Wir sind Boes - Brandbrief eines entschiedenen Bürgers


Nee, lohnt sich nicht bei dir :brav:

Ich bin Rentner, habe ne echt billige Wohnung in Nürnberg, die aber schon deinen Rahmen nebst Essen sprengen würde, aber hier noch 100 Euro unter den Richtwerten der Sozialträger liegt.

Habe mehr Erfahrung mit den Sozialträgern, als du alt bist. Habe in einer Sache mal gegen den Staat geklagt, was die Hälfte deines Lebensalters bedurfte. :lachen: Ja ich lache auch heute darüber.

Bin mittlerweile Frührentner und ich belaste euch mit 125 Euro im Monat, die ich haben muss, weil ich meine freiwillige Krankenversicherung aus eigenen Einkünften nicht zahlen kann.
Richtig, gut erkannt, bei einem normalen Rentner, zahlt das der Rentenversicherer. Ich bin aber nicht ganz normal :D, denn ich war mal selbstständig und habe nicht immer in die gesetzliche KV eingezahlt.
Und wer nur in seinem Arbeitsleben 5 % nicht in die gesetzliche KV eingezahlt hat. darf sich im Rentenalter freiwillig bei der gesetzlichen KV versichern und alleinig desterwegen bedürfen sogar Rentner eines Zuschusses vom Staat, um ordnungsgemäß versichert zu sein.

Ach ja, ich bin dazu schon seit meinem 18 Lebensjahr privat rentenversichert, ansonsten würde ich als Rente auch nur den Hartz4 Satz erhalten, 374 Euro, der heutige Durchschnitt für Frührentner. Ich erhalte das Doppelte, durch die private Absicherung. Nur bei der freiwilligen Krankenversicherung bricht es mir das Genick.

Verstehst was, die Rente, die ich schon habe, wirst du nie erreichen, auch keiner der heute einen Job für 1500 Euro macht. Und dazu, habe ich selbst in die gesetzliche Rente als Selbstständiger eingezahlt.

Ehrlich gesagt, mir geht es irgendwie gut, ich habe auch nicht nur gewettert gegen das System, sondern habe selbst agiert, auch geklagt gegen das System, auch hoch in die höchsten Gerichtsbarkeiten. 2000 habe ich mal eben das SGB geändert, weil ich das Anspruchsrecht auf Umschulung bis in die höchstens Instanzen durchgeklagt habe. Kenne den Umgang mit Behörden und agiere hier gerne auf höheren Level. Vertrete mich am liebsten selber, da ich von Rechtsverdrehern :D nichts halte.

Ja, und ich habe auch die Überholspur erlebt, auch mit 275 kmh auf der linken. Chefs Wagen. Oder meine Mami bei 245 auf der A 19 meinte, nun reicht es aber, ne, der schafft noch 250. Ich musste es austesten.

Ich musste mir auch namenstechnisch ein Herrenhaus zulegen, mit knapp 800 qm Wohnfläche. Es hat mir gekostet, nicht nur lebenstechnisch, sondern auch verdammt viele Steuern an unseren Fiskus. Alleinig der Kaufpreis des Objektes war fast 6 stellig, ging alles an den Fiskus.

Mehr, als was hier jemals jemand in seinen Leben via Lohnsteuer an den Staat abführt.

Darf ich den Mund aufmachen ? Vielleicht noch warnen, dass du z.B. mit 1500 Euro netto, was eine stolze Summe wäre, nicht einmal meine Rente erreichen wirst, weil du nicht einmal 150 Euro im Monat einzahlst !

Darf ich das sagen ?!
 
Werbung:
Nein, finde ich nicht. Mir fallen auf Anhieb tausend Sachen ein, die man tun kann, ohne dass man dafür Geld ausgeben muss.

Warum schaffen wir dann das Geld nicht ab, braucht doch eh keiner? ;)


Moment ... wie ist das dann mit diesen aufgezwungenen Jobs, bzgl. denen es soviel Kritik gibt?

Wenn bei 30 - 40 Stunden die Woche nicht mehr herauskommt als Existenzminimum + 100 €, ist Kritik durchaus angebracht.
Ich meinte jedoch Minijobs, das ist eine ganz andere Baustelle, sagte ich direkt.

Ja, und ich muss sagen; die generelle Ungläubigkeit hier spricht für mich Bände. Wenn hier gerechnet wird mit Wohnungen, die mindestens (!!!) 330 EUR für einen Alleinstehenden kosten (bzgl. Miete),

Ist nun mal Realität in manchen deutschen Grossstädten.

wenn hier offensichtlich nichts als Dunhill und Philip Morris geraucht wird (bzgl. den Rechnungen zum Tabakverbrauch)

OK, Stopfen ist ca Hälfte billiger, hast ja recht - und trotzdem noch zu viel bei deinen Rechnungen.

Ich bin froh, dass ich nicht von der Nachbarin meiner Freundin erzählt hat, die gerade Zwillinge bekommen hat ... die können nämlich wirklich gut mit Geld umgehen. Da würde hier die Hölle losbrechen :D

Lass mich raten: Sie lebt mit ihren Zwillingen von 20 € monatlich wie die Fürstin und fühlt sich pudelwohl, gelle? ;)

Aber nun mal ein wenig Realismus:

So lag das berechnete Existenzminimum im Jahr 2005 bei einer alleinstehenden Person bei 989,99 Euro und wurde bis zum Jahr 2007 auf 930 Euro angepasst.

http://www.nettolohn.de/lexikon/existenzminimum.html
 
Erdkröte;3919404 schrieb:
@tarbagan,

bei dem was ich von dir in diesem Forum schon über Investmentbanking Spekulation an der Börse und sonstigen Einstellungen zum Thema Kapital gelesen habe und Statements dieser Art ich zitiere gerne:



gehe ich "nur bedingt über die Brücke", daß dir nur 600 Euro im Monat zur Verfügung stehen, aber wenn es wirklich so ist und Du dich damit als wohlhabend ansiehst seis dir ehrlich gegönnt.

LG Siegmund

nu aber schnell mal verbuddeln, Erdkröte. Tabardingsbums spricht von 310 Euro die reichen

Wie nannte sich noch uns Guidoleins Jünger, waren es die Bilderberger oder doch Scientology.
Ich liebe noch immer das Fußvolk JZ ......
 
Erdkröte;3919404 schrieb:
gehe ich "nur bedingt über die Brücke", daß dir nur 600 Euro im Monat zur Verfügung stehen, aber wenn es wirklich so ist und Du dich damit als wohlhabend ansiehst seis dir ehrlich gegönnt.
Ich studiere noch. Da verdient man normalerweise nichts oder nicht viel. Mein Studium läuft aber recht gut, und wenn mein Notenschnitt so bleibt wie er ist, stimmt meine von dir zitierte Aussage weiterhin. Momentan leb ich aber noch sehr spartanisch. Daran werd ich auch nur wenig ändern, wenn ich mehr verdiene - was am Ende übrig bleibt, siehe das Zitat in deinem Post.

FIWA schrieb:
Nee, lohnt sich nicht bei dir

Ich ... usw
Deine persönliche Lebensgeschichte finde ich im Zusammenhang dieses Threads nicht interessant. Was ich interessant finde ist, dass die Leute hier einen Lebensstil, den ich und viele Leute, die ich kenne, seit Jahren pflegen, als "unmöglich" betiteln oder schlichtweg nicht glauben wollen.
 
Crowley schrieb:
Warum schaffen wir dann das Geld nicht ab, braucht doch eh keiner?
Wieso? Nur weil es Möglichkeiten gibt, sich ohne Geld zu unterhalten? Das Leben besteht ja auch aus anderen Sachen als Unterhaltung.

Crowley schrieb:
Ist nun mal Realität in manchen deutschen Grossstädten.
Nein, ist es eben nicht. Ist es dann, wenn man sich zu bequem ist, in einer Wohnung unter 30 m² zu hausen. Dann aber von "menschenunwürdig" zu sprechen empfinde ich als pathetisch.
Ich hab übrigens grad kurz nach ner Wohnung in Berlin für <250 EUR (warm und mit Strom) gegoogled und auf Anhieb ein Dutzend gefunden (auf einer Seite). Wenn man genauer sucht, findet man sicher auch noch mehr und noch günstigere Wohnmöglichkeiten. Es gibt ja auch viele kreative Möglichkeiten, billig zu wohnen. (Haushüten z.B.)

Crowley schrieb:
OK, Stopfen ist ca Hälfte billiger, hast ja recht - und trotzdem noch zu viel bei deinen Rechnungen.
Du bist also der Meinung, ich lüge im Bezug auf die Freundin? Wie ich vorgerechnet habe; 25 EUR (Katzen) + 20 EUR (Tabak) + 80 EUR (Essen) - bleiben 35 EUR für den Rest (Zahnpasta, Duschgel, Kleidung usw)

Crowley schrieb:
Lass mich raten: Sie lebt mit ihren Zwillingen von 20 € monatlich wie die Fürstin und fühlt sich pudelwohl, gelle?
Nein, aber ich sag mal so: Wenn die Situation meiner Freundin (die übrigens gerade mitliest) nicht geglaubt wird, dann wird die Geschichte von der Nachbarin und ihrem Mann noch weniger geglaubt werden (denn bei denen rätseln sogar wir, wie die so souverän haushalten). Aber nein - die fühlt sich, denk ich, nicht unwohl.
 
Richtig.
Voraussetzung ist logischerweise, dass man so einen Minijob auch findet. Die wachsen, genau wie reguläre Arbeitsstellen, nicht auf Bäumen.

Nur mal eine kurze Anmerkung:
Das Geld was viele verteilen möchten damit ein in ihrem Sinne und in ihrem Verständnis nach ein menschenwürdiges Leben ermöglicht wächst auch nicht auf Bäumen.
Wer Geld gerecht verteilen will,will immer nur das Geld von anderen in ihrem Sinne "gerecht" verteilen.

Jetzt kann man natürlich sagen Geld ist aber da und man kann es gerecht und unter der Prämisse der Menschenwürde verteilen.
Aber das kann man nur einmal,weil Geld eben nicht auf Bäumen wächst.
Auch Wohlstand wächst nicht auf Bäumen,leider.Für Wohlstand muss man was tun.Wenn es der eine nicht tut,muss es ein anderer tun.
 
Ich studiere noch. Da verdient man normalerweise nichts oder nicht viel. Mein Studium läuft aber recht gut, und wenn mein Notenschnitt so bleibt wie er ist, stimmt meine von dir zitierte Aussage weiterhin. Momentan leb ich aber noch sehr spartanisch. Daran werd ich auch nur wenig ändern, wenn ich mehr verdiene - was am Ende übrig bleibt, siehe das Zitat in deinem Post.

Nee Tabargan, meine Ausbildung zum Masseur und med. Bademeister, Privatschule B.Blindow, haben damals meine Eltern bezahlt.

Das Zimmer kostete damals 200 DM, plus 100 DM zum Leben und Rückfahrticket alle 14 Tage.

So etwas, haben wir alle hinter uns, wahrscheinlich billiger als du jetzt das Geld deiner Eltern rausschmeißt.
Wir haben dazu aber mittlerweile Arbeit hinter uns, Selbstständigkeit hinter uns, vielleicht auch wie ich via Sport, Oberliga Nord, 2te Bundesliga in der Öffentlichkeit gestanden. Meine Späßchen durch Erbschaft hinter mir. Ich habe quasi mein Leben auf der Überholspur durch.

Jetzt im September mal einfach eine Kandidatur für den Bundestag für eine kleine Partei abgelehnt, nicht rechts (genau das Gegenteil, nur für Shimon), Weil ich für mich noch nicht so weit bin und andere Ziele habe, die rosarot links sind.

Die Studi-zeit, oder Ausbildungszeit, haben wir alle hinter uns, das Leben danach, ist was anderes und ist kein Studizimmer, oder irgendeine kostengünstige WG.

Traurig, das man das noch einem 25 jährigen erklären muss.

Mit 20 durfte ich in meiner Anerkennungszeit schon die erste Praxis selbst führen, war damals Gang und Gebe. Knappe 14 Stunden am Tag, zzgl. Abrechnung, aller Kassen- und Privatrezepte. Von diesem Umsatz, habe ich damals 15 % erhalten und das war viel.

Noch irgendwelche Fragen, heute arbeiten Masseure für lau. Nicht mehr ganz so hart wie vor drei Jahrzehnten, wir hatten noch damals 5 Massagen pro Stunde, locker ein Umsatz von einem Praktikanten in der Ausbildung im Monat, von 20.000 DM und einige ließen damals ihre Praktikanten umsonst arbeiten.

Also, verhalte dich hier nicht wie ein Frosch ........ fange mal an, was zu machen. Und ja, auch der Ralph Boes als Autor hat mehr bewerkstelligt als du bisher. Und auch mehr bewerkstellig als uns Alichen als Tochter eines Psychoklempners. :D
 
Nur mal eine kurze Anmerkung:
Das Geld was viele verteilen möchten damit ein in ihrem Sinne und in ihrem Verständnis nach ein menschenwürdiges Leben ermöglicht wächst auch nicht auf Bäumen.
Wer Geld gerecht verteilen will,will immer nur das Geld von anderen in ihrem Sinne "gerecht" verteilen.

Und wieviel Geld hast du schon in den Staat eingezahlt ?

ich mehr, als ein Normalo jemals einzahlt. Darf ich nun bestimmen, dass deine, durch mich finanzierte Schulbildung, für die Katz war ?
 
FIWA, ... deine ausschweifenden Geschichten über dein "Leben" beeindrucken mich nicht sehr, und interessieren mich nicht sehr - solange sie nicht konkret mit ALG zu tun haben. Bleib bitte etwas mehr beim Thema.

FIWA schrieb:
So etwas, haben wir alle hinter uns, wahrscheinlich billiger als du jetzt das Geld deiner Eltern rausschmeißt.
Definiere "rausschmeißen". Ich wohne, esse, und ab und zu gönn ich mir was persönliches, wie jeder Mensch. Viele meiner Freunde und Kollegen leben ähnlich "sparsam" wie ich. Für uns ist das halt nichts besonderes, aber nachdem ich mir die Zahlen angesehen habe - keiner von uns hat so viel "Taschengeld" (nach Miete etc) übrig wie ein Hartz-4-Bezieher, und keiner von uns findet sein Leben menschenunwürdig. Deswegen frage ich mich, was diese Argumentation im Brandbrief soll.
FIWA schrieb:
Also, verhalte dich hier nicht wie ein Frosch ........ fange mal an, was zu machen.
Ich mach meine Ausbildung (Studium), übrigens zwei Ausbildungen gleichzeitig (normales Jura-Studium + Fernstudium in London). In meinen Ferien suche ich mir Praktika. Wenn ich noch ein wenig Freizeit für Aktivitäten wie hier im Forum schreiben haben möchte, kann ich nichts zusätzliches mehr machen (abgesehen davon, dass ich Mitglied von ELSA bin und so andres Studentenzeug), ohne keine Zeit mehr für meine Hobbies oder für mich zu haben.
Würde ich jetzt schon neben dem Studium arbeiten, könnte ich mein Doppelstudium kaum schaffen - oder ich müsste mein Studium langziehen, was dazu führt, dass ich später "richtig" auf den Arbeitsmarkt komme (meine Zulassung hab ich ja erst nach dem 2. Staatsexamen, davor kann ich nicht "wirklich" als Anwalt arbeiten) - das wiederum mindert meine Chancen, später dort zu landen, wo ich hinmöchte - ne Großkanzlei (Milbank, Linklaters o.ä.), weil die eher junge Bewerber vorziehen. Insofern mache ich gerade das, was ich machen muss, um später "was zu machen". Keine Sorge, ich werd schon noch meinen Teil leisten.
 
Werbung:
Zitat von SchattenElf Beitrag anzeigen
Nur mal eine kurze Anmerkung:
Das Geld was viele verteilen möchten damit ein in ihrem Sinne und in ihrem Verständnis nach ein menschenwürdiges Leben ermöglicht wächst auch nicht auf Bäumen.
Wer Geld gerecht verteilen will,will immer nur das Geld von anderen in ihrem Sinne "gerecht" verteilen.
Und wieviel Geld hast du schon in den Staat eingezahlt ?

ich mehr, als ein Normalo jemals einzahlt. Darf ich nun bestimmen, dass deine, durch mich finanzierte Schulbildung, für die Katz war ?

Ich habe die Kosten für meine Schulbildung schön längst abbezahlt an den Staat.Und meine Eltern die in diesem Staat hier nie zur Schule gingen auch.Letztlich wirds wohl das drei bis vierfache gewesen sein was an den Staat entrichtet wurde von mir und meinen Eltern für meine Schuldbildung.
Hast du eigentlich Kinder?
Wenn ja weisst du wofür deine Steuern eingesetzt wurden.
 
Zurück
Oben