Gedankenlos

Bei mir ist das so, das je stiller ich werde (bis zur völligen, zeitlosen Stille), desto mehr
flippt dann mein Verstand völlig aus, sucht verzweifelt etwas nach dem er greifen kann,
vermutlich um seine eigene Existenz zu bestätigen *gg*

Kennt ihr das?
lg
Pan

Ja.
Aber ich hab eher das Gefühl, dass ich dann "on the run" bin - auf der Flucht vor irgendwas, irgendwem
 
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Okay. Dann versuch ich das mal so:

Warum bloss ist es so schwer, gedankenlos zu sein ?

Weil wir sehr daran gewöhnt sind, mit Gedanken zu steuern. Es klappt ja wirklich zu einem großen Teil ausgezeichnet. Unsere ganze westlich-moderne Welt ist durch Gedanken aufgebaut und belohnt uns für logisch-rationales Vorgehen.

Was man im Alltag als gedankenlos bezeichnet hat mit gedanken-los nichts zu tun.

Dann gibt es, von Leuten denen es offenbar leichter fällt oder die es sich erarbeitet haben, die Erfahrung dass man Momente lang nicht denken kann.

Einerseits denke ich dass das so eine Art Funkstille ist wie im Seefunk: Da gibt es alle halben Stunden drei Minuten lang Funkverbot, außer natürlich in Notfällen. Damit soll erreicht werden dass auch ein schwacher Hilferuf gehört wird. Im Fall des Denkens könnte das heißen dass Ahnungen, Vermutungen etc. die sonst untergehen eine Chance haben bewusst zu werden.

Aus dem Zen ist mir der Begriff der Leere bekannt. In der Meditation soll es möglich sein in diesen Zustand einzutauchen, wozu es notwendig ist nicht zu denken. Was mir, glaube ich, ansatzweise und für kurze Momente manchmal gelungen ist. Die Absicht nicht zu denken, die ja ein Gedanke ist, macht ganze Vorhaben paradox. Paradoxien versuchen wir aufzulösen und darin sehe ich einen weiteren Grund dafür dass es so schwierig ist gedankenlos zu sein.

Greetz, Martin
 
Ja - jenseits der Gedanken beginnt der "Raum" der Eigenverantwortung - und mit dem Verantwortung übernehmen für uns selbst tun wir uns sehr schwer.

In der Stille werden wir hörend - auch das erlebe ich so.

Danke Martin ! :)
 
Bei einfachen Handlungen wie das Spülen oder Trocknen von Geschirr oder wenn die Blickrichtung auf eine bestimmte Sache gelenkt wird, wenn man etwas malt oder gestaltet, tritt ein Zustand ein, der die volle Konzentration auf die Sache erfordert.
Das kann eine Übung sein.
 
Bei mir ist es genau andersherum : In Bewegung geraten auch meine Gedanken in Bewegung - die besten Lösungen finde ich beim Autofahren oder beim Arbeiten im Haushalt. Aber Lesen, Film gucken, oder meine Unterlagen bearbeiten/studieren - da ist dann Ruhe.

Und beim Meditieren ... da auch :) - beim Spaziergang ist auch eher Ruhe. Schon seltsam.
 
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Und beim Meditieren ... da auch :) - beim Spaziergang ist auch eher Ruhe. Schon seltsam.

Mit dem gedankenlos sein tue ich mich noch verhältnismäßig schwer. Selbst den Zustand zu greifen gelingt mir nicht immer. Aber beim spazierngehen gelingt mir das auch am ehsten. Einen anderen 'besseren' Weg habe ich für mich bisher noch nicht gefunden.
 
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