Hallo Allegrah
Es hat etwas länger gedauert, bis ich die Lust empfand hier weiter
zu schreiben.
Zitat:Tja, ich erkannte, dass es durch die subjektive Betrachtung geschah. Das Subjekt Ich erlebte dort seine evolutionäre Programmierung, in dem es sich vor einem Rivalen, der sich häuslich niederließ und die Führung übernehmen wollte, wehrte. Denn dieser war dem Subjekt nicht dienlich, sondern schädlich.
Das Sehen und ändern der Situation zeigte mir wiederum, dass ich über das Subjektive hinausschauen kann. D.h. ich kann auf meine evolutionäre Programmierung schauen, wie ein 3. und unbeteiligter Beobachter, der durch Einsicht den Knoten lösen kann.
Nein, du kannst nur das Subjektive aus einer subjektiven Metaebene betrachten. Sich selbst objektiv anzuschauen ist unmöglich, dennoch ist
es natürlich richtig, dass man mit einem gewissen emotionalen Abstand
seine Handlungen anders und möglicherweise besser bewertet.
Da ist aber kein Schwert zur Durchtrennung des gordischen
Knotens,
denn der Knoten bist du selbst, und du kannst dich wenigstens so einfach
nicht entwirren.
Zitat:Fazit: Objektive Betrachtung ist sehr wohl möglich, wenn man das Subjekt durchschaut, für den man sich mal hielt.
Hier sind jedoch immer noch Subjekt und Objekt im Spiel, während der Beobachter sie im Zusammenspiel als Wahrnehmung erkennt, welche durch den Beobachter überhaupt genährt wird.
Ja, natürlich kann man sich selbst zum Objekt machen, wie alle anderen
Gegenstände auch. Aber die Konstruktion aller Gegenstände inklusive
dir selbst geschieht weiterhin durch das Subjekt.
Aber ich glaube, das willst du auch sagen, oder?
Ich bin das Maß aller Dinge (welche überhaupt Gegenstand der Erfahrung
sein können).Siehe auch Kant.
Zitat:Man sieht ganz deutlich, wie subjektiv die Wahrnehmung jeweiliger Arten ist, je nach Konstitution, die evolutionär bedingt ist.
Ja, stimmt.
Zitat:Es ist wichtig zu erkennen, womit du dich identifizierst?
O.k., bewusste Ablehnung (Abwehr) des Ego´s bedeutet nicht gleich, dass man auch über das Subjektive hinausschauen kann. Wie ich oben bereits in meinem Beispiel mit meinem Cousin beschrieb, kann man das Subjektive auch gelegentlich durchschauen. D.h. aber nicht, dass man es komplett überwunden hat. Dazu gehört noch viel mehr Übung und eine Menge Kraft. Aber es ist durchaus möglich. Nur, durch vorurteilvolle Ablehnung ist das nicht machbar. Alles, was man so unterdrücken versucht, wird sich wehren. Das geht nicht mit Gewalt, sondern mit neutraler Beobachtung des Selbstes und der Situation.
Also nochmal:Ich lehne das Ego nicht ab, ich lasse es nicht verschwinden, sondern verschmelzen.(in der Theorie natürlich nur)
Das ist in vielen Punkten ein eklatanter Unterschied zum Buddhismus.
Der Wille des Individuums wird als Teilwille des Universums nicht abgelehnt,
es wird ihm nur die Freiheit/Unabhängigkeit abgesprochen.
"Ich" bin das bewußte Erleben des Universums.
Was heißt das nun? Im Universum entstehen aus der unbewußten Dunkelheit
Sterne(Bewußtseine, die sich selbst erkennen).
Das Universum ist eine Instanz des Werdens des absoluten Bewußtseins,
indem das Licht erst punktförmig vereinzelt sich herauskristallisiert und
zu immer komplexeren Gefügen zusammenfindet. Wir mögen schon aus
vielen wenig bewußten Zellen bestehen, die in uns eine Einheit,
materiell, wie mental gefunden haben. Und weitere Bewußtwerdung
schiebt diese Grenzen in die Ewigkeit, außerhalb von Raum und Zeit,
während das Universum weiter den Zustand( schlechter Begriff) des Werdens
beschreibt.
Zitat: Das Ego ist nur eine Info-Sammlung über Objekt- und Subjekt-Trennung, Geburt und Tod, Vergänglichkeit, Infos über Krankheiten, Neid, Zorn, Hass,....usw.. Alles, was im kompletten Raum absolut weniger relevant ist. Was soll man mit Sachen, die für das Absolute nicht relevant sind?
Ja, das Ego nach Deiner Definition ist so charakterisiert.
Aber diese Infos bringen erst das Licht hinein, sind also nicht nutzlos.
Zitat:Subjektiv Verstandenes ergibt wieder Subjektives. Was hat man da Verstanden, wenn man subjektiv versteht?
Es ist solange subjektiv, wie noch ein objektiv als außerhalb konstituiert wird.
Geschieht dies (tatsächlich, nicht aber vorgestellt) nicht mehr ist es
absolut. Hier wird die letzte Grenze erreicht, und es gibt nur noch "Ich" bzw.
eigentlich "WIR". Das Absolute steht dem Sein/Nichts/Unbewußten gegenüber,
und findet sich selbst durch das Werden.
Zitat:Sag mir kurz: Was verstehst du unter philosophischer Zombies?
Ich kopiere mich aus einem anderen Thread:
Ok, probieren wir es mal so: Stell dir einmal einen Computer mit Bildschirm
und einmal ohne Bildschirm vor. Grundsätzlich funktionieren beide.
Auf dem letzteren liegt alles aber nur codiert vor[Einschub: Dies ist der Zombie-PC, bzw. Zombie-Mensch], auf dem ersteren aber
auch visuell und akustisch. In der Realität ist der Bildschirm vollständig
abhängig von Inputs aus dem Computer.
Wir selbst, so wir uns erleben sind keine Computer,
sondern eigentlich Bildschirme, allerdings haben diese Bildschirme
im Unterschied zu wirklichen Bildschirmen einen integrierten Rechner. Wenn wir gewöhnlich miteinander kommunizieren, dann reden die Computer miteinander, und durch die Verbindung meines Computers mit dem Bildschirm(mit mir) kriege ich mit, was da eigentlich passiert ist. Siehe z.B: hier:
http://www.wired.com/science/discove.../mind_decision
Das heisst, das wir meistens nur erleben, nicht selbst entscheiden,
ein starker Punkt gegen den freien Willen.
Nun sind aber alle Bildschirme miteinander meist unbemerkt verbunden.
Wenn wir dann telepathisch (un)bewußt miteinander kommunizieren, dann reden die Bildschirme selbst miteinander, und Information wird vielleicht aus dem Bildschirmrechner in den Computer transferiert, was wohl auch in anderen Situationen geschieht.Gehirn und Bewußtsein sind für mich 2 Systeme, die miteinander interagieren, und je besser das Bewußtsein ist, umso mehr wird das Gehirn programmiert, meist wohl eher anders herum.
Da für mich das Gehirn(mit Körper)/Computer nur Vorstellung/Manifestation des absoluten Bewußtseins ist, welches alle Bewußtseine/Bildschirme mit einschließt( wegen universeller Verknüpfung),folgt: Der Geist beherrscht die Materie.
Zitat:Nur so viel: Materie ist auch im übertragenen Sinne Bewusstsein, nur halt anders (subjektiv) wahrgenommen.
Es ist die Wahrnehmung des Subjekts, die trennt, weil Trennung ihm sinnvoll erscheint.
Für mich ist gerade Materie etwas, was als objektiv wahrgenommen wird.
Aber wenn ich mir deinen 2.Satz anschaue, dann denken wir glaube ich
ähnlich. Materie ist die noch unbewußte Vorstellung des unbewußten/
teilbewußten Ganzen, auf die es als etwas scheinbar Getrenntes aus seiner bewußten Einzelheit in Form des Individuums schaut.
Zitat: Das ist jedoch kein Bewusstsein ohne Selbsterkenntnis, sondern Bewusstsein, das Subjekt und Objekt gerade wegen seiner Wahrnehmung trennt, weil diese Trennung das Ich überhaupt herauszukristallisieren scheint.
Wenn du keine Trennung vornimmst, was bist DU (als Ich/Subjekt) dann?
Das Ego ist nicht das Selbst, sondern die scheinbare Trennung davon, wegen Eigeninteresse: Daher ja Ego.
Das Subjekt kann es nur dann geben, wenn es ein Objekt gibt, worauf es schauen kann, um sich distanziert wahrzunehmen.
Ohne Distanz, kein Ego, kein Subjekt, kein Objekt: Nur reines und komplettes Bewusstsein. Und das ist es, was es im Grunde ist (Selbsterkenntnis). Das andere ist Wahrnehmung: Dualität/Trennung/Eine scheinbar getrennte Entität, bestehend aus evolutionär bedingten und programmierten Erfahrungen.
Und die hat auch die Katze, auch wenn sie nicht die selben Worte für findet wie wir, sonst könnte sie zwischen den sog. Objekten gar nicht mehr unterscheiden.
Das Absolute ist nicht Kein Subjekt und Kein Objekt und ist nicht direkt nur bei sich und ohne bewussten Willen(welcher für mich das Ego ausmacht). Es ist vielmehr Subjekt und Objekt, direkt bei sich, aber auch in einer letzten Metaebene zu sich selbst, es ist EIN absoluter Wille, nimmt aber auch die Verschiedenheit aus der Erinnerung, welche keine mehr ist, denn Vergangenheit,Gegenwart und Zukunft sind in Form von Ewigkeit aufgehoben.
Synthese auf einer höheren Stufe.
Was die Katze betrifft:Wenn sie sich nicht im Spiegel erkennen kann, dann
ist es nicht eigentlich so, dass sie das Subjekt nicht kennt, sie kennt das
Objekt nicht, sonst müßte sie sich von dem Anderen unterscheiden können.
Für die Katze ist die objektive Welt vielleicht so schemenhaft, wie es für
uns die bewußte Einheit ist. Es ist schwer sich das vorzustellen.
Zitat:Nicht Objektivität, sondern Selbsterkenntnis entsteht, wenn Objekt und Subjekt wieder als EINS erkannt werden. Wenn du ein Objekt überhaupt ins Spiel bringst, wird sich dadurch bedingt wieder ein Subjekt bilden. Diese beiden bedingen einander, sie treten gemeinsam auf. Das Gesamtbewusstsein ist ungetrennt: Eins.
Ja, wahre Selbsterkenntnis ist aber das, was wir als objektiv und wahr
bezeichnen würden. Objektiv heißt hier: So wie es wirklich ist.
Wir meinen das gleiche, denke ich. Die Objekte, die wir wahrnehmen,
sind wirklich nur Erscheinungen des Anderen, sie stellen keine objektive
Erkenntnisgrundlage dar, sind nicht wirklich objektiv.
LG PsiSnake