Ich meine sagen zu dürfen, dass man eine Sache differenziert betrachten sollte bevor man nach Anerkennung sucht. Psychische Störungen sind ein umfangreiches Gebiet, wir sprechen nicht ausschließlich über Schizophrenie, sondern auch über Phobien, Zwänge und Essstörungen.
Denk mal an Patienten, die magersüchtig sind, welche sich für zu dick halten. Die Coping-Strategien werden falsch eingesetzt, die Emotion wird nicht kanalisiert, man verfängt sich nur in ein falsches Denkmuster. So wird die offenbare Weiblichkeit unangenommen bleiben, nicht selten sind die Mütter dafür der Grund.
Das Beispiel der Bulimie sollte dir Einblick in dessen verschaffen, was du zu wissen glaubst, aber wo deine eigenen Interpretationen dich in die Irre führen. Bulimie-Patienten fressen alles in sich rein, um es danach **** zu dürfen, sie beschreiben es als ein befriedigendes Gefühl, und immer ist der Grund dafür ein verfestigter unbewusster Abwehrmechanismus. Die Symptomatik der Bulimie, soll ursprünglich dienen, falsch verdaute Emotionen auf diese eigenartige Weise zu spülen. Die würde ich als palliative Invention sehen, wohingegen ich nicht annehme dass du dies zu verstehen in der Lage bist. Es gibt autoaggressives Verhalten, es gibt Sado/Maso, wo Aggressionen zu kanalisiert werden versuchen. Auch dies ist eine falsche Äußerung der unangebracht eingesetzten Coping- Strategien (Freud hat sie Abwehrmechanismen genannt), oder warum glaubst du kommt es überhaupt zur Bulimie, oder Zwangsstörungen ?
Du meinst allenfalls die physiologischen Prozesse im Nervensystem, und fälschlicherweise würdest du diese als ultima ratio ansehen. In der Neurologie, oder Psychiatrie könnte man sich mit solch frugalen Erklärungen begnügen, aber in der Psychologie zählen nicht ausschließlich die neurologischen Prozesse, sondern auch das komplexe System der menschlichen Psyche.
Es können auch andere Gründe vorliegen, Behavioristen würden da von Klassischer Konditionierung sprechen, aber das wäre zu kompliziert, das hier zu erläutern.
Ich möchte dir ans Herz legen, nur von Sachen zu reden, von denen du auch etwas verstehst, sonst kann das ziemlich peinlich für dich werden.
Über die Psycholoanalyse kann viel gesagt werden, aber dafür fehlt mir die Zeit, und auch die Motivation, denn diese vergeht, wenn jemand meint durch sein Unwissen Aufmerksamkeit erregen zu müssen.