Erstmal möchte ich mich bedanken das so viele geantwortet haben und mir Hilfestellung versuchen zu geben.
Da sich auch einige Sorgen um meine Gesundheit gemacht haben.
Ich lebe noch und wenn man die Umstände außerbetracht lässt geht es mir recht gut, liegt aber auch daran das mein Partner auf Geschäftsreise ist.
Ich möchte auf verschiedene Beiträge nochmals kurz eingehen, manche Sachen besser erleutern.
Zu dem Thema Heirat:
Bevor der erste Vorfall war haben wir uns um eine geeinete Kulisse gekümmert und das andere Drumherum.
Nach dem 1. Vorfall vollzog ich damals die Trennung und löste die Verlobung.
Die Trennung hatte ich zwar nach nicht so langer Zeit aufgehoben, aber trotzdem ist das Thema Heirat seitdem abgeschrieben.
Zur Therapie:
Mir ist klar das eine Therapie nicht von Heute auf Morgen fruchtet.
Ich hatte ja berichtet das eine Therapie nicht den von mir erwünschten Erfolg brachte.
Rückblick:
Nach der Trennung war er sehr verzweifelt und versuchte sich unter anderm Hilfe zu holen. Ich habe ihm somit nichts auferlegt. Es war sein Wille!
Er meldete sich bei einer Gewaltberatung für seines gleichen namens Männer gegen Männer-Gewalt!
Dies war einer der Gründe warum ich wieder an ihn glaubte und auch einer warum ich zurück ging.
Er besuchte die Therapiesitzungen für kurze Zeit regelmässig, dann begann er zu nörgeln und mit Ausflüchten, wie z.B. das die Therapiezeiten nicht mit seinen Arbeitszeiten kompatibel seinen, das er sich dort nicht wohl fühle, das er als einiger Normaler unter allen sei usw. bis er schließlich die Therapie abbrach.
Es mangelte also nicht an der Therapie selbst, sondern an seiner Bereitschaft.
Deshalb schrieb ich das dieser Weg nichts gebracht hatte.
Heute ist eine Therapie für ihn ausgeschlossen.
Anfangs bekam er auch Psychopharmaka, ich denke zumindest das es welche waren. Die bekam er aus der Psychatrie mit, wobei wir schon bei dem anderen Grund sind warum ich zurückgegangen bin.
Als er merkte das ich die Trennung wirklich vollzogen hatte und ich nicht zurück kommen würde (damaliger Stand), versuchte er sich sein Leben zu nehmen.
Im Krankenhaus fragte man ihm wie der Autounfall zustande kam, er erzählte dem Arzt was er zuvor getan hatte und das er nun ihn seinem Leben keinen Sinn mehr sehen würde. Nach seiner Genesung wurde er in eine Psychatrie gebracht wo er längere Zeit bleiben musste.
Als er wegen seines Autounfalls damals ins Krankenhaus kam, wurde ich natürlich sofort informiert. Ich nahm aber erstmals keinen weiteren Kontakt zu ihm auf. Der Kontakt kam das erste Mal zustande in der Psychatrie, als er Besuche empfangen durfte. Es tat mir leid ihn so zusehen und ich fühlte und fühle mich immer noch dafür verantwortlich.
Dies ist eigentlich der auch der Grund warum ich immer noch nicht gegangen bin. Ich fühle mich für ihn verantwortlich, er ist einfach labiler als ich.Ja, ich weiß das sich dieses für viele befremdlich anhört. Aber schauen wir noch weiter zurück, in die Zeit bevor alles eskalierte.
Ich bin eine Frau mittleren Alters und er ist 6 Jahre jünger.
Ich bin seine erste richtige Partnerin im Leben.
Er kommt aus einem sehr zerrütteten Elternhaus.
Ich bin wohl behütet und mit viel Liebe bei meiner Mutter aufgewachsen.
Sein Vater war ebenfalls ein Schläger, dies bekam er aber wohl eher nicht mit, da die Mutter von ihm (als er ca. 2,5 Jahre alt war) ins Frauenhaus flüchtete.
Er wuchs mit 7 weiteren Geschwistern auf. Da er seinem Vater am ähnlichsten sieht und damals wohl immer geweint hatte und zu seinem Vater wollte, war die Mutter immer sehr distanziert zu ihm.
Die Mutter sagte mir mal, das er früher ein "Weichei" gewesen wäre.
Öfters wurde er in der Schule verprügelt und wenn er ihr dies weinend berichtete, dann schlug sie ihm mit der flachen Hand ins Gesicht mit dem Spruch: "Habe ich Dich so erzogen?"
Die Mutter meinte damit das er sich zu wehren hat.
Er selber sieht mich als einzige Liebesquelle in seinem Leben.
Angst das ich irgendwann mal gehen könnte und mangelndes Selbstbewusstsein hatte er schon immer.
Schon von anfang an ging er davon aus das ich ihn in Zukunft für einen älteren, erfolgreichen Mann austauschen würde.
Nach einiger Zeit legte dies sich.
Wenn ich zurückblicke war ich Partnerin und Mutter wohl in einem für ihn.
Ich war immer die Starke bei uns.
Ich ging arbeiten, war erfolgreich im Beruf, kam für uns auf. Egal welcher Stein sich in den Weg rollte, ich löste es für uns. Da er sehr konservativ eingestellt ist war ich zu Hause natürlich auch noch die perfekte Hausfrau.
Wie es jede/r Partner/in versucht wollte ich ihn rundum immer glücklich sehen.
Mittlerweile hat er einen sehr guten Job und ich bekam das Angebot von meiner Firma studieren zu können und nebenbei einen Midijob dort weiter bestreiten kann.
Somit wendete sich bei uns das Blatt, er musste was den Unterhalt betrifft meine Rolle übernehmen.
Irgendwann kamen seine Scheifel zurück und die Kontrolle begann. Wo bist Du? Was machst Du? Wieso bist Du noch in der Bibliothek, obwohl Du schon zu Hause seien wolltest? Wer ist bei Dir? - mein Fehler das ich dort schon nicht Grenzen aufsetzte.
Er nutze meine finanzielle Abhängigkeit aus.
Wir haben ein gemeinschaftliches Konto. Es gab/ gibt oftmals nur noch Taschengeld. Meistens ist er schneller am Geldautomat als ich.
Ständig sagt er das ich schlauer sei, das er sich klein fühlt. Auch mit jedem netten Wort nahm ich diese Zweifel nie von ihm. Jetzt wo er gutes Geld verdient macht er sich Vorwürfe das er kein richtiger Mann sei, weil er ja zuvor immer auf meine Kosten gelebt hätte und dies hätte ein richtiger Mann ja nicht zu gelassen und noch viel mehr von dem Quatsch!
Naja, dieses alles rechtfertigt seine Schläge auch nicht in meinen Augen und ich muss wohl als erstes den Schritt gehen mir selbst Hilfe zu suchen. So lange ich mich für sein Handeln verantwortlich fühle, so lange werde ich es auch nicht schaffen von ihm loszukommen bzw. auch wenn ich es schaffen würde, wäre eine Rückfallquote ohne Hilfe für mich wohl zu hoch.Das ich nach Magie fragte, ist einfach nur aus lauter Verzweiflung gewesen und weil ich so an den vielen schönen Jahren hänge. Es ist einfach sehr schwer einzusehen das ein wirklich bezaubernder Mensch sich so ins negative verwandeln kann.
Mit Sicherheit habe ich viele Warnzeichen damals abgetan, oder übersehen.
Auch wenn es für Außenstehende sehr schwer nachvollziehbar ist. Ich würde mir im Leben nichts sehnlicheres wünschen als meinen alten Partner zurück zubekommen. Diese letzten 6 Monate haben einfach mein Leben und mein zukünftiges Wunschleben zu nichte gemacht.
Auch wenn ein/e Member/in hier geschrieben hat das ich sehr "extrem naiv" rüberkomme, wie würdest Du Dich fühlen wenn 11 perfekte Jahre von den einen auf den anderen Tag zerstört werden? Und ja die Hochzeit war mir wichtig und auch das drumherum, wie so vielen Menschen! Ich wollte das auch dieser Tag perfekt wird, ein Tag an den man sich sein ganzes Leben erinnert, auch wenn dies bedeutet hätte das ich auf die Räumlichkeiten 1,5 Jahre noch hätte warten müssen. Was übrigens eine schon fast normale Wartezeit bei größeren Räumlichkeiten ist. Außer ich würde einen türkischen Saal mieten, den würde man schon nach 6 Monate Wartezeit bekommen.
Aber egal, dies tut ja nichts mehr zur Sache.
Ich hatte nicht erwartet das so viele wirklich nette Beitrage hier für mich hinterlassen werden.
Es ist schwer im richtigen Leben über solche Vorfälle zu reden, weil man sich doch oft böse Sprüche anhören muss und aus dem Freundeskreis wohl eher besserwisserische Sachen gekommen wären, die ich gerade wirklich nicht auch noch gebrauchen könnte.
Vielen Dank fürs weitere Augen öffnen
disonorata
Ich verstehe dich sehr gut und mir und sicherlich anderen ist dieses Muster nicht unbekannt. Ich finde du bist wirklich stark und auch mutig so offen über die Dinge zu erzählen. Ich spüre deine Traurigkeit in deinem Beitrag und verstehe das man darüber hinaus ins Verzweifeln gerät.
Ich denke dennoch das du weisst , was du zum tun hast, innerlich es eh schon lange weisst und das es eben traurig macht, denn wenn er keine Therapie durchzieht wird er sich nicht mehr in den Partner verwandeln den du geliebt hast, leider. Es wird somit Zeit für dich deiner Wege zu gehen und dir helfen zu lassen. Auch wenn es schmerzt , es ist der einzige Weg den du derzeit gehen kannst , für dich.
Ich wünsche dir von Herzen viel an Kraft , Mut und Glück
Alles Liebe
Asaliah