Christentum und Reinkarnation

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worin soll denn da einen Trost für all jene sein, die mit Leid beladenen sind? Für mich ist jedenfalls dieser Gedanke des Schuld- und Sühneprinzips einfach inakzeptabel. Da regen sich in meiner Seele ganz andere Gefühle von Menschlichkeit.

Trost darf nicht von einer Gefolgschaft oder einer Bedingung anhängig sein, sondern für alle Menschen erfahrbar bleiben. Der Samariter hatte bei Lukas auch nicht den Gestrauchelten nach seiner Herkunft gefragt und ob er den Trost überhaupt verdient habe.

Nein, den Weg eines Erleuchteten möchte ich nicht gehen. Es ist mir schon mehr als genug auf dem rechten Weg der Menschlichkeit unterwegs zu sein.


Merlin
Lieber Merlin,

Es geht doch gar nicht um Trost. Am Ende des irdischen Lebens stellt sich die Frage, ob Du dem ewigen Glück etwas näher gerückt bist oder gar weiter davon entfernt bist.

Es ist kein Schuld- Sühneprinzip sondern Ursache und Wirkung. Was Du dem andern antust, musst Du am eigenen Leibe ebenfalls erfahren - ein geistiges Gesetz.

Jeder kennt die Gebote und kennt die Konsquenzen!

Angenommen Du hättest einen Sohn, den Du innig liebst. Er wendet sich von Dir ab, was aber Deine Liebe nicht zu trüben vermag. Er lebt ein Leben auf Erden und schändet zu tausenden andere Menschen aus Übelste. Was gedenkst Du zu tun? Es käme Dir sicherlich nicht Mal in den Sinn, ihn auszulöschen. Du gibst ihm eine neue Chance, nimmst ihm aber die Fähigkeit, dieselben Fehler zu tun. Damit hat er die Möglichkeit, zu lernen.

Was ist daran so störend? Wir alle sitzen im gleichen Boot - niemand ist schuldlos auf Erden.

lg
Syrius
 
Das möchte ich mir erst gar nicht vorstellen. Welcher karmische Gedanke soll denn hinter deren Taten stehen? Soll ich diese denn auch noch loben, dass sie den unzähligen Menschen mit deren Leid eine „Chance“ boten ihre Sünden loszuwerden? Gerade dieses Beispiel zeigt, wie krank diese Vorstellung von der Reinkarnation ist.

Die Untaten der Verbrecher sind keineswegs karmisch vorgesehen. Jedes Wesen wird dort inkarniert, wo es am ehesten einen Schritt vorwärts gehen kann.

Aber alle haben einen freien Willen und haben ihre eigenen Veranlagungen. Alle haben sie die Möglichkeit, die Untaten zu lassen! Aber Macht und Gier ist leider weit verbreitet - da nimmt man schon Mal Tod und Verderben von Mitmenschen in Kauf!

Aber die Rechnung wird IMMER präsentiert. Die Folgen der Untaten müssen getragen werden - meist in einem der nächsten Leben.

Zudem ist es natürlich nicht so, dass auch nur einer der im obigen Beispiel ermordeten dadurch die eigenen Sünden losgeworden wäre - wie kommst auf eine solche Idee? So jemand leidet, wird es sicher angerechnet - aber von Freibrief kann keine Rede sein!

Nur die Inkarnation birgt in sich die Möglichkeit der gerechten Höherentwicklung.
Das Himmelreich oder das Paradies auf Erden - wenn Du so willst - duldet keine Untugenden! Nicht die geringsten!

Wenn Du das unbedingt so wissen willst, so sehe ich darin die Schuld Gottes. Jetzt fehlt dann nur noch der Spruch aus der Genesis: „... und Gott sah, dass es gut war.“

Merlin
Da sind wir wieder, lieber Merlin.

Es ist eher so - für Dich - dass Gott versagt hat, als dass Du die Möglichkeit in Betracht ziehst, dass Du in Deinen Gedanken irgendwo eine Abzweigung verpasst hast!

Dass es viele gibt, die versagen, die sich enorm an den Mitmenschen vergehen, darüber besteht wohl kein Zweifel. Gott jedoch - die Liebe in Person - gibt allen immer wieder eine neue Chance! Auch wenn die Konsequenzen oftmals sehr hart sind - irgendwann sind sie vorbei.

lg
Syrius
 
Zudem ist es natürlich nicht so, dass auch nur einer der im obigen Beispiel ermordeten dadurch die eigenen Sünden losgeworden wäre - wie kommst auf eine solche Idee? So jemand leidet, wird es sicher angerechnet - aber von Freibrief kann keine Rede sein!
Es ist kein Schuld- Sühneprinzip sondern Ursache und Wirkung. Was Du dem andern antust, musst Du am eigenen Leibe ebenfalls erfahren - ein geistiges Gesetz.
Weist Du, einerseits zitierst Du gerne die Geschichte von dem Blindgeborenen und suchst die Ursache in der Schuld der Eltern. So redest Du dann folglich auch von der Ursache und der Wirkung und vom Lernen. Letztlich zitierst Du dann noch:
Was die Reinkarnation und die Schuld betrifft, so sei versichert, dass hier keiner ein Leben als Mensch führt, der schuldlos ist, denn wer alle Schuld abgetragen hat, kommt nicht wieder.
So schreibst Du ja auch selbst, von der Läuterung der gefallenen Engel hier auf Erden. Wo siehst Du da nun einen Unterschied vom Schuld- und Sühneprinzip und der Rede von Ursache und Wirkung?

Welche Ursache soll denn der Tod von den unzähligen Opfern Hitlers und Co. gehabt haben? Soll man da nun auch fragen, ob die Schuld am Tod der Opfer ihnen selbst zuzuschreiben ist oder deren Eltern?

Ich finde eine Gutschrift für all das erfahrene Leid als einen zynischen Trost für die Opfer selbst und deren Hinterbliebenen. Ja und das nur, um einigen Unmenschen in einem späteren Leben wiederum Demut zu lehren.

Wenn man diesen Gedanken weiterführt, bedarf es dann das Opfer eines weiteren Individuums. Wer möchte schon der Demut wegen die Seele eines Hitlers in sich tragen?

Nach meinem Verständnis kann eine Schuld nicht wie bei den Raten eines Kredites abgetragen werden. Nein, man kann sie auch nicht an andere übertragen. Eine Schuld bleibt für mich ein Mahnmal dafür, etwas nicht zu wiederholen.


Merlin
 
Weist Du, einerseits zitierst Du gerne die Geschichte von dem Blindgeborenen und suchst die Ursache in der Schuld der Eltern. So redest Du dann folglich auch von der Ursache und der Wirkung und vom Lernen. Letztlich zitierst Du dann noch:

So schreibst Du ja auch selbst, von der Läuterung der gefallenen Engel hier auf Erden. Wo siehst Du da nun einen Unterschied vom Schuld- und Sühneprinzip und der Rede von Ursache und Wirkung?

Lieber Merlin,

Ja, die Geschichte des Blindgeborenen habe ich schon zitiert, weil es eben ein gut verständlicher Hinweis auf die Wiedergeburt ist. Aber noch NIE habe ich die Schuld bei den Eltern gesucht!!

Alles, was wir hier als Ursache und Wirkung oder: was du säst erntest Du oder eben auch Schuld- und Sühneprinzip beschreiben hat dieselbe Bedeutung. Wobei einzig zu beachten ist, dass Gott nicht straft und deshalb "Sühne" vielleicht nicht ganz zutreffend ist.

Gott liebt alle seine Kinder in höchstem Masse, ungeachtet dessen, ob sie seine Liebe im derzeitigen Leben erwider oder nicht. Gott will alle seine Geschöpfe zurück in seinem Reich - restlos alle. Vermutlich siehst Du selbst, dass nicht viele in einem einzigen Erdenleben die Voraussetzungen für das Weiterleben im Himmel erreichen - Gott in seiner Güte gibt immer wieder Gelegenheit in neuen Leben, die verbleibende Last zu tilgen.

Welche Ursache soll denn der Tod von den unzähligen Opfern Hitlers und Co. gehabt haben? Soll man da nun auch fragen, ob die Schuld am Tod der Opfer ihnen selbst zuzuschreiben ist oder deren Eltern?

Gott hat all seinen Geschöpfen den freien Willen gegeben und er respektiert diesen auch. Wenn nun eine Gruppe von Menschen wie angeführt beschliessen einige Millionen andere zu ermorden dann ist dies erstens nicht in der Vorsehung und zweitens dem freien Willen der Verbrecher zuzuschreiben.

Die Verbrecher müssen ihre Schuld bis zum letzten Heller abbezahlen. Das Leid der Opfer wird diesen für die Tilgung der eigenen Schuld angerechnet, die sie allenfalls erst in einem zukünftigen Leben hätten abarbeiten sollen.

Dann kommt es bei den Opfern sehr darauf an, ob diese denn bereit waren nach ihrem Ableben den Peinigern zu vergeben, denn hier spielt das geistige Gesetz, dass ihnen nur oder erst dann vergeben wird, wenn auch sie vergeben. Genau wie es im Vaterunser gebetet wird.

Ich finde eine Gutschrift für all das erfahrene Leid als einen zynischen Trost für die Opfer selbst und deren Hinterbliebenen. Ja und das nur, um einigen Unmenschen in einem späteren Leben wiederum Demut zu lehren.

Wenn man diesen Gedanken weiterführt, bedarf es dann das Opfer eines weiteren Individuums. Wer möchte schon der Demut wegen die Seele eines Hitlers in sich tragen?

Die Seele von Hitler wird sicher irgendwann wieder eine Inkrnation erfahren. Da aber die Person unteilbar ist, ist Deine Befürchtung ohne Belang.

Keine Seele leidet quasi auf Vorrat und das Leid jeder einzelnen Seele wird im Jenseits berücksichtigt. Nie hat eine Seele den Auftrag, andere Demut zu lehren! Jede Seele ist dort inkarniert, wo optimale Bedingungen herrschen, die grössten Fortschritte zu machen.

Das Heisst also, dass eine oben erwähnte Person allenfalls in einem schwer behinderten Körper in Leben fristen muss. Somit hat sie keine Möglichkeit dieselben Verbrechen wiederum zu begehen und ist auf die Mitmenschen angewiesen.

Nach meinem Verständnis kann eine Schuld nicht wie bei den Raten eines Kredites abgetragen werden. Nein, man kann sie auch nicht an andere übertragen. Eine Schuld bleibt für mich ein Mahnmal dafür, etwas nicht zu wiederholen.

Merlin
Wie Du aus der Bibel weisst, muss die Sünde wider den Geist - also gegen den Nächsten - bis auf den letzten Heller abgetragen werden. Daher liesse sich durchaus ein Vergleich wie Raten des Kredits vorstellen.

Allerdings kann ich mit schlecht vorstellen, dass, wer X Millionen Morde zu verantworten hat, nun ebensoviele Erdenleben darunter leidet. Wichtig ist, dass diese Person eben in sich die Liebe vergrössert und bereut.

Nur wer bereut und einsichtig ist neigt dazu, die Untat in Zukunft zu lassen!

lg
Syrius
 
Hallo Syrius,

Ja, die Geschichte des Blindgeborenen habe ich schon zitiert, weil es eben ein gut verständlicher Hinweis auf die Wiedergeburt ist. Aber noch NIE habe ich die Schuld bei den Eltern gesucht!!
Die Idee von Reinkarnation ist nicht bewiesen dadurch, dass angeblich jemand blind geboren wird.
Du hast dein Leben und lebst es direkt sozusagen authentisch von dir selbst aus. Du bist nicht blind. Wenn du also an einen blindgeborenen denkst, so ist es ein Gedanke, eine Annahme von dir. Warum weshalb und wie überhaupt jener welcher damit umgeht und was es für ihn bedeutet, kannst du aber nicht beurteilen.

Gott liebt alle seine Kinder in höchstem Masse, ungeachtet dessen, ob sie seine Liebe im derzeitigen Leben erwider oder nicht. Gott will alle seine Geschöpfe zurück in seinem Reich - restlos alle.
Da gebe ich dir recht, weil ich dieses Gefühl kenne, wenn man ihm nachspürt, will man auch selbst wirklich niemanden auslassen. Weil das einfach eine tiefe Wahrheit ist.
Jedoch liegt es an deiner eigenen Sichtweise, irgendetwas zu beurteilen. "Gott" liebt nicht nur vollständig sondern auch bedingungslos. In dem Sinne gibt es ansich keine "Voraussetzungen", die zu erreichen wären.
Allerdings denke ich schon, dass es eine Art Entwicklung geben muss oder gibt, und halt nicht jeder in gleicher Form zu jeder Zeit jede Schwingung und Ebene "verträgt".

Gott in seiner Güte gibt immer wieder Gelegenheit in neuen Leben, die verbleibende Last zu tilgen.
Ich denke, es geht dabei nicht um "Last", es geht (eher) darum, sich selbst und evtl. Gegebenheiten oder auch "Weggesperrtem" begegnen zu können.
Nicht im Sinne von "Schuld", wie du selbst ja auch sagst, sondern eher im Sinne von wahrer Erkenntnis und Verstehen. Es gibt in dem Sinne keine Schuld.

Gott hat all seinen Geschöpfen den freien Willen gegeben und er respektiert diesen auch. Wenn nun eine Gruppe von Menschen wie angeführt beschliessen einige Millionen andere zu ermorden dann ist dies erstens nicht in der Vorsehung und zweitens dem freien Willen der Verbrecher zuzuschreiben.

Die Verbrecher müssen ihre Schuld bis zum letzten Heller abbezahlen. Das Leid der Opfer wird diesen für die Tilgung der eigenen Schuld angerechnet, die sie allenfalls erst in einem zukünftigen Leben hätten abarbeiten sollen.

Dann kommt es bei den Opfern sehr darauf an, ob diese denn bereit waren nach ihrem Ableben den Peinigern zu vergeben, denn hier spielt das geistige Gesetz, dass ihnen nur oder erst dann vergeben wird, wenn auch sie vergeben. Genau wie es im Vaterunser gebetet wird.
Die Sache mit den Holocaust-Opfern ist in diesen Zusammenhängen ein schwieriges Thema.
Ich habe es auch schonmal ähnlich in einer Art Doku gesehen über die vielen in Amerika auf brutale Weise verstorbenen Indianer.
Letztendlich hat, ähnlich wie du erwähnst, jedes und alles seinen eigenen Werdegang,
Das erste ist, wie du sagst im Vater-Unser, das Loslassen der "Schuld". Schuld hält fest, sowohl den Täter als auch Opfer.
Es gibt aber nichts, das wie du es nennst, bis auf den letzten Heller abzubezahlen wäre.
Es gibt (letztendlich) nur Erkennen und Verstehen.
 
Gott in seiner Güte gibt immer wieder Gelegenheit in neuen Leben, die verbleibende Last zu tilgen.

Ich denke, es geht dabei nicht um "Last", es geht (eher) darum, sich selbst und evtl. Gegebenheiten oder auch "Weggesperrtem" begegnen zu können.
Nicht im Sinne von "Schuld", wie du selbst ja auch sagst, sondern eher im Sinne von wahrer Erkenntnis und Verstehen. Es gibt in dem Sinne keine Schuld.

Dazu habe ich vielleicht die eine oder andere Anregung zum Nachdenken:

Unsere Optik im Leben, als Person in der Symbiose von Körper und Seele, ist angepasst an unseren jeweiligen Körper.
Wie ist das Verhältnis nach dem Tod, oder eventuell in der Vorbereitung auf eine Reinkarnation?
Sehen und denken wir in einem "Danach" kleiner, wie etwa die Insekten die uns begegnen,
oder erlauben wir uns dann großzügig überdimensional darüber hinweg zu sehen?
Ich weiß schon, "Gulliver Reisen" lässt grüßen, aber eine Überlegung ist die Idee immerhin wert, denke ich.

Einen Gedanken aus der Warte des Pantheisten habe ich ebenfalls noch einzubringen.
Gemeint ist hier alle einzelnen Teile zusammen machen das aus was Gott ist.
In der Gesamtheit erwartet demnach Gott einem anderen Gott zu begegnen,
und vorbeugend übt er demnach sich darauf vorzubereiten, wie er sich am besten verhalten werde:
dominant, ausgleichend oder unterwürfig ergeben.
Halten wir nun in der weiteren Folge die jeweilige Perspektive getrennt voneinander,
so ist einerseits der Mensch auf Geburt und Tod genau so angewiesen wie auf Vereinnahmen oder Schöpfen,
während anderseits sich Gott in seinem Selbst lediglich verwandelt.
Kommt da nicht plötzlich ein drückender Gedanke auf?
Dieser Hass und diese Angst, oder genau so die Liebe und das Mitgefühl für den Nächsten, die der Mensch auslebt,
lässt sich das alles nicht mit der vorher von mir angedeuteten "Urangst" oder "Urliebe" der Göttlichkeit erklären?
Bevor mir nun jemand die Verdrängung meiner Probleme vorwerfen möchte,
sollte ich rasch darauf hinweisen Jesus von Nazareth hat sich bewusst für die ausgleichende Variante entschieden,
und sogar weiterhin in Kauf genommen ebenfalls seine Feinde zu lieben ...


Es ist nur so, anderseits bin ich Teigabid,
und wie gerne möchte ich meine Nächsten lieben und auch meine Feinde.
Aber ich habe keine Feinde - jetzt nicht mehr!


... und ein :)

-
 
Die Weisheit Gottes hat für alles gesorgt.
worin soll denn da einen Trost für all jene sein, die mit Leid beladenen sind? Für mich ist jedenfalls dieser Gedanke des Schuld- und Sühneprinzips einfach inakzeptabel.
Lieber Merlin
Das sehe ich auch so, das Schicksal ist kein Schuld- und Sühne-, sondern ein Ursache- und Wirkungs-Prinzip. Denn das Schicksal straft nicht, wir selbst müssen es mit Gottes Hilfe ausgleichen. Das sind die Werke Gottes, von denen Jesus in Joh.9 sagt,
4 Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist. Denn es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.

Und wenn uns ein Leid widerfährt, ganz gleich, woher es auch kommen mag, so tun wir gut daran, es einfach in Demut anzunehmen. Denn es ist ein Trost zu wissen, das Schicksal wird an einem anderen Tag für den Ausgleich sorgen, den wir dann auch wieder, im Wissen um die Weisheit Gottes, freudvoll annehmen werden.
ELi
 
Die Idee von Reinkarnation ist nicht bewiesen dadurch, dass angeblich jemand blind geboren wird.
Du hast dein Leben und lebst es direkt sozusagen authentisch von dir selbst aus. Du bist nicht blind. Wenn du also an einen blindgeborenen denkst, so ist es ein Gedanke, eine Annahme von dir. Warum weshalb und wie überhaupt jener welcher damit umgeht und was es für ihn bedeutet, kannst du aber nicht beurteilen.

Hallo Terrageist,

Das Zitat sagt aus, dass die Menschen damals, als der Blindgeborene zu Jesus gebracht wurde, ganz selbstverständlich annahmen, dass es seine eigene Schuld hätte sein können - und dies wäre natürlich nur vorgeburtlich, also im letzten Leben möglich gewesen.

Dir scheint es jedoch um einen Beweis der Wiedergeburt zu gehen.
Was aber ist auf dieser Erde schon bewiesen? Die Mathematik basiert auf Annahmen - unbewiesenen Axiomen!

Wenn aber die ganzen Naturwissenschaften Annahmen sind - wie könnten wir erwarten, die Wiedergeburt experimentell zu beweisen - kommt noch dazu, dass die Seele und der Geist in der Wissenschaft völlig negiert werden.

Ja, Du sagst es richtig: ich habe mein Leben und versuche den Sinn desselben zu finden und daraus natürlich auf den Sinn aller Menschenleben zu schliessen. Es ist wie in der Mathematik: die Summe aller Annahmen müssen einen Sinn ergeben!

Jedoch liegt es an deiner eigenen Sichtweise, irgendetwas zu beurteilen. "Gott" liebt nicht nur vollständig sondern auch bedingungslos. In dem Sinne gibt es ansich keine "Voraussetzungen", die zu erreichen wären.
Allerdings denke ich schon, dass es eine Art Entwicklung geben muss oder gibt, und halt nicht jeder in gleicher Form zu jeder Zeit jede Schwingung und Ebene "verträgt".

Stell Dir doch einen Schwerverbrecher, Massenmörder, Kinderschänder vor, der während dem ganzen Leben Gott und die Engel verspottete. Glaubst Du, seine Untugenden wären anders, wenn er seinen Erdenleib abgelegt hat und er findet sofortigen Einlass im höchsten Himmel? Keineswegs. Gott liebt alle seine Kinder und setzt kein Geschöpf im Himmel einem solchen Unhold aus!!

Hättest Du recht, wäre jedes Leid und Krankheit auf Erden nicht gerechtfertigt. Wo liegt der Sinn, ein Leben als Behinderter zu absolvieren, wenn die Behinderung nicht eben Dich daran hindert, Verbrechen zu begehen!!?

Zwar gibt es Menschen, die sagen, jede Seele wolle alles einmal erfahren - aber das ergibt keinen Sinn! Kein vernuftbegabtes Wesen wünscht sich eine Inkarnation, bei der es nur und ausschliesslich leidet. Zudem, was ist gewonnen, wenn alles erlebt ist und man aber immer noch ein Verbrecher ist?

Nur wer alle Untugenden abgelegt hat, hat sein Bewusstsein und Wollen so gereinigt, dass er die Brücke überschreiten kann und von Christus an seinen alten Platz geführt wird.

Ich denke, es geht dabei nicht um "Last", es geht (eher) darum, sich selbst und evtl. Gegebenheiten oder auch "Weggesperrtem" begegnen zu können.
Nicht im Sinne von "Schuld", wie du selbst ja auch sagst, sondern eher im Sinne von wahrer Erkenntnis und Verstehen. Es gibt in dem Sinne keine Schuld.

Wie Du selbst sagst, es geht um Dich. Die Liebe zu Gott und zu Deinem Nächsten muss so gross sein, dass Dein ganzes Trachten darin besteht, deren Glück zu mehren!

Dann ist man reif für den Himmel.

Die Sache mit den Holocaust-Opfern ist in diesen Zusammenhängen ein schwieriges Thema.
Ich habe es auch schonmal ähnlich in einer Art Doku gesehen über die vielen in Amerika auf brutale Weise verstorbenen Indianer.
Letztendlich hat, ähnlich wie du erwähnst, jedes und alles seinen eigenen Werdegang,
Das erste ist, wie du sagst im Vater-Unser, das Loslassen der "Schuld". Schuld hält fest, sowohl den Täter als auch Opfer.
Es gibt aber nichts, das wie du es nennst, bis auf den letzten Heller abzubezahlen wäre.
Es gibt (letztendlich) nur Erkennen und Verstehen.

Die Abzahlung bis auf den letzten Heller entnehme ich dem NT.

Was nützt das Verstehen und Erkennen, wenn ich gleichzeitig die grössten Untugenden habe?

Es gibt letztlich nur die Liebe!!

lg
Syrius
 
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Unsere Optik im Leben, als Person in der Symbiose von Körper und Seele, ist angepasst an unseren jeweiligen Körper.

Lieber Teigabid,

Symbiose ist: das Zusammenleben von Lebewesen verschiedener Art zu gegenseitigem Nutzen

Seele und Körper sind aber keineswegs verschiedene Lebewesen. Verlässt die Seele den Körper, ist dieser nicht mehr lebensfähig.

Wie ist das Verhältnis nach dem Tod, oder eventuell in der Vorbereitung auf eine Reinkarnation?
Sehen und denken wir in einem "Danach" kleiner, wie etwa die Insekten die uns begegnen,
oder erlauben wir uns dann großzügig überdimensional darüber hinweg zu sehen?
Ich weiß schon, "Gulliver Reisen" lässt grüßen, aber eine Überlegung ist die Idee immerhin wert, denke ich.

Einen Gedanken aus der Warte des Pantheisten habe ich ebenfalls noch einzubringen.
Gemeint ist hier alle einzelnen Teile zusammen machen das aus was Gott ist.
In der Gesamtheit erwartet demnach Gott einem anderen Gott zu begegnen,
und vorbeugend übt er demnach sich darauf vorzubereiten, wie er sich am besten verhalten werde:
dominant, ausgleichend oder unterwürfig ergeben.
Halten wir nun in der weiteren Folge die jeweilige Perspektive getrennt voneinander,
so ist einerseits der Mensch auf Geburt und Tod genau so angewiesen wie auf Vereinnahmen oder Schöpfen,
während anderseits sich Gott in seinem Selbst lediglich verwandelt.
Kommt da nicht plötzlich ein drückender Gedanke auf?
Dieser Hass und diese Angst, oder genau so die Liebe und das Mitgefühl für den Nächsten, die der Mensch auslebt,
lässt sich das alles nicht mit der vorher von mir angedeuteten "Urangst" oder "Urliebe" der Göttlichkeit erklären?
Bevor mir nun jemand die Verdrängung meiner Probleme vorwerfen möchte,
sollte ich rasch darauf hinweisen Jesus von Nazareth hat sich bewusst für die ausgleichende Variante entschieden,
und sogar weiterhin in Kauf genommen ebenfalls seine Feinde zu lieben ...


Es ist nur so, anderseits bin ich Teigabid,
und wie gerne möchte ich meine Nächsten lieben und auch meine Feinde.
Aber ich habe keine Feinde - jetzt nicht mehr!


... und ein :)

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Ich glaube, dass Gott in der Summe aller Einzelteile existiert, lässt sich kaum aufrechterhalten. Was hält uns davon ab, in Gott eine Person unermesslicher Absolutheit zu sehen?

Schön, dass Du keine Feinde hast - kann nicht jeder sagen. Liebe somit Gott über alles, Dich und Deine Nächsten.

lg
Syrius
 
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