Der Sinn heiliger Schriften?

Milc80 schrieb:
Elli schrieb:
Langer Rede, kurzer Sinn: Gibt es – vom göttlichen Standpunkt aus betrachtet – überhaupt einen Sinn für diese heiligen Schriften?
Denn bei aller Mühe und bei allem Nachdenken, kann ich bisher nur menschliche Beweggründe zum Erstellen solcher Schriften erkennen und alle enden bei den allzumenschlichen Eigenschaften von Machtgier und Kontrolle.

Ich kann mir einfach beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Gott – so es ihn denn gibt – so dumm oder egozentrisch sein könnte, die Menschen mit solchen Schriften in endlose Kriege zu stürzen. Was wäre von einem Gott zu halten, der sowas tun würde und dann in aller Ruhe den Religionskriegen zusehen würde?



Eine Antwort auf die Frage, ob es aus göttlicher Sicht betrachtet überhaupt einen Sinn dafür gibt, wirst du wohl nie erhalten. Denn dazu müsstest du ja Gott selbst sein, um zu erfahren, ob und welche Beweggründe er hat!

Ich selbst glaube zwar nicht an Gott, zumindest nicht so wie er von den Religionen dargestellt wird. Trotzdem finde ich, dass es sich manche Menschen verdammt einfach machen, Gott für alles Elend das auf dieser Welt passiert verantwortlich zu machen. Er hat den Menschen den Verstand, Verantwortungsbewusstsein und das Gewissen gegeben. Und nicht er stürzt die Menschen in Kriege, sondern die Menschen stürzen sich selbst in Kriege und begründen sie mit Religion.

Jamei. So ist der Mensch halt: Haut sich immer wieder selbst den Hammer vorsätzlich auf die Finger, obwohl er weiss dass es weh tut :party02:
 
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RitaMaria schrieb:
Gibt es - vom mütterlichen Standpunkt aus betrachtet - überhaupt einen Sinn für das Anschnallen von Stützrädern beim Kinderfahrrad, wenn das Kind noch unsicher beim Fahren ist???:party02:

Lieben Gruß von Rita

Ja, den gibt es. Diese Stützräder sind exakt haargenau dazu da, das Kind solange vor dem Hinfallen zu bewahren, bis es ein bißchen Fahrgefühl entwickelt hat. Ein bißchen. Und wenn du dann nicht schleunigst die Stützräder abmontierst, wird das gute Kind nie radfahren lernen. (Ich weiß wovon ich spreche - meine Mutter hat dafür gesorgt, daß ich als Kind nie radfahren lernte - ich hätt ja hinfallen können. Aber ich kann heute trotzdem radfahren. :) )

Und genau das ist der Punkt - Heilige Schriften gehören genau dann abmontiert, wenn du gelernt hast, ein bißchen selber zu denken. Sonst denkst du ein Leben lang mit Stützrädern...
 
Das "Judas-Evangelium" ist seit Jahren Thema von theologischen Debatten und Verschwörungstheorien. Heute wurde die Übersetzung des sagenumwobenen Textes veröffentlicht. Doch für eine Sensation halten Experten das Dokument nicht.

Das Judas Evangelium
 
Eine sehr interessante und dem Endzweck nahekommende Diskussion.

Ein Punkt wurde noch nicht in Betracht gezogen: Diese "heiligen Schriften" sind allesamt mindestens einige hundert Jahre alt.
Aus einer Zeit, wo man Nachrichten, Ereignisse subjektiv durch eigene Sicht der Dinge oder durch Hörensagen glaubte und verfasste.

Die heutigen Zeiten sind definitiv anders. Wir sind in der Informationsgesellschaft, wo jeder, der den Willen dazu hat, sofort ein eigenes Bild über sein gewünschtes Thema hat.

Seinerzeit war das nicht so, das akzeptiere ich.

Was ich bei diesen "heiligen Schriften" allerdings nicht kapiere, das ist mir einfach zu hoch, daß völlig veralterte Ansichen heute noch Wort für Wort verwendet werden.

Siehe Bibel, Koran, Talmud.

Alleine an den aktuellen Beispielen wie den Mohammed-Karikaturen, Beschneidungen, "unreinen Frauen" bei der Periode, Abtreibung etc. (die Liste wäre ewig lang) sollten diese Schriften hergenommen werden und mit den sozialen Bedürfnissen der Menschen, gerade den religiösen, angepasst werden.

Es kann nicht sein, daß "Unterwerfung Andersgläubiger" in Bibel und Koran noch immer für voll genommen werden.
Es kann aber auch nicht sein, daß diese Schriften völlig verschwinden, da sie für viele noch immer Halt sind.

Für mich zwar nicht, doch wäre es vermessen von mir als reinen Atheisten, anderen Ihre Orientierung nach einem ewigen Leben abzustreiten.
Nur eben bitte nicht blind nach 2000 Jahre alten Schriften, die mit den heutigen Zeiten ungefähr soviel zu tun haben wie George W. Bush mit einer Bibliothek.
 
Mein Denkansatz zum Thema heilige Schriften:

Schrift galt in früheren Zeiten auch als Magie – auf jeden Fall für das einfache Volk, aber auch für viele, die Schrift verwendeten.

Ich vermute, dass heilige Schriften nicht nur dazu gedacht waren, als Informationsspeicher zu dienen, sondern dass sie in erster Linie eine Art aktive Magie sein sollten.

Sie hätten demnach den wesentlichen Sinn, den Glauben an das, was darin beschrieben war, über die Magische Wirkung so zu verstärken und zu verbreiten, dass der Inhalt zu einem wirklichen Glauben führte, der wiederum für die Gläubigen zur Wirklichkeit werden sollte.

Liebe Grüße, Johann
 
Hi,

alleglauben an einen Gott, manche Völker haben die Engel als "Untergötter", ander als Naturgeister etc bezeichnet.
Bei vielen wurde die"heilige Shrift" nur mündlich überliefet,z.B. die Kahunas haben über zig Generationen die geschichte und Religion ausschließlich mündlich in einer Art "litanei" weitergegeben, während andere Bildschriften hatten.
Aber bei Vergleichen stößt man immer wieder auf Ähnlichkeiten, entstehungsgeschichte, 1.Mensch etc.
Nur der christl. glaube hat sich irgendwann über alle erhoben? und behauptet, die einzige wahre Wahrheit zu sein.Obwohl natürlich alle Hochkulturen ihren Untertanen ihren Glauben als einzig wahren aufzwangen, aber das ging immer von überheblich und gierig gewordenen Priesterschaften aus.



Alles Gute

Sage
 
Ausgeschlossen sei:

http://www.theologe.de/theologe18.htm


So lehren Wir:
Die Kirche ist nicht eine unverbindliche Gemeinschaft, bei der es für das Heil des Menschen gleichgültig ist, ob man sie kennt oder nicht, ob man in sie eintritt oder sie verlässt. Sie ist unbedingt notwendig, und zwar nicht nur infolge des Gebots unseres Herrn, wodurch der Erlöser allen Völkern den Eintritt in seine Kirche vorgeschrieben hat. Notwendig ist sie auch als Mittel, weil ... die Teilnahme an Wahrheit und Leben nicht erreicht werden kann außer in der Kirche und durch die Kirche ...

369 - Außerhalb der Kirche kann niemand gerettet werden. Freilich sind nicht alle, die in unüberwindlicher Unwissenheit über Christus und seine Kirche leben, schon aufgrund dieser Unwissenheit ewig zu verdammen ...

Und so weiter und so weiter...

Gruß von Rita
 
Ich geh davon aus, daß es eine Zeit gab da alle Menschen einen direkten Einblick in göttliches hatten - diese Sicht wurde mit der Zeit trüber und irgendwann gab es nur wenige, die diese heiligen Geschichten erzählen konnten, man nannte sie Eingeweihte - irgendwann kamen diese Eingeweihten auf die Idee diese heiligen Geschichten nicht nur von ihrer Person abhängig zu machen indem sie diese Geschichten in Symbolen in den Sand ritzten oder malten, diese Technik findet man noch in vielen Kulturen, daraus entwickelte sich die Schrift und das an sich halte ich schon für einen magischen Akt, Wissen vom Menschen unabhängig erstens flächig zu verbreiten und zweitens durch die Zeit zu bewahren. Das Paoblem dabei ist, daß man den Erzähler dieser Geschichte nicht mehr jederzeit greifbar hat um sich Unverständliches erklären zu lassen, somit muss es zu Missverständnissen kommen - da aber an Eingweihten ein immer größerer Mangel herrschte, waren die Schriften dieser wenigen der Beginn der Schrift-Religionen.

Da die Kulturen verschiedene Gebräuche und Riten hatten passten sich die Inhalte natürlich diesen verschiednen Kulturen an - schließlich möchte ein Eingeweihter, dass seine Umgebung ihn versteht. Da sich die Menschen aber in der Zeit immer weiter individualisierten können diese heiligen Geschichten nur noch Hinweisschilder oder "der Finger der auf etwas weist" sein.

Ich seh das nicht als primär religiöses Poblem sondern als ein Problem von Menschen. Schau dich bei den Channelingmedien um wie sie ihre Eingebungen gegenseitig als unwahr darstellen.

Liebe grüße Inti
 
Elli schrieb:
Gibt es – vom göttlichen Standpunkt aus betrachtet – überhaupt einen Sinn für diese heiligen Schriften?
Hi Elli, das ist schnell erledigt. Vom göttlichen Standpunkt aus betrachtet hat wohl alles den gleichen Sinn. Aber welchen Gott meinst Du? Ist egal, denn jeder Gott hat ja vom göttlichen Standpunkt aus betrachtet den gleichen Sinn. Von daher spielt die Unterschiedlichkeit der Schriften für Gott keine Rolle, für ihn drückt sich durch Schriften göttlichen Ursprungs immer das gleiche aus. (Für ihn wird sich wahrscheinlich durch ein Möhre die gleiche Sache ausdrücken wie durch eine "heilige Schrift", aber das ist ein anderes Thema)

so, jetzt habe ich erst einmal das Ganze reduziert auf einen wesentlich Inhalt, den alle diese Schriften haben und das ist der "Göttliche". Der Kern der Schriften ist Gott, könnte man sagen. Braucht der sowas, könnte man fragen. Braucht Gott es, daß wir seine Schriften lesen? Und wenn ja, wozu, welchen Zweck hat es, daß wir seine Schriften lesen können?

Hm, denken wir gemeinsam. Derjenige, der will, daß sich der Leser einer heiligen Schrift zu Gott hinwendet, das ist wohl weniger Gott als viel mehr die Religion, nicht? Denn für Gott ist ja alles Eins, ob Du nun glaubst oder nicht ist ihm schnuppe. Ihm ist wahrscheinlich lieber, daß du natürlich bleibst und keine Hirngespinste konstruierst. Aber auch daß wird ihm egal sein, oder? Hm, er wird wohl alles erlauben. Er ist ja alles, wie könnte er bestehen können, wenn er ständig innere Abtreibungen ausführen würde? Ständig denken- bäh, den Hitler, den will ich aber nicht, Du hast beim nachbarn eingebrochen, Dich strafe ich jetzt, Du hast gelogen- nein. So ist er ja nicht. Er sieht halt alles, nicht nur die guten Seiten aber er sieht auch die guten Seiten. Sonst würde es ja keinen Sinn machen, sich nach irgendwelchen Regeln zu verhalten. Wenn's nur die Peitsche gäbe und nicht auch das Zuckerbrot.

Ich weiß jetzt nicht, was Dir daraus klar wird, aber für Meinungsbildung ist Gott nicht zuständig, das läuft auf menschlicher Ebene. Obwohl er ja jede Meinung gleich finden wird. Er nimmt alles wahr, differenziert nicht. Damit ist er in Dir und in der Möhre und im Klavier. Wie es sich mit den anderen Dingen der Welt verhält, da habe ich noch nicht drüber nachgedacht:zauberer1

play safe, spieler
 
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Elli schrieb:
Langer Rede, kurzer Sinn: Gibt es – vom göttlichen Standpunkt aus betrachtet – überhaupt einen Sinn für diese heiligen Schriften?
Elli :)


Hallo Elli,

hier die Meinung von ANASTASIA über Sinnlosigkeit heilige Schriften und
deren Vermittler.
Ich finde sie trifft genau das Thema.

Es gibt ganz viele Wörter, viele Sprachen. Doch Gottes Sprache auf der Erde rauscht und zwitschert und duftet, besteht nicht aus Wörtern. Gott spricht durch das Leben, seine Antwort ist eine Art Gebet, das uns gesandt wird. Gott spricht zu uns jeden Augenblick. Ist es nicht unsere geistige Faulheit, die seine Sprache ablehnt? Uns erscheint es einfacher, tänzelnd Mantras zu singen und auf Gottes Manna zu warten, anstatt jahrelang am eigenen Paradies zu arbeiten, bis seine Bäume groß werden. Doch damit lehnen wir Gott ab..
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Es gibt eine einfache Methode, Lügen zu entlarven, die oft in Gottes Namen ausgesprochen werden: Wir sollten nicht so sehr auf die Worte eines Redners achten, sondern umso mehr auf seine Lebensart. Wir sollten uns vorstellen, was aus unserer Erde würde, wenn alle so lebten wie dieser Redner. Stellen wir uns vor, jeder Mensch auf der Erde sänge von früh bis spät Mantras. Das wäre der Weltuntergang. Stellen wir uns andererseits vor, jeder Mensch auf der Erde sei mit dem Anlegen seines Gartens beschäftigt. Die Erde würde zu einem Paradies.
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Versperrt den Menschen nicht den Weg zum Vater! So werdet leise! Denn des Mittlers bedarf Gott nicht! Gott spricht zu jedem ohne Mittler, jedem gab er die ganze Schöpfung und die ganze Wahrheit. Die Wahrheit Gottes lebt in jeder Seele, der Weg zu ihr, zum Glück, ins Paradies steht jedem offen, heute, nicht erst morgen.
 
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