Psychoanalyse


Freud ist übrigens nicht der Urvater der Psychoanalyse ;)
Ich war überrascht, dass es die Psychoanalyse auch schon davor gab.
Natürlich war Freud nicht auf dem neuesten Stand, aber er hat fruchtbare Annahmen gehabt- denkt da an die Abwehrmechanismen, oder an das Unbewusste. Er hatte schon damals erkannt, dass psychische Krankheiten aufgrund eines falschen Abwehrmechanismus entstehen, denn dieser ist immer ein Versuch zur Kanalisierung von negativen Emotionen. Das Problem ist leider, dass die Coping-Strategien falsch eingesetzt werden.
Abgesehen von seiner falschen Annahme über den angeborenen Inzest-Wunsch, und seinen Phasen der Entwicklung, hatte er interessante Ansätze, die auch heute noch in der Klinischen Psychologie angewendet werden. Die Rolle der Abwehrmeachnismen nimmt eine nicht zu unterschätzende Stellung in der Symptomatik von Störungen ein.


WER ist denn der Urvater der Psychoanalyse (lügen dann alle Fachbücher und Wiki auch?)? :D
Und - ähm - psychische Krankheiten entstehen NICHT aufgrund eines falschen Abwehrmechanismus - weia!!!
Das hat dann die weitere Forschung in den letzten 100 Jahren sehr effizient ergeben.
 
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WER ist denn der Urvater der Psychoanalyse (lügen dann alle Fachbücher und Wiki auch?)? :D
Und - ähm - psychische Krankheiten entstehen NICHT aufgrund eines falschen Abwehrmechanismus - weia!!!
Das hat dann die weitere Forschung in den letzten 100 Jahren sehr effizient ergeben.

Ich meine sagen zu dürfen, dass man eine Sache differenziert betrachten sollte bevor man nach Anerkennung sucht. Psychische Störungen sind ein umfangreiches Gebiet, wir sprechen nicht ausschließlich über Schizophrenie, sondern auch über Phobien, Zwänge und Essstörungen.
Denk mal an Patienten, die magersüchtig sind, welche sich für zu dick halten. Die Coping-Strategien werden falsch eingesetzt, die Emotion wird nicht kanalisiert, man verfängt sich nur in ein falsches Denkmuster. So wird die offenbare Weiblichkeit unangenommen bleiben, nicht selten sind die Mütter dafür der Grund.
Das Beispiel der Bulimie sollte dir Einblick in dessen verschaffen, was du zu wissen glaubst, aber wo deine eigenen Interpretationen dich in die Irre führen. Bulimie-Patienten fressen alles in sich rein, um es danach **** zu dürfen, sie beschreiben es als ein befriedigendes Gefühl, und immer ist der Grund dafür ein verfestigter unbewusster Abwehrmechanismus. Die Symptomatik der Bulimie, soll ursprünglich dienen, falsch verdaute Emotionen auf diese eigenartige Weise zu spülen. Die würde ich als palliative Invention sehen, wohingegen ich nicht annehme dass du dies zu verstehen in der Lage bist. Es gibt autoaggressives Verhalten, es gibt Sado/Maso, wo Aggressionen zu kanalisiert werden versuchen. Auch dies ist eine falsche Äußerung der unangebracht eingesetzten Coping- Strategien (Freud hat sie Abwehrmechanismen genannt), oder warum glaubst du kommt es überhaupt zur Bulimie, oder Zwangsstörungen ?
Du meinst allenfalls die physiologischen Prozesse im Nervensystem, und fälschlicherweise würdest du diese als ultima ratio ansehen. In der Neurologie, oder Psychiatrie könnte man sich mit solch frugalen Erklärungen begnügen, aber in der Psychologie zählen nicht ausschließlich die neurologischen Prozesse, sondern auch das komplexe System der menschlichen Psyche.
Es können auch andere Gründe vorliegen, Behavioristen würden da von Klassischer Konditionierung sprechen, aber das wäre zu kompliziert, das hier zu erläutern.
Ich möchte dir ans Herz legen, nur von Sachen zu reden, von denen du auch etwas verstehst, sonst kann das ziemlich peinlich für dich werden.
Über die Psycholoanalyse kann viel gesagt werden, aber dafür fehlt mir die Zeit, und auch die Motivation, denn diese vergeht, wenn jemand meint durch sein Unwissen Aufmerksamkeit erregen zu müssen.
 
hy gen fu. was verstehst du genau unter einer schlecht verdauten emotion?
lg

Damit meine ich, dass das Psychische System mit einer Situation nicht klargekommen ist, und die dadurch erzeugte Emotion nicht richtig expressiert werden konnte.
Denk z.B. an Mobbing in der Schule, durch die psychischen Quälereien, die ertragen werden müssen kommt es zu negativ- valenten Emotionen (Ärger, Wut, Angst usw.), die irgendwann raus müssen. Eine Emotion ist dann schlecht verdaut, wenn man sie nicht verarbeitet hat, wenn sie in einem stecken geblieben ist (Verdrängung), irgendwann muss diese sich aber äußern.
Das kann ganz unterschiedlich aussehen, extreme Fälle sind Amokläufe, als Resultat von Mobbing oder sozialer Ausgrenzung.
Deswegen ist es wichtig eine Emotion motivational zu spülen, sonst vergiftet man sich nur. Dazu gibt es Psychotherapie, die weit mehr bewirken kann als eine einfache medikamentöse Behandlung.
 
ja, die Vorstellung wäre ja: das Problem aufzulösen, aber wir sind schon festgefahrene Wesen...wenn man sich da mal auf die Reise macht...


Darf halt das "größere Bild" nicht aus den Augen verlieren. Und sich Zeit geben, und hoffentlich "gute" Bewältigungsstrategien lernen...?


Vielen Dank!!

Ja, und eine Psychotherapie zielt im Wesentlichen auch darauf ab, die Coping- Strategien zu korrigieren. Es ist immer wichtig, sich im klaren zu werden, was es für eine Emotion ist, die man verdrängt hatte, und warum es zu einer bestimmten Äußerung derselben kam.
Süchte sind dazu das beste Beispiel, ich kenne Menschen die aufgrund von Stress angefangen haben zu rauchen, das ist auch ein Abwehrmechanismus (zumindest die Äußerung davon)
Aber Gespräche können da helfen, wo Psychopharmaka versagte !
 
Ich meine sagen zu dürfen, dass man eine Sache differenziert betrachten sollte bevor man nach Anerkennung sucht. Psychische Störungen sind ein umfangreiches Gebiet, wir sprechen nicht ausschließlich über Schizophrenie, sondern auch über Phobien, Zwänge und Essstörungen.
Denk mal an Patienten, die magersüchtig sind, welche sich für zu dick halten. Die Coping-Strategien werden falsch eingesetzt, die Emotion wird nicht kanalisiert, man verfängt sich nur in ein falsches Denkmuster. So wird die offenbare Weiblichkeit unangenommen bleiben, nicht selten sind die Mütter dafür der Grund.
Das Beispiel der Bulimie sollte dir Einblick in dessen verschaffen, was du zu wissen glaubst, aber wo deine eigenen Interpretationen dich in die Irre führen. Bulimie-Patienten fressen alles in sich rein, um es danach **** zu dürfen, sie beschreiben es als ein befriedigendes Gefühl, und immer ist der Grund dafür ein verfestigter unbewusster Abwehrmechanismus. Die Symptomatik der Bulimie, soll ursprünglich dienen, falsch verdaute Emotionen auf diese eigenartige Weise zu spülen. Die würde ich als palliative Invention sehen, wohingegen ich nicht annehme dass du dies zu verstehen in der Lage bist. Es gibt autoaggressives Verhalten, es gibt Sado/Maso, wo Aggressionen zu kanalisiert werden versuchen. Auch dies ist eine falsche Äußerung der unangebracht eingesetzten Coping- Strategien (Freud hat sie Abwehrmechanismen genannt), oder warum glaubst du kommt es überhaupt zur Bulimie, oder Zwangsstörungen ?
Du meinst allenfalls die physiologischen Prozesse im Nervensystem, und fälschlicherweise würdest du diese als ultima ratio ansehen. In der Neurologie, oder Psychiatrie könnte man sich mit solch frugalen Erklärungen begnügen, aber in der Psychologie zählen nicht ausschließlich die neurologischen Prozesse, sondern auch das komplexe System der menschlichen Psyche.
Es können auch andere Gründe vorliegen, Behavioristen würden da von Klassischer Konditionierung sprechen, aber das wäre zu kompliziert, das hier zu erläutern.
Ich möchte dir ans Herz legen, nur von Sachen zu reden, von denen du auch etwas verstehst, sonst kann das ziemlich peinlich für dich werden.
Über die Psycholoanalyse kann viel gesagt werden, aber dafür fehlt mir die Zeit, und auch die Motivation, denn diese vergeht, wenn jemand meint durch sein Unwissen Aufmerksamkeit erregen zu müssen.

Lass mal gut sein! :D
Ich rede von Psychologie/ psychologischer Psychotherapie und habe mit dem biologischen Ansatz recht wenig am Hut (na, ja, zumindest sind mir auch die neueren Ansätze bekannt, die nicht MINDESTENS 50 Jahre alt sind ... wie z.B. der Behaviorismus ;) - danach wurds doch erst interessant).
All diese Ansätze sind weiterentwickelt worden und es gibt in den letzten zehn Jahren erstaunliche Veränderungen.

Bitte erspare uns hier den Uralt-Sermos, mit dem schon einst niemand so recht etwas anfangen konnte, am wenigsten die Betroffenen.

P.S. es wäre fatal, diese Paradigmen heute noch bei Esstörungen anzuwenden!!!
 
Ja, und eine Psychotherapie zielt im Wesentlichen auch darauf ab, die Coping- Strategien zu korrigieren. Es ist immer wichtig, sich im klaren zu werden, was es für eine Emotion ist, die man verdrängt hatte, und warum es zu einer bestimmten Äußerung derselben kam.
Süchte sind dazu das beste Beispiel, ich kenne Menschen die aufgrund von Stress angefangen haben zu rauchen, das ist auch ein Abwehrmechanismus (zumindest die Äußerung davon)
Aber Gespräche können da helfen, wo Psychopharmaka versagte !

Kennst Du denn auch die unterschiedlichen Ansätze bei der Behandlung des Rauchens, die die Tiefenpsychologen versus Verhaltenstherapeuten herusgefunden haben und ... was definitv effizienter ist? :D
(pssst - kein Mensch fängt aufgrund von Stress einfach so an zu rauchen, da gehört schon etwas mehr dazu ... )
 
Kennst Du denn auch die unterschiedlichen Ansätze bei der Behandlung des Rauchens, die die Tiefenpsychologen versus Verhaltenstherapeuten herusgefunden haben und ... was definitv effizienter ist? :D
(pssst - kein Mensch fängt aufgrund von Stress einfach so an zu rauchen, da gehört schon etwas mehr dazu ... )

Ich hoffe, die Aufklärung kommt dann noch, das interessiert mich nämlich wirklich. ;)
 
Ich hoffe, die Aufklärung kommt dann noch, das interessiert mich nämlich wirklich. ;)

Bei Bedarf gern, sonst in jedem Fachbuch nachlesbar (und aus der ureigenen Theorie besagter Ansätze herleitbar ... )! :D

Entweder man macht sich mächtig lange nen Kopf über evtl. Konfigurationen, die eh kein Mensch mehr nachvollziehen kann oder man handelt einfach.

Interessant in diesem Zusammenhang sind Forschungsergebnisse, warum Kinder von rauchenden Vätern eher rauchen, als von rauchenden Müttern ... die Attributionen, unter denen sie Rauchverhalten lernen (vom Vater: ich muß mich halt entspannen, ich kann das vertragen, ich hab mir das verdient usw. ... von der Mutter: das ist eine Sucht und ich fühl mich nicht wohl dabei, ich bin abhängig geworden, ich schäme mich, daß ich davon nicht loskomme ....
na, was sind denn die Aussagen, die das Kind leichter rauchen lassen??? :D)


Man kann gern und lange analysieren, warum man letztendlich angefangen hat zu rauchen und falls man das tatsächlich herausgefunden haben sollte ... tja, was dann ... gelöst ist das Problem dann noch lange nicht.

Dann kommen die verhaltenstherapeutischen (ehemals behavioristischen) Elemente ins Spiel: (mit dem Betroffenen unbedingt im Vorfeld abzuklären!)

Flooding, systematische Desensibilisierung, Training sozialer Kompetenz diesbezüglich usw. ... weites Thema!
 
Entweder man macht sich mächtig lange nen Kopf über evtl. Konfigurationen, die eh kein Mensch mehr nachvollziehen kann oder man handelt einfach.


Man kann gern und lange analysieren, warum man letztendlich angefangen hat zu rauchen und falls man das tatsächlich herausgefunden haben sollte ... tja, was dann ... gelöst ist das Problem dann noch lange nicht.

Flooding, systematische Desensibilisierung, Training sozialer Kompetenz diesbezüglich usw. ... weites Thema!


ja, also, das ist es auch, was mich stutzig macht: was ist denn, wenn ich SEHR viel Zeit verbringe zu analysieren, und am eigentlichen "Leben" (dem gegenwärtigen) vorbeigehe. [so fühlt es sich zumindest an]

Die Erinnerung spielt schon eine große Rolle, aber es gibt ja schließlich so viele Methoden, mit denen man diese Strategien verändern kann.

Was mich eignetlich interessiert hat, war ja die "Erfolgsquote" der Analyse im Gegensatz zu anderen therapeutischen Methoden....
nicht nur wegen dem erwarteten Erfolg, aber auch wegen Zeit/ Geld-Erparnis...

Wie ist es Euch mit dem Rauchen/ aufören gegangen?


Liebe Grüße
 
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Was mich eignetlich interessiert hat, war ja die "Erfolgsquote" der Analyse im Gegensatz zu anderen therapeutischen Methoden....
nicht nur wegen dem erwarteten Erfolg, aber auch wegen Zeit/ Geld-Erparnis...

Googel einfach mal nach den Ergebnissen der Grawe-Studie (Ende der 90er Jahre).

Wenn ich mich recht erinnere, bringt die Psychoanalyse nur etwas, wenn man sehr intelligent ist und vergleichsweise wenig Probleme hat ... :D.

Zur Zeit geht alles in Richtung "systemischer Ansatz" (ehemals "Familientherapie" oder auch "symbolischer Ineraktionismus"), gepaart mit den wertvollsten Instrumenten weiterer Therapieformen (die Verhaltenstherapie hat einst relativ "gewonnen", was den Therapieerfolg betraf).

Es ist noch ein jahrzehntelanger Weg, bis sich die Erkentnisse ganzheitlich in der Praxis niederschlagen ... . (auch die Psychotherapie hat schon eine gewaltige Geschichte, wie andere Wissenschaften auch, auch wenn sie noch vergleichsweise "jung" ist).
 
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