Placebo-Effekt

Wow, damit ist alles gesagt.

Der Faden wird wieder den üblichen Verlauf nehmen und ich würde eher dazu raten diese ganzen Endlosdebatten nicht mehr mit zu machen. Ich halte die Leser hier für so schlau, sich bei Bedarf die richtige Hilfe zu holen, sei es schulmedizinisch oder alternativ. Und denjenigen, die es nicht tun, ist sowieso nicht zu helfen.

Ganz ernsthaft, Isisi, ich finde das Thema Placebo in der Medizin wirklich interessant, finde auch, dass das durchaus ein gemeinsames Thema von Alternative und Wissenschaft ist.

(wenn das hier wieder so ein Medi-Bashthread wird, bin ich eh die erste die raus ist)
 
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Der Placeboeffekt, der jemanden GLAUBEN macht, dass da kein Medikament wirke hebt ja nicht die Wirkweise des Medikamentes auf, sondern die Erfahrung dessen.
Und worin besteht denn die "Wirkweise des Medikamentes", wenn die Erfahrung der Wirkung so vom Glauben des Einnehmenden abhängt?
Ich finde das Thema aber dennoch sehr interessant... dahingehend zu beleuchten, WAS denn da jetzt durch ein Placebo überhaupt wirkt. Umgekehrt liesse sich nämlich auch die Frage stellen, ob die Reaktion auf ein gewisses Phänomen/Symptom nicht erst die jeweilige Krankheit heraufbeschwört und wie sich das wissenschaftlich ermitteln oder ausschliessen liesse... ob das überhaupt möglich wäre usw..
Richtig, das sind interessante Fragen. :)
 
Ich bin inzwischen der Meinung, dass die ganze Alternativszene verboten gehörte. Wer sich medizinisch/heilerisch betätigen möchte, sollte erst einmal ein ganz gewöhnliches Ärtzestudium durchlaufen und erst nach erfolgreicher Approbation könnte er oder sie, wenn sie denn wollen Alternativen in ihrer Praxis anbieten.
Das müssen Alternativmediziner erstmal schaffen, mehr Leute umzubringen als im Straßenverkehr umkommen:
Schwer, den Überblick zu behalten: Es gibt 19491 verschreibungspflichtige Arzneimittel mit 1819 Wirkstoffen in Deutschland, durchschnittlich 45 kommen jedes Jahr hinzu.

Noch schwerer, den Überblick über das zu behalten, was sie anrichten können: Sind es 16.000 Tote jedes Jahr hier zu Lande oder doch eher 58.000? Geht die Zahl der Geschädigten in die Hunderttausende oder gar in die Millionen?

Niemand kann sagen, wie viele Menschen in Deutschland durch falsch dosierte Arzneimittel oder unerkannte Wechselwirkungen der Medikamente ums Leben kommen und wie viele schwere Gesundheitsschäden erleiden.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/nebenwirkungen-von-arzneien-tod-aus-der-pillendose-1.623012

Vielleicht wäre sinnvoller die Standardpharmazie zu verbieten?
 
Und worin besteht denn die "Wirkweise des Medikamentes", wenn die Erfahrung der Wirkung so vom Glauben des Einnehmenden abhängt?

Die Wirkung hängt ja nicht vom Glauben ab, sondern die Nicht-Wirkung. Die Wirkung selbst liegt an der Stofflichkeit.

Schau.... ich habe gerade eine Zwiebel geschält und gehackt. Dabei kamen ein wenig von den ätherischen Ölen ins Auge, es tränte leicht. Wenn jetzt jemand mir gesagt hätte, du, das ist eine genetisch veränderte Zwiebel, da pfropft jetzt das eine Molekül xxx auf dieses Molekül.. yyy und die ätherischen Öle werden nur noch in so geringen Mengen... blabla..., dass du dir jetzt die Zwiebel praktisch ins Auge reiben könnest... es passierte nichts. Wenn ich das nun glaube und probiere und es funktioniert, obwohl das eine handelsübliche Zwiebel wäre, würde man hier vom Placeboeffekt sprechen. Dennoch ist Stofflichkeit der Zwiebel wie sie beschaffen ist gegeben, die hört ja nicht auf. Es bleibt bewiesen, dass in der Zwiebel die ätherischen Öle vorhanden sind und wirken, und auch wie sie wirken. Wenn nun die Wirkung auf Grund von Placebo ausbleibt, müsste es ja eine geistige Kraft geben die auf die Wahrnehmung der Materie derart relevant wirkt ohne dass sich die Materie an sich verändert hätte.

Placebo wäre also nichts, was die Medizin widerlegt sondern etwas, das zB. erklären könnte, wieso Alternativen wirken, obwohl keine physische Messbarkeit gegeben ist. Auf dieser Ebene lässt sich dann auch das Thema diskutieren. Interessant wäre auch, wovon genau diese Wirksamkeit von Placebos abhängig wäre, denn sowohl bei der evidenzbasierten Medizin als auch bei Alternativen ist es ja nicht durchgängig, schon gar nicht in allen Bereichen und leider auch gerade in den Bereichen, in denen eine besondere Schwere einer Krankeit vorliegt, möglich.

Richtig, das sind interessante Fragen. :)

Ja, nech... find ich auch. Vor allem finde ich, sie sind richtigrum gestellt. :D
 
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Das müssen Alternativmediziner erstmal schaffen, mehr Leute umzubringen als im Straßenverkehr umkommen:

http://www.sueddeutsche.de/wissen/nebenwirkungen-von-arzneien-tod-aus-der-pillendose-1.623012

Vielleicht wäre sinnvoller die Standardpharmazie zu verbieten?

Du, wenn du hier schon wieder die fünfhundertachtundreizigmillionste Diskussion über die pöhse Mainstreammediwissispharma starten willst um dir noch das hunderttausendste Mal zu bestätigen, was du eh schon immer wusstest, gib bescheid. Ich hoffe, dass in dem Fall keiner auf das an sich interessante Thema antwortet, ausser natürlich deine Heilerkollegen.

Darüber, wie sinnvoll es wäre, die Standardpharmazie zu verbieten sollest du am besten sinnieren, wenn du einmal selbst schwer krank bist oder es einen deiner Lieben trifft. Für dich kannst du dann entscheiden, wie es dir beliebt. Sollen auch die Leute entscheiden, wie es ihnen beliebt, die jetzt schon schwer krank sind und auf Kompetenz statt Quacksalberei angewiesen sind. Also bitte keine Missionarsstellung an dieser Stelle.

Es kann aber natürlich sein, dass du zwar schon eine vorgefasste Meinung hast, dich aber wirklich in das Thema vertiefen möchtest, gerne auch noch etwas dazu lernst, deinen Horizont erweitern möchtest, ein bisschen forschen, ein wenig spekulieren... um tiefere Zusammenhänge zu verstehen... das wäre wirklich erfreulich und eine solche Diskussion könnte sogar Spass machen. (y)
 
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