Antisemitismus weltweit

Sind also einige so schön einig und einverstanden damit, dass Herr W. Morddrohungen erhält?
Ich finde das schwer daneben.
Einige hier also glauben Ofarim brav jedes Wort, und W. gar nix?
 
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In einer Hafenkneipe oder Bahnhofskaschemme darf dem Typen hinter dem Tresen der Kragen platzen, nicht in einem Hotel, das für eine Übernachtung sicher mehr als 5o Euronen nimmt.

Gruß

Luca

Abgesehen von dem Thema Kette und Antisemitismus, ist auch alles andere als klar, ob es selbst unabhängig davon zu verbaler nicht-antisemitisch motivierter Aggression durch W. kam. Ofarims eigene Aussagen, wegen sichtbarem Nichttragens der Kette und Veränderung des Ablaufes in Interviews, sind nicht mehr glaubwürdig. Da macht es ohne unabhängige Zeugen für mich null Sinn über andere denkbare Verfehlungen des Hotelangestellten zu fabulieren.

Und leichte Provozierbarkeit (und nicht nur verbal) ist nebenbei umgekehrt von Ofarim bekannt:
https://www.merkur.de/lokales/regionen/ofarim-geldstrafe-verurteilt-379094.html
 
Und leichte Provozierbarkeit (und nicht nur verbal) ist nebenbei umgekehrt von Ofarim bekannt:
https://www.merkur.de/lokales/regionen/ofarim-geldstrafe-verurteilt-379094.html
Und das ist wie lange her? 12 Jahre oder noch länger?

Übrigens, offenbar haben auch andere Gäste mit Mitarbeitern dieses Hotels schlechte Erfahrungen gemacht:
https://www.ggg.at/2021/10/06/westin-leipzig-kelly-manager-schwulenfeindlich-beleidigt/
https://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/...-Hotel-Mitarbeiter-aussagen-Zeuge-meldet-sich

Auszug aus der Leipziger Volkszeitung (LVZ):
Inzwischen mehren sich auch Hinweise darauf, dass es nicht der erste diskriminierende Vorfall im Haus gewesen sein könnte. So berichtet das Sächsische Antidiskriminierungbüro von ähnlichen Problemen bereits in der Vergangenheit. „Antisemitismus und Rassismus, ob auf der Arbeit oder im Dienstleistungsbereich, gehören leider zum Alltag von vielen Menschen in Leipzig. Uns sind auch im Zusammenhang mit dem Hotel Westin in der Vergangenheit bereits Diskriminierungen angezeigt worden“, so Burcu Akdoğan-Werner auf LVZ-Nachfrage. Weil die Beratungsstellen zur Verschwiegenheit verpflichtet ist, könnten allerdings keine Details zu den Vorfällen bekannt gegeben werden. (...)
(Siehe auch RND)
 
Zuletzt bearbeitet:
Und das ist wie lange her?

Es ist nur ein weiteres Ereignis, welches es nicht unwahrscheinlich macht, dass Ofarim sich angegriffen und diskriminiert fühlte (aber siehe unten) und entsprechend laut wurde, was den Verweis rechtfertigen würde, ohne dass man darüber fabulieren muss, dass dem Hotelangestellten der Kragen geplatzt ist, selbst unabhängig von den Antisemitismus-Vorwürfen.

Starkes Indiz dafür, dass es wirklich technische Probleme gab:
https://www.rtl.de/cms/antisemitism...gil-ofarims-darstellung-in-frage-4846497.html

"Der stand in der Reihe und wollte einchecken. Aber das ging ja nicht, weil etwas vorne kaputt war. Dieses technische Problem hat schon eine Weile gedauert. Ich bin also bestimmt fünfmal durch die Menschen und es wurden nicht weniger"

Nebenbei denke ich nicht, dass die Aussagen dieses Zeugen notwendig gegen Ofarims Aussagen stehen, aber sie unterstützen sie natürlich auch nicht.

Übrigens, offenbar haben auch andere Gäste mit Mitarbeitern dieses Hotels schlechte Erfahrungen gemacht:

Wäre auch nur relevant, wenn das in Zusammenhang mit dem speziellen Hotelangestellten gebracht werden kann.
 
Es ist nur ein weiteres Ereignis, welches es nicht unwahrscheinlich macht, dass Ofarim sich angegriffen und diskriminiert fühlte ...
Dass er sich überhaupt angegriffen fühlte, streitet niemand ab.
Es ist nur noch nicht geklärt, ob es nur wegen der Warterei und dem Vorziehen anderer in der Warteschlange passiert ist.

Wäre auch nur relevant, wenn das in Zusammenhang mit dem speziellen Hotelangestellten gebracht werden kann.
Normalerweise zieht sich ein ganz bestimmtes vorgelebtes Unternehmensgebahren durch die ganzen personellen Hierarchien.
Sprich: Das, was die Chefs tolerieren oder auch vorleben, wird oft von deren Untergebenen/Angestellten mitgetragen und gleichfalls ausgelebt.

Nur deswegen funktionieren ja auch Diktaturen! :unsure:
 
Mann ....den Gil hast du aber echt auf dem Kieker jetzt.

Aber auf unserer Seite bleibt es ja doch bei Spekulationen.

Dasselbe könnte man dann umgekehrt über Dich und "Herrn W." sagen.

Mir geht es aber gar nicht so sehr um Gil Ofarim. Was mich wirklich an dieser Sache stört, aber lange nicht nur an dieser, ist das Verhalten vor allem der Medien. Was mich wahnsinnig nervt, und was ich auch wirklich für gesellschaftlich destruktiv halte, ist, dass Medien ihre Priorität nicht mehr in der Berichterstattung sehen, sondern in einer Art "moralischen Bildung", die in ganz vielen Themen und Situationen Wahrheit impliziert die noch gar nicht klar ist, daraus aber schon gesellschaftlich-moralische Schlussfolgerungen abgeleitet werden. In diesem Fall passiert das auch jetzt. Die Logik einiger ist:

1) Gil Ofarim wurde antisemitisch in einem Hotel und von einem Mitarbeiter diskriminiert. Das zeigt, dass Deutschland ein Antisemitismus-Problem hat.

2) Es gibt Zweifel an Gil Ofarims Darstellung. Die Anfeindungen gegen ihn zeigen, dass Deutschland ein Antisemitismus-Problem hat.

Würden Artikel geschrieben, die das Problem Antisemitismus so präzise wie möglich gesellschaftlich tiefer erklären, dann fände ich das absolut richtig. Die Grundaussage, dass es zu viel Antisemitismus in Deutschland gibt, stimmt. Das ist aber eine vollkommen banale Aussage, denn Diskriminierung ist immer zu viel. Individuelle Einzelfälle jedoch zu verallgemeinern um daraus irgendwelche banalen Weisheiten über eine Gesellschaft abzuleiten ist faule Eitelkeit die uns bei ganz vielen Themen um die Ohren fliegt. Da werden moralinsaure Artikel am Fließband produziert, die sich nicht mehr zuerst auf die Beantwortung der Frage "was ist wahr?" konzentrieren, sondern die eine vermeintliche Moral mit dem Anspruch der Allgemeingültigkeit kommunizieren und dabei jeden journalistischen Anspruch in die Tonne treten.

Das geschieht lange nicht nur in diesem Fall und bei diesem Thema, und die Wirkungen sind zum Teil wirklich sehr negativ. Das führt u.a. auch zu Problematiken, dass etwas das definitiv wahr ist dann lieber nicht berichtet wird, oder aber einen deutlichen Spin bekommt, weil einige Wahrheiten nicht zur vermeintlichen Moral passen.

Stell Dir mal vor, dieses Thema würde als das behandelt was es ist: Zuerst mal ein Konflikt zwischen zwei Parteien, nämlich einmal Gil Ofarim und auf der anderen Seite dem Mitarbeiter des Hotels. Und stell Dir mal vor, diese Vorwürfe würden nicht so unglaublich aufgekocht und ständig gesellschaftlich hochgerechnet. Was wäre dann schlechter? Es wäre für alle, sowohl die Personen im Zentrum wie auch die Gesellschaft als Ganzes, besser.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dass er sich überhaupt angegriffen fühlte, streitet niemand ab.
Es ist nur noch nicht geklärt, ob es nur wegen der Warterei und dem Vorziehen anderer in der Warteschlange passiert ist.

Hier ging es darum, dass eben bekannt ist, dass Ofarim auf vermeintliche Provokationen aggressiv reagiert hat in der Vergangenheit. Nun sind schon seine sich verändernden (rote Flagge für sich allein nicht bei einer Version zu bleiben) Aussagen in Bezug auf eine Kette, die zweimal Anlass zu einem antisemitischen verbalen Angriff gewesen sein soll, suspekt, weil diese Kette auf Bildern und Videos nicht präsent ist (und nein, er trägt sie sonst auch nicht ständig, anders als behauptet). Und bitte, wenn ich die Kette nicht (offen) trage, und trotzdem zweimal antisemitisch darauf angesprochen werde, dann werde ich von dem Fakt auch berichten, dass eine Kette, die ich gar nicht offen trug, plötzlich zum Thema wird, denn so eine Situation ist extrem absurd.

Gibt keinen Grund nun zu spekulieren, dass W. aber zumindest ausfällig wurde. Wenn die Kerngeschichte nicht funktioniert, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass er auch sonst nichts falsch gemacht hat. Ohne weitere Zeugen wird alles was Ofarim dazu sagt wertlos, sofern schon ein Teil der Aussage extrem bezweifelt werden muss.

Ich hatte Ofarim am Anfang geglaubt, aus Prinzip aber erstmal abgewartet, denn mehr als seine Aussage gab es nicht. Dass aber keine Kette präsent war (und siehe oben) ist Grund und Information genug den Beschuldigten zu verteidigen. Erst recht wenn man sieht wie hohe Wellen das geschlagen hat.

Nur deswegen funktionieren ja auch Diktaturen! :unsure:

Er arbeitet für ein Hotel, nicht für die Mafia, eine fundamentalistische Sekte, oder eine totalitäre Partei, wo man schon die Assoziation mit dieser Gruppe als problematisch ansehen kann.

Davon abgesehen scheint mir nicht klar, dass die weiteren Anschuldigungen gegen das Hotel wirklich Substanz haben.
 


Einer Deiner Links für zu einem Artikel, dass ein Zeuge Gil Ofarims Aussage NICHT stützt. Insofern eignet der sich nicht im Kontext dessen was Du sagen möchtest.

Selbst wenn es stimmen sollte, dass der Kelly-Manager in dem Hotel schwer beleidigt wurde, welche Schlussfolgerung sollte man daraus ziehen können? Man könnte das nur, wenn...

A) ...klar wäre, dass dieser Fall tatsächlich stimmt. Das kann man aber genau so gut bezweifeln.
B) ...wenn es um den selben vermeintlichen Täter ginge

Ich vermute, man könnte so ziemlich jedes große Hotel nehmen und feststellen, dass Gäste entweder glaubten diskriminiert worden zu sein oder es vielleicht auch tatsächlich dazu kam oder die Antwort irgendwo in der Grauzone subjektiver Interpretation liegt.

Die schlichte Wahrheit ist: Diskriminierung ist Teil menschlicher Verhaltensweisen. Wir sind urteilende und verurteilende und wertende und bewertende Wesen. Sehr viel der alltäglichen Diskriminierung ist nur einfach nicht derart aufgeladen wie es vor allem bei Antisemitismus der Fall ist. Um etwas gegen Diskriminierung zu tun müsste zuerst mal prinzipiell verstanden werden warum Menschen diskriminieren (und wir tun es wahrscheinlich fast alle ab und an), also im Sinne einer "psychologischen Mechanik" die bestimmten Gesetzmäßgkeiten folgt.

Das was als vermeintliche Lösung kommuniziert wird, ist aber leider sehr oft Teil des Problems. Wir leben in einer Zeit in der viele Sachfragen zu vermeintlich moralischen Fragen aufgemotzt werden, wo andere Ansichten nicht mehr nur sachlich und für sich genommen auf Wahrheitsgehalt abgeklopft werden, sondern moralisch und verallgemeinernd zu Beurteilungen der jeweiligen Personen oder Gruppierungen führen. Bei tatsächlich moralischen Themen, wie z.B. antisemitischer und anderer Formen der Diskriminierungen, wird einerseits verallgemeinert (Deutschland... Wir.... Die Deutschen.... die Gesellschaft) und dann politisiert.

Ich halte das tatsächlich vor allem für intellektuelle Bequemlichkeit. Denn es ist wesentlich einfacher Substanz in der Sache mit moralischer Empörung zu ersetzen. Das folgt dem Prinzip des "Con-Man", was ja ein Begriff für "Betrüger" ist. Der tiefere Sinn ist interessanter: Ein Conman täuscht durch Selbstsicherheit Kompetenz vor (Das "Con" steht für "confidence" = Selbstsicherheit). Und das machen leider sehr viele, inklusive vieler Journalisten. Wer voller Selbstbewusstsein moralisch aufgeladene Schlussfolgerungen präsentiert impliziert damit Wahrheit. In Wirklichkeit hat das mit Wahrheit wenig zu tun. Es ist eher vergleichbar mit Ideologie und Fanatismus, vergleichbarer mit der katholischen Kirche im Mittelalter als mit dem eher wissenschaftlichen Denken das unsere Gesellschaften in vielerlei Hinsicht und auch moralisch wirklich nach vorne brachte.

Das Problem dabei ist: Das Selbstbewusstsein bzw. die Selbstsicherheit der Empörten ist insofern echt, als das jenen die sich einer solchen Dynamik ergeben die eigene Fehlbarkeit gar nicht bewusst ist, und sie zudem glauben es sei ihr moralisches Recht, und die Frage nach Wahrheit stört da nur sondern wird ebenfalls moralisch miss/interpretiert, das andere darunter leiden. Konkreter bedeutet es, dass jene die sich selbst im Kampf gegen Diskriminierung sehen, selbst diskriminieren.
 
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Seinem Volk? Ofarim ist Deutscher, oder etwa nicht?
Bis 1933 gehörten Juden zu Deutschland als Deutsche. Nach 1945 wurde es schwierig.
Es gibt auch durchaus christliche Deutsche die lügen. Haben die dann ihrem "Volk" auch keinen Gefallen getan?


Ofarim mag einen Deutschen Pass haben, er fühlt sich auch als Jude. Und wir Juden sind auch ein Volk. (Mach Dir gedanken darber, das in der Tora Juden als ein Volk dargestellt werden....willst auch darüber eine Debatte führen???).

Shimon
 
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