Fazit des Threads "wie billig, hier Leute abziehen zu wollen"

Hallo,

nochmal zur Definition des Begriffes "Faschismus":

wikipedia zu Faschismus schrieb:
Nach einer Interpretation durch Faschismusforscher wie Ernst Nolte (seit 1963) schließt der Begriff neben den anderen antidemokratischen, antiliberalen und antikommunistischen Ideologien als Vergleichskategorie auch den deutschen Nationalsozialismus und verschiedene kleinere Bewegungen im Europa der Zwischenkriegszeit mit ein. Jedoch wird in diesem Zusammenhang etwa nicht ohne Weiteres vom "deutschen Faschismus" gesprochen - "Faschismus" dient hier allein als Begriff für eine bestimmte Art politischer Bewegungen und Regime in der Zeit der Weltkriege (also zwischen 1918/19 und 1945).

...

Der Faschismus kultivierte wie der Nationalsozialismus ein rigides Führerprinzip, allerdings nicht in der radikalen Konsequenz wie in der deutschen Diktatur. Die Bezeichnung Duce ("Führer", ab Mitte der dreißiger Jahre stets in Großbuchstaben: DUCE) war ideologisch überhöht. Neben dem Duce gab es jedoch noch einen "Faschistischen Großrat" und den König, und Mussolini brauchte bedeutend länger als Hitler, um seinen unumschränkten Führungsanspruch durchzusetzen.

Also rekapitulieren wir mal.

Ist die Familienaufstellungs-Bewegung demokratisch? Nein, sie wird zentral definiert, durch Bert Hellinger. Was passiert, wenn Hellinger stirbt? Dann kommt ein einzelner Nachfolger, der die Lehre definiert.

Wie sieht die Familie aus nach Hellingers Definition? Der Vater ist das Oberhaupt, dem folgt die Mutter, dann die Kinder, die ihre Eltern ehren müssen. Das ist ein reaktionäres Familienbild.

Also kann man sagen: Die Familienaufstellung ist eine antidemokratische Ideologie, da sie zentral definiert wird, und Kritik generell nicht gehört wird oder geduldet ist.

Inwiefern ist die Familienaufstellung antiliberal? Sie widerspricht sämtlichen Erkenntnissen aus den Ergebnissen der Emanzipation, die eben nicht den Vater als zentralen Punkt sieht, sondern beide Elternteile gleichberechtigt. Sie ist zudem nicht offen für Neuerungen, sondern hängt einzig und allein davon ab, was Hellinger als richtig erkennt für die generelle Definition der Lehre an sich.

Warum ist sie antikommunistisch? Jenseits der Tatsache, daß Christoph mich bereits mit Kommunist tituliert hat, zielt sie klar auf Gewinnmaximierung, sie zeigt zudem ihr bereits zitiertes reaktionäres Weltbild von einer Familie mit Vater als Entscheider, Mutter als sozialem Bezugspunkt und Kinder, die ihre Eltern zu ehren haben, komme, was da wolle. Sie ist gegen eine Egalisierung der Familienmitglieder, spricht sich also aufgrund der Gewinnmaximierung und der klar reaktionären Struktur somit auch indirekt gegen den Kommunismus aus.

Somit ist die Familienaufstellung eine antiliberale, antidemokratische und antikommunistische Ideologie, sie ist zudem reaktionär.

Wie definiert sich nochmal Faschismus?

wikipedia schrieb:
Nach einer Interpretation durch Faschismusforscher wie Ernst Nolte (seit 1963) schließt der Begriff neben den anderen antidemokratischen, antiliberalen und antikommunistischen Ideologien als Vergleichskategorie auch den deutschen Nationalsozialismus und verschiedene kleinere Bewegungen im Europa der Zwischenkriegszeit mit ein.

Damit zeigt sich, daß die Familienaufstellung ganz klar faschistische Züge hat.

Darf man den Erfinder einer faschistischen Ideologie dann nicht Faschist nennen?

Gruß,
lazpel
 
Werbung:
Hallo

Da spielt einer neutraler vermittler, die haben wir gerne verheizt.

Du meinst ich kann mir nicht ne grobe meinung zu naziideologien erlauben wenn hier solche Zitate stehen? Wie kommst du darauf?

bei der klage lasse ich es drauf ankommen und würde mich köstlich ämüsieren


cya
 
Hallo lazpel
lazpel schrieb:
Hallo Stephan,
Also die Parallel wurden von den von mir genannten Quellen aufgestellt, ich habe sie dann nur in Bezug auf diese Quellen zitiert. Wenn Du also sagst, ich hätte Parallelen zwischen Nazis und Hellinger hergestellt, ist das eigentlich eine Unterstellung, oder?
ich habe nicht gesagt, du hättest sie hergestellt. ich sagte, deine parellelen, sprich die, die du hier im forum geschrieben hast. und das hast du doch. nachweislich.
bis hin dazu, daß du meine person, die du überhaupt nicht kennst, mal eben so in ein rudel neonazis gesteckt hast... :rolleyes:
lazpel schrieb:
Hellinger ist kein Nazi, allerdings verwendet er klar Worte und Ideen aus der Zeit. Und er verehrt Adolf Hitler, laut eigener Aussage.
Das ist Verdrehung und Verfälschung.
Er ehrt ihn, er achtet ihn , wie er jeden menschen ehrt und achtet. von verehrung kann keine rede sein. das hat hellinger nirgendwo geschrieben.
oder kannst du mir das belegen?

Vielleicht wär's ja hilfreich in dem Zusammenhang für dich, mal nachzlesen, was hellinger genau mit "ehren" und "achten" meint; er definiert das nämlich an verschiedensten Stellen sehr genau, gerade um derartige Fehlinterpretationen nicht aufkommen zu lassen.

Könnte doch sein, daß der eine oder andere "Kritiker", auf den du dich so gern berufst, sich die Mühe nicht gemacht hat, mal nachzulesen, was wirklich gemeint ist...? :rolleyes:

wörtlich sagte Hellinger in der ihm immer wieder polemisch als Hitlerverehrung vorgehaltenen "Rede":
Bert Hellinger schrieb:
Manche betrachten dich als einen Unmenschen, als ob es je jemanden gegeben hätte, den man so nennen darf. (...) Wenn ich dich achte, achte ich auch mich. Wenn ich dich verabscheue, verabscheue ich auch mich. Darf ich dich dann lieben? Muss ich dich vielleicht lieben, weil ich sonst auch mich nicht lieben darf? Wenn ich bekenne, dass du ein Mensch warst, wie ich es bin, dann schaue ich auf etwas, das über uns beide in gleicher Weise verfügt, auf etwas, das sowohl deine wie meine Ursache ist - und unser Ende." (Bert Hellinger 2004 in "Gottesgedanken" S. 247).

Zur weiteren Illustration:
Bert Hellinger schrieb:
Marcel Reich-Ranicki hat in seinem Buch "Mein Leben" beschrieben, wie er 1968 mit anderen Schriftstellern bei einer Sitzung des PEN-Clubs zusammen saß. Plötzlich erschienen einige Achtundsechziger und machten Rabatz. Er sagt in seinem Buch, es war genau so, als ob sie von der Hitlerjugend gewesen wären, ganz genau, kein Unterschied.

Jetzt noch etwas, das dies eher verständlich macht. Wen immer wir verdammen, dessen Energie nehmen wir auf. Jeder Entrüstete, der sich über Hitler entrüstet und über die SS, hat Täterenergie. Er hat eine mörderische Energie. Und er fühlt sich besser, genau wie die. Sie haben sich auch besser gefühlt. Alle, die sich besser fühlen, folgen ihrem Gewissen. Nur sind die Inhalte bei den einen und den anderen verschieden. Aber die Energie ist die gleiche.

Wie kommen wir zum Frieden, in Deutschland zum Beispiel? Indem wir sie alle, auch die Täter, aufnehmen als Brüder, alle vor etwas Größerem gleich.

Die Menschenliebe

Ich habe mal in Israel einen Kurs gehabt. Am Tag vorher bin ich mit Freunden an den See Genezareth gefahren. Wir sind herumgewandert und kamen an die Stelle, an der Jesus die Bergpredigt gehalten hat, und an eine andere Stelle, wo er nach einer Tradition nach der Auferstehung seinen Jüngern erschienen ist. Sie haben Fische gefangen und er hat für sie Fischlein gebraten. Dieser Ort hatte eine unglaubliche Ruhe. Wir haben das alle gespürt, auch die israelischen Freunde, die mit dabei waren, spürten diese wunderbare Ruhe.
Jesus hat dort zu Petrus gesagt: "Liebst du mich? Er hat es dreimal gesagt. Da wurde Petrus traurig und sagte: "Herr, du weißt alles, du weißt auch, dass ich dich liebe."


Was heißt eigentlich Liebe in diesem Sinn? Bei der Bergpredigt hat Jesus erklärt, was Liebe ist. "Liebe ist, wenn ihr werdet wie mein Vater im Himmel. Er lässt seine Sonne scheinen über Gute und Böse und regnen über Gerechte und Ungerechte." Das ist Liebe, die große Liebe.
[Quelle:http://www.hellinger.com/deutsch/vi...itraege_zur_homepage/helfen_und_liebe.shtml ]

Für mich ist das auch starker Tobak, schwer zu greifen, weil meiner eigenen tief antifaschistisch geprägten Erziehung und Weltbild zunächst widersprechend. Ich kann Hitler auch nicht in mein herz nehmen.
Diese Äußerungen aber als Beleg heranzuziehen, Hellinger einen Hitlerverehrer zu nennen, das halte ich für völlig ungerechtfertigt.

Gruß, Stephan
 
Hallo Queerkopf,
Queerkopf schrieb:
bei der klage lasse ich es drauf ankommen und würde mich köstlich ämüsieren
Blödsinn, ich habe dir einen Hinweis gegeben, nicht mit einer Klage gedroht.

Queerkopf schrieb:
Da spielt einer neutraler vermittler, die haben wir gerne verheizt.
ja, das glaub' ich dir. :rolleyes:

Dieselbe Täterenergie, wie bei denen die bekämpft werden. Gulags statt KZs. Für die Insassen, die Opfer ist der Unterschied marginal.

Unter Antifaschismus verstehe ich (inzwischen) was anderes.
Aber ich hab's mal früher ähnlich gesehen wie du. ich versteh's also durchaus.

liebe Grüße, Stephan
 
Hallo

Gulag und kz passen gut zusammen.
Da stehe ich wohl auf keiner der beiden Seiten.

habe nie behauptet das ich nicht radikal sein kann oder es sogar war.

Unter Antifa verstehe ich den schwarzen block und sehr radikale gruppen Nicht alle halten die Wange hin.

Und wo sind deine ideale gebleiben wenn du jetzt solche ideologen verteidigst.

cya
 
Also ich kenn dieses Forum erst seit gestern und ich finde es sehr schade, das es keine Toleranz zu geben scheint.

Klar liest sich Hellinger anders als wenn man eine FA mal tatsächlich fühlt und erlebt und dankbar ist für das geordnete Lösungsbild und die tatsächlichen Veränderungen, die sich nach so einer Aufstellung auftun.

Ich persönlich kenn nicht all die Fakten, die Ihr hier so parat habt, sondern ich FÜHLE, wie hilfreich so eine Aufstellung für mich ist.

Bitte hört doch auf, alles niederzumachen.

Wir haben doch kapiert, das Ihr uns "aufrütteln" wollt und strikt gegen FAs seid. Widmet Euch doch besser dem Positiven.
 
Hallo Lazpel,
Zitat Lazpel:
Du bist nicht Schuld an meinem Fanatismus, aber man wird irgendwann mal selbst Fanatiker, wenn man es mit Fanatikern zu tun hat. Du verstehst?

Du wirst es ja vielleicht nicht gerne hören, aber ich bin der Meinung, dass nichts, aber auch gar nichts, aus dir herausholen kann, was nicht schon längst -wenn auch latent- in dir steckt.
Keine Droge, keine Ideologie, keine Therapierichtung und auch nicht der Umgang mit Fanatikern.
Schließlich gab es auch im 3. Reich -als der Fanatismus seine Blütezeit erlebte- genug Menschen, die dagegen gesteuert haben, ohne dabei fanatisch zu sein.

Und zu deinem ersten Posting möchte ich noch mal sagen, dass ich mich auch weder zu den leidenschaftlichen Fürsprechern, noch zu den Gegnern zähle.

Ich denke, das ist ein Thema, welches sehr differenziert betrachtet werden muß.
Am ehesten schließe ich mich da noch dem an, was in etwa auch die Zauberin gesagt hat: FA kann gut sein, aber bestimmt nicht für alle und nicht in jeder Situation.
Im großen und ganzen bin und bleibe ich ein Verfechter von langfristigen Therapieformen, wie z.B. der modifizierten Psychoanalyse.
Vor allem wenn es sich um gravierende Störungen und tiefsitzende Traumen handelt.

Trotzdem kann ich mir auch gut vorstellen, dass die FA in anderen Fällen, oder wie bei meiner Freundin, noch so als "Krönung" gewissermaßen ihre Erfolge bringen kann.

Fa ist wahrscheinlich ein Abenteuer, von dem man erst berichten kann, wenn man sich darauf eingelassen hat.


An Harry 55:

Vielen Dank für deinen Beitrag. Er hat mich sehr angesprochen. :)

Liebe Grüße an alle, Nithaiah
 
Hallo

Zitat
""Schließlich gab es auch im 3. Reich -als der Fanatismus seine Blütezeit erlebte- genug Menschen, die dagegen gesteuert haben, ohne dabei fanatisch zu sein.""

Geht es noch? Die Opferzahlen sagen doch sehr deutlich das es viel zu wenige waren die ihr Hirn benutzten. Die die du als genug dagegensteuernde menschen bezeichnest sind für mich genauso die Täter wie meine Verwandschaft die Kz Aufseher waren

cya
 
Queerkopf schrieb:
Hallo

Zitat
""Schließlich gab es auch im 3. Reich -als der Fanatismus seine Blütezeit erlebte- genug Menschen, die dagegen gesteuert haben, ohne dabei fanatisch zu sein.""

Geht es noch? Die Opferzahlen sagen doch sehr deutlich das es viel zu wenige waren die ihr Hirn benutzten. Die die du als genug dagegensteuernde menschen bezeichnest sind für mich genauso die Täter wie meine Verwandschaft die Kz Aufseher waren

cya
Hallo Queerkopf,

ich denke, die Aussage war nicht, daß es genügend Widerstand gab. Die Aussage war, unter denen, die widerstanden, gab es genügend, die dennoch nicht fanatisch wurden.

Abgesehen davon, ist es leicht und sehr billig für uns , über die Handlungen anderer Menschen zu urteilen, besonders über die der Vorfahren, wo wir das Wissen und die Einsicht der Geschichte und der Gegenwart haben, das sie nicht hatten.
Wo sie in der Situation standen, nicht wir.

Wie werden wohl unsere Kinder über uns urteilen? Zum Beispiel bezüglich Klimaveränderung durch Naturraubbau und Gewinnstreben? Gentechnik? Atomkraftwerke? Atomwaffen? Entsolidarisierung der Gesellschaft und mangelnder Widerstand gegen einen neoliberalen sozialen und wirtschaftlichen Kamikaze-Kurs, der weltweit hunderte Millionen Menschen ins Elend und potentiell in den Tod treibt?

Es ist leicht, ein Urteil zu sprechen, über andere.
Es ist manchmal vielleicht schwer, aber immer lohnend, sich solch leichte Urteile zu verkneifen.

liebe Grüße, Stephan
 
Werbung:
Hallo

Ätsch über mich kann kein kind richten das von mir stammt.

Doch ich erlaube mir ein urteil über sie und sage es auch gerne lauter. Alles täter wenn sie nicht die verfolgten waren. Und bei den verfolgten sind noch verdammt viele Täter die er halt nicht mehr gebraucht hat. Die SA Führung wäre da ein angemessens Beispiel für Täter die dann Opfer im selben System werden.

Höre der generation mal nur richtig zu wenn sie von Adolf schwärmen oder von der verbesserung ihrer lebensumstände sprechen. Die wußten alle was abgeht und fanden das gut. War doch sehr einfach der Sündenbock war jemand bei dem man schulden hat und so freuten sie sich eigentlich wenn der jüdische Gläubiger verschwand und man die Schulden vergessen konnte.

cya
 
Zurück
Oben