Einssein mit mir

T

tomsy

Guest
ich greife mein thema nochmals auf, weil es mich zur zeit wieder mal sehr beschäftigt: zwangsgedanken.

ich habe ein gedanke, an dem ich festhalte. diesen gedanke will ich loswerden.
deshalb 'denke' ich diesen gedanken noch einmal um ihn anschliessend
'loszulassen'. nun ist mein wunsch so gross, diesen gedanken loszulassen, in dem
ich ihn nochmals denke, so dass ich immer mehr an ihm festhalte. und der wunsch
immer grösser wird, diesen gedanken loszulassen. dann entwickelt der geist
immere neuere, kompliziertere, sinnlosere muster, um diesen gedanken
loszuwerden. und so entsteht ein weiterer wunsch, das muster loszuwerden.

wo am anfang nur der wunsch war, den gedanken loszuwerden, hat sich
mittlerweile ein muster entwickelt, das auch losgelassen werden will. der geist
entwickelt ein weiterer prozess, um auch dieses muster loszuwerden und so
entsteht ein dritter zwang, etwas loszuwerden. das ganze steigert sich immer
weiter.

wenn ich versuche, zwanghaft die gedanken loszuwerden, werden sie nur noch
stärker. um diese einsicht zu realisieren, brauch ich nicht lange. aber das problem
ist, das der geist, der den zwang entstehen lässt, vesucht, mit einem weiteren
zwang den ersteren zwang zu beseitigen. und dies macht er nur, weil er angst
hat, seine zwänge aufzugeben, seine sicherheit welche er mit diesen zwängen
'erreicht', aufzugeben, seine illusion an sicherheit aufzugeben.

diese zwangsgedanken trennen mich vom körper. wenn ich diese
zwangsgedanken aufgebe, bekomme ich ein gefühl von angst und unsicherheit.
um mir nun wieder sicherheit zu gewähren, sucht sich der geist einen neuen
zwang.

diesen zwang einfach nur zu beobachten und nicht dem zwang nachzugeben,
erfordert von mir mut und kraft, welche ich nicht immer habe. und sobald ich
mich nicht gut fühle oder unsicher bin, nimmt der geist ein muster, um mir die
sicherheit vorzutäuschen.

die illusiierte sicherheit, die mir die zwänge geben, kann ich nicht einfach
loslassen, da ich sonst kein sicherheitsgefühl mehr habe.

aus der erfahrung, dass mich meine zwänge depressiv machen, mich von
meinem körper trennen, mir die lebenslust entziehen, mir die das lachen verdirbt,
mich vom mensch sein trennt, mich von meinen mitmenschen entfremded, und
mir schaden zufügt, bin ich bereit, die zwänge loszulassen und dem leben zu
vertrauen und die unruhe im geist durchzustehen.

die erfahrung vom 14. november, hat mir gezeigt, das dies möglich ist.
an diesem tag habe ich an meinem eigenen leib gespürt, dass ich gespalten in
zwei teile bin. das körper und geist gespalten sind und ich mich nach deshalb
nach sicherheit und allem ausserhalb von mir festklammere, weil ich mit mir nicht
eins bin, weil ich in mir keine sicherheit und vertrauen habe. das gefühl eins zu
sein mit körper und geist, war für mich das wichtigste in meinem leben bis anhin.

das de geist nun sich wieder nach dem einsein festklammern will, ist durchaus
das was ich erwarten kann. die zwänge, die daraus entstehen, trennen mich nun
aber wieder vom körper und die dualität ist wieder hergestellt. der geist sucht
sich wieder sicherheit in sich selbst.
diese zwänge nun wieder zu beobachten, durchzustehen und loszulassen, habe
ich gestern und heute nicht geschafft. ich habe angst, etwas zu verlieren, was
gar nicht existiert.

ich lehen mich zurück, egal was kommt, ich nehme es an. und erwarte nichts.

 
Werbung:
Liebe Mitsy!

Ich seh das Ganze von einer anderen Seite: Das Nicht-Loslassen-Können hat seinen Sinn.

Wenn Du das dazugehörige Problem nicht gelöst hast, "erinnert" Dich der Gedanke daran immer wieder, dass hier noch etwas zu lösen ist.

Somit wäre das "Loslassen" nur ein Verdrängungsmechanismus, zumindest bei mir empfinde ich das so. Definitiv loslassen kann ich erst dann, wenn ich für mich eine Lösung gefunden habe.

Zu dem Gespaltensein: Könntest Du schreiben, was da passiert ist, was die Ursache war und wie sich das anfühlt?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
blackpink schrieb:
Ich verstehe dich sehr gut. Es gab solche Zustand bei mir.



Lg, blackpink

schön. das du mich verstehst.
was hast du in einem solchen zustand gemacht? wie haben sich diese zustände bei dir verabschiedet?
lovely greetts tomsy
 
Reinfriede schrieb:
Liebe Mitsy!

Ich seh das Ganze von einer anderen Seite: Das Nicht-Loslassen-Können hat seinen Sinn.

Wenn Du das dazugehörige Problem nicht gelöst hast, "erinnert" Dich der Gedanke daran immer wieder, dass hier noch etwas zu lösen ist.

Somit wäre das "Loslassen" nur ein Verdrängungsmechanismus, zumindest bei mir empfinde ich das so. Definitiv loslassen kann ich erst dann, wenn ich für mich eine Lösung gefunden habe.

Zu dem Gespaltensein: Könntest Du schreiben, was da passiert ist, was die Ursache war und wie sich das anfühlt?

Liebe Grüße
Reinfriede


ich wüsste nicht, was ich lösen sollte.

das gespaltensein, fühlt sich so an, dass der geist etwas will, wozu der körper nicht will. nicht mag. die ursache ist für mich da, dass ich versuche, mit dem geist meine gedanken und gefühle zu lenken um mich vor solchen zu schützen, die mir evtl angst machen können oder die nicht meiner geistigen sicherheit gefahr bieten können.
es ist ein hin und hergeriessen sein, von körper und geist. eine ständige unruhe.
genauer zu beschreiben fehlt mir momentan die kraft.
 
tomsy schrieb:
ich wüsste nicht, was ich lösen sollte.

das gespaltensein, fühlt sich so an, dass der geist etwas will, wozu der körper nicht will. nicht mag. die ursache ist für mich da, dass ich versuche, mit dem geist meine gedanken und gefühle zu lenken um mich vor solchen zu schützen, die mir evtl angst machen können oder die nicht meiner geistigen sicherheit gefahr bieten können.
es ist ein hin und hergeriessen sein, von körper und geist. eine ständige unruhe.
genauer zu beschreiben fehlt mir momentan die kraft.

Korrigier mich bitte, wenn ich das jetzt falsch interpretiere:

Heißt das, dass Du die Gedanken und Gefühle als "körperlich" definierst und vom Geist getrennt? Oder meinst Du mit Körper z.B. eine Bewegung ausführen?

Vielleicht könntest Du ein konkretes Beispiel schreiben?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Reinfriede schrieb:
Korrigier mich bitte, wenn ich das jetzt falsch interpretiere:

Heißt das, dass Du die Gedanken und Gefühle als "körperlich" definierst und vom Geist getrennt? Oder meinst Du mit Körper z.B. eine Bewegung ausführen?

Vielleicht könntest Du ein konkretes Beispiel schreiben?

Liebe Grüße
Reinfriede

es ist so: der geist sagt, um diesen gedanken loszuwerden, gehst du zu durch diese tür. wenn du draussen bist, machst du diesen gedanken, und nur dieser, und zwar genau so wie ich sage, dann sorgst du dafür dass du diesen gedanken nie mehr denkst.
nun gehe ich also durch diese tür. zwinge diesen gedanken zu denken und zwinge dann die gedankenleere herbei. um ja nicht an wieder an diesen gedanken zu denken.

ist das für dich verständlich?! :)
 
tomsy schrieb:
ich greife mein thema nochmals auf, weil es mich zur zeit wieder mal sehr beschäftigt: zwangsgedanken.


Ich fühle mit Dir.

tomsy schrieb:
[ich habe ein gedanke, an dem ich festhalte. diesen gedanke will ich loswerden.

Was bedeutet für dich loslassen oder loswerden? Könntest Du beschreiben, was genau Du für eine (geistige) Handlung ausführst, um loszulassen?

tomsy schrieb:
wenn ich versuche, zwanghaft die gedanken loszuwerden, werden sie nur noch stärker. um diese einsicht zu realisieren, brauch ich nicht lange. aber das problem ist, das der geist, der den zwang entstehen lässt, vesucht, mit einem weiteren zwang den ersteren zwang zu beseitigen. und dies macht er nur, weil er angst hat, seine zwänge aufzugeben, seine sicherheit welche er mit diesen zwängen 'erreicht', aufzugeben, seine illusion an sicherheit aufzugeben.

Diese Angst zu spüren ist für mich die Ursache von Zwangsgedanken. Du bist an der Wurzel des Problems angekommen.

tomsy schrieb:
diese zwangsgedanken trennen mich vom körper. wenn ich diese zwangsgedanken aufgebe, bekomme ich ein gefühl von angst und unsicherheit. Um mir nun wieder sicherheit zu gewähren, sucht sich der geist einen neuen zwang.

Du schreibst es selber: etwas ist von Deinem Körper getrennt, das Dir diese Angst und diese Unsicherheit nehmen könnte. Dir scheint da etwas zu fehlen, wenn Du die Angst spürst und es entsteht die Wahrnehmung von Unsicherheit. Wenn ich Angst habe, dann mache ich meine Herzregion weit. Das Gefühl verschwindet mit der Zeit.

tomsy schrieb:
diesen zwang einfach nur zu beobachten und nicht dem zwang nachzugeben,
erfordert von mir mut und kraft, welche ich nicht immer habe. und sobald ich
mich nicht gut fühle oder unsicher bin, nimmt der geist ein muster, um mir die
sicherheit vorzutäuschen.

die illusiierte sicherheit, die mir die zwänge geben, kann ich nicht einfach
loslassen, da ich sonst kein sicherheitsgefühl mehr habe.

Du müßtest wohl oder übel auf das Bedürfnis verzichten, Sicherheit zu empfinden. Das kann ich Dir aus eigener Erfahrung als Angsthase sagen. Es gibt keine Sicherheit, mach doch mal eine Kontemplation über das Thema. Ich finde es genauso wichtig, seinen Geist gezielt mit etwas beschäftigen zu können, wie es wichtig ist, die Bewegungen des eigenen Geistes beobachten zu können, ohne sich zu identifizieren. Wenn Du nicht auch Kontemplation über Deine Probleme suchst, kannst Du schlecht den Willen entwickeln, Dein Bewußtsein vollständig in den Körper zu integrieren und die Aufmerksamkeit offen zu halten. Es ist die Fähigkeit, den Geist "frei", also ohne Suchen um ein Thema kreisen zu lassen. Genauso wird sich irgendwann während Deiner Meditation Deine Aufmerksamkeit nur um das Kreisen der Energie in Deinem Körper drehen.

tomsy schrieb:
[aus der erfahrung, dass mich meine zwänge depressiv machen, mich von
meinem körper trennen, mir die lebenslust entziehen, mir die das lachen verdirbt, mich vom mensch sein trennt, mich von meinen mitmenschen entfremded, und mir schaden zufügt, bin ich bereit, die zwänge loszulassen und dem leben zu vertrauen und die unruhe im geist durchzustehen.

Wie genau machst Du dieses Loslassen?

tomsy schrieb:
die erfahrung vom 14. november, hat mir gezeigt, das dies möglich ist. an diesem tag habe ich an meinem eigenen leib gespürt, dass ich gespalten in zwei teile bin. das körper und geist gespalten sind und ich mich nach deshalb nach sicherheit und allem ausserhalb von mir festklammere, weil ich mit mir nicht eins bin, weil ich in mir keine sicherheit und vertrauen habe. das gefühl eins zu sein mit körper und geist, war für mich das wichtigste in meinem leben bis anhin.

Du bist eins mit Dir, aber es fühlt sich im Moment nicht so an. Aber Du bist eins mit Dir.

tomsy schrieb:
[das der geist nun sich wieder nach dem einsein festklammern will, ist durchaus das was ich erwarten kann. die zwänge, die daraus entstehen, trennen mich nun aber wieder vom körper und die dualität ist wieder hergestellt. der geist sucht sich wieder sicherheit in sich selbst.
diese zwänge nun wieder zu beobachten, durchzustehen und loszulassen, habe ich gestern und heute nicht geschafft. ich habe angst, etwas zu verlieren, was gar nicht existiert.

Es geht wieder um die Angst, die Du fühlst. Das soll wohl jetzt so sein.

tomsy schrieb:
[ich lehen mich zurück, egal was kommt, ich nehme es an. und erwarte nichts.

Spüre Deinen Körper, das wird Dir vielleicht helfen.

Grüße!!
 
noch eines fällt mir gerade ein: warum beschäftigst Du dich eigentlich mit "Zwangs-"gedanken? Es sind doch eigentlich nur Gedanken. Empfindest du nicht eigentlich nur das Denken als zwanghaft? Das ist es eben. Da kannst du dich gedanklich auch mit Gedanken beschäftigen und das "Zwangs-" weglassen. Dann ist es von der Energie her nicht so unangenehm.

Grüße!!
 
Werbung:
tomsy schrieb:
es ist so: der geist sagt, um diesen gedanken loszuwerden, gehst du zu durch diese tür. wenn du draussen bist, machst du diesen gedanken, und nur dieser, und zwar genau so wie ich sage, dann sorgst du dafür dass du diesen gedanken nie mehr denkst.
nun gehe ich also durch diese tür. zwinge diesen gedanken zu denken und zwinge dann die gedankenleere herbei. um ja nicht an wieder an diesen gedanken zu denken.

ist das für dich verständlich?! :)

Liebe Tomsy!

Warum willst Du diesen Gedanken loswerden? Das meinte ich mit Sinn, es hat vielleicht Bedeutung, dass Du gerade diesen Gedanken nicht "losbekommst"...

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Zurück
Oben