Wendezeit und Mauerfall 1989 - wie habt ihr das persönlich erlebt?

Ein Ministerpräsident von der Linkspartei?

In Thüringen sieht es danach aus:

Bodo Ramelow könnte in Thüringen Geschichte schreiben: als Deutschlands erster Ministerpräsident von der Linkspartei. Die Grünen sind mit an Bord, die SPD will ihre Mitglieder befragen - und die CDU wirkt resigniert.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/thueringen-spd-steuert-auf-rot-rot-gruen-zu-a-997307.html

Vielleicht passt es gerade auf den 9. November hin?

Dann würde also am Jahrestag des Mauerfalls ein Mitglied der Nachfolgepartei der SED die Regierungsgewalt in einem deutschen Bundesland übernehmen.

Jener SED, die die Mauer mal gebaut hat, um die Bürger der DDR in ihrem Staat einzusperren.

Ich kann nicht sagen, dass ich das gut finde.

Oder - was meint ihr dazu?
 
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Ich war in Prag. Ich bin heute zu Ihnen gekommen, um Ihnen mit zuteilen, Daß Ihre Ausreise heute.

Wow.
 
Jene Worte habe ich damals live im Fernsehen gehört.

Ich habe sie noch immer im Ohr:

Der damalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher traf am Abend des 30. September 1989 ein. Er kam von Verhandlungen mit den damaligen Außenministern der Sowjetunion (Eduard Schewardnadse), der DDR (Oskar Fischer) und der ČSSR (Jaromír Johanes) am Rande der UN-Vollversammlung in New York.

Versammelten Journalisten sagte er, er möchte ihnen keine Mitteilung machen, da er zunächst mit den Deutschen aus der DDR sprechen wolle. Um 18:58 Uhr gab er vom Balkon des Palais aus bekannt:




„Liebe Landsleute,
wir sind zu Ihnen gekommen,
um Ihnen mitzuteilen,
dass heute Ihre Ausreise ....



(Tausendfacher Aufschrei und Jubel)


… in die Bundesrepublik Deutschland möglich geworden ist.“

Das Satzende ging unter mit dem auf das Stichwort „Ausreise“ hin aufbrausenden Jubel der im Hof kampierenden, ausreisewilligen DDR-Flüchtlinge. Eine Gedenktafel auf dem Balkongeländer erinnert an die bewegenden Worte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Botschaft_Prag
 
Ich hatte Angst, weil Nachmittags nach der Arbeit der Verkehr lahmgelegt war, und die Busse auf Umwegen heimfahren mussten, und aus vielen kleinen vollgestopften Autos viele neugierige Gesichter rausblickten, sogar das Bundesheer musste ausrücken.

Weil damals fiel ja auch der Eiserne Vorhang.
Oder verwechsle ich da jetzt was?
 
Jene Worte habe ich damals live im Fernsehen gehört.

Ich habe sie noch immer im Ohr:

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Botschaft_Prag
Ja, und ich habe dieses bedrückende Gefühl da in der Botschaft noch in Erinnerung. Ich war auf Klassenfahrt da. Und wir westdeutschen bornierten Schüler aus dem Westzipfel der Republik, die mit DDR-Bürgern etwa soviel am Hut hatten wie ein Schwein mit Pferden und vor allem wegen des Geschichte-LKs am Verlauf der Dinge interessiert waren, standen da vor den schmiedeeisernen Gittern, die das alte Botschaftgebäude umgeben und dahinter waren die Menschen eingepfercht wie Tiere. Ein einziges Menschengedränge, durchbrochen von Taschen, Koffern, Klappstühlen, Decken, Schlafsäcken, Zelten, Liegen.
Aus heutiger Sicht eine unglaubliche Spannung und ich muß sagen ich schäme mich ein bisschen, daß mich das emotional damals nicht berührt hat. Aber so war's. Ich war damals sehr sachlich.
 
Auch bei diesem Besuch ist der Mauerfall ein Thema:

US-Außenminister John Kerry ist zu einem Besuch in Berlin eingetroffen. Zum Auftakt traf Kerry am Abend mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zusammen.

Wichtigste Themen sind der Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat sowie der Konflikt im Osten der Ukraine. Morgen ist auch ein Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel geplant.

Bei dem Besuch geht es auch um den Fall der Berliner Mauer vor fast genau 25 Jahren, am 9. November 1989. Zusammen mit Steinmeier will Kerry an der Gedenkstätte Berliner Mauer einen Kranz niederlegen.

http://www.faz.net/agenturmeldungen...-kerry-beginnt-besuch-in-berlin-13222469.html
 
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