Der Konflikt um Mohammed Karikaturen

deidre schrieb:
das schlimmste is ja noch, dass sie sich anmaßen über das leben anderer zu bestimmen, die sie überhaupt nicht kennen. da hört doch der spaß auf. das hat mohammed auf jeden fall nicht gewollt, so wie das abläuft. die welt hat genug probleme!!!
Gewiss hat das Mohammed so nicht gewollt...
Und unser tiefgläubiger Mr. Bush erlaubt sich auch ständig Todesurteile über Menschen zu fällen, die er nie kennengelernt hat... seufz... in dem er Kriege erklärt... Macht und Ohnmacht...
...aber das ist freilich nicht Bush, der wird nämlich selber regiert...
Wo kommt die Hetze immer her? Vom Koran? Von Diktatoren? Von Wirtschaftsbossen? Von einem Schmetterling, der mit sanftem Flügelschlag das erste Sandkörnchen bewegt hat?
 
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Die fragen gehen zwar nicht direkt an mich, aber ich antworte trotzdem. :D

Kalihan schrieb:
Wo kommt die Hetze immer her?


Nein, was die Leute aus dem Koran machen. Das ist ein Unterschied.


Ja, sicherlich auch.

Von Wirtschaftsbossen?

Falls ja, frag ich mich wie die durch ihr Studium gekommen sind. Jeder, der Wirtschafts studiert, weiss das ein Krieg langfristig nur negative Effekte erzielen kann.

Von einem Schmetterling, der mit sanftem Flügelschlag das erste Sandkörnchen bewegt hat?

Laut Chaostheorie ist das möglich. :)

Edit: Was denkst du?

Achilleus
 
Kalihan schrieb:
Wo kommt die Hetze immer her? Vom Koran? Von Diktatoren? Von Wirtschaftsbossen? Von einem Schmetterling, der mit sanftem Flügelschlag das erste Sandkörnchen bewegt hat?

Dazu allerdings kommt eine Erklärungsmöglichkeit in mir auf, die unser kurzes Nachdenken über Wahrnehmung und Erkennen vorhin als gar nicht mehr so offtopic erscheinen läßt.

Nicht die Leut sind schuld. Und nicht die Lehren. Sondern die Tatsache, daß selektiv wahrgenommen wird und einem dieses nicht bewußt ist. Dieser eine einzige kleine Schritt, der alles relativieren kann, der wird nicht getan - und deshalb wird mit Zähnen und Klauen (bzw. was auch immer zur Verstärkung derselbigen vorhanden ist) verteidigt, was die eigene selektive Wahrnehmungsgewohnheit ins Wanken bringen könnte. Denn man möchte sich unangefochten sicher fühlen in einem festgeschraubten in sich verankerten System.

Und das geht aber nicht. Da kann man nix machen.
 
Kinnaree schrieb:
Nicht die Leut sind schuld. Und nicht die Lehren. Sondern die Tatsache, daß selektiv wahrgenommen wird und einem dieses nicht bewußt ist. Dieser eine einzige kleine Schritt, der alles relativieren kann, der wird nicht getan - und deshalb wird mit Zähnen und Klauen (bzw. was auch immer zur Verstärkung derselbigen vorhanden ist) verteidigt, was die eigene selektive Wahrnehmungsgewohnheit ins Wanken bringen könnte. Denn man möchte sich unangefochten sicher fühlen in einem festgeschraubten in sich verankerten System.

Dito. Democracy for president! ;)

Achilleus
 
Mit Verlaub, Niemandchen, der Krishnamurti gehört hierher:
In dem Moment, in dem man beginnt, jemandem zu folgen, hört man auf, der Wahrheit zu folgen."
Nur, wenn die Diktatur soweit fortgeschritten ist, dass das Eigenerleben zur Strafsache wird... Oder wenn die allgegenwärtige Medienpräsenz fähig ist, Menschen ganz von sich weg ins Blabla abzulenken... da wird es dann schwierig, sich als Mensch die innere Wahrheit zu erlauben, sie überhaupt erst zu entdecken...
 
Kinnaree schrieb:
Nicht die Leut sind schuld. Und nicht die Lehren. Sondern die Tatsache, daß selektiv wahrgenommen wird und einem dieses nicht bewußt ist.
Naja, aber wer gibt diesen Ausschnitt vor? Wer schafft Vorselektierung?
Mächtiges Kapitel... Kulturgeschichte und so...
 
Kalihan schrieb:
Naja, aber wer gibt diesen Ausschnitt vor? Wer schafft Vorselektierung?
Mächtiges Kapitel... Kulturgeschichte und so...

Kannst ruhig schon sagen Menschheitsgeschichte+Naturgeschichte. Da sind wir an einem riesigen Brocken angelangt. Wie mir einmal eine Psychologin so richtungweisend sagte. Konflikte brechen immer nur scheinbar an Kleinigkeiten aus. In Wirklichkeit stehen immer große Lebensfragen dahinter.

So auch hier. Wieder einmal ein nur scheinbar kleiner Anlaß. Ein paar Striche auf Papier. Aber Stellvertreter für Weltanschauungen, für Ideologien, für unbefriedigte Grundbedürfnisse, für Macht- und Egospiele...
 
Achilleus schrieb:
Von Wirtschaftsbossen?
Falls ja, frag ich mich wie die durch ihr Studium gekommen sind. Jeder, der Wirtschafts studiert, weiss das ein Krieg langfristig nur negative Effekte erzielen kann.
Wer sagt, dass Wirtschaftsbosse studiert haben müssen? Wer sagt, dass es für Wirtschaftsbosse sinnvoll ist, volkswirtschaftlich zu denken? Krieg hat volkswirtschaftlich gesehen langfristig weltweit und unter dem Strich Sozialprodukt-hemmende Auswirkungen, klar. Aber kurzfristig und betriebswirtschaftlich nicht unbedingt. In jedem Krieg gibt es ökonomische Gewinner.

Achilleus schrieb:
Von einem Schmetterling, der mit sanftem Flügelschlag das erste Sandkörnchen bewegt hat?
Laut Chaostheorie ist das möglich. :)
Jein. Es ist nur möglich, weil es ein ganzes System gibt, das den Flügelschlag weitergibt und seine Wirkung vervielfacht. Sind nur einzelne winzige Komponenten im System anders, so wird der Flügelschlag nahezu keine Wirkung haben.
(Und damit möchte ich nicht nur besserwisserisch erscheinen :weihna1 , ich verstehe das auch in Bezug auf die Ausgangsfrage: Wir sind alle Bestandteile dieses Systemes. Es gibt festgefahrene Wahrnehmungsmuster auf allen Seiten, festgefahrene Rektionsmuster, es gibt Agitatoren, die ihre Macht- oder wirtschaftliche Position sichern und verbessern in diesem Spiel und es gibt eine sehr sehr große Zahl Menschen, die mitmachen.)

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
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Raeubertochter schrieb:
Wer sagt, dass Wirtschaftsbosse studiert haben müssen?

Ich sag das, weil sie in meinen Kopf einprogrammiert ist. Ne, ich weiss schon, ist halt das stereotypische Schweizerbild von einem Grossbetrieb. In den VR kommt man niemals ohne BWL-Studium. Auch ich bestehe überwiegend nur aus Programmierungen. Mein Lebensziel ist es, möglichst viele destruktive aus meinem Gehirn zu deinstallieren. ;)

Aber kurzfristig und betriebswirtschaftlich nicht unbedingt. In jedem Krieg gibt es ökonomische Gewinner.

Ökonomische Gewinner vielleicht, und wie siehts mit den sozialen Auswirkungen aus? Jeder Krieg treibt die Gesundheitskosten des betroffenen Landes in die Höhe (Zivilopfer, Traumata, Vergewaltigungen usw.). Denkst du etwa, dass zerstörte menschliche Psychen bzw. Familien einen positiven Effekt auf die Wirtschaft haben? Die Wirtschaft existiert/funktioniert nur und genau deshalb, weil jeder seine Bedürfnisse befriedigen möchte. Ich habe Mühe mit der Wunschvorstellung, dass die Vorteile eines Krieges in wirtschaftlicher Hinsicht (auf das betroffene Land bezogen, wie auch auf die Weltwirtschaft) den Nachteilen überwiegen.

Sind nur einzelne winzige Komponenten im System anders, so wird der Flügelschlag nahezu keine Wirkung haben.

ich verstehe das auch in Bezug auf die Ausgangsfrage: Wir sind alle Bestandteile dieses Systemes. Es gibt festgefahrene Wahrnehmungsmuster auf allen Seiten, festgefahrene Reaktionsmuster, es gibt Agitatoren, die ihre Macht- oder wirtschaftliche Position sichern und verbessern in diesem Spiel und es gibt eine sehr sehr große Zahl Menschen, die mitmachen.

Aber damit man das erkennen kann, braucht es 1. ein demokratisches System und (Individuelle Entfaltung ist in meinen Augen das Fundament für jeden weiteren Schritt) 2. höhere Bildung, die über die Grundschule hinaus geht. Kennt man sein System nicht, kann man auch keine Fehlprogrammierungen ausmerzen bzw. Wahrnehmungsmuster verändern.

Komplexe Sache.

Achilleus
 
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