Viele Männer -> Bindungsschwäche

Liebe Santara,

ich hatte mal eine Aufstellung, da wurde mir gesagt, dass bei jedem Mann den man mehr hat, die Fähigkeit zur Bindung immer schwächer wird.

Im Gegensatz zu anderen Aufstellern hier - mich erstaunt dabei, die sogar Aufstellern mögliche erhebliche Verzerrungsfähigkeit - habe ich genau diesen Satz bei vielen Aufstellungen (solche bei denen ich in den letzten 10 Jahren bei ganz unterschiedlichen Aufstellern/innen dabei war sowie selbst gestellt habe, und in von mir geleiteten Aufstellungen) bestätigt gesehen und erlebt. Dabei war es am Anfang (schon aus eigenem Interesse angesichts meines früheren "Lebenswandels") sicher für mich keine leichte Erkenntnis. Die Wirklichkeit (i.S. dessen, was in der Seele und im System wirkt) lässt sich da leider nicht verbiegen. "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt", gilt leider nur im Märchen von Pippi Langstrumpf. Und gerade die Pippi Langstrumpfs sind es, die am Ende Gebärmutter- und Brust-Krebs* bekommen usw.

Nicht nur ich sondern auch andere Aufsteller haben gefunden, dass wir wahrscheinlich mit einer Art innerem "Bindungskonto" auf die wlet kommen, welches ein bestimmtes Maß an Bindungsfähigkeit quasi als "Guthaben" hat. Kredit gibt es nicht. Interesanterweise ist das Bindungskonto bei unterschiedlichen Menschen auch unterschiedlich prall gefüllt. Es gibt Menschen, die haben Bindungsfähigkeit für mehrere Beziehungen und es gibt welche, die haben nur die Fähigkeit eine/n Partner/in ganz zu halten. Wonach sich das Maß der mitgebrachten Bindungsfähigkeit bemisst, kann ich noch nicht sagen. das habe ich noch nicht heraus gefunden. Ich habe aber dieses unterschiedliche Maß feststellen können.

Bert Hellinger beschreibt das in seinem Artikel "Wie Liebe gelingt" ganz treffend:

Hellinger schrieb:
Die Bindung
Wenn Mann und Frau sich gegenseitig im vollen Sinn als Mann und Frau nehmen, entsteht durch den Vollzug ihrer Liebe eine Bindung. Diese Bindung ist unauflöslich. Das hat nichts zu tun mit der kirchlichen Morallehre von der Unauflöslichkeit der Ehe. Der Vollzug der Liebe schafft eine Bindung unabhängig von der Ehe und unabhängig von irgendwelchen äußeren Riten.

Daß es eine solche Bindung gibt, sieht man an der Wirkung. Wer sich zum Beispiel vom Partner, mit dem er durch den Vollzug der Liebe verbunden war, leichtfertig trennt, wird einen anderen Partner in einer zweiten Beziehung in der Regel nicht halten können. Denn der zweite Partner spürt die Bindung an den ersten und traut sich dann nicht, ihn voll zu nehmen. Wenn ein Mann eine Frau sitzen läßt und wieder heiratet, mag sich die zweite Frau vielleicht für besser halten und sagen: "Jetzt habe ich ihn für mich." Sie wird ihn aber verlieren. Wenn sie triumphiert, wird sie ihn verlieren. Dadurch anerkennt sie seine Bindung an die erste Frau.

Und sie wird den Mann nicht voll nehmen. Bei Familienaufstellungen kann man sehen, daß eine zweite Frau etwas vom Mann abrückt. Sie traut sich nicht, sich nah zu ihm zu stellen, weil es nicht die erste Bindung ist, sondern die zweite.

Die Tiefe der Bindung kann man ablesen an der Wirkung. Die Trennung von der ersten Liebe gelingt am schwersten. Sie tut am meisten weh. Wenn eine zweite Bindung auseinandergeht, ist der Schmerz geringer. Bei der dritten ist er noch geringer.

Bindung ist aber nicht dasselbe wie Liebe. Die Liebe kann gering sein und die Bindung tief. Umgekehrt kann die Liebe tief sein und die Bindung gering. Die Bindung entsteht durch den sexuellen Vollzug. Deswegen entsteht sie auch beim Inzest und bei einer Vergewaltigung. Damit später eine neue Bindung möglich wird, muß die erste auf gute Weise gelöst werden. Sie wird gelöst, wenn sie anerkannt wird und der Partner aus der ersten Bindung gewürdigt wird. Wer die erste Bindung verteufelt, verhindert die nächste Bindung.

Mir fällt in diesem Zusammenhang, liebe santara, dein Satz auf:

Ich habe ja in meinem Leben schon oft gelernt, wie es ist: verlieben, zusammenkommen, leben, lieben, ... sich auseinanderleben, trennen.

Somit gehe ich da relativ gelassen in die Zukunft.

Er zeigt: du hast es schon aufgegeben, bei einem zu bleiben. Zudem schreibst du:
Doch ehrlich: wenn ich bedenke, wie weh der Abnabelungsprozess bei meinem letzten war. Ich musste mir ihn richtig schlecht reden, damit ich ihn endlich losließ. Aber es musste sein.
Die Verliebtheit am Anfnag hat mich sehr blind gemacht.

Dies zeigt mir, dass du ihn nicht achtest und dass es offenbar eine leichtfertige Trennung war. Kein Partner "war ein Fehler". Immerhin warst du es, die ihn - aus welchen Gründen auch immer - ausgewählt hat.

Dein Schuldgefühl wurde also nicht von dem Aufsteller installiert sondern entsteht aus dem Wissen, das du dem früheren Mann noch etwas schuldest - zumindest die Achtung, die du nicht bereit bist aufzubringen. Schuldgefühl zeigt an, dass wir noch etwas schulden - einen Ausgleich. Oder es zeigt an, dass die Trennung in der Seele als eine Art Verbrechen erlebt wird und dies ist wiederum meist ein Zeichen für eine nicht gemäße und leichtfertige Trennung.

Wie auch immer, ich danke euch für eure Antworten und werde dieses Thema damit beruhigt abhaken, denn es scheint mir, als sei ich da in die Irre geführt worden.

Hast du hier gefragt, damit dei anderen drauf einsteigen und dein Gewissen beruhigen? Das geht nur an der Oberfläche, Santara. Der Seele sind solcheerlei Bemühungen egal. So verdrängst du nur und es wird sich irgendwann möägicherweise somatisch äußern. Willst du das? Mir scheint du wolltest die Beiträge hier nur benutzen, um die über die Fakten hinweg zu täuschen.

Wer dir hier sagt: "Alles nicht so schlimm", der erweist dir einen Bärendienst.

Du wusstest, dass du auf die hier weit verbreitete Männerfeindlichkeit und Leichtfertigkeit bauen konntest, oder?

Von innen heraus hatte das auch nie für mich gestimmt. Aber er sagte das so mit Nachdruck, dass ich verunsichert wurde.

Offensichtlich hat der Nachdruck nichts bewirkt bei dir.

Viele Grüße
Christoph






* gerade bei diesen Krebsformen zeigt sich in vielen Aufstellungen der letzten 15 Jahre, dass es einen Zusammenhang mit einer tiefen Männerverachtung und verteufelten Ex-Partnern gibt
 
Werbung:
Also ich kann hierbei nur von mir selbst ausgehen. Nach eigen gescheiterten Beziehungen (die Gründe spielen jetzt im Moment keine Rolle), habe ich nun eine Beziehung zu einem Mann, die man als sehr offen bezeichnen kann. Sie ist ohne Verpflichtungen und ausgesprochenen Versprechen.

Trotzdem überlege ich im Moment, was ich eigentlich wirklich will. Eine festere Bindung macht mir Angst. Zum ersten Mal in meinem Leben stehe ich auf meinen eigenen zwei Beinen, ohne daß jemand kräftig in meinem Leben rummacht. Und ich habe Angst davor, daß sich das ändert, wenn die Beziehung enger wird. Ich habe Angst, daß ich mich zu sehr nach dem Partner richten muß und wenn ich das nicht tue, gibt es Konflikte. Meine Befürchtungen haben aber nicht mit dem Verhalten meines Partners zu tun, sondern eher mit mir selbst.

Ich denke also seit einiger Zeit darüber nach, was ich will und bisher bin ich nur zu dem Ergebnis gekommen, daß ich meine Ziele im Leben verwirklichen will. Aber ich bin nicht sicher, ob ich dabei zuviel Mitsprache haben möchte.

Wahrscheinlich sehe ich das aber auch alles ganz falsch. Denn mein Freund ist ein Mensch, der einen so nehmen kann, wie man ist und er ist sehr verständnisvoll, zumal er weiß, was ich für ein Chaotenweib sein kann. Möglicherweise würde sogar ein engeres Zusammenleben gut klappen. Und möglicherweise bin ich auch dazu bereit, wenn die Zeit reif ist.

Ich sehe das momentan weniger vom Aspekt des Aufstellens aus. Ich habe noch keine Aufstellung gemacht.

Aber vielleicht spielen ja diese Ängste eine Rolle bei der Bindungsfähigkeit. Möglicherweise hat man als Kind schon die gescheiterte Partnerschaft seiner Eltern miterlebt. Mir ging es so. Meine Mutter lebt derzeit in der dritten Ehe. Sie und ihr Mann haben sich erst nach vielen Jahren entschlossen, zu heiraten und es ist auch bisher die längste Beziehung in der sie lebt. Mein Vater hat ca. zwei Jahre nach der Scheidung meiner Eltern wieder geheiratet und ist es immer noch. Vielleicht haben mich die weniger fruchtbaren Beziehungen meiner Mutter geprägt. Ich kann es nicht sagen, aber ich versuche, meinen eigenen Weg zu finden.

Alles Liebe
Moonrivercat
 
Lieber Christoph,

ich danke Dir. Du hat dir sehr viel Mühe gegeben es mir zu erklären.

Ich gehe seit Jahren mit diesem Thema "schwanger". Wenn ich das mal so ausdrücken darf.

Du hast geschrieben:
Du wusstest, dass du auf die hier weit verbreitete Männerfeindlichkeit und Leichtfertigkeit bauen konntest, oder?
Woher hätte ich das wissen sollen? Ich habe hier - typisch für mich: von 0 auf 100 - sofort losgeschrieben. Ohne wirklich zu wissen, worauf ich mich einlasse.

Doch genau das, ist auch mal bei einer Aufstellung angerissen worden: "Wir die starken Frauen und ach ... naja, da gibts ja auch noch Männer. Hach was wollen die denn schon?"

Ganz ehrlich: in der Riege meiner Ahninen habe ich mich da nie wirklich wohl gefühlt. Das Herz tat mir weh - einerseits -, aber da war auch dieses Gefühl von Stärke und Macht. "Euch zeig ichs" :rolleyes:

Meine Mutter hat sich ausgetobt in ihrem Leben. Sie war keine Schlampe, hat einfach Lust gelebt und das bei weitem nicht in dem Maße, wie ich dachte. Wir haben uns darüber mal ausgetauscht. (ob mir dieses Wort in dem Zusammenhang was sagen soll?)

Ich wollte eigentlich immer: Mann, kinder, Haus, Garten ... Naja, so das übliche. Meine Schwester war da anders. Wollte auch ein Kind alleine. Hatte Verhältnisse, meist mit älteren Männern.
Nachdem sie starb, ging von mir viel Last weg. Das klingt doof. Aber es war so. Ich fühlte mich viel leichter. Keiner mehr da, mit dem ich verglichen wurde. Wir hingen sehr aneinander, hatten auch viel miteinander zu tun. Doch sie war von klein auf meine Ersatzmama.

*Oh Gott, ich fang an meine Lebensgeschichte zu erzählen* Ich mach mal weiter. Sollen alle die jetzt einfach wegklicken, die keine Lust mehr haben zu lesen. Ist okay für mich :) *

Na dann versuch ich es mal kurz zu halten: viele Themen meiner Schwester scheinen auf mich übergesprungen zu sein.

Ich fühle mich oft so, als würde ich etwas leben, das nicht mein Leben ist.

Da ist auch dieser Drang, ins Kloster (den Tempel) zu gehen. Der Wunsch ist stark. Doch meine wilde Seite würde das nie zulassen. Ja, ich bin innerlich zerissen. :schaukel: Ich habe mal geforscht: es gab eine Ahnin vor garnicht allzu langer Zeit, die wollte auch ins Kloster gehen. Konnte aber nicht, weil die Eltern nicht das Geld hatten. Also musste sie heiraten und bekam Kinder. Ich bin ein Urenkel. Auch meine Mutter hatte diesen Weg mal in Erwägung gezogen. *grins* DAS passt nun überhaupt nicht!!!! Bei mir schon. Doch die wilde Wilde ... :rolleyes:

Wie auch immer. Ich sehe das alles mal positiv: durch die immer weiter fortschreitende Bindungsunlust komme ich wenigstens der Losgelöstheit vom Leben bzw. den materiellen Freuden näher. Auch nicht schlecht, oder?

Dass ich lieben kann, weiß ich. Doch ich blocke immer wieder, nach einigen Monaten. Dann, wenn ich feststelle: auf der ein oder anderen Ebene passts, aber auf anderen wichtigen eben wieder nicht. Wobei die Ebenen wechseln.

Ja, da steckt der Grundgedanke dahinter: ich will genießen. Passt mir mein Spielzeug nicht mehr, such ich mir ein neues.

Es ist eklig, dem Gesicht - der Fratze - im Spiegel entgegen zu sehen. Oh ja, da verurteile ich mich noch slebst ganz schön. Aber ich bin ja auch noch auf der unteren Stufe: Lernen, sich zu nehmen wie man ist. Ja, zu lieben wie man ist. Und bei aller Liebe ... dat is nu wat extra schweres.

Meine Ahninnen wirken auch durch mich. Wie bring ich da bloß Harmonie rein?

Wie kann ich denn "lernen" Männer zu achten?

Wie soll das bloß gehen? Immerhin such ich mir doch dauernd die, die mir das Muster bestätigen?

Wie steig ich aus? (was ich ja nun auch schon probiert habe. Aber: meine Tochter braucht mich :) )

Lieben Gruß und schönen Tag
Santara
 
Liebe Moonrivercat, :brav:

ich kann deine Worte fast mit unterschreiben. :) Fühle mit dir.

Und ich drück dir die Daumen, dass du den Frieden findest und das, was dir hilft zum Wachsen ... bzw. wozu du bestimmt bist.

Lieben Gruß
Santara
 
Liebe Santara,

wie wäre es, wenn Du das nächste Mal zur Abwechslung das "Sich-Verlieben" weglässt und sofort in die LIEBE einsteigst? Oder besser gesagt: Verliebtsein hat mit Liebe nix zu tun... Wenn DER Richtige kommt, dann wirst Du es fühlen - ganz ohne Gefühlsduselei des Verliebtseins.
Das kann ich Dir mit Brief und Siegel bestätigen!

Liebe Grüsse -
Ash-Li
:kiss3:
 
Liebe Santara,

meine deutlichen Worte scheinen ja einiges in Gang gebracht zu haben bei dir. Glückwunsch!

Zuvor sei zu klären: ich verurteile dich nicht!

Ich sehe, du hast eine große, eine sehr große Liebe zu deiner Familie und zu einigen einen noch größere. Nur nicht zu den Männern. Das bedingt sich offenbar.

Woher hätte ich das wissen sollen? Ich habe hier - typisch für mich: von 0 auf 100 - sofort losgeschrieben. Ohne wirklich zu wissen, worauf ich mich einlasse.

Es muss kein bewusstes Wissen gewesen sein. Aber man kann sich wirklcih drauf verlassen hier.. "sie" springen bei solchen Angelegenheiten gerne bei und machen "eiapopeia" und sind gegen die Männer (und besser als sie) usw. Das ist natürlich jetzt völlig übergeneralisiert, is klar. Machts aber so deutlicher.

Doch genau das, ist auch mal bei einer Aufstellung angerissen worden: "Wir die starken Frauen und ach ... naja, da gibts ja auch noch Männer. Hach was wollen die denn schon?"

Genau diese Haltung meine ich, und die ist nicht nur hier weit verbreitet.

Ganz ehrlich: in der Riege meiner Ahninen habe ich mich da nie wirklich wohl gefühlt. Das Herz tat mir weh - einerseits -, aber da war auch dieses Gefühl von Stärke und Macht. "Euch zeig ichs" :rolleyes:

Was wir ablehnen, so werden wir, liebe Santara.

Meine Mutter hat sich ausgetobt in ihrem Leben. Sie war keine Schlampe, hat einfach Lust gelebt und das bei weitem nicht in dem Maße, wie ich dachte.

Scheint eine alte Angewohnheit in der weiblichen Linie zu sein.... Aber ein solches verurteilen finde ich nicht angemessen. Wer weiß, was sie damit auszugleichen sucht (und nicht weiß). Ich würde mal nach Kindbetttoden oder Frauen, die durch Männerhand umkamen (oder umgekehrt) forschen.

Wir haben uns darüber mal ausgetauscht. (ob mir dieses Wort in dem Zusammenhang was sagen soll?)

Ja soll es. Die Kinder geht das Liebesleben der Eltern nichts an. Wenn die den Kindern das erzählen, neigen die Kinder dazu, die Nichtachtung von vergangenen Partnern erst recht auszugleichen. Und das Wort "ausgetauscht" kann gut was mit dir zu tun haben, du bist offenbarin ihre Fußstapfen (und die vieler Frauen vorher) getreten. Wer war wirklich die (aus Sicht des damalaigen Familiensystems und seiner "Moral") "Schlampe", die hier nachgeahmt wird?

Ich wollte eigentlich immer: Mann, kinder, Haus, Garten ... Naja, so das übliche. Meine Schwester war da anders. Wollte auch ein Kind alleine.

... was von abgrundtiefer Männerverachtung zeugt. Und die kommt irgendwoher - und nicht aus ihrem Leben (auch wenn sich bestimmt zahlreiche Rationalisierungen in dieser Richtung finden lassen). Was war vor Generationen los, das so ein tiefes Misstrauen und eine so tiefe Verachtung gegenüber den Männern besteht?

Nachdem sie starb, ging von mir viel Last weg. Das klingt doof. Aber es war so.

Nö. Klingt nicht doof. War so, wie du ja sagst. Und macht aus meiner Sicht absolut Sinn. War sie älter als du? Wie alt wurde sie und woran starb sie?

Wir hingen sehr aneinander, hatten auch viel miteinander zu tun. Doch sie war von klein auf meine Ersatzmama.

Kein Wunder, wenn die Mutter als Mutter nicht zu haben ist, weil sie "sich austobt". Das macht man in der Pubertät. Was ist mit deinem Vater?

viele Themen meiner Schwester scheinen auf mich übergesprungen zu sein.

"Ich mach das für dich, liebe Schwester - aus Liebe." Ansonsten s.o.

Ich fühle mich oft so, als würde ich etwas leben, das nicht mein Leben ist.

Wundert mich nicht. Tust du auch. Das kann und sollte aufgestellt werden, Denken und Diskutieren löst es nicht.

Da ist auch dieser Drang, ins Kloster (den Tempel) zu gehen. Der Wunsch ist stark. Doch meine wilde Seite würde das nie zulassen. Ja, ich bin innerlich zerissen. :schaukel: Ich habe mal geforscht: es gab eine Ahnin vor garnicht allzu langer Zeit, die wollte auch ins Kloster gehen. Konnte aber nicht, weil die Eltern nicht das Geld hatten. Also musste sie heiraten und bekam Kinder. Ich bin ein Urenkel. Auch meine Mutter hatte diesen Weg mal in Erwägung gezogen. *grins* DAS passt nun überhaupt nicht!!!! Bei mir schon. Doch die wilde Wilde ... :rolleyes:

Na? rote Heringe? (Das sind Bemerkungen, die den anderen auf die falsche Fährte locken sollen - unbewusst natürlich). Du schützt da jemanden. Was war VOR der ersten Frau, die ins Kloster wollte? Wer ist in diesem Falle Gott wirklich, den sie heiraten wollte (muss eine reale Person sein. Hat es Inzest gegeben? Ausgleich für Mord an einem Mann? Das sind nun nur Spekulationen und Bilde, die mir kommen. Wenn du da keine faktischen Infos hast, dann muss man eine "Generationenreihe" stellen und schauen, wo das war.

Wie auch immer. Ich sehe das alles mal positiv: durch die immer weiter fortschreitende Bindungsunlust komme ich wenigstens der Losgelöstheit vom Leben bzw. den materiellen Freuden näher. Auch nicht schlecht, oder?

Papperlapapp! Du hast geschrieben, was wirklich Sache und dein Bedürfnis ist:

Dass ich lieben kann, weiß ich. Doch ich blocke immer wieder, nach einigen Monaten.

Mir stellt sich sofort die Frage: und wem bist du dann treu?
So bist du für die Männer nicht zu haben.

Dann, wenn ich feststelle: auf der ein oder anderen Ebene passts, aber auf anderen wichtigen eben wieder nicht. Wobei die Ebenen wechseln.

Ja, da steckt der Grundgedanke dahinter: ich will genießen. Passt mir mein Spielzeug nicht mehr, such ich mir ein neues.

Ja. Ich muss hier nichts mehr über Männerverachtung schreiben, gell?

Oh ja, da verurteile ich mich noch slebst ganz schön.

Selbstverurteilung ist ein Trick. Er soll vor dem eigentlichen Urteil und den Konsequenzen eigener Taten schützen. Aber die Seele funktioniert da anders, Santara. Lass das und überlass das Verurteilen denen, die zu Recht mit dir ein Hühnchen zu rupfen haben - deinen Männern zum Beispiel.

Aber ich bin ja auch noch auf der unteren Stufe: Lernen, sich zu nehmen wie man ist. Ja, zu lieben wie man ist. Und bei aller Liebe ... dat is nu wat extra schweres.

Quatsch! Lass das mit dem esoterischen Geschwafel von der Liebe zu sich selbst! Fang an die anderen zu achten und dich ihnen anzuvertrauen, wie sie sind. Es beginnt mit deiner Familie und deinen Vorfahrinnen. Es ist viel Liebe da in dir zu ihnen. So lange du sie ablehnst (zum Schein), machst du weiter. Und dann fang einfach an, die männer zu nehmen, wie sie sind und dich von deinen Bedingungen zu verabschieden.

Und vor allem geh aufstellen. Und das nicht bei einem/r, der/die dir Bärendienste anbietet. Such dir jemanden, der die Männer ebenso achtet, wie deine große Liebe und Treue zu den Frauen in deiner Familie.

Immerhin such ich mir doch dauernd die, die mir das Muster bestätigen?

*grins* JA - deshalb hast du hier geschrieben, Aber ich bin dazwischen gekommen *doppeltgrins*

Alles Gute dir!
Herzlich
Christoph
 
Danke Santara,

nun ja, ich versuche immer mich so ehrlich und objektiv wie möglich (es ist schwer, sich selbst so zu sehen) zu betrachten und auch die Verhaltensmuster zu beleuchten. Dadurch bin ich schon auf einiges gekommen und ich fange bei mir selbst an und wenn mir etwas auffällt, das auch durch meine Familie zieht, gehe ich in die Vergangenheit weiter. Aber nur alleine kommt man möglicherweise nicht auf alles, was wichtig ist.

Ich verfolge seit einiger Zeit die Familienaufstellungs-Themen mit viel Interesse. Besonders Christoph hat oft nachdenkenswerte Sachen geschrieben, wenn er mir auch anfangs auf den Keks ging (sorry Christoph :D). Aber ich finde, gerade seine direkte Art hilft da, vorausgesetzt man wertet seine Beiträge nicht als Angriff oder ähnliches. Jedenfalls ist mir seither schon ein mittlerer Kronleuchter aufgegangen :)

Danke auch Santara, daß du deine Problematik hier schilderst, denn es gibt ja oft Ähnlichkeiten. Aber ich trage mich mit dem Vorhaben, selbst eine Aufstellung zu machen. Momentan schieb ich als Ausrede vor, daß ich nicht so viel Geld hab. Die Wahrheit ist aber, daß ich Schiß habe, was dabei rauskommt und dann ich dann ja auch wieder Gedankenmuster ändern werde. Ist eigentlich unsinnig, denn jeden Tag lernt man und ändert Gedanken.

Alles Liebe
Moonrivercat
 
Lieber Christoph, :kiss3:

ich bin mächtig beeindruckt von dem was du da sagst. DAS ist ne echte Hilfe.

Na, da weiß ich ja jetzt, was ich zu tun habe. Und bedaure sehr, dass Kiel so weit weg ist. *zwinker*

DANKE!!

Herzliche Grüße auch von mir an dich
Santara :danke:
 
Werbung:
Eine Freundin von mir ist jetzt bei Nr. 12 hängen geblieben!
Den gibt sie nicht mehr her!

Sie musste halt viele Frösche küssen, um zum Prinzen zu kommen.

Wenn ich mein Umfeld so betrachte denken ich, dass viele beim erstbesten Frosch einfach geblieben sind - damit man halt jemanden hat.

Da kriegt man wenn man wählerisch ist (oder es einfach nicht klappt) schon auch mal Panik.

Athen
 
Zurück
Oben