Die Bibel verstehen!

Diese Verbindung zum Göttlichen aus den Religionen heraus kommt nicht aus dem Herzen.
Naja, jedenfalls ist "Verbindung" das Prinzip der Religionen überhaupt, wie ich meine, es so verstanden zu haben.

Es fehlt dabei der Bezug zum wahren Christentum.
Ich war vor ein paar Jahren zum Gottesdienst hier bei uns in der Kirche. Ich empfand es grauenhaft. Die Menschen wirkten auf mich wie Marionetten. Es war für mich sehr gruselig. Mehr als Zwang. Die Passagen aus der Bibel wirkten einfach unwahr. Es ging einfach nicht runter.
Es war halt schon immer so für die Menschen. Alle gehen in die Kirche und dann wieder nach Hause. Das Thema ist dann abgehackt.
Es fehlt auch bei den Kirchgängern etwas, die ich kenne, kennen gelernt habe und beobachte. Es ist zu äußerlich pflichtgemäß. Auch die Freude, die sie zeigen, empfinde ich als gekünstelt bzw. als scheinheilig.
Als Herzenssache konnte ich dabei auch nicht mitmachen, da mir die Worte des "Priesters" zeigen, nicht zu verstehen, was er da sagt, zitiert er z.B. aus der Bibel. Er zeigt mir nur, ihre Mysteriensprache nicht zu verstehen.

Ich denke um zu verstehen was Christus uns mit seinem Impuls gegeben hat ist einfach ausschlaggebend für unsere weitere Entwicklung. Aber es geht nur im Inneren es zu verankern.
Was ist es denn, das von ihm kommt? Es muss etwas (gewesen) sein, das andere Religionen in einem bestimmten Sinne nicht haben, was sie nicht leisten können, das sie an einem bestimmten Punkt übersteigt. Ansonsten stellt man sich ja ganz berechtigt Fragen: Wozu Jesus, wozu seine Verklärung, wozu die Jordantaufe, wozu die Kreuzigung usw? - Hat man seinen Geist nicht geschärft und sein Empfinden nicht für die Möglichkeit des Übersinnlichen geöffnet, bleibt nur noch Weltliches als (dürftige) Erklärung. - Und auf diese Weise versteht jener "Priester" die Mysteriensprache.

„ Ein wilder Blutstrom kochte, bis die Borke eines jeden Baumes rot war; überall in der Welt war Blut in den Kronen jedes Waldes. Es wäre angemessen gewesen für Gottes Elemente - die schöne Sonne, den blauen Himmel, die Erde - , wenn sie ihre Erscheinung verändert hätten in der Klage über ihr Unglück.“
Ist was schwer, es so zu verstehen, dass es sich auf die Menschheit und ihre Entwicklung bezieht. "Blut" hat in der Mysteriensprache eine ganz andere Bedeutung als das physische. So steht das ausfließende Blut aus dem Körper des Jesus für ein Geistiges des Christus. Rudolf Steiner berichtet aus esoterischer Sicht etwa so, dass das sinnlich sichtbare ausfließende Blut des Körpers des Jesus bei der Kreuzigung, das geistige Blut des Christus war, das in die Menschheit einfloss.

Dieser Wandel war notwendig, damit der Mensch lernt zu sich selber zu finden, natürlich nicht im egoistischen Sinne. ... Durch den Christus - Impuls können wir lernen uns als eigenständiges und individuelles Wesen in der Gemeinschaft zu erkennen.
Der Kreuzestod hat nach anthroposophischer Lehre mehrere Bedeutungen, davon ist eine die Entwicklung des Ich (im Zusammenhang mit dem ausfließenden Blut des Christus) und zwar des "höheren Ich" oder auch als "höheres Selbst" genannt, das mit dem egoistischen zu kämpfen hat. Die Anthroposophie lehrt, dass es um die Entwicklung des höheren Ich, beginnend im Alten Testament, geht, welches durch die Christus-Tat vollendet worden sei.
 
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Naja, jedenfalls ist "Verbindung" das Prinzip der Religionen überhaupt, wie ich meine, es so verstanden zu haben.
Ja, die Verbindung ist ja auch immer da. Ich denke aber, der Mensch trägt die Verantwortung wie er sie leben möchte. Ich meine irgendwie muss sich doch die Schattengesellschaft aufgebaut haben.
Nur kann ich sie in Form von Abhängigkeit erleben oder aber die weitesten Sphären mit mir verbinden.
Die Religion an sich, ist auch nicht das Problem, nur was ebend daraus gemacht wird. Eine Schattenreligion. Denn auch im Anfang der Menschheit baute sich alles auf In den Religionen, nur irgendwann wurde angefangen sie zu manipulieren. Und das kann ja nur in dem Moment passieren, wo der Mensch keine Verbindung zum Göttlichen mehr spürt.
Dadurch wurde dem Menschen aber ermöglicht weiter sein eigenes Wesen zu steigen, um sich wieder verbinden zu können. Denn vorher war er noch nicht so entwickelt, wie wir es jetzt sind. Eher war der Verbund mit der Familie und dem Volke.
Das kann man verstehen wenn wir von Abraham als Vater des Volkes sprechen.
Umso mehr der Mensch durch die Erdenkräfte in sich hinabsteigt, hat er die Möglichkeit der Wahl auf welche Verbindung er bauen tut.
Und diese Wahl gab uns Christus. Durch den Kreuzigungsakt konnte er sein Sonnenhaftes mit der Erde verbinden und somit es dem Menschen ermöglichen sich wieder mit dem Licht zu verbinden. In diesem Wörtchen ist das Ich mittig enthalten. Uns wurde die Möglichkeit gegeben mit diesem Ich ins Licht zu gehen.
 
Mit der Persönlichkeit ist also nicht das Ich gemeint, sondern etwas, das auch mit der Körperlichkeit, mit dem Fleisch des Körpers im Zusammenhang steht. Das Ich des Christus wurde bei der Taufe am Jordan von der Persönlichkeit des Jesus aufgenommen und damit konnte der Christus mit dem Fleisch des Menschen Jesus notwendig in Berührung kommen. Erst durch diese Verbindung lässt sich sagen, dass Christus „zu Fleisch geworden“ ist und die Bibel nennt sie meist „Jesus Christus“, manchmal „Christus Jesus“ und die Anthroposophie „der Christus Jesus“.
Wieso so kompliziert - und wozu diese unverständliche Erklärung?

Christus war wie wir alle schon lange vor der Menschwerdung ein Geistwesen. Dieses wurde so vorbereitet, ebenfalls wie bei uns allen, dass es sich mit dem Säugling bei der Geburt vereinigen kann - wie bei uns allen - und wurde dadurch zum Menschen Jesus. Er war doch allen anderen Menschen gleich.
 
:unsure:

Nur so ein paar Gedanken zu Gott:

Je mehr ein göttliches Wesen überhöht und abstrahiert, je weiter entfernt es sich. Irgendwann ist dann der Punkt erreicht, an dem sich unser Wir-Gefühl zu diesem Wesen auflöst. Es erscheint mir also sinnvoll, die notwendige Distanz zum Göttlichen mit der verbindenden Nähe in einer Balance zu halten. Man sollte sich also daran erinnern, dass aus dem allzu Übermächtigen schnell ein Fremder werden kann.

Dieses Wir-Gefühl ist ein Erbe, das wir aus ferner Vergangenheit in uns tragen. Etwas, aus dem wir die Kraft der Gemeinschaft schöpfen und über uns selbst hinauswachsen können. Auch wenn wir große Gemeinschaften ersinnen, bleibt das archaische Gemeinschaftsgefühl in unserer Seele auf ca. 20 Personen beschränkt.

In unserer Seelenwelt spielt es jedoch keine Rolle, ob nun diese Gemeinschaft aus abstrakten oder realen Personen besteht. Entscheidend dabei ist, dass sie uns nahe sind und wir in ihnen etwas erkennen, an dem wir selbst wachsen können. In unseren Träumen erscheinen uns diese Personen als die sogenannten Schatten, die umschreiben, wie wir sein wollen, aber nicht sein können. Anderseits verkörpern die Schatten auch jene Seelenaspekte, die man lieber verdrängen und wegsperren möchte.

Es ist also die Frage, welchen Schatten man mit seinem Gott wohl in sich trägt?


Merlin
 
Was ist es denn, das von ihm kommt? Es muss etwas (gewesen) sein, das andere Religionen in einem bestimmten Sinne nicht haben, was sie nicht leisten können, das sie an einem bestimmten Punkt übersteigt. Ansonsten stellt man sich ja ganz berechtigt Fragen: Wozu Jesus, wozu seine Verklärung, wozu die Jordantaufe, wozu die Kreuzigung usw? - Hat man seinen Geist nicht geschärft und sein Empfinden nicht für die Möglichkeit des Übersinnlichen geöffnet, bleibt nur noch Weltliches als (dürftige) Erklärung. - Und auf diese Weise versteht jener "Priester" die Mysteriensprache.
Aus dem AT wird uns gelehrt, dass wir die jehovischen Gebote befolgen sollen. Danach wurde damals das Leben gelebt. Das was der strenge Jehova vorgibt, muss auch angewendet werden, sonst folgt Strafe.
Mit Christus und dem NT wurde uns ein Weg gezeigt, die eigene Verantwortung uns zu erarbeiten.
Es ist natürlich schwer jetzt hier die Christuskraft kurz und bündig zu erklären. Wie gesagt es geht nur über die innere Arbeit. Es geht um die Aneignung der geistig seelischen Kräften, um über den Tod zu kommen.
Die Ich Kraft unsterblich werden zu lassen. Das was Christus uns vorlebt mit der Kreuzigung und auch die Auferstehung.
Das Blut ist natürlich der Ich Träger. Es ist flüssig genug es tragen zu können.
Das rote Blut steckt aber noch voller Venusischen Leidenschaft und wird sich im Laufe der Zeit in seiner Farbe ändern.
 
Wenn in einer Meditation sich auf einen roten Gegenstand konzentriert wird, verändert sich die Farbe ins Grüne.
Sie wird immer reiner.
Die Verschmelzung von astralischem und Ätherischen im Auge machen es möglich. Dazu muss man nicht hellsichtig sein. Das kann jeder ausprobieren.
 
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:unsure:

Nur so ein paar Gedanken zu Gott:

Je mehr ein göttliches Wesen überhöht und abstrahiert, je weiter entfernt es sich. Irgendwann ist dann der Punkt erreicht, an dem sich unser Wir-Gefühl zu diesem Wesen auflöst. Es erscheint mir also sinnvoll, die notwendige Distanz zum Göttlichen mit der verbindenden Nähe in einer Balance zu halten. Man sollte sich also daran erinnern, dass aus dem allzu Übermächtigen schnell ein Fremder werden kann.

Dieses Wir-Gefühl ist ein Erbe, das wir aus ferner Vergangenheit in uns tragen. Etwas, aus dem wir die Kraft der Gemeinschaft schöpfen und über uns selbst hinauswachsen können. Auch wenn wir große Gemeinschaften ersinnen, bleibt das archaische Gemeinschaftsgefühl in unserer Seele auf ca. 20 Personen beschränkt.

In unserer Seelenwelt spielt es jedoch keine Rolle, ob nun diese Gemeinschaft aus abstrakten oder realen Personen besteht. Entscheidend dabei ist, dass sie uns nahe sind und wir in ihnen etwas erkennen, an dem wir selbst wachsen können. In unseren Träumen erscheinen uns diese Personen als die sogenannten Schatten, die umschreiben, wie wir sein wollen, aber nicht sein können. Anderseits verkörpern die Schatten auch jene Seelenaspekte, die man lieber verdrängen und wegsperren möchte.

Es ist also die Frage, welchen Schatten man mit seinem Gott wohl in sich trägt?


Merlin

Ich setze dort an dem Prinzip von Ken Wilber an. Was du ja schon mit aufgegriffen hast. Es geht um die archaische Bewusstseinstufe in der präpersonalen Stufe. Sie ragt noch in jene Zeit, als der Mensch noch traumlos war und nach den paradiesischen Grundzügen lebte. Das war vor ungefähr 200.000 Jahren. Die Entwicklung war in dieser Zeit noch kreisbewegend.
Man nennt sie auch deshalb die Uroboruszeit.
Dadurch das in dieser Entwicklungsstufe der Mensch noch keinen Schlaf und Wachrythmus unterlag war er ja vom göttlichen noch nicht getrennt. Was vorallendingen bestand, ist das der Mensch noch kein Ich -Bewusstsein hatte und dadurch im Wir aufging.
Das was damals im Menschen sich manifestierte, ist jetzt natürlich noch in den Grundzügen vorhanden. Aber wir entwickelten uns weiter. Seit der Flut bewegt sich unsere Entwicklung spiralförmig.
In der jetzigen Entwicklungsphase seit ungefähr 500 v.Christus befinden wir uns in der personalen Stufe. Im sogenannten Ego-Bewusstsein.
In der nächsten Epoche folgt die transpersonale Stufe, wo es um das integrale Bewusstsein geht. Das heißt ganz klar vom Gemeinschaftsgefühl ohne Ich Bewusstsein - zum Ich -Bewusstsein - zum Ich -Bewusstsein im Wir.
Das ist der Unterschied zwischen den Entwicklungsepochen.

Ich weiß nicht, wie man das Göttliche als Schatten in sich tragen kann. Das ist mir schon sehr suspekt.
Im Außen kann der Geist im Schatten erkannt werden. Allein die Farben entstehen aus diesem Wechsel von Licht und Finsternis.
Aber im Inneren kann nichts göttliches schattenhaft sein.
 
Wenn ich in mein Inneres gehe, sehe ich ein lichtreiches Kreuz von den Füßen an bis zu den Händen in den Kopf hinein. Es ist abgeschlossen, dadurch entsteht eine Grenze zum Äußeren, nur nicht im Fussbereich und Kopfbereich, dort schließt es nicht.
Aber die Trennung ins Äußere kommt nicht aus dem Inneren, sondern vom Äußeren.
Aber ich denke, dass jeder Mensch das Göttliche anders wahrnehmen tut.
Für mich ist es so der rechte Weg. Im Inneren kein schattenhaftes Göttliches zu finden.
 
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Aus dem AT wird uns gelehrt, dass wir die jehovischen Gebote befolgen sollen.
Die Anthroposophie lehrt, dass vor Christus das "Gesetz" herrschte.

Mit Christus und dem NT wurde uns ein Weg gezeigt,
Von einem Weg würde ich nicht sprechen, denn dafür muss das Bewusstsein entsprechend sein. Von seiner Vorbereitung in der Zeit des AT und von der der Einfließung der Ich-Kraft mit und durch Christus berichtet die Anthroposophie.

Mit Christus und dem NT wurde uns ein Weg gezeigt, die eigene Verantwortung uns zu erarbeiten.
Mit dem Ich erst kann eigene Verantwortung übernommen werden.

Es ist natürlich schwer jetzt hier die Christuskraft kurz und bündig zu erklären. Wie
Das ist in der Tat so! Es sind eigentlich nur kurze Behauptungen machbar, deren notwendige Erläuterungen nicht nur ein esoterisches Verständnis verlangen, sondern auch länger brauchen, um die Zusammenhänge sinnvoll darlegen zu können. Solches aber macht Rudolf Steiner in seinen Vorträgen und Büchern.
Ein Beispiel, wie Rudolf Steiner erklärt, dass in den Mysterien die Seele des Menschen zur Erfassung des Christus-Geheimnisses vorbereitet worden sei und um damit auf entsprechender Stufe Zutritt in die höhere geistige Welt zu haben, womit es zu tun hat, dass Jesu Persönlichkeit den Christus in sich aufnehmen konnte:

„Ein weiterer Schritt ist dann der, dass man sich zu der Ahnung durchringt: eine Menschenindividualität könne in wiederholten Erdenleben sich zu immer höheren und höheren Stufen der Vollkommenheit entwickelt haben. Wer solches ahnen konnte, vermochte auch eine Empfindung dafür zu haben, dass in Jesus eine Individualität von hoher Geistigkeit erschienen sei. Je höher die Geistigkeit, desto größer die Möglichkeit, bedeutsames zu vollbringen. Und so konnte die Jesus-Individualität fähig werden, jene Tat zu vollbringen, welche die Evangelien in dem Vorgang der Johannes-Taufe so geheimnisvoll andeuten, und durch die Art, wie sie darauf hinweisen, doch so klar als etwas Wichtigstes bezeichnen. – Die Persönlichkeit des Jesus wurde fähig, in die eigene Seele aufzunehmen Christus, den Logos, so dass dieser in ihr Fleisch wurde. Seit dieser Aufnahme ist das ‚Ich’ des Jesus von Nazareth der Christus, und die äußere Persönlichkeit ist der Träger des Logos.“ aus: Rudolf Steiner, Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, S. 136f
 
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Ich setze dort an dem Prinzip von Ken Wilber an. Was du ja schon mit aufgegriffen hast. Es geht um die archaische Bewusstseinstufe in der präpersonalen Stufe. Sie ragt noch in jene Zeit, als der Mensch noch traumlos war und nach den paradiesischen Grundzügen lebte. Das war vor ungefähr 200.000 Jahren. Die Entwicklung war in dieser Zeit noch kreisbewegend.
Man nennt sie auch deshalb die Uroboruszeit.
Dadurch das in dieser Entwicklungsstufe der Mensch noch keinen Schlaf und Wachrythmus unterlag war er ja vom göttlichen noch nicht getrennt. Was vorallendingen bestand, ist das der Mensch noch kein Ich -Bewusstsein hatte und dadurch im Wir aufging.
Das was damals im Menschen sich manifestierte, ist jetzt natürlich noch in den Grundzügen vorhanden. Aber wir entwickelten uns weiter. Seit der Flut bewegt sich unsere Entwicklung spiralförmig.
In der jetzigen Entwicklungsphase seit ungefähr 500 v.Christus befinden wir uns in der personalen Stufe. Im sogenannten Ego-Bewusstsein.
In der nächsten Epoche folgt die transpersonale Stufe, wo es um das integrale Bewusstsein geht. Das heißt ganz klar vom Gemeinschaftsgefühl ohne Ich Bewusstsein - zum Ich -Bewusstsein - zum Ich -Bewusstsein im Wir.
Das ist der Unterschied zwischen den Entwicklungsepochen.
Liebe Sanni,

der Schlaf ist kein Alleinstellungsmerkmal des Menschen. Er ist nachweislich ein fundamentales Phänomen, das auch bei Fadenwürmern, Fliegen, Fischen Mäuse und bei Säugetieren generell vorkommt. Ohne Schlaf bilden sich toxische Proteine, die letztlich zum Tod führen. Du siehst, dass sich besagter Wilber irren muss, denn in der menschlichen Evolutionsgeschichte kann es keinen Augenblick ohne Wach- und Schlafzyklen gegeben haben.

Das Ego ist lediglich das lateinische Wort für das „Ich“. Freud hatte die Seele (Psyche) in drei Ebenen eingeteilt: das Es als der unbewusste Seelenbereich – das Ich als das Erfahren der eigenen Persönlichkeit und das Über-Ich, als eine Instanz der inneren Moral. Auch da muss ich Dich enttäuschen, denn wie man inzwischen weiß, ist das Bewusstsein auch kein Alleinstellungsmerkmal der Menschen.

So bin ich mir sicher, dass sich der Mensch nicht erst seit 500 v. Chr. bewusst ist. Ich erinnere mich an die Höhlenmalereien Frankreichs und Spaniens oder eine steinzeitliche Flöte aus Süddeutschland, die vor 35.000 Jahren angefertigt wurde, um darauf zu spielen. Wie kommst Du darauf, dass sich gerade in der Zeit um 500 v. Chr. der Mensch sich selbst bewusst wurde?

Ich weiß nicht, wie man das Göttliche als Schatten in sich tragen kann. Das ist mir schon sehr suspekt. Im Außen kann der Geist im Schatten erkannt werden. Allein die Farben entstehen aus diesem Wechsel von Licht und Finsternis. Aber im Inneren kann nichts göttliches schattenhaft sein.
Ohne Licht gibt es keinen Schatten, also ist der Schatten sicherlich kein Kind der Finsternis. Wer also im Licht steht, wird einen Schatten werfen und somit wird er zu einem untrennbaren Teil unserer Persönlichkeit. Wirft Dein Über- Ich Gott nicht auch seinen Schatten über Dich, der Dir ein Maßstab sein soll, an dem Du Dich messen, wachsen und orientieren möchtest?

Markus 1[10] Und alsbald stieg er aus dem Wasser und sah, dass sich der Himmel auftat, und den Geist gleich, wie einer Taube herabkomme auf ihn. [11] Und da sprach eine Stimme vom Himmel: „Du bist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen finde.“

Insgeheim könnte Dir also auch Dein Schatten aus dem Himmel zuflüstern: „Du bist meine liebe Tochter, an der ich Wohlgefallen finde.“ (y)


Merlin
 
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