Oper aus Angst vor muslimischer Kritik abgesagt

Iakchus

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Hallo

zunächst, ich habe nichts gegen den Islam.

So habe ich aber nun eine Nachricht gehört,
dass man eine Oper, ich glaube in Berlin, abgesetzt hat,
in der in der Schlussszene die Köpfe von Jesus, Buddha, Poseidon und Mohammed gezeigt werden, abgetrennt vom Körper. Die Idee dieser Szene sollte sein, dass es um eine der Oper immanente Kritik an Religionsstiftung allgemein geht, oder so ähnlich.

Nun hat man das abgesetzt, aus Angst ähnliche Wogen würden hochschlagen wie seinerzeit mit den Dänischen Karikaturen. Das LKA oder eine andere Behörde hätte die Gefahrenlage untersucht und sei zu dem Ergebnis eines gewissen Risikos gekommen.

Jetzt wird Kritik laut, der Kniefall vor den Terroristen. Die Kunstfreiheit, die auf dem Spiel steht.

Ich meine, ganz nüchtern betrachtet, haben hier die Terroristen und Krawallmacher gewonnen.

Was meint ihr, nicht darüber, ob es sinnvoll war, die Oper abzusetzen, sondern darüber, dass die Macht und Drohung der Terroristen schon funktioniert, ohne dass diese von den Krawallmachern geäussert wird?

Ist heftig, finde ich. Nun ja, andererseits besteht auch kein Grund einen Religionsstifter zu verunglimpfen. Doch persönlich meine ich, dass ich nie verstehen konnte, dass man sich darüber aufregt, wenn Jesus Christus verhöhnt wird, in einem Film zB. Denn, in meinen Augen zielt eine solche Verhöhnung gegen das "falsche" Gottesbild, gegen die Vorstellungen, die in die Kultur gesetzt wurden. Es zielt nicht gegen die Religion eines Menschen. Dieser Mensch, der sich religiös nennt, sollte in meinen Augen gefeit davor sein, dass seine Religion von anderen anders betrachtet wird. Und so denke ich auch, sollten Moslems eine Religionskritik nicht als solche verstehen, sondern als kulturellen Bestandteil, als Kunst, die sie nicht betrachten brauchen. Der Eklat um die Karikaturen zeigte mir nur, dass auch sie auf ein Feindbild aus sind. Nicht viel anders als so manche Alteingessenen des Christenthums. Jeder will seine Religion verkaufen. Und die andere ist einfach falsch.
Aber es ist natürlich meine subjektive Meinung, ich selbst würde solche "Entitäten" wie Buddha und Jesus ja nicht verhöhnen, ich will sagen, es ist mir egal, wenn es andere tun.

Vielleicht aber ist es auch gar nicht gut, dass man das tut. Verhöhnen. Überhaupt aber auch! Weil Energien freigesetzt werden und man solle doch jedem dieses reine Licht lassen.
Zum Beispiel sind die Runen auch energetisch verdreckt, wie es so oft heisst, weil die Nazis damit Unfug trieben und Blut dran klebt.

Aber dann ist die Frage, welche LAUNE wird dann eigentlich freigesetzt bei solchen Dingen, wie der Oper? Oder die Karikaturen?
Ich glaube nicht, dass die Leser und Zuschauer darüber HASSTIRADEN inbrunstig empfinden, wenn sie das sehen/lesen, sondern sie lachen und amüsieren sich. Deshalb dürfte das doch - aus esoterischer, ätherischer Hinsicht - kein Problem sein...

Lg
Stefan
 
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Ob die Oper überflüssig ist wie´n Kropf oder geschmackvoll/-los, mag dahingestellt sein, aber daß man sich nur darüber Gedanken macht, was eine bestimmte, berühmtberüchtigte Religionsgemeinschaft darüber denkt, dabei empfindet, ist wieder mal typisch.
Die lachen sich eh schon schlapp, wie die Deutschen ihnen hinten reinkriechen und jetzt der nächste Mastdarmtouristenstrom.
Aber da noch Plätze frei sind, werden hier gleich noch ein paar Reservierungen gepostet werden.



Sage
 
Dumm kann ich da nur sagen. Es sind doch eh nur die Extremisten die sich drüber aufregen würden. Und das diese Oper jetzt in vornhinein nicht aufgeführt wird zeigt das die Extremisten schon gewonnen haben.
 
ich bin sehr zwiegespalten was das angeht. auf der einen seite denke ich mir: mensch das kann doch echt nicht angehen, zumal die kritik an alle religionen gerichtet ist. dann widerum sehe ich das als eine reine vorsichtsmaßnahme. es ist schade, dass das überhaupt sein muss, aber ich find´s dennoch ok, dass es beschlosen wurde. wer weiß, was dadurch letztendlich verhindert wurde? dann hätte es nämlich gehießen, dass man das hätte wissen müssen und das geschrei wäre wieder groß gewesen.

wie chrisael bereits erwähnte, wären es wohl sowieso nur die extremisten gewesen, die sich darüber aufgeregt hätten. denen geht’s nur um krawall und das wäre ein gefundes fressen.


Ich meine, ganz nüchtern betrachtet, haben hier die Terroristen und Krawallmacher gewonnen

ich frage mich gerade was genau sie denn gewonnen haben?

grüße
nonchalant
 
ich find das ganz hervorragend, dass diese Inszenierung nicht auf die Bretter kommt, weil ich mich gemeinsam mit Mozart im Grabe umdrehe, wenn ich so etwas sehe. Das sind doch hirnwichsende Inszenierungs-Idioten, die sowas machen und das dann Kunst nennen. Vielleicht sollte man mal wieder dahin zurück gehen, dass Kunst ein gewisses Mass an Schönheit beinhalten sollte und Aufklärung einfach in einen anderen Topf gehört als Kunst. Meine vielleicht unpopuläre Meinung.:)
Neulich hatten wir Scheisse-Fressen auf der Bühne, das ist doch alles nicht mehr wahr heute.
 
ich find das ganz hervorragend, dass diese Inszenierung nicht auf die Bretter kommt, weil ich mich gemeinsam mit Mozart im Grabe umdrehe, wenn ich so etwas sehe. Das sind doch hirnwichsende Inszenierungs-Idioten, die sowas machen und das dann Kunst nennen. Vielleicht sollte man mal wieder dahin zurück gehen, dass Kunst ein gewisses Mass an Schönheit beinhalten sollte und Aufklärung einfach in einen anderen Topf gehört als Kunst. Meine vielleicht unpopuläre Meinung.:)
Neulich hatten wir Scheisse-Fressen auf der Bühne, das ist doch alles nicht mehr wahr heute.


Genau deswegen sollte die Oper aufgeführt werden. Weil die Freiheit der Kunst erst dort beginnt wo es kontrovers wird. Ich wär ja auch dafür, Musikantenstadel uä zu verbieten, Kunst ist das wirklich nicht. Oder doch? Wíe kann man über etwas urteilen, das man gar nicht gesehen hat?

Diese Terrorismus-Paranoia reicht schön langsam. Ich habe die Einschränkungen sooo satt. Ständig neue Videoüberwachungen, Kontrollen, Einschränkungen.... und jetzt fangen sie an, Kunst zu verbieten. Unter Metternich hieß das Zensur, oder täusche ich mich da?
 
Hi

Die Krawallmacher, Terroristen, was haben sie gewonnen dadurch?
Nun, ich denke etwas ganz banales: Einfluss.
Die schauen, ah, es klappt, wir können sie "beherrschen"..., "beeinflussen", lechz lechz...

Freilich, es ist nur eine lächerliche Ansicht, dass dies einen grossen Gewinn für sie darstellen würde. Für die Fanatiker, die sowas aufgreifen würden, wäre es bedeutender, wenn die Oper aufgeführt worden wäre.

Und man kann es umdrehen, wie Triximaus schon sagte, - was soll dieser Quatsch eigentlich, eine Oper aus der damaligen Zeit an die heutige anzupassen?

Und wenn man eine moderne Oper schriebe, in der so etwas stattfindet.... kommt es für mich darauf an, welche Intention sie hat. Aber leider wird ja vieles überinterpretiert und man kann zitieren, es aus dem Zusammenhang reissen, und es ergibt einen neuen Sinn der mit der Intention nicht viel am Hut hat. Denn ich denke, die Intention ist meistens nichts anderes als zur Reflektion anzuregen.

Also, das scheinen einfach Tabus zu sein. Andere werden gebrochen, Analzeugs fressen, ich habe sogar irgendwas von pinkeln oder onanieren auf der Bühne mal gehört.

Das sollen Schockeffekte sein. Wems gefällt... aber es provoziert auch. Ich kann dem was abgewinnen, weil es das Leben widerspiegelt.
Vielleicht ist es nötig, für die Kunst, durch diese Phase zu gehen. Alles ändert sich und das wird irgendwann auch sich ändern. Es ist also momentan die "Analphase" der Kunst. Und Verbalphase von Provokation.

Daher ist es schon irgendwo schade, dass diese Kunst an sich nicht ihren Weg gehen kann. Aber es gibt ja nicht nur Kunst, es gibt auch das Leben, welches über der Kunst steht. Und dem sich die Kunst unterordnen muss. Wenn das Leben die Kunst nicht möglich macht, kann die Kunst es nicht tun. Im siebzehnten Jahrhundert ein Bild mit Farbe zu bewerfen, war einfach undenkbar, heute ist es abstrakte Malerei.
Und man kann die Inhalte der Kunst subtiler ausdrücken, als es offen hinzustellen, als Entblössung von Effekten.
So würde es weniger "auffallen".

Ich glaube, moderne Künstler oder Theater-Regisseure, haben ein bisschen zuviel "Sonne" gefressen, zu viel Exzentrik und Selbstüberhöhung. Aber vielleicht ist das auch genau der Spiegel des Lebens momentan...; die machen die Kunst nicht für mich oder dich, sondern für einen gewissen breiten Geschmack. Kunst kämpft um die Eintritte...; ist sozusagen ja fast schon der Versuch REKLAME zu machen, damit Leute kommen und konsumieren.

LG
Stefan
 
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Mit diesem Verhalten giebt man den Gegner Recht, und ermuntert Ihn in seinem Vehalten. Genau das gegenteil währe besser gewesen. Schließlich sind nich alle Muslime die diese Haltung vertreten, es sind doch nur einige Kriminelle Organisatzionen.

L.G. Maud
 
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