Antisemitismus weltweit

Naja, es ist völlig unklar ob irgendwas dabei herauskam, juristisch gesehen.
Muss juristisch etwas dabei rauskommen, um ein Verhalten als antisemitisch oder sonstwie diskriminierend einstufen zu können?

Davon abgesehen spiele ich dabei nicht mit, dass uns das über W. informiert, es sei denn die Anschuldigungen wurden gegen ihn vorgebracht.
Es bleibt Dir überlassen, wobei Du mitspielst und wobei nicht.
 
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(Diesen Link hatte vorhin auch schon @PsiSnake gepostet.)

Ja, habe ich nur gemacht, weil ich ihn zumindest als Zeuge dafür sehe, dass es tatsächlich technische Probleme gab.

Davon abgesehen widerlegt er Ofarims Aussage nicht wirklich, da er ja selbst sagt, dass er nicht genug mitbekommen hat von der Situation.
 
Kann man das als Außenstehender wirklich so genau sagen?

Man kann sich ja in die Situation hineindenken und sich fragen was definitiv problematisch gewesen wäre. Stell Dir vor Du wärest Chef eines solchen Hotels. Du erfährst nun von diesen Vorwürfen und zudem wird Dir schnell klar, dass diese Situation sehr große Aufmerksamkeit erfährt. Du selbst bist kein Zeuge, zudem musst Du zumindest die Möglichkeit in Betracht ziehen das Mitarbeiter keine objektiven Zeugen sind sondern dem Beschuldigten gegenüber loyal sein könnten - also für ihn lügen würden.

Anders gesagt: Du hast keine Chance in kurzer Zeit herauszufinden ob die Vorwürfe richtig oder falsch sind.

Zweitens: Dir wäre sicherlich schnell klar, dass Du selbst bzw. das gesamte Hotel-Person in der Öffentlichkeit als "Interessengruppe" wahrgenommen wird. Selbst wenn Du die Wahrheit definitiv herausfinden könntest, dann wäre das für die Öffentlichkeit nicht zwingend glaubwürdig. Denn genau wie Du ja jetzt glaubst, der Künstler würde sich eh nie gegen das Hotel stellen, würde ein großer Teil der Öffentlichkeit schon gar nicht der Chefetage des Hotels glauben.

Was also würdest Du machen. Mein Vorschlag wäre:

1) Sprich mit dem Mitarbeiter, lass Dir seine Seite erklären. Erkläre ihm wiederum dass Du aktuell keinerlei Partei ergreifst, es aber sowohl falls er schuldig sein sollte wie auch falls er unschuldig sein sollte, für das beste hältst ihn für einige Zeit zu beurlauben.

2) Prüfe den Vorfall nicht selbst, denn Deinen Ergebnissen bzw. Ergebnissen der Hotel-Leitung würde kaum geglaubt. Engagiere Spezialisten, z.B. eine Anwaltskanzlei die solche Compliance-Prüfungen durchführt.

3) Kommuniziere das möglichst präzise nach außen.


Das ist genau wie sich das Hotel verhalten hat. Und man muss einfach im Kopf behalten: Die haben unter großem Druck gehandelt, inklusive großem Zeitdruck. Es war nicht perfekt, aber schon sehr professionell.
 
Muss juristisch etwas dabei rauskommen, um ein Verhalten als antisemitisch oder sonstwie diskriminierend einstufen zu können?

Ja, das muss in einem Rechtsstaat genau so sein.

Natürlich kannst du zurecht sagen, dass es antisemitisch ist, wenn man von jemandem fordert den Davidsstern einzupacken, um einchecken zu können.

ABER relevant ist, ob das auch tatsächlich passiert ist.
 
Man kann sich ja in die Situation hineindenken und sich fragen was definitiv problematisch gewesen wäre.
Kann man immer, aber dann bleiben wir wieder spekulativ. Das willst Du ja auch nicht.
Und daher überlasse ich dann lieber den Ermittlern das Feld, denn für mich ist jedenfalls nicht zweifelsfrei erwiesen, dass Gil Ofarim in dieser Sache lügt.
 
Zurück zum Buch von Barak Jilmaz: "Ehrensache".

Das ganze Buch ist eine Selbstbiopgrafie. Er beschreibt im Grossen und Ganzen seine eigene Integration in Deutschend. Integration von Moslems war nicht selbstverständlich in den 80er Jahren. Eher sah es so aus, dass die Deutsche Bürokratie versuchte eine gute Integration zu verhindern...(Er war Klassenbeste in Deutsc he Diktat und sonst auch ein guter Schüler. Trotzdem wurde Er von der Klassenlehfrerin und von der Direktorin der Schule, am Ende des 4ten Schuljahres, nicht für Gymnasioum sondern nur für die Hauptschule vorgeschlagen. Damals war das Gang und Gebe, türkische Kinder wurden in den allermeisten Fällen, nicht für Gymnasium sondern nur für die Hauptschule vorgeschlagen. Eine ungaubliche Frechheit! Nach dieser "Beschluss" der Pädagogen, empörten sich seine Eltern so sehr, dass Er zum Schluss doch aufs Gymnasium gehen konnte!).

Nach der Attentat von Bin Laden verrsclechterte schlagartig die Situation von Moslems in Deutschland. Es kam zu maßenhaften Anfeindungen zwischen Moslems und Deutsche. Auch der Islam hat sich gespaltet: Moslems und Islamisten standen gegenüber. Er Thematisiert im Buch seine Ängste, und Er hatte öfter Angst. Es Begann schon mit Angst in der türkischen Comuniti...Er hatte oft Angst, auch von der eigene Familie, besonders vom Vater. Es ist eine "therapeutische Ansatz" die Ängeste beschreiben und zulassen!

(Fortsetzung folgt).
 
Kann man immer, aber dann bleiben wir wieder spekulativ. Das willst Du ja auch nicht.
Und daher überlasse ich dann lieber den Ermittlern das Feld, denn für mich ist jedenfalls nicht zweifelsfrei erwiesen, dass Gil Ofarim in dieser Sache lügt.

Es ging doch um das Verhalten und die Maßnahmen des Hotels. Gerade weil die sich ja ebenfalls nicht festlegten bezeichne ich das als professionell. Übrigens ist auch deren Ergebnis höchst professionell. Ich habe mir deren Pressemitteilung durchgelesen und sie behaupten darin nicht explizit das Gil Ofarim lügt. Sie sprechen davon, dass es keine objektivierbaren Anhaltspunkte gibt. Das ist also sehr defensiv. Es ist erkennbar, dass sie nicht auf Rachefeldzug sind. Die könnten ja selbst in die Offensive gehen, eine Pressekonferenz abhalten und Gil Ofarim mindestens implizit als Lügner dastehen lassen. Aber sie scheinen die Situation aktuell eher beruhigen zu wollen.

Die Ermittlungsergebnisse der Kanzlei wurden übrigens an die Staatsanwaltschaft übergeben. Auch das zeigt, dass die Ermittlungen nicht einseitig geführt oder gar manipuliert wurden.
 
Ja, das muss in einem Rechtsstaat genau so sein.

Natürlich kannst du zurecht sagen, dass es antisemitisch ist, wenn man von jemandem fordert den Davidsstern einzupacken, um einchecken zu können.

ABER relevant ist, ob das auch tatsächlich passiert ist.
Eben.
Deshalb wundert es mich, dass Du überhaupt eine 12 Jahre alte rechtliche Auseinandersetzung heranziehst (für deren Ursache sich der damals 24-jähr. Täter Ofarim sogar bei seinem Opfer entschuldigt hat).
Denn es ging bei der Aussage der sächsischen Antidiskriminierungsberaterin Burcu Akdoğan-Werner ja auch um frühere Fälle des betroffenen Leipziger Hotels Westin.

Wie wichtig das Thema "Antidiskriminierung" u.a. in Sachsen ist, sieht man übrigens auch an solchen Gesprächsrunden:
(Frau Burcu Akdoğan-Werner sitzt auf der Bühne in der Mitte des Dreiergespanns.)
 
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