Studien und Alternativmedizin vs. Schulmedizin

Joey schrieb:
Bis auf das mit dem Reye-Syndro und den Todesfällen deckt sich das, was ich vom Beipackzettel in Erinnerung habe. Man darf hier aber die Häufigkeiten nicht überschätzen. Wenn man sowas liest, denkt man sich werweiß was...

Interessant wäre jetzt ein statistischer Vergleich der Risiken zwischen Aspirin und Akupunktur.

Viele Grüße
Joey

Hallo Joey,

bezüglich Medikamente und Todesfälle kann ich eine Statistik liefern. In der SWR-Dokumentation von Erich Schütz und Detlev Koßmann "Die Gesundheitsfalle - Tödliche Pillen" ist folgendes zu den Zahlen gesagt worden:

Zitat Prof. Dr. Jürgen Frölich Universitätsklinik Hannover "Wir gehen davon aus, das alleine in den internistischen Abteilungen 58.000 Patienten pro Jahr durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen ums Leben kommen. Das ist ein kleiner Teil von allen Todesfällen, die durch Arzneimittel tatsächlich stattfinden."

Link: http://www.swr.de/praxis-doktor-weiss/archiv/2004/04/29/beitrag4.html
Link: http://www.lespress.de/fernsehen1/112005_fernsehen.html

Dazu kommen über 200.000 schwere Fälle von Medikamentenvergiftungen.

Wieviele Menschen durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen chronisch krank werden, bleibt sicherlich der zukünftigen Forschung vorbehalten.


Grüsse
Lipolyse
 
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Lipolyse schrieb:
Hallo Joey,

bezüglich Medikamente und Todesfälle kann ich eine Statistik liefern. In der SWR-Dokumentation von Erich Schütz und Detlev Koßmann "Die Gesundheitsfalle - Tödliche Pillen" ist folgendes zu den Zahlen gesagt worden:

Zitat Prof. Dr. Jürgen Frölich Universitätsklinik Hannover "Wir gehen davon aus, das alleine in den internistischen Abteilungen 58.000 Patienten pro Jahr durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen ums Leben kommen. Das ist ein kleiner Teil von allen Todesfällen, die durch Arzneimittel tatsächlich stattfinden."

Link: http://www.swr.de/praxis-doktor-weiss/archiv/2004/04/29/beitrag4.html
Link: http://www.lespress.de/fernsehen1/112005_fernsehen.html

Dazu kommen über 200.000 schwere Fälle von Medikamentenvergiftungen.

Wieviele Menschen durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen chronisch krank werden, bleibt sicherlich der zukünftigen Forschung vorbehalten.

Ok; das muss aber jetzt mit der Zahl gegenüber gestellt werden, wievielen durch Arzneimittel geholfen wird. Ich würde schätzen, dass das weit die Mehrheit ist.

Ich werde mir die texte durchlesen, wenn ich mehr Zeit habe; vielleicht wurde drauf eingegangen... aber ein wichtiger Aspekt ist auch, wieviele dieser Todesfälle und Vergiftungen aufgrund von falscher Medikation (bekannte Unverträglichkeiten, Arzneimittelwechselwirkungen) und Medikamentenmissbrauch zustande kommt.

Viele Grüße
Joey
 
Dem ersten Link entnehme ich, dass es eher darum geht, dass die Menschen die falschen Medikamente oder in zu hoher Dosis bekommen. Das ist aber keine Frage der Wirksamkeit der Medikamente oder deren Nebenwirkungen, sondern ob lege artis behandelt wird.
 
Pelisa schrieb:
Dem ersten Link entnehme ich, dass es eher darum geht, dass die Menschen die falschen Medikamente oder in zu hoher Dosis bekommen. Das ist aber keine Frage der Wirksamkeit der Medikamente oder deren Nebenwirkungen, sondern ob lege artis behandelt wird.

Ja, so hört es sich für mich auch an. Sowas wird aber auch nicht negiert. Nicht umsonst sind Arzneimittel oft verschreibungspflichtig; leider machen aber auch Ärzte Fehler.

Viele Grüße
Joey
 
Pelisa schrieb:
Dem ersten Link entnehme ich, dass es eher darum geht, dass die Menschen die falschen Medikamente oder in zu hoher Dosis bekommen. Das ist aber keine Frage der Wirksamkeit der Medikamente oder deren Nebenwirkungen, sondern ob lege artis behandelt wird.

Hallo Pelisa,

ich finde es unfair von dir, allein den Ärzten die Schuld für die 58.000 Medikamententoten pro Jahr in die Schuhe zu schieben. Nach meiner Erfahrung gehen Ärzte sehr verantwortungsbewußt bei der Verschreibung von Medikamenten vor. Gerade auch in den internistischen Abteilungen der Krankenhäusern und Kliniken wird sehr oft im Team über die Medikation entschieden.

Hier noch einige Aussagen von Prof. Dr. Jürgen Frölich, Universitätsklinik Hannover:

"Unerwünschte Arzneimittelwirkungen ist die häufigste Krankheit, die es überhaupt gibt."

"5% aller Krankenhausaufnahmen sind bedingt durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen"

"10% der Krankenhausliegezeit sind bedingt durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen"

"Bei älteren Patienten sind 15% der Krankenhausaufnahmen bedingt durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen"


Grüsse
Lipolyse
 
Lipolyse schrieb:
ich finde es unfair von dir, allein den Ärzten die Schuld für die 58.000 Medikamententoten pro Jahr in die Schuhe zu schieben. Nach meiner Erfahrung gehen Ärzte sehr verantwortungsbewußt bei der Verschreibung von Medikamenten vor. Gerade auch in den internistischen Abteilungen der Krankenhäusern und Kliniken wird sehr oft im Team über die Medikation entschieden.

Es sind nicht nur die Ärzte. Es sind auch Patienten, die Reste alter Medikamente haben und denken: "Das hat mir damals bei diesen Beschwerden auch geholfen." Und/Oder: "Ein bisschen mehr schadet doch nichts."

Viele Grüße
Joey
 
Joey schrieb:
Es sind nicht nur die Ärzte. Es sind auch Patienten, die Reste alter Medikamente haben und denken: "Das hat mir damals bei diesen Beschwerden auch geholfen." Und/Oder: "Ein bisschen mehr schadet doch nichts."

Viele Grüße
Joey

Hallo Joey,

es sind hauptsächlich die Medikamente selber. So wirkt z.B. ein Medikament bei einem 30jährigen ganz anders, als bei einem 70jährigen. Das kann der Arzt aber im Detail nicht abschätzen, weil ihm dazu Studien fehlen.

Hier noch eine Aussage von Dr. Wolfgang Becker-Brüser vom Arznei-Telegramm:

"Jedes Medikament sollte eine Mindestprüfung durchlaufen haben. Dabei wird z.B. bei der Wirksamkeit nur die statistisch fassbare Wirksamkeit überprüft, aber nicht ob das Medikament auch sinnvoll ist. So kommen z.B. Medikamente auf den Markt, die den Blutdruck senken, aber potentiell dem Patienten eher Schaden können, als bewährte andere Medikamente. Und das wird bei den Zulassungsunterlagen NICHT abgeprüft."


Grüsse
Lipolyse
 
Ich habe doch niemanden die Schuld in die Schuhe geschoben! Das Fallbeispiel war ganz eindeutig auf falsche Medikation bezogen.

Wie kommt Dr. Frölich zu seinen Zahlen?
 
Hallo Pelisa,

Pelisa schrieb:
Ich habe doch niemanden die Schuld in die Schuhe geschoben! Das Fallbeispiel war ganz eindeutig auf falsche Medikation bezogen.?

Ach so, entschuldige, es hatte sich wegen dem "lege artis" so angehört, als wenn du die Ärzte allein für die 58.000 Medikamententoten im Jahr verantwortlich machen würdest.

Pelisa schrieb:
Wie kommt Dr. Frölich zu seinen Zahlen?

Es sind dazu Statistiken von verschiedenen Krankenhäusern untersucht worden.


Grüsse
Lipolyse
 
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