Hallo Tucholsky
Du hast dir Mühe gegeben alles so genau aufzuschlüsseln und den logischen Ansatz finde ich gut, da ich aber nicht nur die Gesetze von Königen meine sondern vor allem auf die Naturgesetze hinaus will stellt sich nun die Frage ob es für diese ebenfalls gilt. Wenn man die Natur nicht richtig versteht, oder sie falsch interpretiert entstehen ähnliche Problem wie jene Schlussfolgerung die du eben Beschrieben hast. Eine Fragen weil sie mir gerade so eingefallen ist, haben Tiere auch Probleme mit den Naturgesetzen, oder wie gehen die damit um?
Hallo Aschiema,
wenn Du von Naturgesetzen sprichst, dann denke ich muss man sich zunächst entbinden oder befreien von Moral, denn Moral ist eine künstliche Welt, in der Theater gespielt wird. Das ist ein bedeutender Schritt, denn er bedeutet das Austreten aus dem sozialen Wir und das allein ist für Viele Moralisten schon ein Problem, und an dem Schicksal von Menschen, wie Sokrates oder Jesus, oder Giordano Bruno, aber auch vielen weniger bekannten unbeugsamen Menschen, kann man sehen, dass man das nicht einfach ignorieren kann.
Und was man auch immer erkennt als ein vollkommenes Naturgesetz, das die harmonischen Dinge enthält, so wird das Hiersein in dieser unvollkommenen Welt nie ein Frieden sein können, weil das Interferieren von mehreren Interessen an den Dingen dieser Welt und sei es nur das nackte Dasein oder das Atmen von sauberer Luft oder das Trinken von sauberen Wasser immer ein Konfliktpotenzial ist, solange man lebt.
Deswegen denke ich kann man diese Welt nicht ernst nehmen, als etwas, das vollkommen sein soll, vielmehr denke ich, ist diese Welt ein Ort, an dem sich für den Menschen notwendig und unausweichlich zeigt, dass er herausgefordert ist, das Komplement des hier notwendig Unvollkommenen - also die Vollkommenheit zu suchen, die Du ja offensichtlich auch im Sinn hast.
Offensichtlich gibt es in der Natur einen Nahbereich um jedes lebendige Wesen, der nicht durchbrochen werden darf, wenn der Attackierende nicht selbst Schaden nehmen will oder nicht selbst sterben will. Auf der anderen Seite kann jedes Lebewesen aber nur 'überleben', wenn es genau das tut, den Hasen tötet, oder den Hirsch oder das Wildschwein.
Entbunden von einer Moral ist die Sichtweise - auch bei den Naturvölkern - dass das Leben und Sterben ein und derselbe Zyklus ist, einer Seele ist, welche sich nur immer mit einem neuen Körper oder einer neuen Person kleidet, aber weil unsterblich, das, was unsere Moral da hochhält, als Fehler während des Lernens der harmonischen Gesetze der Natur, bezeichnet, den man dann nicht wieder machen muss.
Viele Tiere gehen freiwillig in verschiedene Zustände, wie Schmetterlinge und niemand fragt wie oft ein Heuschreck der schon in der Bibel erwähnt wurde und jetzt im Jemen lebt wiedergeboren wurde als Seele.
Die Substanz der Seele ist immer von der gleichen unsterblichen Natur, egal ob sie in einem Heuschreck bewusst ist oder in einem Heiligen, das, was verschieden ist, ist der Grad des Bewusstseins und damit das Bewusst_SEIN, das die Vollkommenheit ist. Wie es die vielen Seelen berichtet haben, kann man das vollkommene Bewusstsein in sich tragen, es ist nur nicht möglich es in dieser Welt zu beschreiben.
Trotzdem denke ich, ist das harmonische Gesetz der Natur ein einfaches Gesetz, das jeder verstehen kann, der das vielleicht Komplementäre dazu kennt wie die Ungerechtigkeit und die Lieblosigkeit, welches als Gerechtigkeit und Liebe eins ist und untrennbar ist. Dieses ist natürlich ein Gesetz dass Moral nicht kennt und nicht moralisch wertet, und damit nicht etwas ist, das man in irgendeiner Weise anwenden kann oder daraus Lebensrechte oder Privilegien ableiten kann.
Ich denke, Tiere habe den Vorteil, das sie keinen ausgeprägten Verstand haben, und wie ein kleines Kind immer seine Mutter liebt, ein unbedingtes Vertrauen haben und in diesem Vertrauen kann man die Liebe wiedererkennen und das unbedingte Übereinstimmen in richtige Dinge, und werden flugs unglücklich, wenn sie dort Ungerechtigkeiten erfahren oder Lieblosigkeit.
Ich denke, wie man sehen kann, dass z.B. die platten Moralvorstellungen in den Religionen ein Problem sind, und sich die Menschen ohne das eher einigen können auf das Harmonische und Gerechte, wenn auch nicht in vollkommener Weise, wie oben gesagt, so kann man auch sehen, wenn man will, dass das, was Könige und Autoritäten durch ihre Moralvorstellungen als Gesetze anbieten damit mehr Probleme schaffen als dass sie welche auflösen.
"Ich starb als Stein, wurde als Pflanze geboren.
Ich starb als Pflanze und wurde Tier.
Ich starb als Tier, als Mensch wurd' ich erkoren,
jetzt bin ich hier.
Warum dann Furcht vor dem Verschwinden
nur wegen diesem Sterben?
Das nächstemal wenn ich sterben soll,
dann braucht ihr mit Flügeln der Engel nicht werben;
ich werde danach mich erheben
und höher als die Engel sein,
Und was Du Dir nicht vorstellen kannst,
Ich werde das sein."
(Rumi)
Jemand sagte: "Ein Anarchist ist ein Mensch, der keinen Polizisten braucht, der ihm sagt, wie oder was er handelt."
love
T.