Und worin besteht denn die "Wirkweise des Medikamentes", wenn die Erfahrung der Wirkung so vom Glauben des Einnehmenden abhängt?
Die Wirkung hängt ja nicht vom Glauben ab, sondern die Nicht-Wirkung. Die Wirkung selbst liegt an der Stofflichkeit.
Schau.... ich habe gerade eine Zwiebel geschält und gehackt. Dabei kamen ein wenig von den ätherischen Ölen ins Auge, es tränte leicht. Wenn jetzt jemand mir gesagt hätte, du, das ist eine genetisch veränderte Zwiebel, da pfropft jetzt das eine Molekül xxx auf dieses Molekül.. yyy und die ätherischen Öle werden nur noch in so geringen Mengen... blabla..., dass du dir jetzt die Zwiebel praktisch ins Auge reiben könnest... es passierte nichts. Wenn ich das nun glaube und probiere und es funktioniert, obwohl das eine handelsübliche Zwiebel wäre, würde man hier vom Placeboeffekt sprechen. Dennoch ist Stofflichkeit der Zwiebel wie sie beschaffen ist gegeben, die hört ja nicht auf. Es bleibt bewiesen, dass in der Zwiebel die ätherischen Öle vorhanden sind und wirken, und auch wie sie wirken. Wenn nun die Wirkung auf Grund von Placebo ausbleibt, müsste es ja eine geistige Kraft geben die auf die Wahrnehmung der Materie derart relevant wirkt ohne dass sich die Materie an sich verändert hätte.
Placebo wäre also nichts, was die Medizin widerlegt sondern etwas, das zB. erklären könnte, wieso Alternativen wirken, obwohl keine physische Messbarkeit gegeben ist. Auf dieser Ebene lässt sich dann auch das Thema diskutieren. Interessant wäre auch, wovon genau diese Wirksamkeit von Placebos abhängig wäre, denn sowohl bei der evidenzbasierten Medizin als auch bei Alternativen ist es ja nicht durchgängig, schon gar nicht in allen Bereichen und leider auch gerade in den Bereichen, in denen eine besondere Schwere einer Krankeit vorliegt, möglich.
Richtig, das sind interessante Fragen.
Ja, nech... find ich auch. Vor allem finde ich, sie sind richtigrum gestellt.