Warum diese Angst vorm sterben??

Hallo shibuya

nun antworte ich mit meinem ersten Beitrag auf Deinen ersten Beitrag:) Ich glaube an ein Leben nach dem Tod, auch an Reinkarnation, trotzdem habe ich auch noch immer diese Angst. Der Tod ist eine radikale Sache, man wird ja doch irgendwie vernichtet und umgeformt und diese Umformung betrifft alle Bereiche, Denken, Körper, Gefühle, alles, auch die Persönlichkeit. Darum ist es für mich wichtig, möglichst viel zu erfahren über das Leben nach dem Tod. Viele Menschen haben darüber geschrieben, es gibt tausende von authentischen Nahtoderlebnissen, die aufgezeichnet wurden. Es gibt die Berichte der verschiedensten Mystiker, Weisen, "Eingeweihten", Religionslehrer. Einfach nur abzuwarten, bis man stirbt und zu sehen, was dann kommt, ist für mich nicht genug, das wäre so, als wenn ich in ein völlig fremdes Land reisen würde ohne ein einziges Wort der dortigen Sprache zu können und ohne Dolmetscher- sehr unangenehm. Ich will wissen, wohin ich gehe und mit den Jahren wird durch diese Vorbereitung auch die Angst kleiner.

mit lieben Grüssen

Waldvogel
 
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Waldvogel schrieb:
Ich will wissen, wohin ich gehe und mit den Jahren wird durch diese Vorbereitung auch die Angst kleiner.

Hallo Waldvogel,

aber je mehr Du daran festhältst, es wissen zu wollen, umso später erkennst Du, daß Du - als Ego - es nicht wirklich wissen kannst. Deine Seele weiß freilich, was da kommt. Aber dazu müßtest Du das Ego loslassen. Und wenn Du das getan hast, ist da "niemand" mehr, der es wirklich wissen will, dann weißt Du einfach oder auch nicht. Es ist dann nicht mehr wichtig für Dich, sondern es stimmt genau so wie es gerade ist.

Liebe Grüße
Gabi
 
Liebe Gabi

interessanter Gedanke. Ich vermute, Du verstehst unter "Ego" das, was ich "Niederes Selbst" nennen würde und unter Seele das, was ich "Höheres Selbst" nennen würde. Aber gerade darum geht es mir ja eben, dass diese zwei immer näher zueinander finden. Beide bedingen und brauchen einander. Das höhere Selbst braucht die Erfahrungen des "Ego" und das "Ego" braucht die Führung des höheren Selbst. Daher fliesst auch, würde ich zumindest für mich behaupten, immer etwas vom Wissen des höheren in das "Ego" ein.
 
Waldvogel schrieb:
Das höhere Selbst braucht die Erfahrungen des "Ego" und das "Ego" braucht die Führung des höheren Selbst. Daher fliesst auch, würde ich zumindest für mich behaupten, immer etwas vom Wissen des höheren in das "Ego" ein.

Das sehe ich nicht so. Das was ich Seele nenne, ist in sich vollkommen reine Liebe. D.h. sie braucht nichts, sie ist einfach. Sie muß auch keine Erfahrungen mehr machen. Und das Ego ist für mich lediglich ein "Trenninstrument", das uns Tausende von Jahren gedient hat, indem es uns von unserem wahren Selbst SCHEINBAR getrennt hat. Jetzt ist die Zeit gekommen, sich des wahren Selbst bewußt zu werden, da darf die scheinbare Trennung aufgelöst werden. Aber das geschieht nur, wenn wir es erlauben. Also das Wissen fließt nicht "automatisch" in das des Ego ein, wenn wir es nicht wollen. Wir können dieses Wissen spüren oder erahnen, aber erkennen und es leben, das ist nicht so leicht und geht einher mit vollkommener Hingabe an die Seele und das Loslassen (NICHT Wegmachen!) des Egos.

Liebe Grüße
Gabi
 
shibuya schrieb:
Hallo ihr lieben.

Ich weiß nicht ob ich mit meinem anliegen hier richtig bin, wenn nicht sagt es mir einfach. danke..

Ich habe ein Problem, das mich ab und zu beschäftigt.
Wenn ich über den Tod nachdenke, bekomme ich eine solche Angst das ich einfach nur heulen könnte. Ein komisches kribbeln macht sich in meinem bauch breit und ich zwinge mich dazu nicht daran zu denken.
Für mich ist einfach unvorstellbar einfach weg zu sein. Einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen. Es will einfach nicht in meinen Kopf.
Ich hab einfach eine riesen Angst vorm sterben. Und ich bekomme diese Angst nicht in den Griff.
Ich beschäftige mich ab und zu mal mit dem Thema Leben nach dem Tod und sehe grad wieder eine Reportage über rückführung.
Kann ja alles sein das es soetwas gibt.
Aber auch das nimmt mir meine Angst nicht, weil ich für den Fall sollte es Wiedergeburt oder ähnliches geben, mich daran dann eh nicht mehr erinnere das ich schon einmal gelebt habe.

Mir macht dieses Thema einfach zu schaffen, vielleicht legt sich das im "Alter" noch.
Kennt ihr diese Angst vorm sterben und habt ihr sie vielleicht überwunden?

Es ist Angst vor Schmerzen und Qualen in einer unbekannten Sphäre. Jeder kennt diese Angst, Du bist da nicht allein, nur vielleicht ehrlicher als die meisten. Sie ist auch berechtigt, denn möglicherweise werden wir unseren Tod als qualvoll erleben. Wie wir den Tod erleben hängt mit unserer Auffassung vom Tod und von Schmerz ab. Man kann versuchen einen Geisteszustand zu entwickeln, der einem möglicherweise über diese Angst hinweghilft und sogar über den Schmerz. Es gibt einige, die daran glauben und ihr ganzes Leben diesem Glauben verschreiben. Dazu muss man das eigene Denken so manipulieren, daß man der Meinung ist, es gäbe weder Leben noch Tod. Oder man findet sich einfach damit ab, steht es durch und schaut dann weiter. Oder man entscheidet sich dafür, weiter in Angst zu leben. Alle drei Möglichkeiten sind gleichwertig, aber nur die erste stellt Freiheit von Leiden in Aussicht. Wie es wirklich ist weiss keiner.
 
Hm. Ich krame diesen Beitrag mal nach oben, weil ich eigentlich genau das gleiche schreiben wollte wie Shibuya es getan hat. Denn mir gehts es eigentlich genau so.

Ab und an trifft es mich einfach und ich mache mir Gedanken über den Tod und versuche mir vorzustellen wie es ist einfach nicht mehr da zu sein. Nicht mehr zu existieren. Und diese Vorstellung macht mir Angst. Und ich steigere mich dann da fast hinein, bis ich mir selbst verbiete darüber nachzudenken und mich ablenke.

Mir geht dann immer durch den Kopf, dass ich nichts habe woran ich mich festhalten kann. Ich persönlich glaube weder an Wiedergeburt oder ein Leben nach dem Tod. Auf der anderen Seite kann ich es auch nicht ausschliessen, dass es das gibt. Aber genau diese Ungewissheit bzw. dass es mir einfach fehlt, mich an so etwas festhalten zu können, daran glauben zu können, finde ich schlimm.
Insgeheim beneide ich Menschen, die soetwas haben woran sie sich festhalten/glauben. Ganz egal welcher Art. Ob es die Vorstellung der kath. Kirche mit der Seele, die an einen anderen Ort wandert, ist oder die Wiedergeburt. Sie haben etwas, das sie stützt. Und ich gönne es ihnen auch.

Ich persönlich kann an soetwas nicht wirklich glauben und bin eher der Meinung, dass diese ganzen Dinge eigentlich aus genau diesen Ängsten entstanden sind, dass jede Kultur (oder Religion) mit ihrer Version diese Ängste der Menschen "beruhigen" wollte.

Wie gesagt schliesse ich nicht aus, dass es soetwas gibt, aber am ehesten bin ich der Meinung, dass nach dem Tod einfach "nichts" ist.

Ich musste mir das glaube ich einfach mal von der Seele reden.

Liebe Grüsse
 
Ich beschäftige mich ab und zu mal mit dem Thema Leben nach dem Tod und sehe grad wieder eine Reportage über rückführung.
Kann ja alles sein das es soetwas gibt.
Aber auch das nimmt mir meine Angst nicht, weil ich für den Fall sollte es Wiedergeburt oder ähnliches geben, mich daran dann eh nicht mehr erinnere das ich schon einmal gelebt habe.

Wieso bist du dir da so sicher? Es fängt ja in unserer Zeit gerade erst langsam an, dass sich mehr und mehr Menschen erinnern können. Wie sollte es da schon allen Menschen im jetzigen Leben möglich sein?

Vielleicht nehme ich mich zu wichtig, wenn ich möchte, dass ich nach dem Tod noch existiere?

Vielleicht ist es auch Angst vor dem Geborenwerden im Leben?
 
Der Tod ist wie ein Wohnungswechsel also keine Angst, Angst ist nur eine Illusion die dich nicht verletzen kann sondern ein Lehrer ist
 
Die Kelten sehen die Geburt als Tod in die Welt der Materie an und den Tod als die Geburt (oder Heimkehr) in die Anderswelt (Feinstoffliche Welt)

Sieh den Tod als Vermieter an, der dir die Wohnung gekündigt hat und du hast dir einfach ne neue gesucht.

Ist den nicht alles nur eine Illusion?
 
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Jeder Mensch hat Angst vor dem Sterben. Das ist eine obligatorische Angst. Dem einen ist sie bewusst, dem anderem nicht.
In der Regel ist es die Angst des Egos zu vergehen, sich aufzulösen, die Welt, in der es lebt, loslassen zu müssen, ausgeblendet zu werden, vernichtet zu werden.

Denk mal über Erinnerungen an andere Leben nach. Sämtliche Erinnerungen an andere Leben sind ständig in der Vergangenheit angesiedelt. Das Ego hat Angst sich an ein zukünftiges Leben zu erinnern, weil es dann den Tod, den es erfahren wird, akzeptieren müsste. Es müsste zugeben, dass es bald stirbt. Und das möchte es nicht tun.
Zu behaupten man habe keine Angst vor dem Tod ist konstruiert, aber entspricht in keinem Fall den Tatsachen. Die Angst ist immer da, bewusst oder unbewusst. Wenn der Tod an die Tür klopft, dann wird es einem spätestens dann bewusst, so wie ein Atheist in der größten Gefahr zu Gott beten wird.

Die Angst vor dem Tod tatsächlich zu verlieren ist ein Prozess, der unmittelbar und direkt durchlebt werden muss. Darüber zu lesen und an die Nichtexistenz des Todes zu glauben, weil es sich logisch oder toll anhört, reicht bei weitem nicht aus.

Jonathan Dilas
 
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