polarfuchs
Neues Mitglied
wenn man das mit den hüft-op's , knochenbrüchen oder allgemein folgen von unfällen zusammenrechnet und dann noch die schmerzmittel , die der patient oft in den ersten tagen danach benötigt , dann kommt da schon 'ne ziemlich grosse summe zusammen , würd ich meinen.
Da meinst du falsch. Die Anästhetika sind, bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht sonderlich teuer. Selbst wenn man bei einem neuen Knie oder Hüfte den Patienten einmalig noch antibiotisch abdeckt, was ratsam ist.
Ich habe vorhin - zugegebernermaßen auf die simpelste Operation, die da möglich ist eine Vollnarkose berechnet, sogar recht potent dosiert.
Man muss da aber noch nichtmals eine Vollnarkose machen und kann dann mit zwei Medikamenten auskommen (streng genommen sogar mit einem) + postoperativ ein paar Schmerztabletten, die nichtmals unbedingt nötig sind.
Bei einem neuen Knie, Hüfte kommt Antibiotikum, ca. doppelte Anästhetikaration und postoperativ auf der Station noch paar Schmerztabletten und evtl. Thromboseprophylaxe drauf und das wars. Ist echt nicht die Welt, auch wenn die Kaufleute im Krankenhaus den Tränen nahe sein dürften, wenn die das lesen... aber das sind auch wandelnde Tränendrüsen... bestimmt paar Esoteriker dabei.
(Wobei man dann je nach Patient ein anderes Narkotikum nutzen würde (ich jedenfalls) und da auch nochmals sparen kann.
Was wirklich teuer sein kann sind Chemotherapeutika und in dem Zusammenhang dann auch solche Medikamente, die man nutzen kann, um Chemotherapeutika zu inaktivieren. Da kann die Ration schonmal fünfstellig werden, für ein speziell an den Patienten angepasstes und dosiertes Medikament.
Das ist aber legitim.
Dass neue Medikamente 'nen Patentschutz haben und man sich dumm und dusselig zahlen kann finde ich ebenfalls absolut legitim, weil das zeitlich befristet ist und besser, als dass die das Forschen einstellen, weil es sich nicht lohnt.
Es ist auch nicht nur so, dass gute und bewährte Medikamente vom Markt verschwinden, sondern auch Schrott, zu dem es lange Zeit keine Alternative gegeben hat. Ich zahle lieber etwas mehr für etwas Gutes, als etwas weniger für Schrott - so ganz generell.
Denen mag es um Geld gehen, das ist richtig. Die stehen aber auch in Konkurrenz und müssen sich behaupten.
Mir ist allgemein, und das bezieht sich nicht nur auf die Pharmahersteller, ein teures Gesundheitssystem lieber, als eines, dass günstig gemacht wird, indem man notwendige Operationen verweigert, weil es sich nicht lohnt.
Mir ist auch lieber, dass kleine Operationen teurer als nötig sind, als dass gesagt wird, wir sparen an Hygiene oder führen solche Operationen nicht mehr durch, weil rechnet sich nicht.
Aber das ist alles nicht Sache des Pharmaherstellers. Der verkauft ein Produkt zu einem Preis. Auf den Bedarf selber hat der wenig Einfluss - richtet sein Verhalten aber nach dem Bedarf. Das ist gut so, denn sonst würden wir in 100 Jahren noch mit manchem Mistzeug rumeiern. Insgesamt würde ich feststellen, dass die Medikamente besser werden - jedenfalls, was ich so überblicken kann. Das ist allerdings ein Teilausschnitt.