Ich bin gerne ein Gutmensch...

JimmyVoice

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weil ich versuche nicht einzelne Gruppen zu verurteilen,
weil ich versuche die Sache von mehreren Seiten aus zu sehen.


Was ist schlimm daran ein Gutmensch zu sein?
 
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JimmyVoice schrieb:
weil ich versuche nicht einzelne Gruppen zu verurteilen,
weil ich versuche die Sache von mehreren Seiten aus zu sehen.


Was ist schlimm daran ein Gutmensch zu sein?

Da ist sicher nichts Schlimmes dran. Im Gegenteil, Toleranz ist ein Anfang. Aber nur liebevoll sein zu wollen und alles andere verdrängen, d.h. gedanklich stets "gut" zu sein und "böse" Gedanken auszuschließen, ist auch nicht hilfreich. Spreche da natürlich allgemein, weiß ja nicht, wie Du Deine Gedanken "handhabst". ;)
 
JimKnopf schrieb:
Was ist gut und was ist böse? Ist böse schlecht? Und 'Gut' gut?

JimKnopf

P.S.: 'Gutmensch' ist ein grausliches Wort (meine Empfindung *schüttel*), wie kommst Du dazu?
Ja Gutmensch ist ein schlimmes Wort, stammt aber nicht von mir ;)
 
Gabi schrieb:
Da ist sicher nichts Schlimmes dran. Im Gegenteil, Toleranz ist ein Anfang. Aber nur liebevoll sein zu wollen und alles andere verdrängen, d.h. gedanklich stets "gut" zu sein und "böse" Gedanken auszuschließen, ist auch nicht hilfreich. Spreche da natürlich allgemein, weiß ja nicht, wie Du Deine Gedanken "handhabst". ;)
Eigentlich denk ich nicht mehr in Gut und Böse und tolerant bin ich nicht. Ich mag Toleranz nicht, da sie Grenzen hat. Dann lieber Akzeptieren. Jemanden und seine Meinung zu akzeptieren bedeutet ja nicht, diese Meinung gut zu heissen, sondern man nimmt es als gegeben an. Akzeptanz erwartet auch nicht zwangsläufig, das ein andere die eigene Meinung akzeptiert. Man kann durchaus eine andere Meinung haben, ohne den andern nicht zu akzeptieren. Viele glauben, mann muesse bei Akzeptanz nur Ja und Amen sagen, Akzeptanz ist eine Grundeinstellung und schliesst eine gegenteilige Meinung nicht aus.
 
Mir fällt auch immer wieder auf das gerade die Leute, die nach Toleranz rufen, andere Meinungen nicht tolerieren können.
Da sind wir auch bei der Grenze, die Toleranz funktioniert nur so lange, bis man selber betroffen ist.
 
Hallo,

Gerne ein Gutmensch sein, klingt nett. Was bedeutet das für Dich.
Wenn Du mich fragst ich bin auch lieber gut als böse. Das Klingt zwar sehr nach Schublade auf -gut- Schublade zu. Doch wenn ich z.B. meine Zeit mit anderen Menschen verbringen möchte ziehe ich lieber die -gut- Schublade auf. Ein Ewigjammerer oder Dauergemeiner kostet mich nur Zeit und Energie.
Wenn ich das so sagen kann bin ich wohl auch gerne ein Gutmensch! Habe lieber das Gute um mich und bin gerne nett. Viele fremde Menschen reagieren irritiert, wenn man sie einfach so anlächelt, aber wieso denn nicht. Oft ergeben sich daraus nette Kurzbekanntschaften, ob im Zug, beim Bäcker ...

Nana
 
JimmyVoice schrieb:
weil ich versuche nicht einzelne Gruppen zu verurteilen,
weil ich versuche die Sache von mehreren Seiten aus zu sehen.
Was ist schlimm daran ein Gutmensch zu sein?
Hah, da hast Du mich drangekriegt ;-)

Hätte vor impulsiver Reaktion zuerst bei Wikipedia vorbeischauen sollen. Andererseits: Das Empfinden trügt nicht...

Wikipedia meint: Gutmensch wird von „guter Mensch“ abgeleitet, wendet aber die positive Bedeutung des Ausdrucks ins Gegenteil, ist also eine Pejoration. In Bedeutung und Benutzung gleicht der Begriff also nahezu dem älteren Wort Weltverbesserer. Benutzer des Begriffs unterstellen Personen oder Personengruppen mit betont moralischer Grundhaltung fehlgeleitetes bzw. zweifelhaftes Verhalten. Gutmensch wird oft mit Begriffen wie Pharisäer und Heuchler, seit Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts auch mit der Politischen Korrektheit verbunden und als Anklage verstanden, die drastisch als „Terror der Gutmenschen“ erscheint. Im öffentlichen Sprachgebrauch dient der Begriff durchweg als eine negativ konnotierte Fremdbezeichnung. Eine wenn auch oft ironische aber ernstgemeint "liebevolle" Verwendung findet sich zumeist nur in persönlichen Gesprächen, z.B. für "das Herz am rechten Fleck haben", großzügiges Verhalten oder ironisch für „übertriebenen“ Altruismus.
 
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Ein Gutmensch ist wahnhaft davon besessen "gut" zu sein, ein Gutmensch kümmert sich nicht darum wie gut er andere Menschen behandelt, sondern darum, dass andere Menschen ihn als "guten" Menschen anerkennen. "Gutmensch" ist im gleichen Masse gut, wie "macho" männlich ist, nicht im geringsten.

Beispiel: Person A beleidigt einen Gutmenschen. Kann der Gutmensch an Person A nichts auffälliges erkennen, wird er sagen "du Arsch", hat Person A jedoch eine dunkle Hautfarbe, so wird der Gutmensch nichts ungutes sagen, denn eine dritte Person könnte denken er sei ein Rassist.

Ein Gutmensch geht also so weit rassistisch zu sein, nur damit niemand denken kann, er sei rassistisch!
 
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