Ich fühle mich so unglaublich einsam

Hallo Du!
Vielleicht ist es eine Beginnende Depression?
Ich hatte auch öfters solche Phasen, bis ich zum Psychologen ging, der wusste gleich Bescheid. Also nur Mut, ich weiß man schiebt es hinaus bis es nicht mehr geht und dann ist es meistens zu spät.
Josef
 
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Also ich bin mir jetzt ziemlich sicher, dass es eine Depression ist. Die Gründe dafür liegen leider nicht offen da bei mir. Bei uns in der Familie gab es immer Probleme (Mutter aggressiv und alkoholkrank), aber das habe ich eigentlich verarbeitet und habe den Kontakt auf das Mindeste reduziert. Ich sehe meine Eltern nur noch an ca. 2 Tagen im Jahr, Weihnachten oder so. Ich glaub nicht, dass es das ist.

Johanneskraut hab ich schon probiert, das macht mich eher noch müde und träger.Vitamin E hab ich noch nicht genommen, könnte ich aber mal testen.

Und wegen meinem Freund..Ich fühl mich in der Beziehung zu ihm nicht mehr wohl. Er versteht mich einfach nicht. Er kommt aus einer Eitel-Sonnenschein-Familie und kann die Probleme mit meinen Eltern nicht nachvollziehen (Zitat: "Stell dich nicht so an!"). Außerdem hat er einen anderen Lebensweg vor, den ich nicht teilen will. Er will unbedingt ins Ausland, mit mir zusammen, aber ich will das nicht.

Vielleicht sind das ja doch die Gründe, warum ich depressiv bin. Aber ich könnte momentan nicht die Kraft aufbringen, mich zu trennen.
 
Hallo Josi

Ja solche situationen sind nicht leicht.
Wie wärs mit autogenem Training oder Yoga? Weiss nicht ob du was damit anfangen könntest, nur ein Tipp. Das trainiert den Körper und macht dich geistig etwas "fitter". Da kannst du auch neue Leute kennenlernen, die vielleicht ähnlich ticken?? Nur daran glauben, dann kommst du immer ans richtige Ort und zu den richtigen Leuten.

Ängste gegenüber der Zukunft sind immer belastend. Habe einfach Vertrauen!!!
Das ist sehr wichtig, es kommt meistens gut raus, wenn du daran auch glaubst.
Das braucht allerdings viel Mut. Darüber könntest du dir vielleicht ein Buch zulegen, gibts sicher gutes zu lesen!

LG
A
 
Hallo josi,

Ich fühle mich hier so verstanden wie nirgendswo anders. Gleichzeitig fühle ich mich komisch, dass ich in einem anonymen Internetforum nach Rat suche, aber das scheint mir der einzige Weg zu sein.
Wie schön, dass du dich hier wohl fühlst.

Es ist doch einfach so, dass es vielen Menschen leichter fällt, in einem anonymen Forum ihre Gefühle offezulegen als im täglichen Leben. Da geht es dir wie vielen anderen. In einem Forum gelten andere Regeln als im "normalen" Leben: Man muss sein Gesicht nicht herzeigen, Eltern, Freunde, Bekannte, Profs können einen nicht sehen. Und wer überfordert ist mit den Problemen anderer, muss nicht antworten. Im wahren Leben dagegen kann es sein, dass mancher nicht weiß, was er mit einem depressiven Menschen machen soll. Einige (viele?) neigen dazu, einen mit Fröhlichkeit zu überschütten, in der Hoffnung, dass das abfärbt. Tut es natürlich nicht - man fühlt sich nur noch einsamer. Soviel also dazu, dass es völlig in Ordnung ist, dass du dich an ein Forum wendest. Hier müssen Menschen nicht unbedingt ihre Masken tragen. Und: Viele von uns haben solche Phasen schon erlebt.

Aber glaube deshalb nicht, dass es nicht auch in deiner Umgebung Menschen gibt, denen es ähnlich geht wie dir, oder denen es schon mal ähnlich gegangen ist. Aber ebenso wie du zeigen sie das eben nicht, sondern tragen nach außen Fröhlichkeit vor sich her. Du bist viel weniger unnormal als du denkst!!! Im Gegenteil!


Hm, du stellst die Frage, was es denn sein könnte, nach dem du suchst. Was es den sein könnte, das dich bedrückt. Es kann gut sein, dass deine Suche danach ein längerer Weg sein wird. Es gibt viele mögliche Ansatzpunkte. Ich würde dir nochmal das Buch von Carlo Zumstein empfehlen. Hier habe ich schon einmal etwas dazu geschrieben: https://www.esoterikforum.at/threads/21888 (der thread verlief dann irgendwie komisch...).

Eine Möglichkeit herauszufinden, was momentan konkret das Thema ist, das gehört werden will, ist: Frag dich doch einmal, ob du das Gefühl, das du momentan hast, schon einmal hattest. Kommt es dir vertraut vor? Wann hattest du es schon einmal? Was ist die älteste Situation, in der du es schon einmal hattest? Was für Bilder kommen da hoch? Wie fühlst du dich?


Wenn du auf solche Bilder triffst, alte Situationen hochkommen, dann versuche doch zum einen, sie genau zu erfassen: Wer ist beteiligt, was tun die Einzelnen, wo bist du, wie bist du. Scheue dich nicht davor anzuerkennen, wie du dich fühlst: Einsam, verlassen, bedroht... Und zweitens: Erkenne an, dass du inzwischen erwachsen bist, dass du eine andere, eine souveräne Perspektive auf diese Situation hast, dass du hineingehen kannst und dein altes, kleines, verängstigtes Ich aus der Situation befreien kannst.

Wenn ich das so schreibe, vielleicht könntest du auch anfangen, mit dem Inneren Kind zu arbeiten? Da gibt es auch gute Bücher und auch Meditations-CDs.


Alle Liebe

Raeubertochter
 
Hallo josi,

sehe jetzt erst deinen neuen Post:
Also ich bin mir jetzt ziemlich sicher, dass es eine Depression ist. Die Gründe dafür liegen leider nicht offen da bei mir. Bei uns in der Familie gab es immer Probleme (Mutter aggressiv und alkoholkrank), aber das habe ich eigentlich verarbeitet und habe den Kontakt auf das Mindeste reduziert. Ich sehe meine Eltern nur noch an ca. 2 Tagen im Jahr, Weihnachten oder so. Ich glaub nicht, dass es das ist.
Magst du erzählen, wie du das verarbeitet hast? Das klingt ja recht heftig.

Vielleicht hast du auch damals die erste Schicht verarbeitet, so dass du erstmal dazu in der Lage warst, dein Leben zu führen, und nun möchte eine zweite Schicht bearbeitet werden?

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
Liebe Josi,

herzlichen Dank und gleichzeitig Gratulation fuer Deinen Beitrag hier!

Ich hatte gestern genau das gleiche intensive Gefuehl von Einsamkeit obwohl im Herzen der Stadt mit hunderten anderer Menschen unterwegs war.

Ich denke und das zeigt ja auch die Resonanz, dass Du nicht allein bist mit dieser Art von Gefuehlen und wenn wir mal ehrlich sind, dann haben wir doch recht gut arbeitende Sensoren. Aber: wir haben nie gelernt unseren Gefuehlen zu trauen, unserer Intuition zu folgen! Weil das nicht gewollt ist.

Wie Raphael so schoen sagte: 'Sei in der Welt aber nicht von der Welt'. Das ist ein sehr weiser Spruch, aber schwer verstaendlich. Was heisst das im taeglichen Leben?

Ich denke, dass Du an einem sehr wichtigen Punkt im Leben angekommen bist und wie viele, die zu diesem sehr wichtigen Zeitpunkt im universellen Zyklus inkarniert sind, fuehlst auch Du, dass da etwas ist, was Du eigentlich wissen/tun solltest/wolltest, aber Du kannst es nicht finden.....
Du bist eine sehr ehrliche Person, ehrlich mit Dir selbst, Du verstehst, Deine Gefuehle objektive zu betrachten!! Wunderbar! Es ist eine gute Basis fuer sagen wir mal Deine Reise, falls Du sie jetzt fortfuehren moechtest.

Nach meiner Erfahrung ist es sehr wichtig sich einmal diese Fragen zu stellen:
1. Wer bin ich?
2. Warum bin ich hier auf dem Planeten?
3. Was geht hier vor?
4. Ist das was ich sehe verschieden von dem was ich fuehle/empfinde/wahrnehme und wenn ja: WARUM?

Schwierige Fragen, aber ich denke wert es mal zu versuchen.
Die Suche nach uns selbst, wer wir eigentlich sind, ist etwas, dass nicht gewuenscht, nicht unterstuetzt, nicht gefoerdert sondern immer aber auch immer behindert wird in unserem Gesellschaften auf diesem Planeten. Und warum ist das so?
Was koennten wir denn wohl ueber uns selbst herausfinden?

Wenn Du starten moechtest nach Antworten zu suchen, wird es vermutlich sein wie die Suche nach dem Gral: voller Abenteuer, denn Du wirst mehr und mehr ueber Dich selbst herausfinden. Du wirst mehr und mehr Unstimmigkeiten in Deinem Leben, in unserem Leben hier finden, Du wirst mehr Fragen finden, mehr und mehr......aber vielleicht auch wie die anderen, die sich auch schon auf die Suche gemacht haben: Freiheit! Innere Freiheit. Die Freiheit zu denken, zu suchen, zu finden, zu sein wer Du bist, die Freiheit auszuprobieren !
Freiheit schmeckt suess!!! Das ist meine Meinung.
Aber natuerlich ist die Reise, die Suche nicht nur Sonnenschein: sie ist eine Herausforderung, eine die Dich ganz in Anspruch nehmen kann: Deinen Intellekt (nicht den manipulierten Part mit dem Schulwissen), Deine Gefuehle, Deine Intuition! Du wirst lernen Deine Gefuehle noch oefter objektiv zu betrachten und zu verstehen, dass Du es schon sehr oft richtig gemacht hast, aber die Umwelt hat Dir signalisiert: das geht so nicht!
Wir werden trainiert uns abzulenken, wenn wir uns nicht wohl fuehlen, im Aussen zu suchen, was im Innnen ist.
Im Innerenn liegt das Wissen, die Weisheit!

Wissen = Macht
Wissen = schuetzt uns vor dem Missbrauch, den andere mit uns treiben wollen

Lerne so viel Du kannst und hinterfrage wie Du es schon oft getan hast, das was doch so stimmig ist, wie man uns sagt. Ich gehe mal davon aus, dass Du sehr oft in Deinem Leben Dich nicht dazu behoerig fuehlen konntest, wo auch immer Du warst.
Wenn ja: warum ist das so?

Ich freue mich sehr, dass Du diese Deine Gefuehle hier so geschildert hast und damit Anstoss gegeben hast fuer Andere das gleiche zu tun!

Und wenn Du Dir einen grossen Gefallen tun willst: nimm keine Drogen, d. h. Antidepressiva. Sie werden das Gegenteil bewirken und Du wirst sicherlich nicht finden, was Du wirklich suchst.
Und eines Tages, wenn Du beginnst zu verstehen, was Du heute mit dem Ausdruck Deines Problems (Depression) zu suchen versucht hast, dann wirst Du auch verstehen, warum es gut ist KLAR zu bleiben. Ja, oft ist es erst mal schmerzlich, wenn man mit etwas anfaengt, aber es kann schmerzhafter sein, wenn die Dinge so unklar daliegen und man sie nicht fassen kann.
Fahrrad fahren lernen war auch nicht leicht, oder? Aufsteigen, umkippen, aufsteigen, runterfallen, ueberlegen warum ,was kann ich anders machen, aufsteigen....

Sehr viel Glueck auf Deiner Reise! Und ich freue mich wieder hier zu lesen von Dir und den Anderen!

Alles, alles Liebe!

Beeh
 
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Hallo zusammen
Hi Josi

Wäre ich in Deiner Situation mit Deinem Freund, würde ich mich auch so fühlen. Du steckst in der Klemme: Du kannst Dich nicht trennen, aber willst auch nicht den Weg Deines Freundes mitgehen. Nun weißt Du nicht, wie das Problem lösen, also belastet es Dich psychosomatisch. Das ist der eigentliche Konflikt, kenne ich gut von mir, solche Zwickmühlen.

Es besteht das Risiko, alle möglichen anderen leichteren Hilfsmöglichkeiten auszuprobieren, um Dein eigentliches Problem noch weiter hinauszuschieben. Aber das bringt meiner Meinung nach nichts, weil es nur eine Ablenkung vom eigentlichen Problem ist.

Liebst Du Deinen Freund? (musst Du hier nicht beantworten, stelle Dir selbst diese Frage)

Könntest Du Deinen Freund ev. dazu bringen, es sich anders zu überlegen?

Wenn ja, könntest Du Dir vorstellen, mit ihm zusammen zu bleiben?

Wenn nein, wärst Du bereit, seinen Weg mitzugehen? Würde es sich lohnen? Hätte dann eure Beziehung Bestand?

Wäre eine Fernbeziehung möglich?

Wenn es wirklich keinen gemeinsamen Weg gibt, dann ist eine Trennung der nächste logische Schritt, spätestens wenn er weg ist. Du vermisst ihn ja jetzt nicht besonders. Weshalb also sollte eine Trennung so unmöglich sein? Scheust Du den Konflikt? Du bist ja jetzt auch allein, vielleicht ganz gut, damit Du siehst, dass Du auch ohne ihn klar kommst.

Oder aber Du vermisst ihn mehr, als Dir bewusst ist.

Du hast im Moment keine Kraft, Dich zu trennen, aber vielleicht käme die Kraft zurück, wenn Du Dich trennst. Dann wäre der Konflikt ausgestanden.

Da ich solche Patt-Situationen sehr gut kenne und es oft nicht leicht ist, sich daraus zu befreien, lässt sich diese Einsamkeit jetzt nicht ganz vermeiden. Doch wenn Du das Problem nicht löst, verlängert sich dieser Zustand nur.

Bei Deiner alkoholkranken aggressiven Mutter hast Du ja auch eine Lösung gefunden: Distanz/Trennung. Bei mir hat sich diese Lösung auch als einzig wirksame erwiesen. Suche Distanz und gehe Deinen eigenen Weg, sonst verlierst Du Dich selbst, das führt dann eben zu dieser Tristesse. Du lebst im Schatten Deiner selbst.

dich drück
 
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