Der Sinn des Lebens

Ich habe folgendes Thema in einem anderen Thread schon mal angesprochen und habe überlegt einen neuen Thread darüber zu öffnen, allerdings denke ich, passt es auch in dieses Thema, zum Sinn des Lebens gehört nämlich auch sich mit ganz "weltlichen" Themen zu beschäftigen.

Es ist etwas paradox, der Mensch ist ein spirituelles Wesen aber auch ein materialistisches.
Jedem ist glaube ich klar, dass es eine für ihn, individuell passende Harmonie zwischen diesen beiden geben sollte.

Ich denke ich kann sagen, beide extreme ausprobiert zu haben und bin zu der Schlussfolgerung gekommen, dass weder das eine noch das andere ohne den Gegenpart auskommt. Es funktioniert mMn nicht, eines von beiden zu leugnen, oder vor einem von beiden zu flüchten. Dazu ist die innere, sowie die äußere Welt viel zu präsent, als das man eine davon vernachlässigen kann.

Das soll heißen, ich kann meinen Fokus zwar auf das Spirituelle legen, dennoch befinde ich mich in einem Natürlichen und Menschlichen System, in dem ich um zu existieren von gewisse äußerlichen Dingen abhängig bin, besonders da die Menschenwelt verschiedene Systeme hervorgebracht hat, die gesamte Ökonomie zb, in der es gewisse Pflichten gibt.

Was den Kapitalismus betrifft sehe ich darin viele Vorteile, aber auch enorme, weltweit negative Konsequenzen.
Zu sagen, ein sehr kapitalistischer Mensch ist gierig oder egoistisch, halte ich für zu Kurz gedacht. Das ist mir zu allgemein formuliert und spiegelt nicht meine Erfahrungen in diesem System wieder.

Ich kenne Menschen die mal klein angefangen haben und dann zu 1A Vorzeige Kapitalisten geworden sind. Da gibt es nämlich einen Zog, den man nicht unterschätzen sollte und dem ich damals, nicht vollkommen, aber immerhin etwas anheim gefallen bin.

Um das ganze zu verdeutlichen beziehe ich mal auf eines von verschiedenen Wissenschaftlichen Experimenten.
Das Monopoly Experiment.

Im Monopoly Experiment, haben zwei Spieler gegenteilige Ausgangsvoraussetzungen.

Ein Spieler bekommt doppelt soviel Startgeld, beim zug über Los! Doppeltes Gehalt und er darf mit zwei, der andere Spieler nur mit einem Würfel, würfeln.

Diese Ausgangspositionen zeigen ziemlich genau die Startpositionen von Arm und Reich in der Gesellschaft.

Das heftige war aber nun, dass die reichen Spieler, mit der besseren Ausgangsposition, die zu ihrem Vorteil bestehenden Ausgangsvoraussetzungen ignorierten und der Meinung waren, dass sie besser gespielt habe, klüger sind, das Spiel besser verstehen.

Sie wurden lauter, asozialer, provokativer und stellten ihren Reichtum dem armen Spieler zu Schau.

Sie haben scheinbar vergessen, dass die glückliche Ausgangsposition zu ihrem Erfolg verhalfen, und nicht weil sie besonders gut spielten.

Sie haben ihr Geld demonstrativ gezählt und Spielzüge extra langsam ausgeführt. Man muss dabei bedenken, alle Spieler auf der reichen Seite, bei den verschiedenen Testspielen.

Sie wurden unhöflicher und haben sich über die Armut der anderen lustig gemacht, ala : „Bald geht dir das Geld aus! Ich bin an diesem Punkt fast unantastbar“, „Ich kann mir alles leisten“, „Du schuldest mir Geld!“

Die reichen Spieler schienen vergessen zu haben, dass sie nicht durch ihr Talent erfolgreich im Spiel waren, sondern weil sie per Zufall mit Vorteilen ausgestattet worden sind.

Es kam bei dem Experiment heraus, dass wenn der Reichtum steigt, das Mitgefühl weniger wurde.

Darum schadet der konzentrierte Reichtum von wenigen in der Gesellschaft enorm, da Geld erst die Umsetzung von großen Vorhaben möglich macht.

Hier mal ein paar Ausschnitte aus den Spielen und eine sehr interessante Vorstellung des Experimentes mit deutschen Untertiteln.

Docupy: Das Monopoly-Experiment - Sendungen A-Z - Video - Mediathek - WDR

Paul Piff: Macht Geld fies und gemein? | TED Talk

Das Experiment zeigt mir persönlich, was Geld aus einem Menschen machen kann. Wie er, gemessen an Reichtum der Meinung ist, unter irgendwelchen Bedingungen besser als ein anderer Mensch zu sein, was unter spirituellen Gesichtspunkten Unsinn ist.
Außerdem können nicht alle Menschen Reich sein, soviele Ressourcen hat die Erde gar nicht.

Marxismus, gerechte Herrscher:innen, Kapitalismus an sich, werden dieses Problem nicht lösen, wenn Menschen sich unter diesen Bedingungen ihren eigenen Selbstwert und den Wert, die Intelligenz oder andere verschiedene Eigenschaften des Anderen Menschen damit vergleichen.

Aber wie soll das anders funktionieren, wenn in Kindheitstagen schon geprägt wird und sogar in den Schulen gelehrt wird, dass man etwas aus sich machen muss um nicht wie ein armer Mensch zu enden?

Dann stellt sich mir die Frage, muss man soviel Kram produzieren? Es wäre doch für die Umwelt viel besser nur das nötigste zu produzieren. Aber was macht man dann mit den ganzen Arbeitslosen, vor allem wenn KI, Robotik und Digitalisierung noch mehr Arbeitsplätze fordern.

Und was macht man mit der freien Zeit? Unsere Kultur ist auf Konsum getrimmt. Geld im Umlauf halten. Sicher wären spirituelle Beschäftigungen sinnvoller, aber da sehe ich durch die Prägungen unserer Kultur, wie sie zur Zeit ist, eigentlich kaum eine Chance.

Wenn man dieses System sieht, mit vielen Vorteilen die es bietet, bleibt aber leider sehr viel Menschliches Potenzial auf der Strecke. Wie kann man das verändern, ohne dabei die Grenzen, Wünsche, Träume und Ziele des Einzelnen in diesem System zu überschreiten?
Zuviel Text. Ich hab es nicht geschafft.
Sorry. Grundsätzlich fände ich es gut wenn du zu jeder deiner Ideen einen eigenen Thread aufmachen würdest.
Denn jeder Gedanke ist wirklich und nur die Zweige tragen die Frucht. Und nur das ist interessant.
 
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Hallo Ultim4te,


arm und reich ist eine Sache der Perspektive und auch der Gier.
Was ist reich, und wann bin ich reich?
Ich würde mich persönlich als superreich bezeichnen.

Habe mal einige Zeit in der dritten Welt gelebt, Pampa, weit ab von jeder Straße.
Wasser war 2 Kilometer entfernt, musste ich erst einmal holen und abkochen, bevor ich es gebrauchen konnte, keine Dusche, keine Waschmaschine, keinen Strom, weder Bett noch sonst etwas.

Aber ich hatte genug zu essen, eine Ecke in der Hütte zum Schlafen, auf dem Boden und war gesund.
Hatte also alles was ich brauchte. Nicht einmal das haben viele.

Zuhause habe ich meine Dusche, meine Waschmaschine, mein Bett, meinen Kühlschrank, Strom, fließendes Wasser, den Supermarkt in der Nähe und keine 500 Kilometer entfernt.

Und in der Hütte, mit meiner Ecke, das Wasser und der Fluss, Kilometer entfernt, mit dem notwendigen zum Essen, Hauptsache macht den Magen voll, war ich nie arm, habe mich auch nie so gefühlt, aber man lernt zu schätzen was man hat, und auch was man zu glücklich sein nicht braucht.

Es ist die Gier die uns unglücklich macht .


Gruß ramalon
 
Habe mal einige Zeit in der dritten Welt gelebt, Pampa, weit ab von jeder Straße.
Wasser war 2 Kilometer entfernt, musste ich erst einmal holen und abkochen, bevor ich es gebrauchen konnte, keine Dusche, keine Waschmaschine, keinen Strom, weder Bett noch sonst etwas.

Aber ich hatte genug zu essen, eine Ecke in der Hütte zum Schlafen, auf dem Boden und war gesund.
Hatte also alles was ich brauchte. Nicht einmal das haben viele.

Zuhause habe ich meine Dusche, meine Waschmaschine, mein Bett, meinen Kühlschrank, Strom, fließendes Wasser, den Supermarkt in der Nähe und keine 500 Kilometer entfernt.

Und in der Hütte, mit meiner Ecke, das Wasser und der Fluss, Kilometer entfernt, mit dem notwendigen zum Essen, Hauptsache macht den Magen voll, war ich nie arm, habe mich auch nie so gefühlt, aber man lernt zu schätzen was man hat, und auch was man zu glücklich sein nicht braucht.

Es ist die Gier die uns unglücklich macht .
Gruß ramalon
Hi ramalon
erst mal, ich finde den Weg für den du dich entschieden hast nicht verkehrt und sowieso sind mir Menschen Sympathisch die ihren Worten auch taten folgen lassen. Das beeindruckt mich unter vielem anderen am Menschen, neben seinen positiven Eigenschaften.

So wie dir, ist auch mir bewusst, dass fundamentales Glück und Einsicht, nicht im Außen zu finden sind. Dieses bedingte Glück im Außen ist lediglich kurzfristig, wird dann langweilig und das nächste interessante Glück wird gesucht. Ein ewiges auf und ab, ein ewiges hinterher rennen und unvollkommen sein während es fehlt. Aber ich verurteile dies nicht, sondern bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass es für mich Zeitverschwendung ist den Fokus allein darauf zu richten. Dennoch richte ich ihn, in für mich passendem Ausmaß, auch auf äußerliches. Auch wenn es nicht so einen großen Stellenwert für mich hat.

Außerdem gibt es noch diese speziellen Leidenschaften, die sind im Außen mit dem inneren Glück verbunden und vereinen Subjekt und Objekt. Das sind Menschen die mich zutiefst beeindrucken. Menschen die eine unermessliche Begeisterung für etwas empfinden und ihre Fähigkeiten bis ins unermessliche perfektionieren. Musiker die ein Instrument lieben und beim Spielen keinen Hauch von sich selbst überlassen als Beispiel. Ein Symbiose von Spieler, Gespieltem und Klang als Beispiel. Hier wird tun und tat eins. Wunderschön. Das sind ganz tolle Menschen und ich liebe es solchen Menschen zuzuschauen.

Das ist alles möglich, weil etwas es zulässt. Warum sollte man dies also verurteilen, unterscheiden und schlecht machen? Da sehe ich gar keinen Grund für.

Gier ist eine von vielen negativen Eigenschaften des Menschen, die zu Unglück führt. Sie ist mMn nicht die Wurzel, es gibt vieles anderes das mindestens genauso schädlich für einen selbst und die anderen ist, und dazu noch deutlich schlimmeres.

arm und reich ist eine Sache der Perspektive und auch der Gier.
Was ist reich, und wann bin ich reich?

Aus deiner Perspektive und für dich, scheint mir das auch richtig zu sein. Aber arm und reich in der materiellen Welt, in den konventionellen Wahrheiten ist ein riesiges Problem. Da die armen Menschen eh kaum eine andere Möglichkeit haben, müssen sie neben dem täglichen Kampf ums überleben, sich eben auch eine kluge Weisheit einfallen lassen um das ganze erträglich zu machen.

Ein Leben wie du es zb führst, würde zum Untergang der meisten Menschen führen. Die Natur kann 7 Milliarden Jäger und Sammler nicht mehr ernähren. Vollkommen ausgeschlossen. Momentan kann es nur die internationale Ökonomie und daran arbeiten täglich Milliarden Menschen, so dass auch du, der nicht viel in dieses System zu geben scheint, davon profitiert. Auch das soll keine Anklage sein, aber du solltest dir auch darüber bewusst sein, wie viele Menschen täglich, unter erbärmlichen Umständen arbeiten, und wie ihre Arbeit dazu führt, dass auch du und ich davon profitieren.
Wenn es dir nicht bewusst ist, dann probiere es dir einmal bewusst zu machen.

Und genau an diesem Punkt, wo das System für 7 Milliarden Menschen überlebenswichtig ist, zu sagen, arm und reich ist eine Sache der Perspektive ist ein sehr undurchdachter Gedanke, der nicht viel mit der Realität zu tun hat.

Arme Menschen werden vollkommen für den Reichtum anderer ausgenutzt. Sie haben keine Chance Selbst zu Wohlstand zu gelangen weil das System zu große Fehler aufweist, ungerecht ist und die reichen mit Privilegien beschenkt, von denen die armen nur Träumen.

Die Konsequenzen von Armut sind nur negativ, da gibt es nichts positives.

Wenn man es als Abenteuer Urlaub betrachtet, wo du gelebt hast, dann immer mit dem Wissen, ich kann dieser Armut immer wieder entkommen, muss einfach nach D oder Ö oder Europa bzw in den Westen.
Diesen Luxus haben wirklich arme Menschen nicht. Die wenigsten haben keine Verantwortung für andere arme Familienmitglieder, denn sie müssen zusammenhalten, sonst verhungern sie.

Niemand sucht sich ein Leben in totaler Armut freiwillig aus, wenn er die faire Chance und die Möglichkeiten bekommt, ein Mindestmaß an Wohlstand zu bekommen. Menschen aus reichen Ländern die in völligem Überfluss gelebt haben, kenne ich aber ein paar, die dann zb. in Höhlen nach Spanien gezogen sind. Ich war da selber mal ein paar Tage zu besuch. Da gabs Strom und Fernseher zu meiner Überraschung. In einer Höhle!
Aber ihr Ausstieg war immer ohne Verantwortung für andere und so konnten sie ein bequemes Leben in selbst gewählter kleinen Armut leben.

Es ist erwiesen, das auch materieller Wohlstand dem Glück und der Gesundheit zuträglich sind.

Und da dieses System in dieser Beziehung ungerecht ist, muss es auch ausgeglichen werden, von Menschen die eine Verantwortung für etwas übernehmen wollen, wenn sie auf ein Problem treffen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zuviel Text. Ich hab es nicht geschafft.
Sorry. Grundsätzlich fände ich es gut wenn du zu jeder deiner Ideen einen eigenen Thread aufmachen würdest.
Denn jeder Gedanke ist wirklich und nur die Zweige tragen die Frucht. Und nur das ist interessant.
:D Hi Abraxas...

Sorry, was?

Du hast es nicht geschafft den ganzen Text zu lesen? Bis du 7 Jahre alt? :sneaky:
Oder willst du mir einfach nur sagen dass es langweilig ist was ich geschrieben habe?
 
:D Hi Abraxas...

Sorry, was?

Du hast es nicht geschafft den ganzen Text zu lesen? Bis du 7 Jahre alt? :sneaky:
Oder willst du mir einfach nur sagen dass es langweilig ist was ich geschrieben habe?
Ja, ich will sagen das es gut ist was du schreibst.
Und auch das du nicht soviel auf einmal schreiben "könntest"
Mir fehlt da der Flow. Du bist gut. Und ich will dich, oder deine Inhalte fressen, -》 sie sollten in einen schlüssigen Konsens bleiben.
 
Die Tauben gurren dem Sonnenuntergang entgegen, und viele Vögel halten ihr Gespräch. Es ist ein friedlicher Samstag Abend.
 
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