Okay. Dann versuch ich das mal so:
Warum bloss ist es so schwer, gedankenlos zu sein ?
Weil wir sehr daran gewöhnt sind, mit Gedanken zu steuern. Es klappt ja wirklich zu einem großen Teil ausgezeichnet. Unsere ganze westlich-moderne Welt ist durch Gedanken aufgebaut und belohnt uns für logisch-rationales Vorgehen.
Was man im Alltag als gedankenlos bezeichnet hat mit gedanken-los nichts zu tun.
Dann gibt es, von Leuten denen es offenbar leichter fällt oder die es sich erarbeitet haben, die Erfahrung dass man Momente lang nicht denken kann.
Einerseits denke ich dass das so eine Art Funkstille ist wie im Seefunk: Da gibt es alle halben Stunden drei Minuten lang Funkverbot, außer natürlich in Notfällen. Damit soll erreicht werden dass auch ein schwacher Hilferuf gehört wird. Im Fall des Denkens könnte das heißen dass Ahnungen, Vermutungen etc. die sonst untergehen eine Chance haben bewusst zu werden.
Aus dem Zen ist mir der Begriff der Leere bekannt. In der Meditation soll es möglich sein in diesen Zustand einzutauchen, wozu es notwendig ist nicht zu denken. Was mir, glaube ich, ansatzweise und für kurze Momente manchmal gelungen ist. Die Absicht nicht zu denken, die ja ein Gedanke ist, macht ganze Vorhaben
paradox. Paradoxien versuchen wir aufzulösen und darin sehe ich einen weiteren Grund dafür dass es so schwierig ist gedankenlos zu sein.
Greetz, Martin