Antisemitismus weltweit

Und dann soll es auch KZ-Mitarbeiter gegeben haben, die sich, als "der Feind" kam, gegenseitig Häftlingsnummern tätowiert haben sollen, um als Juden ungeschoren davon zu kommen.

Ich glaube aber nicht, dass da der Grund für Antisemitismus zu finden ist.
Das ist über zig hundert Jahre gewachsen und hat sich manifestiert.


Gruß

Luca

Ja Lcca, bist Du überrascht? Ich überhaupt nicht! Antisemitismus hat nach 1945 niemals aufgehört, bis heute nicht. Das könntest Du auch wissen. Es war in der 70er und 80er Jahren viel leiser, das ist alles. Damals gab in Deutschland weniger Gewalt gegen Juden. Du darfst aber nich vergessen: In den 80jahren gab es in Wien eine der blutigsten Anschläge gegen Juden, ausgeführt von "Palestinensern". Damals wurde ein Jüdisches Altersheim angegriffen. Es gab über 30 Tote und die Täter konnten unbeheiligt entkommen. (Damals wurde weder die Synagoge noch das Alersheim von der Polizei bewacht!)

Shimon
 
Werbung:
ich hab 24 Jahre im sogenannten Textilviertel gelebt (1ter Bezirk, rund um den Rudolfsplatz, zwischen Schottenring und Morzinplatz) , und über den Donaukanal, einen Katzensprung entfernt, ist der 2te Bezirk, mit dem Markt am Karmeliterplatz, mit der Jüdischen Bäckerei (damals in der Hollandstrasse, inzwischen übersiedelt in die Nähe von Diana-Bad).
Da gab es in den 80/90ern eine Zeit, in der die Bewohner von ehemals Jüdischen Wohnungen (bis Ende der 30er) die Vorkriegs- Mieter, bzw. ihre Nachkommen, Wohnungseigentümer gesucht und nach Wien eingeladen haben (unter dem Patronat von Stadt/Staat). Es kam zu berührenden Begegnungen, das kannst Du dir bestimmt vorstellen.

Und beim Karmeliterplatz gibt es ein Restaurant, in dem wir einander ab und zu treffen: Juden der Nachkriegsgeneration, vor allem der letzten 30 Jahre, aus dem Osten Europas. Die Neuen an unserem Tisch kommen eher aus Russland, 1 Rumänen und 1 Bulgaren zählen wir auch dazu, es gibt aber auch noch einen Schulkollegen von mir, dessen Familie gleich nach Kriegsende nach Wien zurückgekommen ist.


Ja Marcelina, ich kann das gut vorstellen. Leder wohnte ich damals nicht mehr in Wien. Ich kann mich auf der "Textilviertel" noch erinnern, dort gab es etliche jüdische Geschäfte. Ein Jüdischer becker oder ein koscheres Restaurant gab es zur "meiner Zeit" leider noch nicht. Ers in den 80er und 90er Jahren kamen Juden nach Wien zurück, teilweise aus der SU, und teilweise auch aus Israel. Damals lebte noch meine Mutter, die ich öfters in Wien beucht habe un ich habe das gesehen.

Shimon

P. S. Wenn Du Zeit hast: Schau Dir den Film: "Das Unwort" in ZDF, heute um 20 Uhr 15 an. (Ich habe darüber unter "Antisemitismus welweit" berichtet).
 
@ 9. November

----------------

Reichskristallnacht am 9. November

Der Begriff "Reichskristallnacht" ist keineswegs verharmlosend, wie manche meinen.
Er trifft die Sache besser als dieses "Pogromnacht".

Kritik auch am Begriff Pogromnacht

Auch der inzwischen im deutschsprachigen Raum geläufige Ausdruck „Pogromnacht“ ist nicht unumstritten. Historiker Friedemann Bedürftig wendet ein: „Pogrom, wörtlich übersetzt Unwetter, hat etwas von Naturereignis und anonymisiert die Verbrecher. So schlägt die gute Absicht der Umbenenner in Verschlimmbesserung um.“

Raphael Gross wies im Deutschlandfunk auf einen anderen Punkt hin: Für einige Beobachter sei „Pogrom“ verbunden mit Judenverfolgung in Ländern Osteuropas und in Russland, bei denen das im Nationalsozialismus so besondere Moment der staatlichen Planung keine vergleichbare Rolle gespielt habe.

https://www.deutschlandfunk.de/nach...schwunden.2852.de.html?dram:article_id=432858
 
Ja Lcca, bist Du überrascht? Ich überhaupt nicht! Antisemitismus hat nach 1945 niemals aufgehört, bis heute nicht. Das könntest Du auch wissen. Es war in der 70er und 80er Jahren viel leiser, das ist alles. Damals gab in Deutschland weniger Gewalt gegen Juden. Du darfst aber nich vergessen: In den 80jahren gab es in Wien eine der blutigsten Anschläge gegen Juden, ausgeführt von "Palestinensern". Damals wurde ein Jüdisches Altersheim angegriffen. Es gab über 30 Tote und die Täter konnten unbeheiligt entkommen. (Damals wurde weder die Synagoge noch das Alersheim von der Polizei bewacht!)

Shimon

Nein, ich bin nicht überrascht und dass es eine Zeit lang, zumindest öffentlich, leiser war, macht auch nicht wirklich einen Unterschied.
Wer hinhörte, wusste auch da, wer wie eingestellt ist und dass sie nur auf den Tag X warten.

Gruß

Luca
 
Ja Marcelina, ich kann das gut vorstellen. Leder wohnte ich damals nicht mehr in Wien. Ich kann mich auf der "Textilviertel" noch erinnern, dort gab es etliche jüdische Geschäfte. Ein Jüdischer becker oder ein koscheres Restaurant gab es zur "meiner Zeit" leider noch nicht. Ers in den 80er und 90er Jahren kamen Juden nach Wien zurück, teilweise aus der SU, und teilweise auch aus Israel. Damals lebte noch meine Mutter, die ich öfters in Wien beucht habe un ich habe das gesehen.

Shimon

P. S. Wenn Du Zeit hast: Schau Dir den Film: "Das Unwort" in ZDF, heute um 20 Uhr 15 an. (Ich habe darüber unter "Antisemitismus welweit" berichtet).

Danke für den Tipp, Shimon. Ein verdammt gutes Drehbuch (Leo Khasin + Regie), die Schauspieler haben ihr Bestes gegeben.
Die Verkettung der Situationen (mehrere Ebenen), scheinbar unlösbar, mit immer neuen Hürden, im Kreis bewegend...

ein paar Links zum Film + zu Mediathek, der Film ist bis 1.11.2021 abspielbar:
https://www.sueddeutsche.de/medien/film-zdf-unwort-antisemitismus-1.5108607

https://www.zdf.de/filme/der-fernsehfilm-der-woche/das-unwort-100.html

https://www.zdf.de/filme/der-fernsehfilm-der-woche/das-unwort-100.html
 
Danke für den Tipp, Shimon. Ein verdammt gutes Drehbuch (Leo Khasin + Regie), die Schauspieler haben ihr Bestes gegeben.
Die Verkettung der Situationen (mehrere Ebenen), scheinbar unlösbar, mit immer neuen Hürden, im Kreis bewegend...

ein paar Links zum Film + zu Mediathek, der Film ist bis 1.11.2021 abspielbar:
https://www.sueddeutsche.de/medien/film-zdf-unwort-antisemitismus-1.5108607

https://www.zdf.de/filme/der-fernsehfilm-der-woche/das-unwort-100.html

https://www.zdf.de/filme/der-fernsehfilm-der-woche/das-unwort-100.html



Ich vermsse eine Dikusin bber diesen Film und das beredte Schweigen ist sehr Typisch vfür die Generaion "kollektive Unscvhuld"! das Thema ist brandakruell uind durch Schweigen wird es nur aktueller!

Shimon
 
Danke für den Tipp, Shimon. Ein verdammt gutes Drehbuch (Leo Khasin + Regie), die Schauspieler haben ihr Bestes gegeben.
Die Verkettung der Situationen (mehrere Ebenen), scheinbar unlösbar, mit immer neuen Hürden, im Kreis bewegend...

ein paar Links zum Film + zu Mediathek, der Film ist bis 1.11.2021 abspielbar:
https://www.sueddeutsche.de/medien/film-zdf-unwort-antisemitismus-1.5108607

https://www.zdf.de/filme/der-fernsehfilm-der-woche/das-unwort-100.html

https://www.zdf.de/filme/der-fernsehfilm-der-woche/das-unwort-100.html


Ich fand den Film sehr gut!(y)
 
Ich vermsse eine Dikusin bber diesen Film und das beredte Schweigen ist sehr Typisch vfür die Generaion "kollektive Unscvhuld"! das Thema ist brandakruell uind durch Schweigen wird es nur aktueller!

Shimon


Zumindest gab es aber im Anschluss an den Film einen Bericht über mehrere jüdische Jugendliche und ihren Erlebnissen in Deutschland. Den Film fand ich auch ziemlich gut!
Aber Du hast recht, eine Diskussion über den Film wäre auf jeden Fall wichtig und richtig!
 
Werbung:
Ich vermsse eine Dikusin bber diesen Film und das beredte Schweigen ist sehr Typisch vfür die Generaion "kollektive Unscvhuld"! das Thema ist brandakruell uind durch Schweigen wird es nur aktueller!

Shimon

vor allem das Drehbuch, dann die Schauspieler, Regie sind excellent...ich finde kein anderes Wort dafür.
Allerdings war mir die Befriedung zwischen den Protagonisten ein wengerl zu eilig inszeniert, somit konnten wichtige Aussagen, den Antisemitismus, die Fremdenfeindlichkeit betreffend, nicht genügend deutlich getroffen werden.

Antisemitismus ist im Grunde genommen kaum je verarbeitet worden, und zwar im Sinne von volksnah. Die Intellektuellen stellten für sich fest, was die Sache ist, und damit hat sich das Thema gehabt.
Durch die Gastarbeiter, Flüchtlingswellen kam zum Antisemitismus die akute Fremdenfeindlichkeit, die beiden Begriffe überlagern sich und plötzlich stehen zwei Schuldige - für dieses und jenes Versagen des deutschen/österreichischen Bürgers zur Verfügung.

Die beste Aussage liefert die persische Mutter in der Schule, nachdem sie erkennt, wer der Autofahrer (schaut Euch den Film an) ist: Jude ist ein Unwort...

und Leo Khasin-Filme schaue ich mir alle an.
 
Zurück
Oben