Sexuelle Enthaltsamkeit

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Nein, ich beschreibe ihn nicht. ER ist einfach da. Du mußt Dir selber Dein Paradies erschaffen. Du hast alles dafür hier auf Erden. Es liegt ganz allein an Dir.

Manchmal glaube ich, dass die viele spirituellen Menschen zu bequem für ihr Leben hier auf Erden sind. Dem Leben hier ausweichen um es nicht wahrzunehmen, oder wahrnehmen zu müssen. Eine Flucht sozusagen. Man kann also alles von zwei Seiten betracheten.

Und Du vergißt einfach, dass nicht alle Menschen überhaupt gedanklich Zugang für solche Themen haben. Es interessiert sie einfach nicht, oder sie tun es als Humbug ab. Es sind deswegen gewiß keine schlechtere Mensche. Ihr Lebensweg ist eben ein anderer.

Wo ist er denn, dein lieber Gott? Du machst dir doch nur selber etwas vor, weil du Angst hast, der Realität ins Auge zu blicken. Das machen alle gläubigen Menschen. Sie flüchten zu Gott, weil sie Angst vor dem Leben haben. Sie sind nicht in der Lage, das Leben zu meistern und hoffen darauf, der liebe Gott würde das für sie regeln. Und was ist, wenn es gar keinen Gott gibt oder nicht so, wie du ihn dir vorstellst?

Alle gläubigen Menschen flüchten sich in eine Illusion. Auch alle Menschen, die an die Reinkarnation glauben. Wenn ich im Religionsforum lese, dass etwa ein Drittel der Forumsteilnehmer glaubt, Jesus sei der Sohn Gottes, dann frage ich mich, was geht in deren Köpfen vor.

Ich habe nicht recht verstanden, wie du es meinst, wenn du sagst, das viele spirituelle Menschen zu bequem sind und dem Leben ausweichen. Kannst du es einmal genauer erklären?

Wenn du meinst, dass viele Menschen keinen Zugang zur Enthaltsamkeit haben, dann stimme ich dir natürlich zu. Meiner Meinung nach liegt es daran, dass sie einerseits kein rechtes Bewusstsein haben. Die Menschen können ja nicht einmal zuhören. Sie beziehen alles sofort auf sich, fühlen sich angegriffen und meinen, sie müssten sich verteidigen. Und zweitens sind sie gefangen in ihrer Sexualität.
 
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Entschuldige, aber ich werde nicht so recht schlau, was du eigentlich sagen möchtest. Lebst du persönlich enthaltsam? Selbstverständlich habe ich auch die Bisexualität mit eingezogen und alle anderen Varianten der Sexualität, die ich ebenfalls vergessen habe.
Lieber Opti :)

Denk ich mir.. wir machen alle alles durch ;)

Was verstehst Du an dem Posting denn nicht?


Dunkle Grüße,
Wyrm :clown:
 
Ich denke sehr wohl, dass die Angst vor der Sexualität sehr groß ist. Hast du nicht selber gesagt, dass du es erst lernen musstest, die Sexualität zu genießen? Was war in den Jahrzehnten davor? Die Menschen praktizieren zwar Sexualität. Sie erleben sie aber nicht so, wie sie sie gerne erleben würden. Alle träumen vom Superorgasmus, der ihnen ewige Seligkeit beschert. Den können sie aber gar nicht erreichen, weil sie eine riesige Angst davor haben, sich in die Sexualität fallen zu lassen.

Wenn du mir vorwirst, dass ich hier tägich poste, warum hälst du dich dann nicht selber daran und hörst auf zu posten? Steht irgendwo geschrieben, dass enthaltsam lebende Menschen nicht posten dürfen? Was stört dich also wirklich daran, wenn ich hier poste? Bringe ich etwa dein Selbstverständnis durcheinander?

Sex ist eine Gier, auch wenn du das nicht wahrhaben möchtest. Ich glaube, der Mann denkt jede Minute einmal an den Sex, die Frau allerdings weniger. Leider kann ich den Artikel von spiegel.de nicht wiederfinden, in dem das genau beschrieben steht. Wenn du also meinst, dass Sex in unserer Gesellschaft keine krankhafte Gier ist, dann lies die doch einmal den Artikel Voll Porno durch.
Opti ;)

Ein Kind, das erst Laufen lernen wird, hat nicht unbedingt Angst vorm Laufen.

Angst ist etwas Vergangenes in der Zukunft...
...Es ist schon vorbei :)

Eine Pflanze wächst, wenn sie sich gießen lässt :blume:

Aus der Erkenntnis, dass "unsere Gesellschaft" alles voll pornographiert, den Schluss zu ziehen,
das Sex an sich eine Gier ist... hinkt ein bisschen... findest Du nicht?


Dunkle Grüße,
Wyrm :clown:
 
Nicht nur jedes Vergnügen ist Illusion, sondern alles was die materielle Ebene betrifft nennt man Maya.

Unter dem Aspekt betrachtet könnte man auch das Atmen als kurzfristiges "Vergnügen" oder Gier einstufen, da man nach jedem ausgeatmeten Atemzug wieder nach Luft schnappt.

Auch Freude, Lachen, Essen , Trinken -alles was wir hier unten auf weltlicher Enene finden sind kurzfristige Vergnügungen, gleich welcher Art, weil zeitlich begrenzt.

Es geht nicht darum nicht zu atmen, nicht zu essen, nicht zu lachen oder nicht zu f..........

Sondern es geht darum alles so sein zu lassen wie es ist, alles zu tun was man tun will, nur nicht daran anzuhaften.

Die Anhaftung ist es, was beseitigt werden sollte.

Und es gibt genug Erleuchtete die Sex hatten und haben, man denke an Osho oder Tantriker, oder oder .........................

In dem Widerstand gegen Sex steckt eine tiefe Ablehnung gegenüber allen Lebens dahinter.
Ein Erleuchteter lehnt nichts ab, geht nicht in den Widerstand, er urteilt nicht in gut oder in böse.

Der Erleuchtete nimmt alles an, wie es ist, er sucht nichts zu verändern oder zu verbessern, denn er ist vollkommen und die Welt -
einschließlich der Sexualität- ist vollkommen und nicht zu verbessern.

Amen
Melina

Ich stimme dir zu, dass die Verhaftung das entscheidende ist. Der verwirklichte Yogi hat keine Anhaftung an den Sex. Darum interessiert ihn die Sexualität auch nicht. Die Verhaftung ist übrigens eine rein physiologische Angelegenheit.

Ich glaube allerdings nicht, dass Osho Sex hatte. Soweit ich das beurteilen kann, lebte er ein yogisches Leben, er lebte enthaltsam. Das entnehme ich zumindest dem Artikel ***Link entfernt.Forenregeln beachten.***. Osho führte im Prinzip das Leben eines Yogi. Lies dir doch bitte einmal durch, was Osho zur Sexualität sagt (unten). Die meisten tantrischen Linien sind übrigens zölibatär. So lebt der Dalai Lama selbstverständlich im Zölibat. Die nicht-zölibatären Linien kann ich persönlich nicht als ernsthaften spirituellen Weg erkennen. Für mich ist Tantra eine Mogelpackung, weil 99,99 Prozent aller Menschen gar nicht in der Lage sind, auf den Orgasmus zu verzichten. Für sie ist Tantra nur eine liebevollere Form der Sexualität, aber kein ernst zu nehmender spiritueller Weg.

Der gewöhnliche und der tantrische Orgasmus (von Osho)

«Euer [gewöhnlicher] Geschlechtsverkehr unterscheidet sich grundsätzlich von dem der Tantriker. Ihr schlaft mit jemandem, um euch zu erleichtern. Es ist mehr oder minder so, als ob ihr einen Niesreiz spürt und einmal kräftig niest. Dadurch wird die Energie ausgestossen und ihr fühlt euch erleichtert, aber das ist das Gegenteil von Kreativität, es ist ein Akt der Vernichtung. Das hat seine guten Seiten, es ist eine Art Entspannungstherapie.

Der Geschlechtsakt der Tantriker ist diesem Verhalten grundsätzlich und absolut entgegengesetzt. Er dient nicht euer Erleichterung, er gibt euch keine Gelegenheit, eure Energie loszuwerden, sondern es geht darum, im Liebesakt zu bleiben, ohne zu ejakulieren, ohne Energie auszustossen. Man soll vollkommen verschmelzen und immer in der Anfangsphase bleiben, nicht zum Höhepunkt kommen. Das gibt dem ganzen eine völlig andere und grundverschiedene Qualität.

Versucht, diese beiden Dinge zu verstehen. Es gibt zwei Arten von Orgasmen. Die eine Art kennt ihr: ihr gelangt zu einem Höhepunkt der Erregung, an dem es nicht mehr weitergeht - das ist das Ende. Die Erregung wird auf eine derartige Spitze getrieben, dass der Akt unfreiwillig wird; die Energie fährt in euch hinein und entlädt sich. Dann seid ihr erleichtert, von einer Last befreit; ihr entspannt euch und flüchtet euch in eure Traumwelt zurück. Sex wird als Beruhigungsmittel benutzt. ...

Zu einem Gipfel der Erregung zu kommen ist eine Art, den Orgasmus zu erfahren. Das Schwergewicht der tantrischen Lehre liegt aber auf der anderen Art. Die erste Art von Orgasmus kann man einen Gipfel-Orgasmus nennen und die tantrische Art einen Talorgasmus. Dabei kommt man nicht zu einem Gipfel der Erregung, sondern gleitet ins tiefste Tal der Entspannung. Bei beiden Arten wird die sexuelle Erregung der Anfangsphase benutzt - deshalb sagte ich, dass beide Arten sich am Anfang genau gleichen - aber das Ende ist völlig verschieden. Die anfängliche Erregung wird auf zwei völlig verschiedene Arten benutzt: entweder erklimmt man damit den Gipfel seiner Leidenschaft oder fällt ins tiefste Tal der Entspannung. Bei der ersten Art muss die Erregung immer mehr gesteigert werden, man muss dazu beitragen, dass sie immer intensiver dem Höhepunkt entgegenstrebt. Bei der zweiten Art ist man nur beim Vorspiel erregt. Sobald der Mann in die Frau eingedrungen ist, entspannen sich beide. Sie bewegen sich überhaupt nicht mehr und gehen völlig in der Umarmung auf. Und nur, wenn einer von beiden spürt, dass die Erektion nachlässt, bewegen sie sich ein wenig, um das Feuer wieder zu entfachen; dann sinken sie wieder in einen Zustand vollkommener Entspannung. Diese Art von tiefer, zärtlicher Vereinigung kann stundenlang dauern, ohne dass es zum Samenerguss kommt. Danach fallen beide in einen tiefen Schlaf. Das nennt man einen Talorgasmus: Beide Partner sind vollkommen gelöst und begegnen einander als entspannte Wesen. ...

[Nach einem tantrischen Liebesakt] seid ihr mit Energie aufgeladen, ihr seid lebendiger und frischer als je zuvor. Und dieser ekstatische Zustand kann stundenlang, ja tagelang anhalten. Das hängt davon ab, wie sehr ihr darin aufgegangen seid. Wenn ihr tief in diese Art Sex hineingehen könnt, wird euch früher oder später klar, dass ein Samenerguss reine Energieverschwendung ist. Man braucht nicht zu ejakulieren - es sei denn, man will ein Kind zeugen. Nach einem tantrischen Sex-Erlebnis seid ihr den ganzen nächsten Tag zutiefst entspannt, selbst viele Tage lang fühlt ihr euch ruhig und gelassen, in euch selbst zentriert.»

Aus: Tantrische Liebeskunst; S. 208ff von Osho
 
H Opti,

ich versuche es noch einmal. Du sagst, Du möchtest Dich über die Vorzüge sexueller Enthaltsamkeit unterhalten. Und wenn ich das richtig verstanden habe, ist das für dich der Schlüssel zur "Erleuchtung"? Kannst du nochmal erklären, was "Erleuchtung" für dich ist? Vielleicht ist das ja für dich etwas ganz anderes als für mich und andere hier und wir reden deswegen aneinander vorbei.

Katarina :)
 

ich fand den Artikel über den tantrischen Liebesakt sehr interessant. ich muss jedoch dazu sagen, dass auch ein nicht tantrischer Liebesakt tagelange Extase nach sich ziehen kann. stimmt schon, manchmal - oder für manche - ist es Spannung ablassen und führt zu Entspannung. Es kann aber auch anders sein. das kommt meiner Meinung nach auch darauf an, in wie weit die zwei Liebenden einander lieben und damit DURCH ihre Liebe diese Höhen erreichen können.
 
ich fand den Artikel über den tantrischen Liebesakt sehr interessant. ich muss jedoch dazu sagen, dass auch ein nicht tantrischer Liebesakt tagelange Extase nach sich ziehen kann. stimmt schon, manchmal - oder für manche - ist es Spannung ablassen und führt zu Entspannung. Es kann aber auch anders sein. das kommt meiner Meinung nach auch darauf an, in wie weit die zwei Liebenden einander lieben und damit DURCH ihre Liebe diese Höhen erreichen können.
Japp. :)

Und solange der Mensch ein Mechanistisches Weltbild hat, wird er immer alles von Methoden...Techniken, Werkzeugen, Ideologien/Religionen...sich einmengen/sich enthalten abhängig machen.

Das Essenzielle, wie die Motivation (Liebe-Mitgefühl-Verständnis) rückt da in den Hintergrund und das ist genau die Absicht (verdrängen-ignorieren):

Dem Wesentlichen aus dem Weg zu gehen, es zu umgehen...DAMIT UMZUGEHEN, es zu kontrollieren...und sich dadurch Lernprozesse zu ersparen:


Jemand, der weiss...dass es funzt, braucht keine indirekte Resonanz von den Anderen aussen, also muss er nicht überZEUGEN.


Instanterleuchtung. :foto:


*Grüsslies*

:liebe1:

Caya
 
Hi Opti,

Scham und Schuld sind Schlüssel zu diesem Thema. Tiere empfinden derartiges nicht, weil es eigenlich keine originären Gefühle sind, sondern Gedankenkonstruktionen/Wertungen. Menschen sind diesbezüglich benachteiligt, - weil sie einen ungemein aufgeblähten Denkapparat haben.
Tiere leben im Hier und Jetzt. Das ist der große Unterschied zu uns. Kein Hund, - auch keiner mit einem besonders ausgeprägten sexuellen Trieb, macht sich jetzt Gedanken darüber, wie er morgen die süße Hündin von gegenüber hofieren wird. Er macht sich auch keine Gedanken darüber, ob ein enthaltsames Leben ihn zur spirituellen Erleuchtung führen würde. Er ist einfach wie er ist, er nimmt es wie es kommt, er lebt seine Bedürfnisse, wenn man ihn läßt, und er lebt sie eben nicht, wenn man ihn nicht läßt. Er wird deswegen aber z.B. nicht wütend auf sein Herrchen/Frauchen und überschüttet es mit Vorwürfen. Niemals macht ein Tier irgendjemandem Vorwürfe wegen nicht erfüllter Bedürfnisse. Das ist alles menschengemacht.

Ich weiß nun immer noch nicht, was Du unter "Erleuchtung" verstehst und weshalb das so ein erstrebenswertes Ziel für Dich ist? Vielleicht könntest du das mal klarstellen (kurz und knackig), damit wir wissen, worüber wir hier überhaupt reden.

Katarina :)

Ich glaube, Tiere, die beim Menschen leben, leben in einer besonderen Situation. Sie bekommen alles, was sie brauchen, geschenkt. Bei Tieren in freier Natur sieht es schon etwas anders aus. Die müssen sich selber um alles kümmern. Ich glaube, man kann die Situation der Tiere aber nicht auf den Menschen übertragen. Ich glaube weiter, dass die meisten Tiere sehr glücklich sind. Die Menschen aber nicht. Was schlägst du also vor? Sollten die Menschen ebenfalls freie Sexualität haben, so wie die Hunde es tun?

Die Erleuchtung hier zu beschreiben, würde zu lange tun. Ich habe versucht, es in einem Artikel zu beschreiben:

Link entfernt
 
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Was schlägst du also vor? Sollten die Menschen ebenfalls freie Sexualität haben, so wie die Hunde es tun?
Ein Hund hat keine freie Sexualität. Er ist 101% an Hormone und Fortpflanzung GEBUNDEN.

NUR! Menschen können! frei mit Sexualität umgehen...das ist Basis fürs Menschsein.

Ob er es auch tut...steht auf einem anderen Blatt.



:liebe1:

Caya
 
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