Laster und Astrologie

ich denke persönlich sehr wie steve de shazer.. man habe also die werkzeuge selbst immer parat.. man müsse eben nur die richtigen konsequenzen ziehen und einsichten haben.. oft geht es auch darum in den jeweils "richigen glauben zu vertrauen..(was auch immer "richtig für einen bedeuten mag.. was ich meine ist: nach besten wissen und gewissen (wenn auch aus persönlicher sicht))

und das bringt es wieder auf den punkt:
ich denke es geht vor allem um integrität
http://de.wikipedia.org/wiki/Integrität

mit einer solchen aussage kann man leute durchaus noch schocken. das weiss ich.. aber davon bin ich irgendwie überzeugt.. es ist essentiel für das wohlbefinden und die psychische gesundheit.. die moral, nach der das ganze funktioniert.. die hat man selbst parat..man muss sich eben von zeit zu zeit wieder besinnen.. wie allgemeingültig die eigene ist.. darüber mag man streiten.. aber man kommt langfristig nicht drumrum nach eigenen massstäben nach besten wissen und gewissen zu handeln..zuviel schludern geht nicht.. es rächt sich..

was die überzeugungen wem wann was liefern..das weiss ich nicht so genau..
aber manche grundlagen sind wohl doch die gleichen..
 
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zuviel schludern geht nicht.. es rächt sich..
vor allem bin ich fest davon überzeugt: je weniger ich "schludere", desto größer sind meine freiheitsgrade. ich hab da meine erfahrungen mit "dahingeschluderten" lebensphasen :) außerdem: verlässliche fundamente sind ein feiner boden für spontaneität.

alles liebe,
jake
 
Simi schrieb:
Ich mach' mal ein Beispiel. Man isst. Um sich zu ernähren. Wenn man jetzt in ein Extrem verfällt- und zu wenig isst, dann hat man erst ne Eßstörung und dann ne Magersucht. Oder man isst zu viel, dann hat man erst Übergewicht und dann leidet man unter Fettsucht. Man verhungert oder platzt. Beide Verhaltensweisen haben mit Essen an sich nix zu tun, sondern beide dienen der Kompensation von etwas ganz anderem. Wenn man dann anfängt, sich mit der Masshalten-Frage zu beschäftigen, löst man das Problem nicht. Aber man sollte an der Stelle auch nicht prinzipiell mit dem Essen aufhören.
Lieber nach der wirklichen Ursache für das Laster suchen.
Hallo Simi,

da möchte ich dir widersprechen. Denn weder Magersucht noch Fettsucht sind Laster, sondern psychische Störungen, da sind wir wieder bei dem anderen Thread :).
Das Problem ist ja, dass weder Magersucht noch Fettsucht etwas mit dem Essen zu tun haben. Sie sind möglicherweise Ausdruck irgendeiner anderen Störung oder direkt die Folge einer "Fehlfunktion" im Gehirn, die auch noch durch andere Symptome sichtbar wird. Zum Beispiel wurde festgestellt, dass eine allgemeine Störung der Empathie oft mit Magersucht einhergeht oder das Magersucht eines ihrer Symptome sein kann. Die Hintergründe bleiben solange unklar, bis einem klar wird, dass Frauen Aggressionen anders ausleben und dass Magersucht in diesem Fall eine Form der Aggression ist, die die Frau gegen sich selbst richtet. Da würde ich dann am ehesten auf Mars schauen und auf den Mond, auf Konflikten zwischen den beiden und so weiter.
aber wenn jemand Essen als Laster hat, das heißt, wenn er sich wohl fühlt beim Fressen und auch nicht wirklich aufhören möchte, zu viel zu essen (der direkte Grund dafür kann ja auch in einer "Fehlentwicklung" liegen) und dabei auch dekadent wird - das heisst, andere Bedürfnisse, auch die anderer Menschen, hinter seinen Essansprüchen zurückstellt; wenn einer schlemmt und maßlos genießt, wenig kennt außer der Erfüllung seiner leiblichen Bedürfnisse, dann auch noch glänzt mit stattlicher Körperfülle usw, dann könnte man doch schon eher an Jupiter denken.
Hallo Mamalia :)

Du kannst mir ja gerne widersprechen, aber warum kündigst du es an- und tust es dann nicht? :lachen:

Ich habe blacky mit diesem Beispiel sagen wollen, dass man in der Laster-Frage nicht pauschal darauf anworten kann, ob es sich um ein Problem des Masshaltens oder um ein prinzipielles Problem handelt, wenn man nicht weiss, um welches Laster es sich handelt. Ich hatte nicht die Absicht, Essverhalten als solches zum Thema zu machen. :)

lg
 
Hallo Simi,

hab dir doch widersprochen. Der Kontext, in dem du den Satz benutzt hast, legte nahe, dass du Magersucht und den Begriff Laster in einen direkten Bezug setzt. Und dem habe ich widersprochen. Denn das assoziiert, dass Magersucht etwas ist, auf das man (frau) willentlich direkten Einfluss hat.
So ist es aber nicht. Dasselbe gilt für Fettsucht. Oder jede andere Sucht, die existiert. Natürlich kann man da auch mit dem Willen etwas machen, aber zu dem muss erst ein Zugang gefunden werden. Die Mechanismen nach denen Süchte ablaufen, sind pathogen, ein Süchtiger ist in erster Linie krank.
Wenn man Essverhalten als Laster als Beispiel nehmen will, kann man also eben nicht Magersucht heranziehen. Darum ging es mir. Essverhalten als Laster wäre etwas anderes, wie ich geschrieben habe.

Du hast schon recht, um die Natur des Lasters kann man sich Gedanken machen, sobald man eines identifiziert hat.
Aber man kann auch generell darüber philosophieren, ob die Natur des Lasters in Prinzipientreue oder Masßlosigkeit liegt, denn im Prinzip ist das dasselbe und wird nur an der Messlatte gesellschaftlicher Erwartungen unterschiedlich gemessen.
Gehen wir mal weg vom Essverhalten und picken ein beliebiges anderes "Laster" heraus, zum Beispiel "Lüsternheit". Im Horoskop mit Venus assoziiert.
Wann ist Lüsternheit ein Laster, wann ist sie "normal" und schlimmstenfalls ein überreiztes Prinzip, wann ist sie krankhaft?
Im Horoskop wirst du zwischen "Prinzipientreue" und "Lasterhaftigkeit" kaum einen Unterschied finden. Die Variationsbreite der Erscheinung bewegt sich zwischen diesen beiden Extremen, je nach Entwicklungsstand des Individuums.
Auch auf welcher Ebene ein Extrem ausgelebt wird, kann verschieden sein, obwohl man das vielleicht schon eher noch am Radix erkennt.
Was man allerdings einwandfrei erkennen müsste, wäre die Frage, ob es sich um einen pathogenen oder um einen "normalen" Mechanismus handelt. Denn hier würde ich unterschiedliche Signifikanten erwarten.
Jetzt mal so unüberlegt ins Blaue reingedacht würde ich im Horoskop des Menschen, zu dssen "Lastern" Lüsternheit gehört, ein überentwickeltes oder sehr verstärktes Venus-Prinzip erwarten.
Aber im Horoskop des Kranken würde ich eine unterdrückte Venus erwarten, die sich vielleicht in unangemessener Weise Raum schafft.
Ich muss nochmal drüber nacdenken, aber das kam mir jetzt so in den Sinn.

Gruß
Mamalia
 
Gehen wir mal weg vom Essverhalten und picken ein beliebiges anderes "Laster" heraus, zum Beispiel "Lüsternheit". Im Horoskop mit Venus assoziiert.
Wann ist Lüsternheit ein Laster, wann ist sie "normal" und schlimmstenfalls ein überreiztes Prinzip, wann ist sie krankhaft?
Im Horoskop wirst du zwischen "Prinzipientreue" und "Lasterhaftigkeit" kaum einen Unterschied finden. Die Variationsbreite der Erscheinung bewegt sich zwischen diesen beiden Extremen, je nach Entwicklungsstand des Individuums.
Auch auf welcher Ebene ein Extrem ausgelebt wird, kann verschieden sein, obwohl man das vielleicht schon eher noch am Radix erkennt.
Was man allerdings einwandfrei erkennen müsste, wäre die Frage, ob es sich um einen pathogenen oder um einen "normalen" Mechanismus handelt. Denn hier würde ich unterschiedliche Signifikanten erwarten.
Jetzt mal so unüberlegt ins Blaue reingedacht würde ich im Horoskop des Menschen, zu dssen "Lastern" Lüsternheit gehört, ein überentwickeltes oder sehr verstärktes Venus-Prinzip erwarten.
Aber im Horoskop des Kranken würde ich eine unterdrückte Venus erwarten, die sich vielleicht in unangemessener Weise Raum schafft.
Ich muss nochmal drüber nacdenken, aber das kam mir jetzt so in den Sinn.

Gruß
Mamalia

Hi! :)

ja ich denke die frage ist genauso grundlegend wie schwer zu beantworten..

wann "normal? wann "übertrieben oder "krankhaft oder "verwerflich?

normative ansätze können zwar gut gemient sein..treffen es aber womöglich ziemlich nicht ..
aber rein "wissenschaftliche betrachtungsweisen sind evtl zu wertfrei um doch eine sache auch im ganzheitlichen zusammenhang zu erfassen

das sage ich, weil ich mittlerweile eben so sehr "sehe, wie man ethik nicht als nicht innigst verwoben mit unserer gefühls- und empfindungsnatur sehen kann..
emotion hat eben nicht nur auch ästhetischen charakter sondern auch ethischen.. ohne jetzt eine konkrete vorgeben zu wollen..

hehe ;) bsp lüsternheit:
sex ist geil, keine frage, dazu ist es ja da..
aber auf der anderen seite kann man auch das nicht losgelöst betrachten von ethischen fragestellungen, weil es zB auch um fragen des respekts usw geht..=> und das kuddelmuddel mit der liebe.. die trotz gewisser esoterischer theorien doch so designed ist, dass in der regel daraus ein par werden soll, dass sich treu sein möchte (wozu eigentlich??? aber man will es wohl.. so ist die natur des zustands)

ich denke die fragen, auf die es ankommt sind womöglich eher die:
-was sind die motive der person?
-was ist der ideelle kontext (aus sicht des handelnden) in dem das alles geschieht?
-was ist der atmosphärische kontext (aus sicht des handelnden) in dem das alles geschieht?
-was ist seine ethische stellungnahme? bzw wie sind seine motive "allgemein zu bewerten?
-welcher schaden wird angerichtet?(bei sich und anderen) psychisch wie physisch..usw
-...

mit diesen fragen kann leichter entschieden werden ob etwas harmlos (normal) oder irgendwie krankhaft wird..

lg ;)
b&b
 
Hallo black,

emotion hat eben nicht nur auch ästhetischen charakter sondern auch ethischen.. ohne jetzt eine konkrete vorgeben zu wollen..

Emotion. Das ist genau das Problem bei "Lüsternheit", "Geilheit", "sex" als körperlichem Phänomen. Es ist (leider) genau das, was so viele Männer nicht verstehen - oder der Grund, aus dem sie nicht verstehen, dass so viele Frauen nicht unbedingt scharf auf Sex sind. Jedenfalls nicht in der festen Beziehung.
Sex hat a priori nichts mit Emotion zu tun. Das hört sich jetzt blöd an, ist aber so. Sex ist ein körperlicher Vorgang, der schön ist, genossen werden kann, auch ästhetisch sein kann. Un sicher braucht man für wirklichen schönen, ausgefüllten Sex auch irgendwo Emotion.
Aber schau dir Venus mal an:
In ihrem Zeichen findest du keine Seele. Nur Geist und Körper.

Aber zurück zu deinem Zitat:
Emotion hat für meine Begriffe überhaupt keinen ästhetischen Charakter.
Und eigentlich auch keinen ethischen.
Emotion ist erstmal völlig wertfrei. Die Kontrolle meinr Emotion nach ethischen Gesichtspunkten macht meine Moral aus. An Ästhetik denke ich gar nicht.


aber auf der anderen seite kann man auch das nicht losgelöst betrachten von ethischen fragestellungen, weil es zB auch um fragen des respekts usw geht..=> und das kuddelmuddel mit der liebe.. die trotz gewisser esoterischer theorien doch so designed ist, dass in der regel daraus ein par werden soll, dass sich treu sein möchte (wozu eigentlich??? aber man will es wohl.. so ist die natur des zustands)

Siehst du, das ist genau der Punkt. Sex ist Sex ist Sex.
Was er für dich bedeutet, ist eine ganz andere Sache.
Wenn für dich Sex ein Teil der Beziehung und Ausdruck der tiefsten Emotion ist, wenn er ethisch beladen wird, und wie bei den meisten Menschen, zwängsläufig auch ästhetisch, wird aus Sex mehr und etwas anderes.
Für mich ist Sex eine mögliche Spielart, Beziehung zu leben. Ansonsten verzichtbar, jednfalls beeinträchtigt er nicht meine Liebe. Andersherum kann ich Sex haben, ohne zu lieben. Moral und Ästhetik haben in meiner Sicht nichts mit Sex zu tun. Aber man kann sie kombinieren.
Warum sich Paare treu sein wollen oder sollen, weiß ich auch nicht. Ist halt so, irgendwo verwurzelt. Kulturell? Wer weiß. Ich bin treu und will es sein, aber nachgedacht hab ich darüber noch nicht. Wäre eine Überlegung wert.


ich denke die fragen, auf die es ankommt sind womöglich eher die:
-was sind die motive der person?
-was ist der ideelle kontext (aus sicht des handelnden) in dem das alles geschieht?
-was ist der atmosphärische kontext (aus sicht des handelnden) in dem das alles geschieht?
-was ist seine ethische stellungnahme? bzw wie sind seine motive "allgemein zu bewerten?
-welcher schaden wird angerichtet?(bei sich und anderen) psychisch wie physisch..usw
-...

Da hast du völlig recht.
Und bei "Motive" kann man Krankheit schon mal ausschließen, denn dafür gibt es kein willentlich gesteuertes Motiv. Das gilt auch für die restlichen Kriterien.
Aber je nach Kontext ist natürlich die Bewertung, wann ein Verhalten annehmbar ist und wann nicht mehr, unterschiedlich. Es ist im Prinzip von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Auch der Schaden, den man anrichtet ist unterschiedlich. Und so manch einen Schaden hat bis heute keiner bemerkt, deshalb gibt es immer wieder (von anderen häufig als unangenehm empfundene) Bewegungen, die Zeigefinger erheben und vor Schaden warnen, den andere nicht wahrnehmen (ich denke z.B. an die Frauenbewegung des letzten Jahrhunderts bis heute, aber es gäbe bestimmt mehr Beispiele).
Ich denke jedoch, dass das der wichtigste Punke ist und oberstes Kriterium. Welchen Schaden richte ich an? Bei mir, bei anderen? Schade ich mit meiner Lüsternheit jemandem? Oder mit meiner Völlerei? Mit meinem Geiz? Oder mit was auch immer, das jetzt nicht im Katalog auftaucht.

Gruß

Mamalia
 
Hallo ihr Lieben!
Emotion hat für meine Begriffe überhaupt keinen ästhetischen Charakter. Und eigentlich auch keinen ethischen.
Emotion ist erstmal völlig wertfrei. Die Kontrolle meiner Emotion nach ethischen Gesichtspunkten macht meine Moral aus. An Ästhetik denke ich gar nicht.
Da unterscheide ich gern - mehr oder weniger von Döbereiner ausgehend - in Empfindung und Emotion. Empfindung ist der Gefühls-Eindruck, meine zunächst einmal unwillkürliche (Sinnes-)Wahrnehmung. Das ist der Mond-Krebs-Haus4-Attraktor, das kardinale Zeichen des reinen Aufnehmens. Und das ist tatsächlich wertfrei, das geschieht ja schon, bevor überhaupt eine bewertende mentale Instanz eingreifen könnte. Dass mich ein Reiz erreicht, das hat mit meinen Werten nichts zu tun (wohl aber mögliche vorgeschaltete Filter, die den Reichtum meiner Empfindungen steuern können, von der Blockade bis zur sichernden Struktur, von den Scheuklappen bis zum schutzlosen Ausgeliefertsein an jeglichen Input). Über mögliche Ausprägungen solcher Filter geben Mond-Konstellationen Auskunft.
E-Motion (das Wort bedeutet "Hinaus-Bewegung") ist der Gefühls-Ausdruck. Empfindungen sind ja zunächst einmal vorbewusst und vorbegrifflich, die brauchen etwas Fixes, um Gestalt anzunehmen und begreifbar zu werden. Das geschieht mit Sonne/Löwe/Haus 5: ich drücke mich aus. Ich bewege aus mir heraus (E-Motion), was in mir ist. Ich wandle den Input zum Output. Wobei der 4-er-Input natürlich mehr als nur der stetige Strom des Empfindens ist - das ist auch der Input der Erbanlagen, der Input von "Heimat", Herkunft, Familie... das alles zusammen äußert sich über die Sonne, das inszeniert sich zu meiner Identität. Und dorthin gehört auch m.E. das, was MIR als Gefühl BEWUSST wird ... dieses benannte und mit einem Begriff etikettierte Gefühl hat mit der ursprünglichen Empfindung nur noch wenig zu tun. Diese Seite der Gefühlswelt, also die in meine Identität eingebundene Emotion, hat klarerweise auch mit Ästethik zu tun (die ja eine Sonderform von Ethik ist, wie das Wort schon sagt). Und auch mit allgemeineren Formen von Ethik, weil es ja durchaus hui oder pfui ist, auf gewisse Reize mit bestimmten Gefühlen zu reagieren. Emotionen werden sozialisiert, kultiviert, malträtiert, denaturiert, erzogen, was auch immer ... und in mühsamen Prozessen können Menschen dann später lernen, mit ihren Emotionen einigermaßen so umzugehen, wie es ihnen als mehr oder weniger selbstbestimmten Erwachsenen angemessen erscheint.
Warum sich Paare treu sein wollen oder sollen, weiß ich auch nicht. Ist halt so, irgendwo verwurzelt. Kulturell? Wer weiß. Ich bin treu und will es sein, aber nachgedacht hab ich darüber noch nicht. Wäre eine Überlegung wert.
Wurzeln verzweigen sich immer vielschichtig und systemisch... es hilft wenig, da nur einen Wurzelstrang auszugraben. Aber wenn schon, dann gibt es da den für mich fragwürdigen Aspekt des einander Brauchens (wirkt auf mich immer etwas unreif, so als ob ein Kind seine Eltern sucht, die ihm seine Existenz garantieren ... Liebe hätte für mich eher mit Freiheit von solchen Abhängigkeiten zu tun). Wenn ich Teilbereiche meines Lebens eher in der Projektion realisiere, dann ist mir das Vertrauen in die Anwesenheit einer Projektionsfläche freilich willkommen. Und wenn ich meiner selbst unsicher bin und die Bestätigung suche, also mich gern lieben lasse, dann wäre Untreue wohl so etwas wie die Quittung dafür, dass meine Liebens-Wertigkeit mangelhaft ist. Mit Leben im Hier & Jetzt hat das Konzept von Treue nicht viel am Hut, und ich finde auch erstaunlich, dass es sich so hartnäckig gehalten hat, wo doch schon Goethe im "Faust" festgestellt hatte, dass des Teufels wäre, wer vom schönen Augenblick verlange, dass dieser verweile...
Die Erwartung von Treue ist vielleicht auch ein Hindernis für Pflege von und Wachstum in Beziehungen ... Treue heißt ja oft und bei vielen, dass sich eigentlich nichts mehr ändern darf. Da wird dann der Weg von Haus 9/Jupiter (Beziehungsarbeit mit der Herausforderung des tiefen Verstehens und des weiten Horizonts) zum Haus 10/Saturn als de-facto-Käfig ein ganz kurzer...
Ich denke jedoch, dass das der wichtigste Punke ist und oberstes Kriterium. Welchen Schaden richte ich an? Bei mir, bei anderen? Schade ich mit meiner Lüsternheit jemandem? Oder mit meiner Völlerei? Mit meinem Geiz? Oder mit was auch immer, das jetzt nicht im Katalog auftaucht.
Das ist sicher ein wesentlicher Gesichtspunkt für die Entwicklung einer individuellen Moral. Wobei das Risiko, sich und anderen in diverse Taschen zu lügen, auch ein erhebliches ist - ganz schnell kann ich ja feststellen, dass ich doch um Himmels Willen keinen Schaden anrichte und dass eher die anderen einen Defekt hätten, wenn sie so empfindlich auf mich reagieren... ich denke, die Kommunikation ist da etwas ganz wesentliches, und die wird erleichtert dadurch, dass z.B. Schuld ausgleichsfähig wird und dass offener Austausch über Effekte und Defekte und Optionen für neue Wege in gegenseitiger Wertschätzung und im Peter-Alexander-Bewusstsein ("Wir sind alle kleine Sünderlein...") betrieben wird, statt aufeinander moralisierend einzuschlagen.

Alles Liebe,
Jake
 
Hallo!

ohje.. da sieht man wie unterschiedlich die gleichen worte benutzt werden..

hm.. ich präsentier mal meine version:
-gefühl:
was man so empfindet, es sagt einem was (informationsgehalt), es gefällt einem oder gefällt einem nicht (strategische komponenete / ästhetische komponenete /ethische komponente) [darstellend /dokumentierend]
-emotion:
empfindung mit mit wesentlich "zwingenderen charakter (imperativ-charakter / bzw starker => antrieb) [fordernd /antreibend]

gefühle werden ja auch qualitativ bewertet (schön/hässlich.. gut/böse vllt auch)
aber was ist die grundlage auf der diese bewertung der gefühle stattfindet bzw deren qualität und aussage mitbestimmt? welches ist jenes kriterium, welches uns sagt welcher massstab der (zumindest für uns) gültige ist? der intellekt kann das nicht, weil er axiomatisch-deduktiv arbeitet.. die prämissen kommen aus der emotion. (ethik ist emotionsbasiert / der intellekt nimmt dessen prämissen als grundlage um weiter zu strikcne und erkennnen..)

--

zurück zu lüsternheit ;)

-natürlich: sex ist sex.. und ist eine "unabhängige reizquelle (aus biologischer sicht auch nicht ungeschickt)
-liebe ist aber auch da (obwohl in biologischen systemen teilweise integriert.. nicht notwendig wie sex-trieb)

und jetzt kommt es:
gerade weil sex ja so reizt..und im prinzip belohnt wird.. die liebe aber wohl wohl exklusivität will (ist wohl so; (restriktiv in gewisser hinsicht / was nicht heisst dass man es so empfindet wenn man liebt)) sex im prinzip nicht (expansiv gewisssermassen).. ist der ideelle wert des aufsparens für die liebe erst möglich..und wohl auch gültig (daher die treue-idee // nicht eine kranke gesellschaftskonvention sondern die natur der liebe selbst "will das)

zusammengafasst:
ja, man kann geilen sex ohne liebe haben.. aber man verletzt das exklusivitätsprinzip der liebe.. // und wenn die liebe so ist.. und man anders macht..kann es keinen unterschied machen in der qualität der gefühle in einer auf den geilen sex ohne liebe mit anderen partnern folgenden liebesbeziehung? der geschichtliche background.. kann der keine rolle spielen? ich denke schon..

daruf hoffen viele (dass es keine rolle spielt // man also am meisten davon hat.. sich erst durch die gegend zu poppen bis man den richtigen partner gefunden hat // am besten erst geiler sex..und dann geiler sesx mit toller liebe).. aber ist es so?

besteht kein anlass sex für liebe zu reservieren? ist man am ende der dumme, wenn man das macht? wozu sollte liebe exklusiv sein ohne uns dafür zu "belohnen?

zerstört man mit dem sex ohne liebe der wohl auch geil sein kann nicht sogar gerade deswegen jene atmosphäre, die die liebe zu zweit ausmacht?
ich denke schon...

das ist die preisliste denke ich:
-liebesatmosphären-kratzer für geilen sex ohne liebe
-kein gruppensex für exklusiv liebend poppende

der einzige punkt wo moral ins spiel kommt ist (man selbst könnte ja bereit sein den preis zu zahlen.. warum auch nicht?): verschlchtert man nicht auch die atmosphäre für den partner mit, der evtl im grunde den preis nicht hätte zahlen wollen?

klar, dieses argument funktioniert nur, wenn es sowas wie "den richtigen partner gibt.. ansonsten reine geschäftssache...und der andere habe einen gefälligst zu akzeptieren wie man sei, sonst könne man ja wieder gehen..und wenn der andere das maul hält aber trotzdem deswegen sich unwohl fühlt.. hat er eben pech im leben gehabt und möge es gefälligst akzeptieren.. kann ja nicht jeder alles haben.. (<= ist das ne tolle liebesatmosphäre??) aber wählt man sich selbst aus in wen man sich verliebt/wen man liebt? ist es nicht doch so, dass so viele ein erlebnis haben: "der/die isses!..

ist es überhaupt eine bewusste entscheidung, ob man eine liebe als die liebe des lebens ansieht?
ist es überhaupt eine entscheidung, ob man sich daran nun stört oder nicht, wenn der partner viele sexpartner davor hatte?
(ich kenne es so: da heben welche sich daran gestört, die nicht nachvollziehen konnten warum überhaupt.. man habe ja selbst... // und genau das lässt mich vermuten, dass es nicht in unserer hand liegt es für irrelevant einzustufen ob man nun in der vergangenheit sich liebelosen sex geholt hat oder nicht.. und im ja fall, es eeher als "makel dür die atmosphäre/ das persönliche erlebnis empfunden wird.. auch wenn es einem gerade nicht passt..(man wollte ja mehr als das übliche spiessige..))
 
kann man sagen was sich a priori mehr lohnen könnte? (also wenn man einen von beiden wegen konsequent geht..ohne andere katastrophen zu kreiiren)und die bereitschaft diese kriterium als massgebend entscheidungsrelevant einzustufen nicht egoistisch? ist das liebesgemäss? oder muss man künstlich der liebe nicht vertrauen können um das andere für ok zu halten? und was hat man davon? ein besseres liebesleben?

wer liebt inniger..? der, der an die liebe glaubt? oder der, der nicht daran glaubt? ;)
 
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gerade weil sex ja so reizt..und im prinzip belohnt wird.. die liebe aber wohl wohl exklusivität will (ist wohl so; (restriktiv in gewisser hinsicht / was nicht heisst dass man es so empfindet wenn man liebt)) sex im prinzip nicht (expansiv gewisssermassen).. ist der ideelle wert des aufsparens für die liebe erst möglich..und wohl auch gültig (daher die treue-idee // nicht eine kranke gesellschaftskonvention sondern die natur der liebe selbst "will das)
dass liebe exklusivität will, halte ich für einen glaubenssatz ... allerdings für einen, den wohl viele teilen. wenn aus dieser exklusiven liebe kinder hervorgehen, dürfen die dann nicht mehr geliebt werden? es geht also doch wohl nicht um exklusivität der liebe, sondern exklusivität von sex mit dem lebenspartner. interessanterweise werden ja auch sehr intensive freundschaftsbeziehungen mit anderen menschen durchaus akzeptiert, wenn jemand teil eines paares ist, nur der verdacht auf körperliches sollte nicht aufkommen... als ob nicht eine geistige oder spirituelle form von vertrautheit wesentlich intimer sein könnte.
und wenn es "um die natur der liebe selbst" geht, stellen sich mir die rückenhaare auf. wo mit der natur der dinge argumentiert wird, ist der "gesunde menschenverstand" nicht weit, und der geht ganz rasch in das "gesunde volksempfinden" über, das allerdings auch treue ganz hoch eingeschätzt hat. auf den ss-dolchen war "meine ehre ist treue" eingeätzt, und ganz allgemein wurde treue bis in den tod erwartet. ich denke, da muss man gesellschaftskonventionen nicht gleich als "krank" abtun, sondern sie lassen sich einfach hinterfragen.

ich habe große achtung vor der persönlichen entscheidung zur treue - darüber können die betroffenen menschen kommunizieren. wenn quasi unausgesprochen die treue zum vertragsgegenstand wird, dann kommen beziehungselemente ins spiel, die eher in kategorien von besitz und besitzsicherung angelegt sind.

du fragst nach geschichte, bab? ernest bornemann hat in seinem klassiker "das patriarchat" nicht ganz unideologisch gezeigt, dass "treue als konzept" bzw. paarbeziehungen auch mit erbrecht und besitzwahrung zu tun hatten. bevor der zusammenhang zwischen zeugung und elternschaft erkannt worden war, war eindeutig die mutter die dominierende funktion in der generationenfolge - wer die mutter ist, ist immer klar. als man kapierte, dass der vater auch seine teilchen dazu beiträgt, konnte man nur dann der vaterschaft sicher sein, wenn die sexuellen beziehungen in der paarbeziehung eindeutig blieben. das änderte vieles... und die zeit ist weitergegangen, und inzwischen haben wir gelernt, den zusammenhang zwischen zeugung und elternschaft auch zu beeinflussen bzw. sexuelles vergnügen nicht zwangsweise an das zeugungsrisiko zu koppeln. damit fallen wieder etliche gründe für exklusiven sex in einer paarbeziehung weg.

und noch ein kapitel geschichte: bis ins frühe 20. jahrhundert war die aus liebe geborene kleinfamilie eher die ausnahme als die regel. ehen wurden aus vernunft geschlossen bzw. aus materiellen erwägungen, und da war klar, dass sex oft eher als pflicht denn als lust erlebt wurde. wobei mit sex in diesen historischen bezügen eh praktisch immer die verfügungsgewalt über die frau gemeint ist. so wurden dynastien errichtet. und zumindest in der österreichischen rechtssprechung hießen dann die unehelichen kinder aus seitensprüngen "natürliche kinder"... wie steht es da um exklusivität von paarbeziehungen bzw. liebe? und um deren natur?
daruf hoffen viele (dass es keine rolle spielt // man also am meisten davon hat.. sich erst durch die gegend zu poppen bis man den richtigen partner gefunden hat // am besten erst geiler sex..und dann geiler sex mit toller liebe).. aber ist es so?
das ist auch so ein stehsatz, das immer wieder gern genommene killerargument der extreme: wenn eineR nicht die ansprüche auf exklusivität wahrt, gilt das gleich als "durch die gegend poppen". in der regel bezeichnen meistens jene männer lebenslustige frauen als schlampen und nutten und ärger, die garantiert bei denen nicht zum zug kommen. die gehen nämlich durchaus nicht mit jedem in die falle, sondern wählen... und da vermutlich nicht jene, die ihnen exklusivität aufpfropfen wollen, sondern ebenfalls lebenslustige...

das erscheint dann jenen, die nach anderen regeln leben, als lasterhaft. wogegen ich ja noch nichts habe... ich frage mich allerdings, mit welchem recht jemand seine eigene frömmigkeit oder paar(ungs)-exklusive bindungsfreudigkeit anderen als generelles regulativ vorschreiben möchte? das erscheint mir dann doch eher bald als die moral derer, denen die trauben zu hoch hängen.
besteht kein anlass sex für liebe zu reservieren? ist man am ende der dumme, wenn man das macht? wozu sollte liebe exklusiv sein ohne uns dafür zu "belohnen?
wenn du lieben kannst, fragst du eh nicht nach belohnungen. gegenfrage: besteht ein anlass, sex für liebe zu reservieren? klingt das nicht eher ein bisschen nach kuhhandel? "erst musst du mir deine liebe und treue versprechen, bevor ich dich ranlasse..." und, gute frage: wozu sollte liebe exklusiv sein? vielleicht dann, wenn man nur ein begrenztes kontingent davon vermutet, mit dem man sparsam umgehen muss?

ich weiß schon... ein paar mal enttäuscht werden, und dann die hoffnung verlieren oder verbittert werden... nur: was hat das mit liebe zu tun? das hat mit falschen erwartungen zu tun, die man korrigieren kann, das hat mit moralischen oder ideologischen konzepten von liebe zu tun, die man verändern kann... ganz im sinne bert brechts, der seinen herrn keuner mal nüchtern fragen ließ: was tun sie, wenn sie lieben? das lässt sich erden, das lässt sich hinterfragen, daran lässt sich arbeiten. was zugegebenermaßen schwerer ist als sich an eine ideologie zu klammern... aber da warten dann auch wirklich die belohnungen...

und damit meine ich nun nicht die totale popperei *ggg*, auch wenn ich wohl schon diesen eindruck erweckt haben dürfte. ich meine die freiheit, lieben zu können, ich meine die freiheit, mich mit einer partnerin auf ehrliche kommunikation einlassen zu können, auch auf kommunikation über treue und über erotische anziehung anderer menschen, wenn die mal thema werden sollte, ich meine die freiheit, nicht aus abhängigkeit lieben zu müssen oder geliebt werden zu müssen... und ich weiß sehr gut, dass das alles zusammen sauschwer und unendlich konfliktbeladen ist, mit all dem gepäck, das ich aus meiner geschichte, erziehung, system etc. mitbringe. trotzdem ... lieber das möglichst bewusst erleben und entwickeln als es unter einen ideologischen teppich zu kehren.
der einzige punkt wo moral ins spiel kommt ist (man selbst könnte ja bereit sein den preis zu zahlen.. warum auch nicht?): verschlchtert man nicht auch die atmosphäre für den partner mit, der evtl im grunde den preis nicht hätte zahlen wollen?
das ist keine frage von moral, das ist eine frage der qualität einer beziehung: wenn ich mich mit einer partnerin nicht einigen kann, wie wir miteinander umgehen, dann können wir vielleicht in liebe verbunden bleiben, aber ganz bestimmt nicht in einer beziehung leben, ohne einander zu beschädigen.
ist es überhaupt eine bewusste entscheidung, ob man eine liebe als die liebe des lebens ansieht?
ist es überhaupt eine entscheidung, ob man sich daran nun stört oder nicht, wenn der partner viele sexpartner davor hatte?
zur ersten frage: was bringt es, wenn ich jemand als "liebe meines lebens" betrachte, außer dass ich vermutlich diesen menschen mit überzogenen erwartungen meinerseits überschütte!? wenn ich jemand liebe, aber nicht als "liebe meines lebens" betrachte (und das kann ja nur einmal sein) ... ist das dann weniger liebe oder weniger wertvolle liebe? sollte ich's dann nicht eher gleich lassen und drauf warten, bis ich die "liebe meines lebens" finde? oder nehm ich das lieber als ausrede, um eine beziehung zu beenden, weil ich irgendwann "fühle: du bist nicht die liebe meines lebens". die "liebe des lebens" halte ich für eine sehr problematische und potenziell anmaßende angelegenheit ... liebe zum leben ist mir da lieber. und wie sehr das eine bewusste entscheidung ist ... nun, es gibt so viele theorien zur partnerwahl, und in praktisch allen spielen bewusste entscheidungen die eher geringere rolle. aber das gilt ja für die meisten anderen entscheidungen auch, dass der bewusste anteil eher der kleinere ist.

und ob viele sexpartner stören, ob das eine bewusste entscheidung ist? ja, aber nur dann, wenn das zum bestandteil einer engen eigenen moral verinnerlicht worden ist. dann ist das wohl wichtiger als das, was man für liebe hält. wenn es wirklich liebe ist, dann blüht die im hier & jetzt, und da wusste sogar der apostel paulus schon in 1 kor. 13: die liebe erträgt alles, sie duldet alles... und wenn du ein praktisch veranlagter mensch mit gut ausgebildetem selbstbewusstsein bist, dann freust du dich über die erfahrungen deiner partnerin... was das an möglichkeiten eröffnet...
:banane:

alles liebe,
jake

ach ja, zum drüberstreuen noch ein leitspruch einer sehr lieben und zeitlebens ihrem mann sehr treuen bekannten: "lieber eine gesunde verdorbenheit als eine verdorbene gesundheit".
 
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