Hi zusammen
Hi Josi
Ich denke auch, dass da etwas hoch will und Du es noch verdrängst, was sehr anstrengend ist und sich psychosomatisch in Unlust und Erschöpfung zeigt.
Diese Tristesse kenne ich auch. Ich wusste zwar die Gründe dafür und konnte sie erst mit den Jahren ändern, aber es hilft schon, darüber nachzudenken, es zu verarbeiten und neue Wege zu suchen.
Wenn ich irgendwo in einer Schlucht hängen bleibe, tue ich auch alles, um da raus zu kommen. Ich hing tatsächlich einmal in einer solchen Schlucht, wurde aber rausgezogen. Wenn ich da nicht auf meine Intuition gehört hätte, wäre ich heute tot.
Horche in Dich hinein. Irgendwo in Dir liegt die Antwort.
Das Immer-Lächeln-Müssen ist gerade in diesem Zusammenhang bedeutsam. Vielleicht bist Du zu wenig "gewöhnlich", zu nett, nicht authentisch. Ich glaube nicht, dass die Leute und schon gar nicht Freunde immer ein aufgesetztes Lächeln sehen wollen. Oft ist ein ernstes Gespräch durchaus erwünscht. Viele können mit Small-Talk nichts anfangen. Ich persönlich kann mit einem immerzu Fröhlichen genauso wenig gut reden wie mit launischen Menschen, weil sie mir unausgeglichen und anstrengend erscheinen. Man fühlt sich auch irgendwie belogen und versucht, zum anderen durchzudringen. Daraus kann sich ein schönes authentisches Gespräch entwickeln, wenn der "Sanguiniker" es zulässt. Es ist eine Show, eine gespielte Komödie oder ein Drama, unecht, man entzieht sich in Wirklichkeit dem ganz persönlichen seelischen Du.
Wenn ich so zurückblicke, war mein Lebensgefühl in meiner Jugend viel trister. Ich hab mittlerweile gelernt, besser damit umzugehen, ohne diese Leere mit unechter Fröhlichkeit zu füllen. Im Gegenteil: Ich schaue mich bewusst um und denke darüber nach, sinniere, philosophiere und erkenne, wie viel Glück ich eigentlich habe trotz all den Sorgen. Was bin ich froh, dass ich jetzt in einem warmen Zimmer sitze und nicht frieren muss. Mein Bruder erfror im Winter auf offener Straße.
Aber gleichzeitig suche ich Geborgenheit und menschliche Wärme, hier, jetzt in diesem Thread. Irgendwo ist man immer auf der Suche nach Antworten auf die Fragen, welche unsere Seele stellt, Fragen, die zuerst bewusst werden müssen. Warum das alles? Worin liegt der Sinn? Wo stehe ich und wohin will ich? Was wird aus mir? Was ist meine Berufung?
Und weshalb bloß sind die Leute so verschieden, weshalb können sie mich nicht einfach verstehen, ohne dass ich groß erklären muss? Weshalb bemerken sie nicht, dass es mir so schlecht geht? (Deshalb rufe ich manchmal telepathisch um Hilfe, was auch wirkt).