lazpel
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Hallo jake,
Siehe: http://www.traumkunst.org/klartraeumen1.html
Ein "anerzogener Wertmaßstab" ist eine archetypische Struktur. In Träumen äußern sich archetypische Strukturen mit Hilfe allgemeingültiger Metaphern, Bilder, die im kollektiven Unbewußten gespeichert und vererbt werden.
Ein Bericht eines solchen Traumszenarios:
Gruß,
lazpel
jake schrieb:wenn du sagst, lazpel, "hexe" ist ein archetyp ... in welchem sinn verwendest du dann den begriff?
Siehe: http://www.traumkunst.org/klartraeumen1.html
3.8 Inspiration und Heilung durch den Kontakt zu Traumfiguren und Archetypen
Mitunter können unterdrückte Gefühle und Triebe, seelische Verletzungen, anerzogene Wertmaßstäbe etc. dem Träumer in symbolischer Form als Personen, sprechende Tiere oder Dinge begegnen. Im Klartraum können wir diese Figuren durch Gespräch oder Konfrontation dazu bringen, sich wieder in unsere Gesamtpersönlichkeit zu integrieren oder zu verwandeln. Hilfreich ist bei dieser Arbeit der Ansatz Frederik Perls, der in seiner Gestaltarbeit von Topdogs und Underdogs sprach, oder auch Hans Jürgen Walters integrierender Ansatz aus Gestalttheorie und Gestalttherapie (vgl. Walter, H. J.: Angewandte Gestalttheorie in Psychotherapie und Psychohygiene. Opladen 1996). Im Folgenden nur ein paar kurze Beispiele. Ernsthaft mit dem Klartraum arbeitenden Menschen empfehle ich nachdrücklich das Standartwerk "Schöpferisch Träumen" von Paul Tholey.
Topdogs:
"Ein Topdog hat in der Regel folgende Eigenschaften: Er ist rechthaberisch und moralisch, neigt dazu, Vorwürfe zu machen und Perfektion zu verlangen, er ist ein Tyrann und Prinzipienreiter und weiß alles besser. Seine Lieblingsworte sind "dürfte" und "müsste". (Du dürftest jetzt eigentlich keine Musik hören sondern müsstest an der Schreibmaschine sitzen!) Er ist autoritär, doch Vorsicht! Er ist auch scheinheilig und gibt oft den Anschein, unter der Unzulänglichkeit von Underdog schrecklich leiden zu müssen. Er ist also ein rechter Pharisäer." (Tholey/ Utecht 2000, S.77)
Underdogs:
"Ein Underdog hat in der Regel folgende typische Eigenschaften: Er jammert und winselt um Nachsicht, er entschuldigt sich ständig, ist voller Selbstzweifel und Selbstbezichtigungen, ist Masochist, Feigling, Opfer, kurz er ist der typische Verlierer und akzeptiert insgeheim Topdogs Macht über sich, weil er dessen Ansprüche selbst in sich trägt. Er versucht Topdog zu beschwichtigen und macht lieber falsche Versprechungen, als sich weiter Topdogs Forderungen auszusetzen. Underdog ist nie an etwas schuld, immer sind es die Umstände." (Tholey/ Utecht 2000, S. 77)
Ein "anerzogener Wertmaßstab" ist eine archetypische Struktur. In Träumen äußern sich archetypische Strukturen mit Hilfe allgemeingültiger Metaphern, Bilder, die im kollektiven Unbewußten gespeichert und vererbt werden.
Ein Bericht eines solchen Traumszenarios:
http://gestalttheory.net/archive/tholeywach.pdf schrieb:Ich wollte jetzt eine Traumfreundin aufsuchen. im gleichen Augenblick stellte sich mir meine Mutter, die ich zuvor nicht gesehen hatte, mit drohendem Blick in den Weg. Da fragte ich sie einfach, ob sie mir helfen könne, eine Traumfreundin zu finden. Jetzt wurde sie richtig böse. Sie sagte, ich hätte nur mein Vergnügen im Kopf, und beschimpfte mich in der übelsten Weise. Als ich mich davon nicht beeindrucken ließ, verwandelte sie sich in eine Hexe, die ich mit ihren krallenartigen Händen angreifen wollte[/b[. Ich packte sie aber bei den Haaren und schleuderte sie in hohem Bogen in ein Gebüsch. Dort verwandelte sie sich in ein raubtierartiges Ungeheuer, das sich blitzschnell auf mich stürzte. Doch auf einen solchen Angriff gefaßt, schlug ich mit voller Kraft auf das Untier ein. Es verkleinerte sich, verlor seine Bedrohlichkeit und kroch schließlich in das Gebüsch zurück. Mich überkam ein erlösendes Gefühl des Triumphes.
Gruß,
lazpel