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Carrington63
Guest
für mich ist jesus kein aufgestiegener meister,sondern sohn gottes.
liebe grüße hex
Wer ist Jesus?
An der Frage, wer Jesus ist, scheiden sich seit Jahrhunderten die Geister.
Kaum ein anderes Dogma der Kirchengeschichte war stärker umstritten als das Trinitätsdogma.
Die frühe Kirche dachte nicht trinitarisch. Christus wurde als göttlicher Bote oder auch als Engel gesehen. Bei Origenes und später dann auch bei Arius wurde der Sohn dem Vater untergeordnet. Bis zum Konzil von Nicäa, im Jahre 325 u.Z., gab es verschiedene Ansichten über Jesus und die unterschiedlichsten Gruppierungen lagen miteinander heftig im Streit. Durch das entschiedene Eingreifen von Kaiser Konstantin, der aus politischen Gründen keine Streitereien in der Kirche wollte, wurde den Bischöfen eine Formel aufgezwungen, die bis dahin keine der streitenden Gruppen so vertreten hatte: die *Homousie*, die Wesensgleichheit von Vater und Sohn.
Von daher findet sich selbst in der Bibel kein Hinweis auf die Trinität und das Wort „Dreifaltigkeit“ sucht man vergeblich in der Bibel.
Wer nun ist Jesus?
Für mich persönlich ist Jesus weder ein Gott noch ein Gottessohn in dem Sinne, wie er von den Kirchen angesehen wird. Ich bin von seiner Geschichtlichkeit und Historizität überzeugt, kann mich aber nicht mit den kirchlich unhaltbaren Dogmen anfreunden, da sie aus politischem Kalkül und nicht aus der Tradition in der Nachfolge Jesu entstanden sind.
Jesus ist ein Mensch und ich bin davon überzeugt, dass er den Geist Gottes in einer wunderbaren und vollkommenen Form offenbart hat. Der jüdischen Gesetzesreligion stellte er den barmherzigen und gnädigen Gott gegenüber, zu dem er ein Vertrauensverhältnis wie ein Kind zu seinem lieben Vater entwickelt hat. Aus dieser mystischen Erfahrung heraus, konnte er „Abba“, „Vater“, zu Gott sagen. Das bedeutet aber nicht, dass Gott der buchstäbliche Vater Jesu ist. Es ist ein Bild für ein herzliches und inniges Verhältnis.
Jesus wollte, dass jeder, der ihm nachfolgt, diese Erfahrung selbst macht. Wer Gott in sich erfährt, darf sich in ihm geborgen wissen und fühlen, dass Gott nicht der ferne, strafende und absolut transzendente Gott ist, sondern dass er uns näher ist, als die Halsschlagader – um ein Beispiel aus dem Islam herauszugreifen.
Das Trinitätsdogma ist tragisch, da es eine Vergottung Jesu zur Folge hatte, die sicherlich nicht im Sinne Jesu war. Das Judentum kannte die Trinität nicht und man darf davon überzeugt sein, dass sie auch die Christen der ersten 3 Jahrhunderte nicht kannten. Jesus hat sich selbst nie als „wesenseins“ mit dem Vater bezeichnet; hingegen hat er mehrfach deutlich gemacht: „Der Vater ist größer als ich“. Wenn er an einer anderen Stelle in der Bibel sagte: „Der Vater und ich sind eins“, dann heißt das nicht „eins“ im Sinn von „wesensgleich“, sondern in der Gesinnung der Liebe und Barmherzigkeit, die Jesus dem Bild des alttestamentlichen Rachegottes Jahwe (oder Jehova) entgegenstellte.
Wenn man im Sinne und in der Nachfolge Jesu Gott als „liebenden Vater“ erkennt (was man durchaus kann, auch wenn man kein ‚Christ’ ist), dann lebt man in der Gesinnung Jesu. Dazu braucht man kein ursprünglich politisch aufgedrücktes und falsches „Trinitätsdogma“.