Die Bibel verstehen!

Nun, viele Bibelgläubige nehmen die Bibel wörtlich.
Die Bibel kann auch von Nicht-Esoterikern gelesen werden. ;)
Die regen sich dann zB auf, weil bei uns der Sonntag der Ruhetag ist und nicht der Samstag (Sabbat).
Das Wissen um die esoterischen Geheimnisse wurde ja systematisch ausgemerzt. Es war schon immer gefährlich, den weltlichen Kräften zu trotzen. Daher verlor sich sogar das Wissen darum, dass es überhaupt ein Geheimnis gibt. Man erhielt diese Dinge z.T. in Märchen, so dass die Menschen doch immer wieder erinnert wurden, auch wenn es ihnen nicht bewusst war.
 
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Licht und Finsternis

Es lassen sich schier unendlich viele Gegensätze auflisten, doch soll hier nun der Bezug zur biblischen Überlieferung hergestellt werden. Es steht dem Licht der Schatten, der Helle das Dunkle, dem Tag die Nacht und spirituell dem Licht die Finsternis entgegen. Letzteres beschreibt in 1.Mose 1,3 die Genesis, wo Gott das Licht von der Finsternis trennt. Er nennt das Licht Tag und die Finsternis Nacht.

Die polaren Gegensätze lassen oft einen der beiden als ablehnend, schlecht oder gar als böse erscheinen, welcher dann bekämpft wird oder durch eine Form der Ignoration aus dem Bewusstsein gedrängt werden soll.


"Finster" als Grenzscheide

Das Wort „Finsternis“ kann einen erschreckenden Klang annehmen und an schlimme Vorstellungen, etwa eines dunklen Verlieses, anknüpfen, aus dem kein Entkommen möglich ist. In der Kölner Dialekt wird das hochdeutsche Wort „Fenster“ als „Finster“ bezeichnet. Das „Finster“ steht an der Grenze zwischen der Helle des Tages draußen und der Dunkle des Zimmers innen. Es soll am Tag Licht ins Dunkel bringen, zur Nacht aber stellt es seine Aufgabe des Tages ein. Es verbleibt als Grenzscheide zwischen zwei Polaritäten, wie der Regenbogen zwischen Regen und Sonne.
 
Na ja, Übersetzungsfehler können schon zu Irrlehren führen.
Dass Maria von einer "jungen Frau" zu einer "Jungfrau" mutiert ist, hat jedenfalls große Auswirkungen auf viele Generationen von gläubigen Christen gehabt und führte zu einer wirklich verklemmten Sexualität.
Auch dürfen reiche Menschen hoffen, dass sie doch in den Himmel kommen können, wenn sie erfahren, dass es sich bei dem Kamel, dass nicht durch ein Nadelöhr geht, eigentlich um ein Tau (Seil) handelt. :D

http://www.geistigenahrung.org/ftopic70371.html
Liebe Nuzu,

zunächst einmal zum Kamel (Kamilo), das Luther schon richtig übersetzt hatte, denn es erscheint explizit auch schon im Codex Sinaiticus:

Lukas 18[25]

ευκοπωτερον
γαρ εϲτιν
καμηλο
δια τρηματοϲ βε
λονηϲ ειϲελθειν
η πλουϲιον ειϲ τη
βαϲιλειαν του θυ
ειϲελθειν

Diesen Vers findest Du auch bei Matthäus 19[24] und soll sinngemäß eine alte Redewendung übersetzen. Die Interpretation vom Tau des Kamels kenne ich auch, aber damit würde sich das Gleichnis sicherlich nicht wesentlich verändern. Bei diesem Vers sollte man auch den vorausgegangenen mit einbeziehen, um den Zusammenhang zu erkennen. Es soll damit deutlich werden, dass für die Menschen das Materielle hinderlich ist, um ins Reich Gottes zu kommen.

„Verkaufe alles, was Du hast und schenke es den Armen ...“, geht bei Lukas diesem Gleichnis voraus, und den reichen Frager traurig stimmt. Ich denke, dass es hier keine Zweifel an der Botschaft dieser Worte geben kann. Ja, Jesus war in den wesentlichen Punkten seiner Botschaft sehr radikal.

Über das Thema der jungfräulichen Geburt kann man sicherlich trefflich streiten. Man sollte aber dazu wissen, dass gerade in der griechischen Mythologie die unbefleckte göttliche Zeugung von Gottmenschen sehr stark verbreitet war. Bei einem der vielen Beispiele soll Alexander der Große durch einen Blitzstrahl von Zeus gezeugt worden sein. Ich erinnere in diesem Zusammenhang, dass gerade die griechischen Heidenchristen bei der Entwicklung des Christentums eine große Rolle spielten. Ich erinnere auch daran, dass es im ältesten Evangelium nach Markus noch keine Geburtsgeschichte gegeben hatte.

Diese Geschichte von der Unbefleckten Empfängnis taucht erst bei den Evangelien nach Lukas und Matthäus auf. Anderseits steht schon bei dem frühen Brief von Paulus an die Galater:

Galater 4[4] Als die Zeit erfüllt ward, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weib (Frau) ...

Hier jetzt also einen Fehler in Luthers Übersetzungen zu suchen, dürfte seiner Arbeit nicht gerecht werden. Dass die Rolle der Frau in den Gesellschaften nicht sonderlich rosig war, lag nicht im Christentum begründet, sondern an den Menschen ganz allgemein. Es gab zu jeder Zeit Phasen, in der die Moral der Bevölkerung zwischen Prüderie und Zügellosigkeit schwankte.

Schon in der Zeit vor Christus hatten die Juden sehr strenge Moralvorstellungen. So hatte auch der Römer Tacitus in seinen Buch Germania verwundert angemerkt, dass die Frauen der Germanen besonders sittsam seien. Ja, und von vielen Seherinnen der Germanen weiß man, dass die Jungfräulichkeit für sie ein wichtiger Punkt ihres Status war (z. B. Veleda). Am Christentum kann es also nicht gelegen haben.

Aus der Apostelgeschichte wissen wir, dass sich Paulus mit seiner Botschaft großen Ärger von der Bevölkerung in Ephesos auf sich zog. Der Grund lag darin, dass in Ephesus der große Tempel von der Göttin Artemis stand und die ganze Stadt von den Pilgerströmen lebte. Das zeigt dann auch den Hintergrund, warum im Christentum Maria mit der jungfräulichen Geburt zu einem göttlichen Status kommen sollte.

Damit wurde also der vormals patriarchalisch geprägte göttliche Pantheon mit einem weiblichen Aspekt erweitert. Dazu passen dann auch die Erzählungen von Johannes, die davon berichten, dass Maria und Magdalena später, mit ihm nach Ephesos gezogen seien. Sei, wie es will – in Ephesos werden auch heute noch Statuetten der Göttin Artemis an die Touristen verkauft und auch eine Grabeskirche von Maria aus dem frühen Christentum wird fleißig besucht.

Dass der Klerus über diese Entwicklung nicht sonderlich begeistert war, sieht man daran, dass Papst Gregor Maria Magdalena zur Prostituierten degradierte. Eine Frau, die als Apostelin der Apostel das Anrecht auf den Stuhl in Rom postuliert hätte, geht ja gar nicht.


Merlin
 
In der Kölner Dialekt wird das hochdeutsche Wort „Fenster“ als „Finster“ bezeichnet. Das „Finster“ steht an der Grenze zwischen der Helle des Tages draußen und der Dunkle des Zimmers innen. Es soll am Tag Licht ins Dunkel bringen, zur Nacht aber stellt es seine Aufgabe des Tages ein. Es verbleibt als Grenzscheide zwischen zwei Polaritäten, wie der Regenbogen zwischen Regen und Sonne.
Hm ...,

das Wort Fenster stammt eigentlich aus dem lateinischen Wort fenestra (Maueröffnung). Bei den Germanen wurden hingegen solche Öffnungen als Windauge (windauga) und im Althochdeutschen zu einem augadora (Augentor). Die Guten Briten blieben den alten Worten treu und bezeichneten sie, wie allseits bekannt, immer noch als Windows. Wie man also unschwer erkennen kann, geht es beim Fenster um ein lateinisches Lehnwort und hat mit der tenebrae (Dunkelheit) nichts gemein.


Merlin
 
Hm ...,

das Wort Fenster stammt eigentlich aus dem lateinischen Wort fenestra (Maueröffnung). Bei den Germanen wurden hingegen solche Öffnungen als Windauge (windauga) und im Althochdeutschen zu einem augadora (Augentor). Die Guten Briten blieben den alten Worten treu und bezeichneten sie, wie allseits bekannt, immer noch als Windows. Wie man also unschwer erkennen kann, geht es beim Fenster um ein lateinisches Lehnwort und hat mit der tenebrae (Dunkelheit) nichts gemein.

Es wäre erfreulich, wenn du hier nicht einfach besserwisserisch Gegenbehauptungen hinsetzen würdest, ohne meinen Text verstanden und ohne auch nur irgendein Verständnis für die Tiefsinnigkeit der Dialekte zu haben. Überdies erübrigt sich der Hinweis, dass du deine Behauptungen - wie üblich - auch nicht nachweist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Wissen um die esoterischen Geheimnisse wurde ja systematisch ausgemerzt. Es war schon immer gefährlich, den weltlichen Kräften zu trotzen. Daher verlor sich sogar das Wissen darum, dass es überhaupt ein Geheimnis gibt. Man erhielt diese Dinge z.T. in Märchen, so dass die Menschen doch immer wieder erinnert wurden, auch wenn es ihnen nicht bewusst war.

Na ja, ich glaube nicht, dass das Verhältnis von am inneren Weg interessierten Menschen zu denen, die den äußeren Weg gehen, früher groß anders war.
Sonst hätte das Wissen darum auch nicht wirklich scheinbar ausgemerzt werden können.
Davon abgesehen benötigt es dafür keine Schriften, obwohl sie natürlich hilfreich sein können.
 
Ich kann, ich kann, ich kann und werde NIEMALS akzeptieren, dass es eine Hölle geben soll. Diese Lüge hat man Jesus in den Mund gelegt.
 
Ich kann, ich kann, ich kann und werde NIEMALS akzeptieren, dass es eine Hölle geben soll. Diese Lüge hat man Jesus in den Mund gelegt.
Liebe Gertrud,

sicherlich gab es da bei den Juden, Griechen und Christen unterschiedliche Vorstellungen von der Totenwelt, die zu einem Problem in der Übersetzung führen könnten. Nur fürchte ich, dass Jesus tatsächlich von der Hölle gesprochen hatte. Die Texte in den Evangelien lassen da jedenfalls keinen Zweifel aufkommen, was er damit gemeint hatte.

Beispiel:

Matthäus 14[40] Gleich wie man das Unkraut ausjätet und mit Feuer verbrennt, so wird´s auch am Ende dieser Welt gehen [41] der Menschensohn wird seine Engel senden; und sie werden sammeln aus seinem Reich alle Ärgernis und die da Unrecht tun [42] und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird sein Heulen und Zähneklappern.

Gut man könnte sagen, dass diese ein Einzelfall sei, aber dem ist nicht so, denn bei Matthäus und in den anderen Evangelien werden leider solche Gleichnisse zu häufig zitiert. So wird sogar das Gleichnis mit dem Baum/Rebe und dem Feuer in allen vier Evangelien erwähnt.

Ja, ich sehe da auch einen Widerspruch zur Sanftmut, in dem man ihn gerne sehen möchte. Wenn man aber die Evangelien liest, wird da ein ganz anderer Jesus geschildert, der oft ungeduldig, aufbrausend und streitbar erscheint. Darin sehe ich aber gerade ein Argument, das für die Existenz dieses Menschen Jesus spricht.

Nimm es mir bitte nicht übel, aber manchmal habe ich bei Jesus das Gefühl, dass er zwar viel von Nächsten- und Feindesliebe predigte, aber selbst diesem Prinzip allzu oft nicht treu geblieben ist. Ich vermisse da irgendwie das Vorleben dieses Ideals. Vielen einfachen Christen, die seiner Lehre von der Nächstenliebe folgten, ist das nach meinem Verständnis besser gelungen.

Eventuell haben wir ja auch seine Botschaft vom Reich Gottes aus dem Auge verloren, weil uns eigentlich der Weg dorthin bedeutsamer erscheint. Damit würde die alte Weisheit bewahrheiten, dass eigentlich der Weg das Ziel sein sollte und nicht eine große Fata Morgana, die unerreichbar in der Ferne liegt.


Merlin
 
Ich kann, ich kann, ich kann und werde NIEMALS akzeptieren, dass es eine Hölle geben soll. Diese Lüge hat man Jesus in den Mund gelegt.
So, wie du deine Empörung zum Ausdruck bringst und dich von den üblichen Vorstellungen distanzieren willst, kann es einen Beginn darstellen, nachzuforschen, was "Hölle" wirklich bedeutet und warum es so derart mit massivster Qual und Existenzbedrohung verbunden wird oder worden ist.
Ein rechtes Verständnis über Religion kann wohl kaum der üblichen albernen Sentimentalität noch Hölle im üblichen Sinne bedeuten.
 
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Das wirklich Schlimme an einer Vorstellung von Hölle ist das Unentrinnbare, die "ewige Verdammnis", das "Niemals Entkommen-Können".
So verzweifelt eine Lage im irdischen Leben auch erscheinen mag, wird doch der Lebenswille dadurch aufrecht erhalten, dass sie irgendwann einmal ein Ende findet.
 
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