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Pelisa
Guest
Wost recht hast, hast recht. Das ist nun das, was mich in diesem Fall am meisten schmerzt; hier soll ich nun aus den von dir so gut geschilderten Gründen dafür sein, daß einer sein Ego aufbläst bis zum Platzen? Das geht mir eben so wahnsinnig gegen den Strich, verstehst du? Ja, freiheit der Kunst auf der einen Seite - und trotzdem muß ich sagen dürfen, daß diesem speziellen Typen eben gar nicht in erster Linie um Kunst, sondern um Wirbelmachen geht.
Ja klar darfst du sagen was du von diesem Regisseur hältst. Das ist dein Recht auf Meinungsfreiheit, und so wie du es erzählst kann ich deine Meinung sehr gut nachvollziehen. Aber ich sehe keinen Widerspruch: er macht, was er will, er darf es machen, und du sagst, was du davon hältst, und auch du darfst das. Das sind die Freiheiten, um die es mir geht. Du lehnst die Produktion ab weil sie künstlerische Schwächen hat, überlegt und begründet. Kunst, oder das, was behauptet, Kunst zu sein, muss auch Kritik aushalten. Nur darf die Kritik nicht in Attentaten ausarten.
Es ist eine Sache, ob eine Produktion abgesetzt wird weil sie keinen Anklang findet, weil die schlechten Kritiken begründet sind, weil das Publikum ein aufgeblasenes Ego nicht finanzieren will, weil die sinnlose Provokation als solche erkannt wird, und eine völlig andere Sache, wenn die Absetzung aus Angst vor Attentaten erfolgt.
Grundrechte gegeneinander abzuwägen ist eine sehr schwierige Angelegenheit - Meinungsfreiheit und Freiheit der Kunst, das geht ja noch, aber Freiheit der Kunst und Religionsfreiheit, da wirds kompliziert. Angst ist allerdings immer der schlechteste Berater.
Hmm, weisst, ich mag Peymann als Regisseur nicht, nur als Beispiel. Ich zerfetze mit Genuss seine Inszenierungen. Aber dafür, dass er diese Inszenierungen machen darf, dafür gehe ich sofort auf die Strasse.