Persönlichkeitsveränderung durch Schamanismus?

Kann mir hier Jemand von Euch mit seinen Erfahrungen weiterhelfen? Vielen Dank im voraus.
Für mich ist ganz klar, nach einer Visionssuche keine überstürzten Entscheidungen zu treffen. Ich war jetzt nicht in der Wüste, aber zumindest kenne ich es ganz gut, dass eine Reise in die andere Welt alles ganz schön durcheinanderschütteln kann, und mich dann verwirrt zurücklässt. Dann ist es für mich sehr wohltuend, die ganz normalen Dinge, die ich vorher getan habe, wieder zu tun, nur diesmal mit größerer Achtsamkeit, Bewusstheit. Das ist sehr wohl eine Persönlichkeitsänderung. Die Wirkung der Vision zeigt sich dann erst in der nächsten Zeit, und die dazu benötigten Taten gehen wie von selbst.
 
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@Harser,

ja so wie Du es schilderst, hätte ich wohl auch gehandelt. Ich hätte erst mal genau hingeschaut, bevor ich (sprichwörtlich) mit der Axt alles zerschlagen hätte.

Genauso wie ich es bis heute nicht verstehen kann, dass - wenn ich mich heute einsam in der Wüste trenne, einen Tag später bereits eine andere Beziehung in mein Leben treten kann - ich habe das Alte doch gar nicht abgeschlossen und verarbeitet, das heißt, ich habe auch mit meinem Partner noch gar kein Abschlußgespräch geführt, aber da sind wir doch Beide wohl etwas abgeklärter und gehen behutsamer mit den Erfahrungen um. Wobei ich natürlich nicht wissen kann und auch nicht möchte, ob so eine neue Beziehung dann überhaupt Bestand haben kann. Für mich persönlich wäre es schlichtweg zu früh.

Enttäuschungen im Leben sind wohl in erster Linie dazu gut, dass man die Täuschungen, die eingetreten sind, entlarven kann und daraus für die Gegenwart und Zukunft Nutzen zieht.

Danke und liebe Grüße

Papagena
 
Hallo Papagena,

verändert hat er sich doch vor der Visionssuche, oder?

Für mich sieht das so aus, was ich dich jedoch bitte selbst genau zu prüfen:

Ich sehe da keine Veränderung seiner Persönlichkeit, sondern eine Besetzung, die sich über seine herzliche Art legt und ihn zur Kälte und Lieblosigkeit hin blockiert. Die Besetzung hat er sich schon selbst angezogen. Ursprünglich suchte er nach mehr Erfüllung. Etwas, was er intensivieren wollte. Doch dann schlug das um und er hat es nicht intensiviert, sondern alles Erreichte für ungenügend erklärt. Das kommt leider vor, das Menschen etwas wegwerfen, nur weil sie Angst vor dem haben, was es perfekt machen würde. Und da sehe ich, daß er sich nicht traute, die Liebe mit dir soweit zu öffnen, das er in dieser Liebe findet, was er sucht. Nun ja, ich sag jetzt mal, da habt ihr beide ein Thema mit. Halt jeder auf seine Weise. Könnte das sein?

Ich weis nicht, für mich bedeutet eine Visionssuche nicht, das man sich um 180 Grad wendet. Eher im Gegenteil, das man noch intensiver man selbst wird. Das ist wieder dieser Punkt mit dem Wegwerfen dessen, was man hat. Macht's - meistens - nicht viel mehr sinn, auf dem aufzubauen, was man hat? Das, was man hat sinnvoller und positiver zu nutzen, anstelle in irgend eine andere Richtung zu laufen? Nun, war man zuvor voll blockiert, sieht es vielleicht wie eine Wendung aus. Doch ich für mich sehe es so, das man immer auf seinem Weg ist. Man geht in in einem positiven oder negativen Sinne. Heilung bedeutet also weniger einen neune Weg zu finden, sondern einen Sinn der ihn positiv macht.

Es mach wenig Sinn, darüber zu rätseln, ob Menschen von Gehirnwäschern versaut werden. Die meisten "Opfer" sind auf der Flucht vor sich selbst und nehmen jede neue Möglichkeit, sich selbst zu täuschen, gerne an. Das ist eine kranke Art der Symbiose. Also wenn er sich verändert hat, dann nicht durch die Vissionsuche, wie immer die abgelaufen sein mag. Und wie du's beschreibst, war der Wandel doch zuerst da, nur noch nicht gefestigt. Da hat der Abstand ihn wohl eher den Raum gegeben, einfach nicht mehr zurück zu kehren - sich davon zu stehlen.

Gib auf dich acht und freue dich auf Morgen!

Alles Liebe
Jan
 
@jan,

ich habe Deine Zeilen sehr bewußt gelesen. Ja, Du hast recht, die Veränderung war sicher vorher schon latent da, eigentlich seitdem er sich mit dem Schamanismus angefangen hatte zu beschäftigen, also 2 Jahre vor unserer Trennung. Er hat mir dann immer vorgeworfen, ich würde mich nicht dafür (Schamanismus) interessieren, aber ich habe halt andere Gebiete, auf denen ich spirituell weiterkomme und ehrlich gesagt, jeder hat wohl seinen eigenen Zugang, der ihn anspricht und ohne hier eine Bewertung vorzunehmen. Alles führt wohl zum gleichen Ergebnis.

Zuerst war die Veränderung unmerklich, dann unübersehbar. Das was er hatte, reichte ihm wohl nicht mehr. Seine Unzufriedenheit über unsere Beziehung steigerte sich und er wollte bei unserer letzten Begegnung vor seiner Abreise alles Festzurren, was unsere Beziehung anbelangte, so als er schon ahnen würde, was bei seiner Visionsreise folgen würde und Angst davor hätte. Eigentlich hat er so überhaupt keine Lust gehabt, mitzufahren und ich habe ihn eigentlich bestärkt, daran teilzunehmen. Da ich mich nicht Drängen lasse, habe ich ihn gebeten, nach seinem Urlaub über seine Unzufriedenheit nicht nur vage sondern konkret zu sprechen.

Tja, und danach war alles anders. Wenn er somit seinen Weg gefunden hat, freut es mich für ihn - ich bin dabei die Sache für mich abzuschliessen, das Schöne zu bewahren und die Geschichten, die ich dadurch lernen durfte, dankbar anzunehmen.

Und - schlußendlich stelle ich fest - es geht mir wieder gut dabei :)
Es hat schon alles seinen Sinn, auch wenn man ihn erst mit Abstand erkennt.


Danke.

Liebe Grüße

Papagena
 
@papagena

Mir ist noch etwas eingefallen. Es handelte sich um an Schwitzhütten, aber das gilt sicher auch für Visionssuchen und anderes. Wüste - Schwitzen, gar nicht so weit weg.

Es kam immer wieder vor (bei mir, bei anderen), dass intensive erotische Energien freigesetzt werden. Geistige Blockaden schmelzen, selbstgesetzte Grenzen werden durchlässig, der Körper entledigt sich einer Schicht Panzerung. Erotik, Sexualität, Verlieben, all das ist dicht beieinander. Es kommt nun darauf an, wie man mit diesen Erfahrungen, mit diesen Energien umgeht, wie man sie in sein Leben integriert.
 
Hallo,

das find ich jetzt ein bissel lustig. Bitte nimm's mir nicht übel, wenn ich das so sag, ja?!

Ich veranstalte ja selbst Schwitzhütten und begleite auch Visionssuchen. Aber daß mit der Erotisierung ist mir neu.

Hitze, Feuer und gerade Sonne bringen einen in seine persönliche Kraft. Die Sonne ist die Naturkraft, die für die persönliche Kraft steht, und die aufgehende Sonne im Osten steht für die spirituelle Entfaltung und überhaupt für die Selbstentfaltung. Feuer transformiert und brennt auch Blockaden nieder, um frei wiedergeboren zu werden, wie der Phoenix aus der Asche. Und sicher gibt's auch eine Verbindung zwischen Feuer - Libiido - Kundalini - dem inneren Feuer das entfacht wird. Insofern ja, aber weist du, Erotik ist eigentlich mehr was sanftes flüsterndes, als das knallharte Feuer der Wüstensonne. Nun, ich würde in der Gluthitze garantiert nicht an Sex denken, sondern an Wasser und entspanntes kuschel. Ok, das ist meine Sicht, ne!

*lach*

Also ernsthaft, wenn die Leute in ihre Kraft finden, sprengt es die derbsten Fesseln. Und das der heutige Mensch durch Blockadenlösung in erotisches Verlangen gelangt, liegt weniger am Ritual, sondern an einer weit verbreiteten Verklemmtheit. Und wenn man dann mal erstmal unblockiert ist, bekommt man selbst mitten in der Wüste einen hoch. Sorry, ich find das halt mal lustig - ist sicher ein Gendefekt *ggggggggg*

Alles Liebe
Jan
 
Hey *smile*

Also erst Mal mein Beileid. Ich weiss wie das ist, wenn man einfach so "stehen gelassen" wird, ohne wirkliche Erklärung, und auch keine in Sicht ist. Mir ist es auch ein Mal ähnlich ergangen und meine Wunden heilen nur sehr langsam. Zurückgeblieben ist seit drei Jahren eine Sehnsucht und er taucht immer wieder in meinen Träumen auf.
Zweitens: Ich habe nicht alle antworten gelesen, sorry falls ich etwas wiederhole, was schon gesagt wurde.
Drittens: Vielleicht sind meine Gedankengänge dazu sehr naïv, aber du brauchst ja nicht weiterlesen, wenn es dir zu unreif erscheint.

Ob seriös oder nicht ist nicht mehr die Frage, passiert ist passiert und wie sich zeigt, hatte es auf ihn eine grosse Wirkung. Sicher ist, dass er wahrscheinlich schlecht beraten wurde, oder er hat dem Leiter seine Schlussfolgerungen und Beschlüsse nicht mitgeteilt, oder nicht auf ihn gehört, was auch immer.

Auf jeden Fall hast du ihn als "klammernd" beschrieben. Auf seiner Visionssuche, mag ihm vielleicht die Aufgabe "erschienen sein" (sorry, ich weiss nicht wie so etwas abläuft), sich von gewissen Ängsten zu lösen, selbstständiger zu werden, seinen Weg zu finden, etc. Eine grosse Aufgabe, die viele Menschen heute betrifft. Sehr gross. Für einen ängstlichen Menschen (ich denke das ist er), ist es also naheliegend eine ganz kurze Lösung zu finden und die zahlreichen inneren Steine im Weg auf eine Person zu projezieren. Was bei richtiger Interpretation vielleicht zu einer Besserung in eurer Beziehung geführt hätte, hat sich also ins Gegenteil gekehrt. Er glaubte wohl, er müsse sich einfach von dir trennen um in einem Schritt zu erreichen, wofür er vielleicht Jahre gebraucht hätte. Kein Wunder spührst du, dass er recht unglücklich ist, es klingt als würde er sich selbst etwas vorlügen. Es kommt mir auch ein bisschen wie eine Bekehrung vor (à la: bekehrte Nichtraucher sind die schlimmsten). Er ist nun also ins Gegenteil umgeschlagen.
Wahrscheinlich war er nicht reif genug für die Visionssuche, oder eben, er wurde schlecht beraten. Du hast recht, bei 40 Personen kann ein Halbkompetenter nicht genug Einblicke in die Leben der Menschen, die zu ihm kommen, haben und dann Symbole, etc., falsch deuten.

Du bist sicher nicht Schuld.
Und du schaffst das schon.

Bye-bye,
Gwen
 
Liebe Papagena!

Also erstmal ist ja interessant, dass die Beziehung nach genau 7 Jahren beendet ist, was einen Chakren-Rhythmus beschreibt. Man hat sozusagen alle wichtigen Phasen miteinander durch und entweder ist's genug oder man macht weiter.

Ansonsten bist Du schon auf einem guten Weg! Es ist nämlich völlig sinnlos, herausfinden zu wollen, warum das jetzt passiert ist, was mit ihm passiert ist. Schon die Faktenrecherche wäre schwierig und verleitet zu Spekulationen und dann muss seine Wahrheit sich auch nicht mit Deiner decken.

Unklarheit ist immer schlimm. Und es ist eine große Prüfung, eine schwere Aufgabe, diese Unklarheit einfach so stehen zu lassen und sich selbst weiterhin zu lieben und auch ihn nicht zu bewerten. Diese Unklarheit birgt die große Versuchung, Bindungen aufrecht zu erhalten, wie Du es ja erlebt hast. Denn man grübelt ja immernoch nach der Ursache.

Die größte Herausforderung sehe ich wirklich darin, die Unklarheit zu respektieren und anzunehmen und trotzdem seinen Weg wieder aufzunehmen.

Ich hab das Problem mal bei einer Freundin erlebt. Jahrelang war sie unglücklich verliebt, er hat sie nur fertig gemacht. Und ständig kam sie an "Spür dich mal rein, warum hat er xy gemacht". Irgendwann hat ich ihr mal ganz deutlich gesagt, dass das a) respektlos ihm gegenüber ist b) ihre Energien nur noch bei ihm hängen und c) ihr das überhaupt nix bringt, das zu wissen, denn es ändert nichts! Inzwischen hat sie davon abgelassen und ist wieder bei sich und geht ihren Weg.

Ganz liebe Grüße, Sharii
 
Liebe Shari, liebe Gwendolyn,

danke Euch Beiden für die ausführlichen Antworten.

Ihr habt Beide recht - es nützt nichts, sich mit der Vergangenheit zu befassen, ausser dass man aus ihr lernen kann fürs jetzt und für künftige Beziehungen. Und es ist viel Wahres dran, was Ihr Beiden schreibt.

Ich muß es einfach stehen lassen und nicht mehr darüber grübeln, wieso ein mensch von einem Tag auf den anderen ein ganz anderer wird. Es steht mir wohl nicht zu. Und wenn es den Menschen, den ich so, wie er einst war geliebt habe und wohl immer lieben werde, nicht mehr gibt, dann nützt das ganze Grübeln überhaupt nichts, Mit dem so gravierend veränderten Menschen, wie er sich mir gegenüber ab der Trennung bekommen hat, könnte ich nichts mehr anfangen, das ist mir klar.

Ich werde jetzt den ganzen 5 kg schweren Karton mit seinen wunderschönen Liebesbriefen das letzte Mal bewusst und aufmerksam lesen -mich im Geiste bei ihm dafür bedanken, dann verbrennen und die damit gebundene Energie loslassen. Und das Gute an Erinnerungen aus der gemeinsamen Zeit in meinem Herzen behalten, auch wenn ich mich immer wieder erwische, wenn ich an einem Ort bin, wo ich mit ihm in der Vergangenheit glücklich gewesen bin, dass mich die Wehmut und die Trauer wieder von Neuem überwältigt, das dauert dann sicher noch ein bisschen.

Diese Trauerphase muss man sich und seiner Seele wohl gönnen.

Liebe Grüße
 
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Und das Gute an Erinnerungen aus der gemeinsamen Zeit in meinem Herzen behalten, auch wenn ich mich immer wieder erwische, wenn ich an einem Ort bin, wo ich mit ihm in der Vergangenheit glücklich gewesen bin, dass mich die Wehmut und die Trauer wieder von Neuem überwältigt, das dauert dann sicher noch ein bisschen.
:liebe1: Ja. Aber es wird besser von Mal zu Mal. Das klingt jetzt gut, was du da vorhast, finde ich. Du wirst wieder fliegen, Vogel-Mädchen ;).
 
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