Tarbagan
Sehr aktives Mitglied
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Der Shitstorm hat begonnen... ich hab vergangene Threads schon als stiller Beobachter antizipiert und festgestellt, dass sehr viele Leute hier es unmöglich finden, bei dem Thema halbwegs sachlich zu bleiben. Ich antworte dementsprechend nur kurz erläuternd zu meinem vorigen Beitrag.
d) eine Arbeit oder Dienstleistung, die zu den üblichen Bürgerpflichten gehört."
Dazu möchte ich sagen: Niemand wird gezwungen, die Arbeit beim Amt aufzunehmen. Jeder kann eine Verzichtserklärung unterschreiben und somit auf staatliche Leistungen (und die daraus entstehenden Ansprüche seitens des Staates) verzichten. Siehe z.B. § 46 I SGB_I.
Damit ist es schon etwas verwegen, von "Zwangsarbeit" zu schreiben. Dann könnte ich auch sagen: Mein Arbeitgeber gibt mir meine 1000 EUR/Monat nicht, wenn ich nicht ins Büro komme. Das ist voll die Zwangsarbeit und gegen meine Menschenwürde (im Sinne des "Brandbriefes" im OP).
Richtig. Das ist aber nicht die Schuld des Systems. Es ist im Leben einfach so, dass man nichts geschenkt kriegt. Das Essen, das man sich kauft, muss jemand produziert haben. Das Haus, in dem man lebt, muss jemand gebaut haben. In keinem System kann das anders sein.Schon - wenn es denn darum gehen würde. Davon ist jedoch keine Rede. Er möchte lediglich in Würde existieren. Dass dies wiederum nur mit Geld möglich ist, ist nicht seine Schuld. So läuft das nun mal heutzutage.
Wenn es eine schwere Mathearbeit war, und mein Sohn hat ne 5, und zwei Drittel der Klasse haben ne 6, dann hat er das durchaus gut gemacht, er ist schließlich nicht durchgefallen. (oder wie ist das bei euch?Das Totschlagargument "guckt mal, wie schlecht es anderen anderswo geht, also beschwert euch nicht" ist eh Kokolores.
Man darf sich nie an dem orientieren, das noch schlechter ist als der hiesige Standard.
Angenommen, du hast ein schulpflichtiges Kind. Das kommt nach Hause mit einer Mathearbeit - Note 5.
Da sagst du doch wohl auch nicht "Das hast du aber fein gemacht, sehr schön" - denn eine 6 wäre ja noch schlechter.
Oder würdest du?
Darunter gibt es einiges. Wie ich sagte; wer ein Dach über dem Kopf hat, und Essen, und medizinische Versorgung, der ist global betrachtet ein reicher Mensch. Und zu sagen "das ist gegen die Menschenwürde, weil woanders kriegen sie nen Euro mehr" ist einfach bekloppt, meiner Meinung nach.FIWA schrieb:Hartz4 kann gar nicht mehr tiefer blicken, denn darunter gibt es nichts mehr.
Art. 4 III EMRK: "(3) Nicht als Zwangs- oder Pflichtarbeit im Sinne dieses Artikels gilt: (...)Lucia schrieb:(3) Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig.
Letztens im Amt zu einer Freundin ... "Fr. Sowieso, es ist völlig egal, ob sie einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen wollen. Sie haben die Arbeit zu nehmen, die ihnen zugewiesen wird."
d) eine Arbeit oder Dienstleistung, die zu den üblichen Bürgerpflichten gehört."
Dazu möchte ich sagen: Niemand wird gezwungen, die Arbeit beim Amt aufzunehmen. Jeder kann eine Verzichtserklärung unterschreiben und somit auf staatliche Leistungen (und die daraus entstehenden Ansprüche seitens des Staates) verzichten. Siehe z.B. § 46 I SGB_I.
Damit ist es schon etwas verwegen, von "Zwangsarbeit" zu schreiben. Dann könnte ich auch sagen: Mein Arbeitgeber gibt mir meine 1000 EUR/Monat nicht, wenn ich nicht ins Büro komme. Das ist voll die Zwangsarbeit und gegen meine Menschenwürde (im Sinne des "Brandbriefes" im OP).