Objektive Realität

Hallo,

die Aussage, es gäbe keine objektive Realität, kann nach meiner Meinung genauso wenig bewiesen werden, wie die Aussage, es gäbe eine objektive Realität. Eben deswegen, weil alle Eindrücke, die den Menschen dazu befähigen, eine objektive Realität abzuleiten, nur aus der Wahrnehmung stammen.

Der Beweis der Existenz einer objektiven Realität ist durch die Wissenschaft nicht möglich, da diese auch nur wieder auf Wahrnehmungen basiert, die erfahrungsgemäß eben nicht unbedingt eine objektive Realität widergeben müssen.

Der Gegenbeweis, daß diese objektive Realität nicht existiert, ist allerdings genauso wenig möglich, da auch von der Wahrnehmung nicht abgeleitet werden kann, daß sich hinter den Wahrnehmungen garnichts verbirgt.

Die Wahrnehmung des einzelnen bzw. vieler Subjektive ist allerdings eben nur Wahrnehmung, ob sich dahinter eine objektive Realität verbirgt, ist eine reine Glaubensfrage.

Nimmt man wahr, daß die Welt eine objektive marterialistische Basis hat? Oder nimmt man wahr, daß die Welt eine idealistische Natur hat, daß also alles das, was wahrgenommen wird, dadurch noch lange nicht als "objektiv existent" erkennbar ist?

Gruß,
lazpel
 
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Man koennte, wenn man Objektivitaet leugnet und behauptet, jeder Mensch schaffe sich seine eigene materielle Umwelt, alles sei also subjektiv, zu folgenden Schluessen kommen:

Alles ist subjektiv.
Ich erschaffe mir meine eigene Umwelt.
Also habe ich dieses Forum geschaffen.
Ich habe auch alle user geschaffen.
Ergo...
Was tue ich hier eigentlich?
Diskutiere ich mit den Ausgeburten meiner eigenen Phantasie?
Lazpel, der ewige Zweifler, Namo, der weise alte Mann des Forums, Lotusz, der sexuelle Abstinenzler, Evy, die wackere Hausfrau, Niemand, der kleine Scherzkeks, die unvergleichliche Maud (wo isse eigentlich abgeblieben?), Bijoux, die alte Spottdrossel - lauter von mir kreierte Phantome ;)!
Auch eure Reaktionen auf diese mail, falls sie kommen, alle von mir?
Die Weltkriege, Ueberbevoelkerung, die grossen Religionen, das gesamte Menschentheater mit allem, was je gedacht, geschrieben, getan wurde, all die Grammatik- und Rechtschreibfehler, die ich hier so gern kritisiere - alles meine eigene Schoepfung?
Whow!!!!!!
Ich hab's ja schon immer vermutet, aber jetzt weiss ich es:
Ich bin einen tollen Typen ;) ;) ;)
????
Irgendwo und irgendwie ist da der Wurm drin...
gruebel....

Bijoux
 
alles das, was wahrgenommen werden kann - ist objekt.
ob sich dahinter etwas verbirgt kann nicht bewiesen werden:
Eben deswegen, weil alle Eindrücke, die den Menschen dazu befähigen, eine objektive Realität abzuleiten, nur aus der Wahrnehmung stammen.

vielleicht so: die basis für jenes und dies, und so weiter und so fort bildet die wirklichkeit.
F: was ist wirklichkeit?
A: das, was wirklich ist.

ein wort - und es wird zerstört.
 
Ich bin Bewußtsein, bin Subjekt, und ich erschaffe in einem Schöpfungsakt meine subjektive Wirklichkeit.
Liegt dieser nun eine objektive Wirklichkeit zugrunde oder nicht?

Ich erschaffe mir auch im Traum eine subjektive Wirklichkeit.
Der Ziegelstein, der mir im Traumbewußtsein auf dem Kopf fällt, läßt mich am Leben.
Der Ziegelstein, der mir im Wachbewußtsein auf dem Kopf fällt, tötet mich.
Zwischen beiden Ziegelsteinen muß es also einen qualitativen Unterschied geben.
Könnte es also sein, daß dem einen, eine wie auch immer geartete objektive Realität zugrunde liegt,dem anderen aber nicht?
 
Ist die Aussage, es gibt Form und Leere oder anders, Energie und Leere objektiv ?
 
Reisender: Ich erschaffe mir auch im Traum eine subjektive Wirklichkeit.
Der Ziegelstein, der mir im Traumbewußtsein auf dem Kopf fällt, läßt mich am Leben.
Der Ziegelstein, der mir im Wachbewußtsein auf dem Kopf fällt, tötet mich.
Wie wärs wenn Du es nicht so siehst, das einer davon Dich tötet, sondern das beide ein Aufwachen aus einem Traum bewirken?

Bijoux, der Wurm ist da drin, weil Du nicht den Unterschied beachtest zwische "erschaffen" einer Existenz und dem Erschaffen eines Ausdruckst von Existenz. Stell Dir vor, Du bist Bewusstsein und formlos, eigentlich egal in welcher Form. Auf jeden Fall bist Du ein Teil des Ganzen und es gibt andere Teile. Und alles steht nun ständig miteinander in Kontakt. Wenn wir uns treffen und etwas trinken gehen, "erschaffst" Du sowohl Dich als körperlichen Ausdruck, wie auch die Umgebung und mich. Ich mache mit Dir dasselbe.
Und Du hast ein gutes Beispiel gebracht, nämlich das Forum...
Das kann man sehr gut vergleichen. Nimm nur mal uns 2 als Beispiel. Ich schreibe jetzt gerade diesen Beitrag und gehe davon aus das Du ihn irgendwann lesen wirst. Ich sehe ihn auf meinem Monitor und befinde mich in einem Teil des Forums. Auf meinem Monitor befindet sich aber auch nur der Teil des Forums und alle anderen nicht. Wenn ich den Beitrag abgschickt habe und Du in liest, erschaffst Du bzw. Dein Monitor vollkommen "neu". Und die Kommunikation läuft auf einer ganz anderen Ebene ab, auf einer Ebene von Nullen und Einsen, die die meisten von uns nie verstehen werden.

So in etwa kann man die Realität sehen. Nimm das Forum als Welt, die User als Bewohner und alle erschaffen den Ausdruck des Forums sowie den anderer User, und ihren eigenen vollkommen selbst, aber auf der Basis ausgetauschter Informationen.

esperanto: wenn du es bei dem belässt, was es ist - egal was es ist - verschwindet die... ehm, "objektivität".
Wie meinst Du das? Wäre es ohne das eigene Urteil nicht sogar noch ein Stück "objektiver"? Und wenn man das im Extrem denkt: Verschwindet dann nicht "alles"? Und warum sollte man das "tun", wenn man es könnte?


Reisender: Gäbe es keine objektive Relität, wäre unsere subjektive Realität pure Illusion.
Mit dem verschwinden des Subjekts, bliebe damit rein gar nichts.
Aber genau dieses ist dann die objektive Realität.
Meister Eckart nennt Gott ein reines Nichts, aus dem Alles kommt.
Ich glaube wirklich, das Meister Eckhart um einiges näher an der Wahrheit war als die meisten "Meister". Er hat auch einen sehr schönen Satz gesagt:
Wenn die Seele etwas erfahren möchte, dann wirft sie ein Bild der Erfahrung vor sich nach außen und tritt in ihr eigenes Bild ein.
Meister Eckehart (1260-1329)


Viele Grüße,
C.
 
Condemn, hat für Dich die Traumwirklichkeit die gleiche Qualität wie die Wirklichkeit im Wachbewußtsein, oder setzt Du einen Unterschied? Wenn ja, welchen?

Meister Eckart, die Seele wirft ein Bild von sich nach draußen (Was für ein Satz) Was ist dieses Draußen?
 
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