In judasishkeriot's Aussage steckt SEHR viel Logik.Denn was wäre das im Gegenteil für eine Logik wenn hinter einem Leben kein Sinn stecken würde!?
Da wäre zum Beispiel die materialistische Logik. Im materialistischen bzw. naturalisitschen Kontext ist der Sinn eines Lebens nur dort vorhanden wo ein Sinn gegeben wird. Sprich jemand denkt sich einen Sinn aus und setzt fest, dass dies jetzt der Sinn ist. Aus naturalistischer Sicht tun das die Menschen, wenn sie sich Religionen oder spirituelle Lehren ausdenken und an diese Ideen glauben.
Es ist viel logischer zu sagen es passiert nichts ohne Grund und Sinn,als zu sagen es bräuchte keinen Grund und Sinn denn dann wäre das Leben sinnlos.
Das ist überhaupt nicht logischer. Wenn du das so siehst, dann hätte ich da gerne eine Begründung.
Man kann erkennen, dass diese Aussage keinesfalls logischer ist, weil die Menschen mit den unterschiedlichsten Formen von Sinn durch die Welt laufen. Das ist eher ein Indiz, dass der Sinn eine sehr subjektive Sache ist und das Leben, besonders das individuelle Leben eines Menschen erstmal sinnlos ist und seinen Sinn nur durch diesen Menschen erhält indem er willkürlich einen Sinn definiert.
Es ist ja richtig dass der Nondualismus selbst eine Logik hat,aber was für eine Logik soll die nondualistische-Logik haben!? Deshalb halte ich den Begriff der nondualistischen-Logik milde gesagt für irreführend.
Die Aussage erscheint mir widersprüchlich auf der einen Seite gestehst du diesem Weltbild eine Logik zu (erster Teilsatz) auf der anderen hinterfragst du es (2. Teilsatz). Wie denn nun und vor allem warum?
Wer von Reinkarnation wirklich weiss,sich Reinkarnation wirklich bewusst ist,weiss auch dass das ICH garnichts beständiges ist sondern ständiger Veränderungen unterworfen ist.Und das ist Wahrnehmung! Ohne dass es ein Phänomen ist.
Das einzig beständige ist die ständige Veränderung des ICH.
Was ist denn dieses Ich? Kannst du das etwas näher beschreiben?
Denn so wie ich das sehe und wie es eben üblicherweise beschrieben wird fallen darunter nur lauter Wahrnehmungsphänomene, die dann in ihrer Summe als Einheit interpretiert werden, was wiederrum zur Wahrnehmung eines kohärenten Ichs führt.
Da es Menschen gibt die eine Wahrnehmungsveränderung haben, die derart drastisch ist, dass sie dieses Ich eben nicht mehr als kohärent beschreiben können und da es Erfahrungen gibt, die die scheinbaren Grenzen dieses Ichs einfach überwinden - ist es wirklich fraglich, was dieses Ich sein soll. Wenn man von Reinkarnation ausgeht, dann geht man ja immer davon aus, dass da eine Form von Entität ist, die reinkarniert, so eine Art Ich oder Seele.
Jedes individuelle Leben ist Teil der Einheit,genauso wie das ICH oder die Seele.Würde die Seele in Form von ICH nicht weiter existieren würde der Einheit etwas fehlen.Könnten die Erfahrungen des Lebens nicht in Form von Reinkarnation weiter wirken würde der Einheit etwas fehlen.
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Wenn du sagst: "Jedes individuelle Leben ist Teil der Einheit...", dann drückst du damit nicht aus, dass du gesehen hast, was Einheit wirklich ist. Im Gegenteil du drückst dadurch Trennung aus, weil du behauptest es gäbe einen getrennten Teil (individuelles Leben (Ich/Seele), der mit etwas verbunden ist. Um von Verbindung sprechen zu können muss man von Trennung ausgehen. Diese Trennung ist, meiner Ansicht nach einzig und allein ein Wahrnehmungsphänomen (manche sagen Illusion - ich mag den Begriff nicht, weil er suggeriert, dass die Erfahrung dazu nicht echt sei).
Wenn du dann weiter behauptest, dass durch das enden dieses Ich-Phänomens mit dem Tod des Körpers der Einheit irgendetwas fehlen würde, dann ist auch dies ein Ausdruck von Trennung, denn dahinter steckt die Annahme von zeitlicher Trennung (eben war es da, jetzt ist es weg) und eben die Annahme eines getrennten Ich.
Wenn man schon von nondualistischer Logik sprichst dann muss man nicht nur zwei Seiten betrachten,sondern alle möglichen Aspekte.
Defintiv, vor allem darf ich nicht den Fehler machen, den du hier am laufenden Band machst und immer von Trennung ausgehen, wenn ich über Einheit zu sprechen versuche.
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Das heisst in die nondualistischen Logik gehört genauso judasishkeriot's Logik dass ein Leben sinnlos wäre,wenn danach einfach Schluss wäre.
Das stimmt einfach nicht. Einem individuellen Leben einen absoluten Sinn zu geben und von einer getrennten Existenz auszugehen und noch eine Reihe anderer Probleme, die mit der Idee von Reinkarnation einhergehen sind kein Ausdruck von Nondualität. Sie sind vielmehr Ausdruck unserer auf Trennung ausgerichteten Wahrnehmung.
In judasishkeriot's Aussage steckt SEHR viel Logik.
Wenn man seine Logik nicht anders begründen kann als durch die Wiederholung der Logik und durch aufstellen von weiteren, nicht begründeten Behauptungen, dann ist das keine sonderlich gute Logik. Jede Logik kann perfekt Wahrheit vortäuschen, das ist nicht das Ding. Genau deswegen müssen wir eine bestimmte Logik begründen können. Vor allem hier wo wir ja diskutieren ist es eigentlich schon fast merkwürdig, dass ich auf sowas selbstverständliches eingehen muss.
Deshalb sind Naturwissenschaften auch undogmatisch wärend Theologien und vor allem theologischer Monotheismus dogmatisch ist und bleibt.
Es gibt in den Naturwissenschaften einige Dogmen - ganz oft in Form von Vorabannahmen oder Regelungen, wie etwas zu sein hat. Das liegt vor allem auch daran, dass Naturwissenschaft heute oft nur anerkannt wird, wenn sie das atheistische Weltbild stützt und man mit Ockhams Rasiermesser alles wegschneidet, was nicht passt. So kommt man zwar zu einem in sich stimmigen Weltbild, aber man muss diverse Phänomene die an den Rändern dieses Weltbildes eben doch passieren entweder ignorieren oder auf eine bestimmte Art und Weise umdeuten. Für diese Umdeutung muss vorab angenommen werden, dass ein bestimmtes Weltbild wahr ist (Dogma) und mit Hilfe dieses Weltbildes wird dann interpretiert. Das Primat der Materie ist zum Beispiel ein Dogma, ein weiteres, sich ganz langsam auflösendes Dogma ist das Dogma von Teilchen.
Es kann keine undogmatischen Weltbilder geben. Wichtig ist nur, dass man sich der Dogmen seines Weltbildes bewusst ist. So ist gewährleistet, dass man sich der Relativität seines Weltbildes bewusst bleibt und man kommt nicht ins Missionieren oder Verurteilen von Menschen, die andere Weltbilder vertreten. Was ich bei atheistischen Naturwissenschaftlern manchmal so an Erklärungen für Glaube lese ist gruselig, da wird von einer Geisteskrankheit und Wahnstörung gesprochen. Man wähnt sich selbst in der überlegenen Position und hofft auf baldige Beendigung dieses Wahns.