QIA S.O.L schrieb:
Ich halte diese Aussage für ein unbegründbares Glaubenskonstrukt.
M.E. Kann ein Mensch gar nicht anders, als aus seinen Zuständen heraus etwas zu machen. Ein Zustand ist zum "instrumentalisieren" da, weil es die Natur des Menschen ist, durch seine Zustände zum Ausdruck zu kommen. Also wäre instrumentalisierenan dieser Stelle überhaupt schon ein nicht stimmiges Konzept oder die falsche Begrifflichkeit.
Nichts anderes, als mit der Erleuchtung/aus der Erleuchtung heraus etwas zu machen, haben die erleuchteten Gurus aller Zeiten getan.
Liebe Grüße
Qia
Ja, es ist ja auch Glauben und kein wirkliches Wissen - sozusagen meine Meinung. Dieser Ansicht liegt nun auch meine persönliche Vorstellung von "Erleuchtung" zu Grunde, die mit deiner wohl kaum übereinstimmen wird, deshalb wäre es jetzt sehr mühsam hier etwas erklären zu wollen ("überzeugen" kann und will ich sowieso nicht).
Was du sagst ist schon recht vernünftig, und dem könnte ich vom "relativen" Standpunkt auch durchaus zustimmen. Freilich haben die "Meister" früherer Zeiten Worte über ihre Zustände verloren, sie mit irgendwelchen Eigenschaften verbunden oder Wege aufgezeigt, die ihrer Meinung nach auch dorthin führen sollten.
Weiters stimmt auch, dass ich gar nicht anders kann, als irgendeine "Ansicht" darüber zu haben. Das gilt für jeden der sucht und auch etwas erkannt hat.
Grundsätzlich ist es auch kein wirklicher "Fehler" (deshalb die Anführungszeichen), es ist auch nicht unbedingt ein "Problem" (für die, die wirklich erkannt haben, am allerwenigsten).
Das worum es mir aber dabei geht, ist dass sich dieses ganze Theoretisieren letztlich auf eine abstrakten Ebene abspielt und abspielen muss. Freilich kann man jetzt sagen, dass das genau so zur "Erleuchtung" gehört und "natürlich" ist. Das hängt jetzt davon ab, was man darunter versteht...
Bei mir ist es eben so: "Erleuchtung" heißt für mich sterben - die totale Kapitulation. Was dann bleibt, ist einfach nur noch Sein, ohne irgendwelche Attribute. Ich bin dann nichts mehr und es gibt nichts mehr. Das ist jetzt eine Kurzfassung, wie gesagt, es werden hier nicht viele die gleiche Ansicht haben.
Wenn ich dann aber, nach einer solchen Erkenntnis, über sie nachdenke, verfehle ich sie, und kann im Grunde nur darüber lügen. Das ist so wie wenn ich z.B. Bungee jumping mache, und es ist einfach so, dass es dieses "Gefühl" bzw. eben die "Wahrheit des Bungee jumping" nur während des Sprunges gibt. Wenn ich diese Erfahrung gemacht habe, presse ich sie in Begriffe, und glaube dann, ich habe sie quasi dingfest gemacht. Dann glaube ich, jederzeit darauf zurückgreifen zu können und sie wieder "ins Gedächtnis" rufen zu können. Faktisch sind das aber nur (tote) Gedanken. Aber das übersieht man mit der Zeit, die lebendige Erinnerung geht verloren. Was dann geblieben ist, hat mit der Erfahrung überhaupt nichts mehr tun, gleichwohl meint man, noch darüber zu "verfügen".
Das ist übringens das Spiel, dass der Verstand die ganze Zeit betreibt - dieses Abstrahieren, das Einfassen in Kategorien.
Da sagt man sich z.B. "heute habe ich geschlafen, gefrühstückt, gearbeitet und Fußball gespielt, und das wars". Die meisten Menschen glauben an das - und übersehen so die ganze Vielfalt.
Wie war es während es Frühstückens? War man da wirklich bewusst? Was hat der Gedanke "Frühstücken" mit dem Erlebnis zu tun? etc.
Und die "Gefahr" dabei ist eben, dass man die eigentliche "Wahrheit" völlig aus den Augen verliert und sozusagen wieder "verstrickt" ist, eben in irgendwelche "Entwicklungen", "Bewertungen" usw.
So in die Richtung, weiß nicht ob das jetzt verständlich war
liebe Grüße