchmal ist es auch für den Patienten klüger, das Abhängigkeitsrisiko einzugehen, wenn die Alternative kaum zu ertragende Schmerzen sind.
Übrigens: Die Pharmaindustrie arbeitet ohnehin unablässig daran, Derivate zu produzieren, deren Abhängigkeitspotential bzw. Missbrauchspotential reduziert wird (indem man die Affinität zu Dopaminrezeptoren senkt). Entwöhnungspräparate für Drogenabhängige haben z.B. Naloxon dabei, sodass man sie nicht injizieren kann, etc.
Mir wäre es nämlich lieber, bei starken Schmerzen Opioide (die abhängig machen können) verschrieben zu bekommen, die der Körper vergleichsweise gut verträgt, anstatt mit nichtopioiden Analgetika vollgestopft zu werden, die die Schmerzen nicht annähernd so gut bekämpfen und die extrem auf die Leber gehen. Alles hat ein für und wider.
Das mal zur Medikamentenabhängigkeit.
Das ganze mit Drogendealen zu vergleichen und zu sagen, Drogenhandel gäbe es nur, weil Drogendealer einzeln Leute abhängig machen ist so verblendet und weltfremd, da kann man nur sagen: Mal rausgehen, in die echte Welt, weg vom Computer.
Das was ich als Problem sehe, ist das man eben zu oft zu der Pillendose greift, da man einfach nicht mehr dazu fähig ist etwas ohne Pillen oder irgendwelche Medikamente zu verarbeiten, ... .
Viele Menschen neigen aus welchen Gründen auch immer eben auch dazu alles gleich sofort zu *behandeln* was ich als nicht positiv ansehen kann.
Sozusagen die Hälfte der Menschen in Wohlstandsgebieten ist entweder abhängig von Schmerzmitteln oder Substanzen die sich als Psychopharmaka bezeichnen lässt, ... .
Ich finde es eine höchst nachdenklich zu stimmende Entwicklung das eben immer mehr Menschen versuchen die Realität mit Medikamenten zu verdrängen, ... .
hier mal eine kleine Übersicht, alleine über die Kosten, ... .
http://www.epsy.de/pp3.htm
http://www.psywiki.org/index.php?title=Psychopharmaka_Verordnungen_2009
Zuletzt bearbeitet: