Erwartungen...

Maraiah

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Siebengebirge
walter schrieb:
Ist es besser, schlechts zu erwarten? Oder gutes? Oder gar nichts?
Und wie beeinflussen die eigenen Erwartungen die Umwelt?
Hm, das wäre eine eigene Diskussion wert (wenn Du willst?) - aber bitte in einem eigenen Thread


spontan habe ich natürlich (?) gedacht: erwartung ? -- > schlecht ...


doch dann kamen mir viele gedanken dazu und erfahrungen, die ich mache mit meiner erwartungslosigkeit ...

es hat wohl zwei seiten:

bei meinem sohn beobachte ich folgendes:

mama: "ich habe morgen eine überraschung für dich"
sohn: "was ist es. was könnte das sein."
mama: "wenn ich das sage, ist es ja keine überraschung mehr"
sohn: +grübel - grübel*

spätestens nach 2 stunden bin ich so genervt, dass ich es tief bedauere etwas gesagt zu haben ...
dann ist der moment da, mein sohn hat sich schon 100 dinge vorgestellt, die ER gerne hätte und ich schaue in sein gesicht und sehe: völlige enttäuschung.


ich erwarte nichts von menschen. super. wozu führt es aber tatsächlich ? die menschen werden läpsch, meinen mir wäre alles egal ... aber das stimmt ja so nicht. ich will beachtet werden, ich will aufmerksamkeit, ich will liebe, achtsamkeit. ich will anerkennung und die bestätigung, dass ich jemandem wichtig bin, dass ich gebraucht werden - dass ich eben nicht "egal" bin ...

die leute fühlen sich schon wohl mit meiner erwartungslosigkeit - aber ich nicht.

also kam mir der gedanke: indem ich von anderen sehr wohl etwas "erwarte" und in folge auch "einfordere" gebe ich mir selbst auch wert.

...


andererseits - wenn ich erwartungen habe und diese einfordere von menschen, die diese erwartungen absolut nicht erfüllen können, dann bin ich enttäuscht ... auch nicht schlecht :) - aber lasse ich da dieses erwarten fallen - dann geben die menschen einfach, was sie zu geben haben ... ich nehme also, was mir geboten wird. es entsteht kein druck, kein zwang und ich werde "gezwungen" mir selbst zu geben, was ich brauche ...

... doch gehört eben etwas von anderen dazu, zu meiner zufriedenheit, dann muss ich es doch wieder erwarten und einfordern ... *sich im kreis dreh*

-------------------

noch eine überlegung war: wenn ich von anderen etwas fordere - dann sage ich auch: "ich traue dir das zu." "ich fordere dich"


... ???
 
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Da wir erschaffende Wesen sind, so erschaffen wir auch mit unseren Erwartungen. Wie eine Erwartung allerdings eintrifft oder nicht eintrifft, hängt vom stiftenden Gedanken dieser Erwartung ab.


Die Frage "besser" oder "schlechter" ist eine Frage der Dienlichkeit. So können wir abwegen, was wir wollen, oder was wir nicht wollen.

"Schlechtes" zu erwarten, könnte dazu führen, dass es eintritt. "Gutes" ebenso. Wir können uns hier hinterfragen, was uns dienlicher ist.

Grüsse
Christian
 
erwartungen sind einfach erwartungen.
sich bewusst zu sein das eine erwartung eintreffen kann oder nicht ist eigentlich alles.
 
Mara:
noch eine überlegung war: wenn ich von anderen etwas fordere - dann sage ich auch: "ich traue dir das zu." "ich fordere dich"

Man hat in amerikanischen Schulen festgestellt
dass Kinder mehr Leistung erbringen, wenn der Lehrer es
erwartet wenn er an die Kinder glaubt...
gerade bei Versuchen mit Kindern aus Harlem und Bronx
ist dies geglückt! Aus dem Buch "Emotional Intelligence"
von Daniel Goleman

Erwartungen zu haben...
ist meiner Meinung nach etwas besonders wichtiges
think big... wie die Amerikaner sagen

Träume sollte man verwirklichen
und nicht nur davon träumen
das ist auch meine Ansicht...

Du wirst das erfahren woran du glaubst
und du wirst auch das erfahren wovor du
Angst hast...
natürlich geht es bei Erwartungen um angemessene Ziele
aber wenn sich eine Erwartung z.B. erfüllt
so ist das ein positives feed-back
was sich von Erwartung zu Erwartung an Potenzialkraft
Erfüllungskraft steigert...
es geht darum auf dem Teppich der Realität zu leben
und eben auch träumen zu können... grosse Träume:)
und diese Träume... sie sind es doch letztendlich
die uns aufbrechen lassen
aus Lethargie
auf eine Reise in
das Abenteuer Leben
zu neuen Ufern
dort vorne...
weit hinter dem
Horizont...


Karuna:liebe1: :liebe1: :liebe1:
 
mir geht es jetzt hier in diesem thread eigentlich mehr um ganz klar ausformulierte "erwartungen" an andere menschen ...


wenn ich euch recht verstehe, dann beschreibt ihr die erwartungen die wir durch unsere muster und programme eher unbewußt in uns tragen: "das wird wieder weh tun" "das geht sowieso nicht gut" "ich werde wieder reinfallen" "ich werde wieder betrogen werden" usw. usw. oder aber auch "das wird wie immer klappen" "ich weiß dass ich das kann" ...

das sind "erwartungen" die wir nicht so wirklich selbst bestimmen.


was ist mit erwartungen, die ich ganz klar ausformuliere und an andere stelle ? forderungen ? mit den dingen, die ich vom anderen für mich "einfordere" ... in freundschaft - in der partnerschaft ...

diese erwartungen gehen mE mit ganz klaren konsequenzen dann einher und "fordern" den anderen eben ...

auch in bezug auf dieses forum: ich erwarte ... ich traue dir das zu ... ich fordere dich ... läßt du dich fordern ? erfüllst du meine erwartung ? was tue ich - wie reagiere ich, wenn nicht und was macht es dann mit mir ...

ich finde das viel interessanter als thema ... think about ... :)
 
Karuna schrieb:
Man hat in amerikanischen Schulen festgestellt
dass Kinder mehr Leistung erbringen, wenn der Lehrer es
erwartet wenn er an die Kinder glaubt...
gerade bei Versuchen mit Kindern aus Harlem und Bronx
ist dies geglückt! Aus dem Buch "Emotional Intelligence"
von Daniel Goleman

Erwartungen zu haben...
ist meiner Meinung nach etwas besonders wichtiges
think big... wie die Amerikaner sagen

ja genau das meine ich, karuna. think big ...
eine erwartung - eine forderung (ich fordere dich - ich traue dir das zu)
ist ein ansporn, wenn man das richtig anfasst ...
und durchzieht.

ein schönes beispiel immo bei der lehrerin meines sohnes:

"der schöpft sein potential nicht aus" "das lasse ich ihm nicht durchgehen"
"das kannst du besser" ... :)
 
Vor ein paar Tagen habe ich eine neue Mitarbeiterin bekommen. Die Erwartung an Sie war hoch. Inzwischen, nach nur ganz kurzer Zeit, konnten die Erwartungen sich in keiner Weise bestätigen. Nun bin ich ausgesprochen enttäuscht und vor allem: angenervt.

Das zeigt mir schon wieder, man darf an andere Menschen keine Erwartungen stellen. Menschen blenden generell beim ersten Eindruck. Es gibt Menschen, die sich - warscheinlich auch noch aus Überzeugung - in ein ganz tolles Licht stellen können - und von diesem Licht wird man geblendet.

Eigentlich dachte ich, dass ich inzwischen gegen Blender immun bin und meine Erwartungen ersteinmal zurückschraube. Da habe ich mich wohl getäuscht.

Erwartungen, hohe Erwartungen an andere, werden meistens enttäusch. Wir neigen dazu uns andere Menschen "schön zu denken".

Ich frage mich, wie komme ich aus meiner Erwartungshaltung wieder raus und wie soll ich diese "Nummer" beenden? Eigentlich nur durch Ehrlichkeit und klare Worte. Anders geht es nicht. Ich würde mich auch nicht scheuen zu sagen, dass meine Erwartungen enttäuscht sind. Für mein Gegenüber wäre das allerdings hart.

Gruß
July
 
ich erwarte von mir irgendwann erwartungsfrei zu sein.. lach

ist vielleicht garnicht moeglich.. aber fuer meinen verstand die einzige basis fuer eine beziehung zu anderen menschen... denn mit erwartungshaltungen verletzt man sich staendig gegenseitig, ohne es zu wollen...
wobei die meisten unserer erwartungen ja auch hier wieder einmal nicht unmittelbar aus uns selbst kommen....
nur das kann ich eh nicht beurteilen... sollte ich mich eines tages zu 100% lieben erwarte ich wohl nichts mehr...
 
Ahriman schrieb:
ich erwarte von mir irgendwann erwartungsfrei zu sein.. lach

ist vielleicht garnicht moeglich.. aber fuer meinen verstand die einzige basis fuer eine beziehung zu anderen menschen... denn mit erwartungshaltungen verletzt man sich staendig gegenseitig, ohne es zu wollen...
wobei die meisten unserer erwartungen ja auch hier wieder einmal nicht unmittelbar aus uns selbst kommen....
nur das kann ich eh nicht beurteilen... sollte ich mich eines tages zu 100% lieben erwarte ich wohl nichts mehr...

ja, so denke ich eigentlich auch, ahriman.


aber der weg ist bekanntlich das ziel ...
was machst du also solange wie du dich nicht 100% liebst ?
 
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ich weiss nicht... eben wandern... EGO verlieren und so... weisst doch, hihi

wie das in der praxis aussieht, da ist mir der verstand etwas im wege, der der das ziel kennt... aber wandern verschafft mir bestimmt klarheit ( meine ich)... denke das lebensnotwendige ego ist garnicht so lebensnotwendig
selbst akzeptierend, erwartungsfrei liebend...

sind ja alles nur worte, die mal wieder versuchen etwas auszudruecken... sicherlich sind ziele gute.. und diese sind wohl automatisch mit einer erwartungshaltung verbunden..
 
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