Jeder hat seine eigene Zeit und seinen eigenen Weg. Und manchmal dauert es eben bis man dazu übergehen kann, Gefühle via Lichtschalter ein- oder auszuschalten oder sich eventuell visuell vorzustellen, dass man das Leck im Energiekanal mit einer schlichten Willensbekundung wie von Zauberhand wieder verschließt. Jeder ist anders und für viele ist das einfach auch nichts, weil jeder hier mit einer anderen 'Einstellung/Aufstellung' auf die Welt gekommen ist.
Mein Therapeut sagt z. B. manche haben ein schlechtes Kartenblatt, manche ein gutes und manche haben das absolute Top-Blatt, super Kindheit, super bodenständig, super gefördert, super Möglichkeiten usw. in der Hand und es wäre/ist eine größere Herausforderung/Leistung mit einem schlechten Blatt ein 'relativ' oder 'einigermaßen' gutes Spiel hinzulegen als mit einem Top-Blatt einfach alles abzuräumen. Ziel ist also sicherlich nicht immer der Jackpot. Bzw. Jackpot ist gefühlt nicht gleich Jackpot. Gefühltes Glück/Zufriedenheit ist auch nicht gleich dem gefühlten Glück/Zufriedenheit eines anderen. Es bringt hier auch nichts zu sagen, ja aber ich habe mit meinem schlechten Blatt auch gewonnen. Schön, freut mich. Aber auch das hatte seine Zeit und seine individuelle Wegberechtigung. Jeder ist anders, jeder hat seinen eigenen Lebenslauf. Das mit dem Spielblatt habe ich jetzt nur erwähnt, weil es einfach mal eine andere Sichtweise ist.
Bezüglich Vollmilchverschütter (wer hat wirklich die Milch ausgeschüttet).. eine etwas andere, aber auch mögliche, Sichtweise.. Bei mir gehts um Tee. Als ich mal bei einem/meinem Freund war und dort den Tee verschüttet hatte, bin ich regelrecht zusammengezuckt, hatte mich gefühlte 1000 mal entschuldigt und war völlig verstört, weil ich Angst hatte vor der Reaktion hatte, die aber so herzlich verständnisvoll war, beruhigend... gelächelt, gelacht: "Alles gut, nichts passiert, brauchst keine Angst zu haben. Dich trifft keine Schuld, wenn ich dir das Glas genau in den Weg stelle." Also so ungefähr. Das war so eine Art kleines Schlüsselerlebnis für mich. Und manchmal braucht es eben viele und noch mehr oder sogar ein Leben lang solcher kleiner Schlüsselerlebnisse bis man auf nen 'Level' Lichtaus-/-umschalter kommt, so das überhaupt der eigene Weg ist.
So, vollkornsocke, ich wünsche dir viele positive Schlüsselerlebnisse, die dir ohne Druck zeigen, dass dein Leben lebenswert ist, wo immer es dich auch hinführen mag. Es ist dein Leben. Und nicht jeder muss einen Gipfel ohne Halt und Sicherung erstürmen wollen, um sich richtig zu fühlen oder das Gefühl zu haben, haaaaahaaaaaaaa, ich kann das auch - schaut her, mein Gipfelkreuz. Die Allermeisten brauchen ihre ganz eigene Weise, um bei sich anzukommen. Nur verlockt der Weg der anderen. Setzt dich nicht unter Druck. Manchmal hilft Stille und manchmal heult man eben Wochenlang, aber das ist keine Schwäche. Ich hab mal in einem Buch gelesen (ja, Bücher sind auch immer relativ), aber da schrieb eine Dame, der 'härteste' Schmerz braucht 7 wochen, um zu vergehen, zu heilen, wenn man sich volle 7 Wochen diesem Schmerz hingibt, ihn durchlebt (Handy aus, Klingel aus, absolut kein menschlicher Kontakt, Lebensmittel für die Zeit bunkern, nur Innenschau, 7 Wochen reine Schmerzhingabe, sprich 7 Wochen Urlaub... wer hat das schon? Meist leidet man Etappenweise.. und hat nicht nur einen Schmerz.. kann also nicht sagen, ob das ein handelbarer Weg ist). Aber du siehst, der eine spricht von Hingabe, ein anderer vom reinen Willen und ein wieder anderer von etwas ganz anderem. Wichtig ist, hör auf dich selbst, und wenn die Stimmen im Außen (ich bin z. B. auch im Außen) zu laut sind, zieh dich zurück, damit du deine eigene Stimme wieder hören kannst. Manchmal hilft ein kurzes Gefühl des Loslassens, ja der Lichtschalter (muss aber nicht, wenn es nicht geht oder will) und du bekommst z. B. eine richtige Adresse für nen Therapieplatz oder etwas anderes usw. Manchmal hilft auch ein Gebet, wie ein Mantra. Alles kommt zur rechten Zeit, so wie du deine richtige Weise für dich gefunden hast, nicht früher, auch nicht später... du musst nicht Superhero sein, um eine Lebensdaseinsberechtigung zu haben, die hast du immer, sonst wärst du nicht hier