Wenn man überhaupt bemerkt, nach vielen Jahren der Therapie, dass es nur eine Chance ist und nicht mehr.
Eine richtige Therapie ist ein langjähriger Prozess, das ist richtig. Und man weiß auch nicht, was am Ende dabei herauskommen wird. Und es gibt auch den "negativen Therapieerfolg".
Viel öfters sehe ich aber Menschen, denen eine Therapie sehr helfen konnte.
Nun, mich hat damals, als ich vor der Entscheidung stand, folgendes Zitat sehr überzeugt:
„Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. “
Georg Christoph Lichtenberg
Der Wahn hat eine schützende Funktion. Man flieht in ihn, sozusagen, um sich nicht mit dem eigenen "Ich" auseinandersetzen zu müssen. Viel Schmerz könnte sonst an die Oberfläche kommen.
Das weiß ich alles. Deshalb schrieb ich auch, dass es des Heldenmutes bedarf, um sich auf diese Reise zu begeben.
Und natürlich muss das jeder selbst entscheiden.
Deswegen ist es eine echte Kunst, ihn idealerweise zu behandeln, meine ich.
Ohnehin, ja. Alles was mit der Psyche zu tun hat, ist unwegbar, komplex, schwierig und mit Risiken behaftet. Es handelt sich dabei ja nicht um einen Blinddarm, den man einfach herausoperieren kann. Das wäre echt schön, wenn es so einfach wäre.
Aber so, wie es jetzt läuft, ist es doch erst recht ein Tanz auf dem Vulkan, findest du nicht?
Wie gesagt, wenn jemand mit seinen Kompenstationsmodellen halbwegs gut durchs Leben kommt, da würde ich mich niemals einmischen. Und auch jetzt mische ich mich nicht ein. Ich sage, was ich zu dem Thema weiß und denke. Mehr nicht.