Partizipation als Seelenverwandte?

Woherwig

Aktives Mitglied
Registriert
17. Mai 2008
Beiträge
835
Ort
Elsaß
Hallo zusammen,
es wurde vor kurzem die Frage gestellt, wie Partizipation zweier Menschen und deren Wahrnehmung sei oder sein könnte, welche Vorraussetzungen es dazu bedürfe?
Jetzt ist in meinen Augen das Wort Partizipation sehr unglücklich, denn die Möglichkeiten, über diesen Begriff zu "reflektieren" sind fast unzählig. Ich darf hier auf Wikipedia verweisen. Doch können wir Partizipation als Beziehung, Patnerschaft oder gar Liebe sehen?
Sicher haben auch Menschen am Arbeitsplatz "Beziehungen miteinander", welche über den normalen Arbeitsplatzrahmen nicht hinausgehen. Jeder partizipiert vom anderen: der Chef von seinen Arbeitern, die Arbeiter vom Chef. Allein aber dieses Thema wäre sicher ein eigenes Forum wert und soll nicht Gegenstand unserer Anschauung sein.
Was aber, wenn "Partizipation" als nüchterner Akt in die Beziehung einzieht oder diese sogar begründet (also willentlich herbeigeführt wurde)? Dann haben wir die sog. Vernunft"ehe" oder das "Geschäftsmodell Ehe" (kommt hier eben meist nur als Eheverbindung vor - aus den unterschiedlichsten, meist aber geschäftlichen Gründen).
Ich bin der Meinung, der Gebrauch des Wortes "Partizipation " schließt eine auf Liebe aufgebaute Beziehung aus. Warum? - Weil dieses Wort in seiner tatsächlichen Bedeutung dem "Vorgang" Liebe nicht gerecht wird.
Der Begriff reduziert alles auf ein nüchternes, geschäftliches oder gar politisches Niveau, eben weil in der Vergangenheit nur von diesen "Kreisen"
so benutzt. Partizipation schließt die willentlich herbeigeführte Partnerschaft
zwischen zwei oder gar mehr Menschen ein.....Zweckbündnis, kann man oft sagen.
Partnerschaft, Liebe oder gar Seelenverwandtschaft sollte mehr sein. Hier kommen Gefühle ins Spiel, welche die Rationalität der Beteiligten aushebelt - auf eine meist angenehme, subtile Art und Weise. Sicher partizipiert dieses Paar auch voneinander - Liebe und Partnerschaft trägt und beschwingt, ein Leben zu zweit kann (!) eine Ergänzung auf alle Bereiche des Seins sein.
Nehmen wir nun noch den Aspekt der Seelenverwandtschaft mit hinzu, so wird "Partizipation" auf eine Höhe transformiert, welche dieses Wort in seiner momentanen Bedeutung nicht erreichen kann.
Wenn wir davon ausgehen, daß das Wort Macht hat - ja mächtiger ist als der Gedanke! - dann würde ich sagen, jeder, der seine Partnerschaft mit dem Begriff "Partizipation" beschreibt, hat noch einen langen Weg vor sich, bis er das Licht der Liebe, der Seelenverwandtschaft entdeckt.
Ich will damit nicht sagen, daß solche Menschen unglücklich sein müssen, nein - es gibt durchaus sehr glückliche Menschen darunter. Jeder hat einen anderen Fokus, uns steht es nicht an, hier zu urteilen.
Doch warum frage ich nach Partizipation zweier Menschen? Vielleicht, weil ich bisher die wahre Liebe geschweige den Seelenpartner gefunden habe.
Vielleicht weil ich mich bisher im Nachhinein von meinen Partnerschaften immer ausgenutzt fühlte. Vielleicht sogar ausgesaugt: ich habe alles mir damals mögliche gegeben und wurde dann einfach "im Stich" gelassen.
Es möge jeder für sich entscheiden, wann das partizipieren voneinander aufhört und die Liebe beginnt (was meiner Meinung nach nur seltenst gescfhehen dürfte).
ICh gehe soweit und behaupte, nicht einmal eine Geschäftspartnerschaft ist langfristig tragbar auf der Basis der Partizipation. Deshalb sind politische Parteien so im Wandel begriffen, denn sie wissen nicht, was echte Partnerschaft bedeutet! Sonst wären sie für die Menschen da und nicht nur für sich selbst!
Eine Liebe kann "auf" dem Begriff Partizipation nicht vorhanden sein, eine "Seelenpartnerschaft " nicht und schon gar keine Seelenverwandtschaft.
Seelenverwandschaft: sicher sind hier zwei inkarnierte Wesen, welche auf der selben (na ja, zumindest fast) Linie stehen und den selben (Klammer vorher gilt auch hier!) Weg haben. Würden sie nur voneinander partizipieren (je öfter ich dieses Wort schreibe, umso weniger erkenne ich daran etwas positives!), könnten sie die Lektionen, welche auf ihrem Weg warten, kaum begreifen. Doch müssen sie diese BEgreifen, um sie in Seelenverständnis umzusetzen. Weder Gott noch die Seelen benötigen geschäftliche Begriffe. Wie aber kann eine ERfahrung der Lektionen erfolgen, wenn ich diese nur in "Soll und Haben" einteilen kann?
Zuerst muß der Mensch begreifen, daß auch Gefühle existieren. Diese Gefühle muß im nächsten Schritt gelernt werden, zu transformieren: ohne Gefühl keine Liebeserfahrung, ohne Liebeserfahrung kein ERkennen des SELBST, ohne dieses SELBSTerkennen keine Seelenerfahrung - kein Weg aus dieser
Welt.
Deshalb inkarnieren die Wesen immer und immer wieder, um im Laufe dessen alle Facetten des Menschen zu verstehen. Mit Partizipation kommen sie hier nicht weiter, nur echte Liebe ist in der Lage, alle Facetten gleichzeitig zu erhellen. Keine Dunkelheit ist imstande, Licht wirklich zu vertreiben, aber die kleinste Flamme erhellt die Dunkelheit.
Partizipation läßt die Erwartung eines Nutzens aufkommen!
Echte Liebe erwartet keinen Nutzen - man gibt, weil man nicht mehr unterscheidet. Echte Seelenverwandte geben sich gegenseitig, Liebe ist hier höher transformiert und kann nicht mehr in "Soll und Haben" eingegliedert werden.
Laßt Partizipation wo sie hingehört: im Lexikon! Gebt überall in Wahrheit Euch selbst - Eure Liebe, Euer Verständnis, Eure selbstlose Hilfe!
Dann könnt Ihr nicht nur Euren Partner in diesem Leben ganz verstehen lernen, sondern Ihr könnt Lernen, die Welt mit anderen Augen zu sehen.

Abschließend möchte ich für die vielen Worte darüber um Nachsicht bitten und mich gleichzeitig für das viele, welches ungesagt geblieben ist, entschuldigen. Nicht nur ich bin gespannt auf Eure Meinungen.

Liebe Grüße

Woherwig
 
Werbung:
Guten Morgen lieber Woherwig,

ich bin erfreut über deinen entstandenen Text und hab zu gleich auch noch eine Frage, bevor ich meine Meinung kund tun möchte, an dich:

Wenn ich dich richtig verstanden habe, gliederst du die Partizipation aus der wirklichen Liebe aus? Sprich, Partizipation hat nichts mit Liebe zu tun?

LG
Gaia:)
 
Prima geschrieben, Klasse! Ganz dickes, fettes Lob :)

Das Einbinden persönlicher Wünsche, Hoffnungen, Bedürfnisse , Erwartungshaltungen - ja auch Ängste, wird mit der Zeit zu einer unerträglichen Last für jeden Partner und zerstört in der Tat jede "Beziehung".



LG Sayalla:)
 
Prima geschrieben, Klasse! Ganz dickes, fettes Lob :)

Das Einbinden persönlicher Wünsche, Hoffnungen, Bedürfnisse , Erwartungshaltungen - ja auch Ängste, wird mit der Zeit zu einer unerträglichen Last für jeden Partner und zerstört in der Tat jede "Beziehung".



LG Sayalla:)

Hmm..... ich finde, dass ist in sich ein Widerspruch und eine Ablenkung seiner Selbst diese Überzeugung. (sehr eindimensional gedacht)

LG
Gaia:)
 
Guten Morgen lieber Woherwig,

ich bin erfreut über deinen entstandenen Text und hab zu gleich auch noch eine Frage, bevor ich meine Meinung kund tun möchte, an dich:

Wenn ich dich richtig verstanden habe, gliederst du die Partizipation aus der wirklichen Liebe aus? Sprich, Partizipation hat nichts mit Liebe zu tun?

LG
Gaia:)

Hallo Gaia,
um Dir diese Frage beantworten zu können, kommt alles darauf an, wie Du Partizipation für Dich definierst.

Schau: letztendlich partizipiert alles irgendwie voneinander. Auch in jeder noch so tollen Beziehung hat ein Partner Vorteile vom anderen. manchmal nur durch dessen Nähe. Aber ist dies eine Sache, welche extra erwähnt werden muß?
Der Schüler profitiert vom Lehrer, doch umgekehrt ist es genauso.

Wenn Du diesen subtilen Vorgang annehmen möchtest, klar. Dann hat Partizipation mit Liebe zu tun.
Doch dann hat ja alles mit allem zu tun.

Doch wägt ein wirklich Liebender diese Sache gegenüber seinem Partner ab?
Ich glaube nicht. Um was geht es bei der Liebe?
Um mein Gegenüber - und um mich! Was geht beim VERlieben vor? Gefühle werden geweckt und entdeckt, etwas nicht greifbares nimmt von uns Besitz, wir fühlen uns hingezogen, wir laden uns durch die Nähe des anderen auf und oftmals versinkt die Welt um uns in Nichtwahrnehmen......hört einfach auf zu existieren. Liebe entsteht fernab vom Materiellen. Liebe entsteht im feinstofflichen Bereich. Dort, wo es nicht mehr um Partizipationen geht, sondern um die einfachste und schönste Sache der Welt: um Dich und Mich!

Liebe Grüße

Woherwig
 
Hallo Gaia,
um Dir diese Frage beantworten zu können, kommt alles darauf an, wie Du Partizipation für Dich definierst.

Lieber Woherwig,

und genau darum geht es mir. Ich bin dabei dieses für mich heraus zu finden, weil ich aufgrund einer gemachten Erfahrung mit dieser Benutzung des Wortes konfrontiert wurde in einem Zusammenhang, der sehr paradox ist und sich in meinen Augen in dieser Formulierung, wie ich sie erlebt habe, aufhob und auch wieder nicht. Um ehrlich zu sein, weiß ich selbst noch nicht genau, wo mich meine Fragen hin bringen werden....ich wachse sozusagen mit ihnen und auch mit denen, mit denen ich diese Thematik bisher angesprochen habe und vermutlich auch noch werde, also auch mit deinen bisherigen Zeilen, wo für mich sehr viel wertvolles drin wiederzufinden ist. Ein wenig benutze ich deine Zeilen auch, wenn man dieses so nennen möchte. Danke für diese Möglichkeit! Ist ja nicht selbstverständlich!:zauberer1


Schau: letztendlich partizipiert alles irgendwie voneinander. Auch in jeder noch so tollen Beziehung hat ein Partner Vorteile vom anderen. manchmal nur durch dessen Nähe. Aber ist dies eine Sache, welche extra erwähnt werden muß?
Der Schüler profitiert vom Lehrer, doch umgekehrt ist es genauso.

Jep, so ist es! Es ziehen immer beidseitig einen Nutzen, nur ob dieses sichtbar wird für beide, ist wieder eine andere Frage.

Wenn Du diesen subtilen Vorgang annehmen möchtest, klar. Dann hat Partizipation mit Liebe zu tun.
Doch dann hat ja alles mit allem zu tun.

Genau! So sehe ich es. Alles mit allem und wieder nicht.

Doch wägt ein wirklich Liebender diese Sache gegenüber seinem Partner ab?
Ich glaube nicht. Um was geht es bei der Liebe?
Um mein Gegenüber - und um mich! Was geht beim VERlieben vor? Gefühle werden geweckt und entdeckt, etwas nicht greifbares nimmt von uns Besitz, wir fühlen uns hingezogen, wir laden uns durch die Nähe des anderen auf und oftmals versinkt die Welt um uns in Nichtwahrnehmen......hört einfach auf zu existieren. Liebe entsteht fernab vom Materiellen. Liebe entsteht im feinstofflichen Bereich. Dort, wo es nicht mehr um Partizipationen geht, sondern um die einfachste und schönste Sache der Welt: um Dich und Mich!

Ich meine auch genau deine Beschreibung gehört für mich ebenfalls zur Partizipation. Ich denke, es ist hier ausschlaggebend worauf man sich bezieht. Nimmt man die Partizipation als Ziel oder doch eher als etwas, was es schon immer gab - einfach existiert? Aber selbst in beiden Varianten steckt nicht wirklich ein Unterschied, weil letztendlich alles EINHEIT ist! Ohj, hoffe, hab mich jetzt auch verständlich gemacht..gar nicht so einfach in Worte zu kleiden....hmm

Liebe Grüße

Woherwig

Dir auch ganz liebe Grüße

Gaia:)
 
Hallo zusammen,
wißt Ihr, was dabei das Schlimmste ist? Das wir "westlichen" Menschen so eine tolle Schulbildung haben, damit wir diese Maya genauso sehen und interpretieren können, wie Einige dies gerne hätten.
Über die wichtigsten Dinge des Menschen: Liebe, Sex, Sterben und das Leben danach wird sich ausgeschwiegen!
Deshalb kommt es nur allzu häufig vor, daß´zwei Menschen zwar dieselb Definition eines Backsteins, einer Brezel, eines Autos oder einer schönen Jacke haben - ihre Definition von Liebe bringen sie aber nicht auf einen Nenner!
Eben diese Vernachlässigung der wichtigsten menschlichen Vorgänge führt zu diesem Seelenchaos, welches uns umgibt.
Was erkennen wir, wenn unser Gegenüber uns das Wort "Partizipation" vorhält?
Das er eine andere Sicht der Dinge hat als wir. Genauso nüchtern betrachtet wie sein Wort!
Tief in uns drin sehnen wir uns nach "der Liebe unseres Lebens", doch oft wissen wir nicht, wo diese finden. Wir wissen nicht, worauf achten und nehmen die erste Gefühlswallung zum Anlaß, hierin ein Zeichen unserer Seelen zu sehen! Wir hoffen auf das Wunder des Zufalls - doch Zufall ist niemals ein Wunder sondern die Auswirkung unserer Gedankenwelt! Und jetzt überlegt selbst, wie die Gedankenwelt des "Partizipations-Menschen" aussieht und diejenige des wirklich Liebenden!
Genau hier ist das Problem.

Ich segne euch

Woherwig

@Gaia
melde Dich, wenn Du Fragen hast. Doch die denke, die meisten Antworten ruhen in Dir! Suche danach!

Liebe Grüße

Woherwig
 
Prima geschrieben, Klasse! Ganz dickes, fettes Lob :)

Das Einbinden persönlicher Wünsche, Hoffnungen, Bedürfnisse , Erwartungshaltungen - ja auch Ängste, wird mit der Zeit zu einer unerträglichen Last für jeden Partner und zerstört in der Tat jede "Beziehung".



LG Sayalla:)

Hallo Sayalla,
nun, vielleicht am Anfang mögen gewisse Ängste noch hochkommen, doch ich denke, in der wahren Liebe sind diese Gefühle bald gegenstandslos, da gebe ich Dir Recht.
Ausklammern möchte ich hier nur die persönlichen Wünsche, denn die darf man ja auch bei "seinem" idealen Partner haben.

Je gegenstandsloser diese Gefühle (Erwartungshaltung, Angst,etc.) sind, umso näher sind wir am Ideal des Seelenpartners. Leider sind viele Partnerschaften auch karmisch bedingt und dieses "Erkennen des Anderen tief in mir" wird oft mit der Seelenpartnerschaft verwechselt. Und dann wundern wir uns, weshalb es so viele Probleme gibt! Dann - genau dann - sind wir bei dem Vorwurf der Partizipation an das Gegenüber.

Schade!

Liebe Grüße

Woherwig
 
Werbung:
Ausklammern möchte ich hier nur die persönlichen Wünsche, denn die darf man ja auch bei "seinem" idealen Partner haben.


Liebe Grüße

Woherwig


Es könnte so sein, dass die Wünsche aussen vor bleiben- doch was passiert denn in der bedingungslosen Liebe auf feinstofflicher Basis?
Ich sende Signale aus, die meine Wünsche signalisieren und dir ist es eine Freude hinzugehen und alles in deiner Macht stehende zu tun, eben diesen Wünschen zu entsprechen. Dasselbe gilt natürlich auch für mich.

LG Sayalla:)
 
Zurück
Oben