Der Vorteil an den Glauben an den Allerbarmer

Alles gut, nur bizzli wirr, das Ganze.

Ich habe geschrieben, dass ich es erst hinkriegte, den Tätern zu vergeben, als ich mich in das Opfer hineinversetzte und den Tätern an ihrer Stelle als Opfer vergeben konnte. So wie sie es ja ebenfalls konnte. Woraufhin @Linniii antwortete, dass sie nicht glaubt, dass das funktioniert. Woraufhin du ihr antwortetest: "
"Es kann funktionieren - aber m.E. nur mit viel Reflexion und auch noch spirituellem Background.
Die Vergebung meine ich hiermit und aus eigenem Kontext,
ich finde das ziemlich erstaunlich -
das Ego bleibt natürlich auf der Strecke und die Distanz halte ich auch für notwendig."

Natürlich kann ich dich missverstanden haben, aber dann verstehe ich die Verbindung zum auf der Strecke bleibenden Ego nicht. Ich bin ja von dem von mir erzählten Fall ausgegangen, über den wir geredet haben. Und ich habe deine Antwort gut gefunden, nur dass mein Ego dabei nicht auf der Strecke geblieben ist. Jedenfalls, wenn damit sowas wie der innere Schweinehund gemeint ist. Ich hab halt immer ein Problem mit dem etwas verbreitetem Ego-Problem. Ich mag mein Ego nämlich.

Ziemlich verwirrend, vermutlich ein Missverständnis, möglicherweise auf mehreren Seiten.
Putin habe ich nur als Beispiel genannt, als es darum ging, dass ich nicht an Gut und Böse glaube und ich auch Putin nicht für böse halte. Woraufhin @Possibilities mit "sondern?" kommentierte und ich mit "gefährlich" antwortete.

Stimmt, ich habe dich wahrscheinlich komplett missverstanden, aber ich weiß nicht genau, was und wieso.
Alles gut - einen Tee?

Hier geht es mir wirklich nur um eigene Belange,
das Ego bleibt auf der Strecke bedeutet -
was hat dazu geführt, das ich schlecht behandelt wurde, was war mein Anteil an Schuld usw....
verstehst du jetzt, was ich meine?
Natürlich kommt man sich nach solchen Überlegungen nicht gerade großartig vor🙄 -
( auf gut steirisch denkt man dann vielleicht:
Mei woar i a Depp! 😆)
Mehr will ich dazu nicht schreiben - ist ja alles OT!
 
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Ich denke nicht, dass sowas funktioniert. Zumindest nicht immer
Früher hab ich das auch nicht geglaubt, aber heute sehe ich das anders. Es ist möglich, die Frage ist einzig, wie stark der Wille ist, es hinzubekommen und ob man bei Hindernissen aufgibt oder ob man nach Wegen sucht, bis es gelingt. Meiner Erfahrung nach kann es nur gelingen, wenn man bei sich selbst anfängt. Bei allem, was einen ausmacht, jedes Gefühl, jede Regung, jede Erinnerung - einfach alles. Weil alles dazu beiträgt, dass man ist wie man ist.
Ich habe dann schnell gemerkt, dass ich das, was ich bereits in mir aufgelöst und liebhaben gelernt hatte, auch anderen nicht mehr verübelte. Man liebt seine Gegenüber tatsächlich wie man sich selbst liebt. Und dann habe ich im Außen weitergemacht. Wenn es schwierig wurde, hab ich mir vorgestellt, ich wäre mein Gegenüber und das, was ich nicht mochte, in mir selbst annehmen gelernt. Man muss einfach nur verbissen genug sein, dann bekommt man es auch hin - und ich war ziemlich verbissen. Geht nicht gabs nicht. Wenn ich es nicht hinbekam, lag es daran, dass ich noch nicht wusste wie.
Am besten funktionierte es über die Vorstellung, dass ich die Mammi meines Gegenübers war. Mammis sind ungeheuer fähig, was die Liebe zu ihren Kindern angeht. Klar können sie sich auch mal über sie ärgern und das Verhalten eines Sprösslings echt Sch*** finden, aber trotzdem haben sie ihre Kinder ja lieb.

Das hat echt gut funktioniert, bis mir Multimädchen begegnet ist und mir von diesen Unmenschen erzählte. Da bin ich an meine Grenzen gestoßen. Aber weil sie es konnte, habe ich einfach so lange weitergemacht, bis ich einen Weg gefunden hatte.
Es kann funktionieren, aber man muss an die Möglichkeit glauben und man muss es wollen. Dann ist es machbar.
Man darf einfach nicht aufgeben. Pause machen ist okay, aber aufgeben? Nach so vielen Jahren? Nicht wirklich.
 
Hier geht es mir wirklich nur um eigene Belange,
das Ego bleibt auf der Strecke bedeutet -
was hat dazu geführt, das ich schlecht behandelt wurde, was war mein Anteil an Schuld usw....
verstehst du jetzt, was ich meine?
Ich bin echt zerknirscht, aber ich verstehe es immer noch nicht.
Was verstehst du denn unter Ego?

Dass man die ganze Situation ausleuchtet versteh ich natürlich. Und klar gibt es Ursachen - auch bei einem selbst.
Natürlich kommt man sich nach solchen Überlegungen nicht gerade großartig vor🙄 -
Aaaah - ich glaube ich habs!
Was wirklich schwer ist - vor allem am Anfang - man muss schon bizzli schonungslos mit sich sein.
Um sich etwas verzeihen zu können, muss man erstmal erkennen und einsehen, dass man Sch*** gebaut hat, die es zu verzeihen gilt. Das kann mächtig an die Nieren gehen, das weiß ich sehr gut.

Ist es das?


( auf gut steirisch denkt man dann vielleicht:
Mei woar i a Depp! 😆)
Mehr will ich dazu nicht schreiben - ist ja alles OT!
JAAAAAAAA! Das könnte von mir sein!
Und ja klar - es hilft enorm, wenn man über sich selbst lachen kann.

JETZT isses gerutscht! Glaub ich zumindest.
Du hast ja sooo recht!
 
Aaaah - ich glaube ich habs!
Was wirklich schwer ist - vor allem am Anfang - man muss schon bizzli schonungslos mit sich sein.
Um sich etwas verzeihen zu können, muss man erstmal erkennen und einsehen, dass man Sch*** gebaut hat, die es zu verzeihen gilt. Das kann mächtig an die Nieren gehen, das weiß ich sehr gut.

Ist es das?
Nicht ganz, aber egal - passt schon so!👍
 
Ach ja - fast vergessen - das Ego muss man m.E. tatsächlich etwas zurück nehmen, etwas reflektieren und analysieren - und das kann dann durchaus unangenehm sein! ( sogenannte "Schattenarbeit")
( Bezüglich der eigenen Angelegenheiten 😉)
Ja klar, ich hab das hier gerade erst gelesen, du hast vollkommen recht!
Seit ein paar 'Wochen hab ich so eine Phase, in der immer wieder Erinnerungen in mir aufploppen, die ich bisher nicht in Frage gestellt habe. Das dürfte jeder kennen, man glaubt sich halt gerne, dass man "richtig" gehandelt hat und etwas total verständlich war und und und. Aber wenn das auf einmal hochploppt und man es wie von außen betrachtet, machts erstmal gewaltig "Oops!"
Wie ich schon sagte: Man ist nie fertig mit aufräumen bei und in sich selbst. In über 60 Jahren kann sich eine Menge angesammelt haben, was dann doch nicht so dolle war. Das gibt dem "sauer aufstoßen" eine echt andere Ebene. Aber genau da muss man ansetzen. Erst dann kann man anfangen, zu verzeihen, aufzulösen und liebhaben zu lernen.
Jössas, war ich blöd, diesmal war meine Leitung so richtig lang, aber jetzt isses gerutscht.
 
Ja klar, ich hab das hier gerade erst gelesen, du hast vollkommen recht!
Seit ein paar 'Wochen hab ich so eine Phase, in der immer wieder Erinnerungen in mir aufploppen, die ich bisher nicht in Frage gestellt habe. Das dürfte jeder kennen, man glaubt sich halt gerne, dass man "richtig" gehandelt hat und etwas total verständlich war und und und. Aber wenn das auf einmal hochploppt und man es wie von außen betrachtet, machts erstmal gewaltig "Oops!"
Wie ich schon sagte: Man ist nie fertig mit aufräumen bei und in sich selbst. In über 60 Jahren kann sich eine Menge angesammelt haben, was dann doch nicht so dolle war. Das gibt dem "sauer aufstoßen" eine echt andere Ebene. Aber genau da muss man ansetzen. Erst dann kann man anfangen, zu verzeihen, aufzulösen und liebhaben zu lernen.
Jössas, war ich blöd, diesmal war meine Leitung so richtig lang, aber jetzt isses gerutscht.
So ungefähr!
Was ich nicht verstehe: Warum glaubst du alles
" lieb haben" zu müssen?
 
Bedingungslose Liebe ( außer eventuell zum Kind) halte ich auch für ziemlich ungesund -
das bedeutet ja auch, dass ich einem Gaslighter noch " die Stange" halte.
Da scheint mir eine emotionslose, distanzierte Haltung
( solange man nicht die Kurve kratzen kann), wesentlich nützlicher!
Missverständnis :)
Angefangen bei mir selbst. Und ich lieb ja auch meinen kleinen Wüterich.
Ich kann mir zwar gut vorstellen, als die Mammi vom Putin den Bub aufm Schoß und ihn lieb zu haben.
Aber bei dem, was er alles anstellt, darf auch mein kleiner Wüterich vor die Tür und den Kerle gehörig zusammensch*****.
Deswegen hab ich das Beispiel ja genannt. Eine Mammi hat ihr Kind lieb, egal wie alt es ist. Aber natürlich kann sie auch mächtig sauer sein, wenn das Kind so einen Mist veranstaltet. Als Mammi kann man liebhaben und sauer sein, ohne dass es sich wiederspricht. Und wenn man das zig Jahre so verbissen macht wie ich es nunmal mache, dann ist man in einer Millisekunde in exakt dieser Vorstellung und ja, dann kann man liebhaben und explodieren.

Deswegen sag ich ja so oft, dass Liebe unendlich viel mehr ist als lieb und nett sein.
Mütter können fürchterlich wütig sein, wirklich! Aber dafür müssen sie ihr Kind nicht verurteilen, sie sind einfach nur wütend auf das beschissene Verhalten des Sprösslings. Und das ist einfach anders als wenn man jemanden einfach nur Sch**** findet.
 
So ungefähr!
Was ich nicht verstehe: Warum glaubst du alles
" lieb haben" zu müssen?
Och, das hatte seinen Anfang vor ziemlich genau 50 Jahren, als meine Mutter mir mal sagte, dass man das heute gar nicht mehr so machen kann wie Jesus damals. Und alles in mir blitzte und schrie (tonlos) "DOCH!"

Sonst war da nix, aber noch weiteren 20 Jahren hab ich einen Weg entdeckt, wie ich es herausfinden und (mir) beweisen konnte, dass es eben DOCH ging. Einfach indem ich alles wegließ und mich einzig auf die überlieferten Aussagen von Jesus fokussierte - allen voran seine Gebote. Das waren nur zwei, also nicht wirklich kompliziert.
Mir ist total klar, wie schräg das war und auch noch ist, aber so hat es angefangen.
 
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Warum glaubst du alles
" lieb haben" zu müssen?
Nochmal kurz dazu:
Ich hab es zwar ausprobiert, weil ich wissen wollte, ob die Lehre von Jesus auch heute noch funktionieren kann. Aber schon nach wenigen Wochen hätte ich nicht mehr aufhören wollen, weil es mir unglaublich viel gebracht hat - in allem, auf allen Ebenen. Mir ging es unendlich viel besser - ebenfalls auf allen Ebenen, ich konnte tausendmal besser mit Problemen und Ängsten umgehen und auch mit anderen Menschen kam ich viel besser klar. Nicht, dass ich vorher große Probleme gehabt hätte, ich hätte mir einfach nicht vorstellen können, wie mich das im Innersten aufräumt.
Ich kann es wirklich nur schwer beschreiben. Auf der einen Seite bin ich immer noch ich und die Welt ist immer noch die Welt - alles wie gehabt. Aber es ist so viel bunter und leichter, dass ich dafür definitiv nicht die passenden Worte hab. Wahrscheinlich gibt es auch keine dafür. Das Dunkle ist heller, das Graue bunter, das Schwere leichter - obwohl eigentlich alles das Gleiche ist wie immer.
 
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