Ich weiss nicht was Du unter 'wahrer Bedeutung des Osterfestes' verstehst.
Es gibt die Erlösungstat Christi einerseits, das die Christen zu diesem Datum feiern, das damals schon anders belegt war. Was für welche Feste zu diesem Datum heute sonst noch gefeiert werden, weiss ich nicht genau.
Größtenteils handelt es sich hierbei um Brauchtum/Feste der Erneuerung. Aus der römischen Überlieferung ist nur sehr wenig über den Ritus erhalten, den die Druiden vollzogen haben, aber dass dieser Ritus von höchster Wichtigkeit war, wurde durch die Römer festgehalten. Über diese Rituale möchte ich jetzt aber nicht ausschweifen.
Interessant finde ich noch die Betrachtung des Ur- oder frühchristlichen Ritus zur Osternzeit. Für "die ersten Christen", wenige Jh. nChr. war Ostern der einzig mögliche Zeitpunkt, um sich taufen zu lassen. Damals konnten man nur als Erwachsener getauft werden, Kindstaufe gab es da noch keine, denn die Christwerdung ist ein bedeutsamer Akt, der aus freiem Willen vollzogen werden sollte. So konnte diese Taufe auch erneuert werden immer und nur zur Osterzeit.
Sehr imposant sind die riesigen urchristl. Taufbecken, ich habe ein solches einmal Nähe Kushadasi in der Türkei besucht.
Da, wo Rituale in Vergessenheit geraten, bleibt das Brauchtum in der Religion zurück, das Ei (das früher nur rot war) ...ist das letzte Überbleibsel der Erneuerung und dieses ist nich einfach so verfügbar, es muß gesucht werden und einverleibt...so wird Lebensfarbe und Erneuerung (wieder)erhalten. Das ist das ursprüngliche Ostern in Kürze, oder das, was davon erhalten blieb.
Die Erlösung durch die Auferstehung wurde erst später über dieses Fest gelegt, die Taufe des Kindes wurde eingeführt und so einiges anderes wurde vollzogen, das weniger dem Seelenheil als denn dem Wirkungsradius der Kirche diente, aber auch darüber möchte ich nicht weiter ausschweifen.
In diesem Punkt trenne ich ganz klar meinen Glauben als Christ und das Werken der Kirche, obwohl es auch in der Kirche wunderbare Priester gibt. Ich hatte das Glück von einem solchen unterrichtet zu werden der, obwohl röm. kath., meine spirituelle Entwicklung Richtung Schamanismus als Segen und nicht als Gotteswidrig sieht.